Mami 1754 – Familienroman: Ausgesetzt – und ich fand dich
()
About this ebook
Ein roter Sportwagen stoppte neben Alexandra Schönauer. Sie drehte nur kurz den Kopf zu Seite und ging dann unbeirrt weiter. Sie kannte das Auto, kannte den Fahrer, wollte aber nichts mit ihm zu tun haben. Zielstrebig bewegte sie sich mit dem Kinderbuggy dem Eingang des Parks zu. Im Buggy saß ihr jetzt elf Monate alter Sohn Julian. Er war ein drolliger kleiner Kerl mit dicken Pausbäckchen und großen blauen Kulleraugen. Ihn interessierte das schnittige Cabrio viel mehr. "Au-Auto", machte er seine Mami aufmerksam und deutete mit kurzen Fingerchen auf das imponierende Gefährt. Der Fahrer ließ es verkehrswidrig im Schrittempo rollen und beugte sich aus dem heruntergekurbelten Fenster. Daß andere Verkehrsteilnehmer hinter ihm hupten, schien ihn nicht zu stören. "Hallo Alexandra! Schön, dich zu sehen. Siehst fabelhaft aus." "Hallo", erwiderte die junge Frau, und aus ihrer Stimme war die Ablehnung herauszuhören. Unwillkürlich ging sie etwas schneller. "Was ist, möchtest du nicht einsteigen? Wir machen eine kleine Spritztour. Ich halte da vorn auf dem Parkplatz." Arne Korowski fuhr mit aufheulendem Motor davon, denn hinter ihm stockte der Verkehr. Er war ein selbstbewußter junger Mann, der nicht nur sehr gut aussah, sondern auch seit drei Jahren ein eigenes Unternehmen hatte. Er verkaufte Autos einer italienischen Nobelmarke und verdiente sehr gut damit. Alexandra hatte ihm damals geholfen, das Geschäft aufzubauen. Sie war seine Angestellte, aber sie sah nie zur Uhr.
Read more from Susanne Svanberg
Sophienlust (ab 351)
Related to Mami 1754 – Familienroman
Titles in the series (100)
Mami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1746 – Familienroman: Traurige Kinderaugen tun weh Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1753 – Familienroman: Lisas Unfall Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1750 – Familienroman: Drei kleine Detektive Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1776 – Familienroman: Dita, das Findelkind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1758 – Familienroman: Doch die Mutterliebe war stärker Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1748 – Familienroman: Das Opfer war Jonathan Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1747 – Familienroman: Für immer ohne Vater? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1779 – Familienroman: Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1755 – Familienroman: Die Bühne und das wahre Leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1774 – Familienroman: Eine neue Zeit – ein anderes Leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1769 – Familienroman: Wir beide gegen den Rest der Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1757 – Familienroman: Lisa schafft sich ein Elternhaus Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related ebooks
Ausgesetzt - und ich fand dich: Mami Classic 55 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFalsch abgebogen, direkt ins Glück: Kurzgeschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWinterfahrt in die Romantik: Leni Behrendt Bestseller 65 – Liebesroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine verhängnisvolle Affäre?: Der kleine Fürst 234 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOliver, das Einzelkind: Sophienlust 146 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1803 – Familienroman: Eine schwierige Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEinsame Herzen glücklich vereint: Sophienlust (ab 351) 413 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWem ich mein Herz schenke ...: Der neue Sonnenwinkel 57 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIhr erster Liebeskummer: Der neue Sonnenwinkel 55 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Gastmahl Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo ist Papi?: Mami Classic 15 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVor dem Sturm der Gefühle: Die junge Gräfin 25 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSeine erste Diagnose: Der junge Norden 1 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMami 1813 – Familienroman: Jedes Glück hat seine Stunde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEr liebt eine Prinzessin: Der kleine Fürst 323 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSunny und der Laden des Grauens: Sunny´s Hollywoodstern 3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine wundervolle Begegnung: Die junge Gräfin 2 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir haben es geschafft, kleine Angelika: Mami 1879 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie fremde Mutter: Sophienlust, wie alles begann 14 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSteh für deine Fehler ein, Andrea!: Die Klinik am See 35 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTraumeltern für Melissa: Mami 1919 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMordsschnee im Sommer: Rosalinde Pitcher Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDeine wundervollen Kinder!: Mami Bestseller 35 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarie spielt Schicksal: Toni der Hüttenwirt 236 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGänzlich ohne Spur Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Millionengeschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEinsame Herzen glücklich vereint: Sophienlust 401 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWenn kleine Mädchen lügen ...: Mami 1872 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie alte Frau und das Weihnachtskind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDr. Laurin 38 – Arztroman: Es ist die Hölle, Herr Doktor! Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Romance For You
Der Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBeziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!: XXL-Leseprobe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieb mich so heiß wie damals Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJulia Extra Band 364 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie verklemmte Sekretärin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHochzeitsnacht mit dem sexy Feind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReigen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWilhelm Meisters Lehrjahre Rating: 4 out of 5 stars4/5Verräterische Sehnsucht Rating: 5 out of 5 stars5/5Julia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Braut für den spanischen Playboy Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieben Sie mich, Marquess! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWicked Little Price Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWicked Little Princess Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Rating: 4 out of 5 stars4/5Wie erobert man einen Earl? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie erste Jagd: Erotische Kurzgeschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnter Feuer: Band 2: Unter Feuer, #2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGestohlene Unschuld Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHis Dad Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReise zum Mittelpunkt der Erde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Rating: 5 out of 5 stars5/5Zärtlicher Winter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Mami 1754 – Familienroman
0 ratings0 reviews
Book preview
Mami 1754 – Familienroman - Susanne Svanberg
Mami -1754-
Ausgesetzt - und ich fand dich
Roman von Susanne Svanberg
Ein roter Sportwagen stoppte neben Alexandra Schönauer. Sie drehte nur kurz den Kopf zu Seite und ging dann unbeirrt weiter. Sie kannte das Auto, kannte den Fahrer, wollte aber nichts mit ihm zu tun haben. Zielstrebig bewegte sie sich mit dem Kinderbuggy dem Eingang des Parks zu. Im Buggy saß ihr jetzt elf Monate alter Sohn Julian. Er war ein drolliger kleiner Kerl mit dicken Pausbäckchen und großen blauen Kulleraugen.
Ihn interessierte das schnittige Cabrio viel mehr. »Au-Auto«, machte er seine Mami aufmerksam und deutete mit kurzen Fingerchen auf das imponierende Gefährt.
Der Fahrer ließ es verkehrswidrig im Schrittempo rollen und beugte sich aus dem heruntergekurbelten Fenster. Daß andere Verkehrsteilnehmer hinter ihm hupten, schien ihn nicht zu stören.
»Hallo Alexandra! Schön, dich zu sehen. Siehst fabelhaft aus.«
»Hallo«, erwiderte die junge Frau, und aus ihrer Stimme war die Ablehnung herauszuhören. Unwillkürlich ging sie etwas schneller.
»Was ist, möchtest du nicht einsteigen? Wir machen eine kleine Spritztour. Ich halte da vorn auf dem Parkplatz.« Arne Korowski fuhr mit aufheulendem Motor davon, denn hinter ihm stockte der Verkehr.
Er war ein selbstbewußter junger Mann, der nicht nur sehr gut aussah, sondern auch seit drei Jahren ein eigenes Unternehmen hatte. Er verkaufte Autos einer italienischen Nobelmarke und verdiente sehr gut damit.
Alexandra hatte ihm damals geholfen, das Geschäft aufzubauen. Sie war seine Angestellte, aber sie sah nie zur Uhr. Sie arbeitete nicht nur abends, sondern sonntags für ihn, wurde seine engste Vertraute.
Jetzt hätte sie die Begegnung gerne vermieden und ging deshalb einen anderen Weg, so, als hätte sie die Aufforderung nicht gehört.
Julian war ein bißchen enttäuscht und beugte sich weit aus seinem Sitz, um dem roten Auto nachzusehen. Dabei zog er einen Schmollmund und protestierte in seinem Babykauderwelsch. »Da – da Auto!«
Alexandra, sonst eine sehr liebevolle, aufmerksame junge Mutter, nahm die Äußerung ihres kleinen Sohnes nicht zur Kenntnis. Sie ging immer schneller, wußte aber, daß sie Arne nicht entfliehen konnte, denn er gehörte zu den Menschen, die ihre Wünsche rücksichtslos durchsetzten.
Kaum hatten sie den Eingang des Parks erreicht, kam ihnen Arne auch schon mit langen Schritten nach. »So lauf’ doch nicht weg! Was soll das Versteckspiel? Wenn ich dich anrufe, nimmst du nicht ab, wenn ich an deiner Wohnung klingle, öffnest du nicht. Das ist doch keine Lösung. Du kannst mir nicht ständig ausweichen.«
Arnes braune Augen sahen Alexandra vorwurfsvoll an. Alles in allem bot er das Bild des erfolgreichen Jungunternehmers. Teuer und modisch gekleidet, gepflegt von den durch einen bekannten Haarkünstler gestylten dunklen Locken bis zu den sorgfältig gefeilten Fingernägeln. Arne besaß jenen Charme, mit dem sich bei Frauen alles erreichen ließ. Auch Alexandra hatte sich seiner dunklen Stimme, seinem jungenhaften Lächeln und dem Strahlen seiner schönen Augen nicht entziehen können.
Doch das war vorbei. Bei ihr zog Arnes Masche schon lange nicht mehr. »Zwischen uns ist es aus, warum akzeptierst du das nicht?« fragte sie im Weitergehen.
»Weil das überhaupt nicht sein kann.« Arne blieb an Alexandras Seite und mußte ungewohnt lange Schritte machen, um ihr Tempo übernehmen zu können. »Wir haben ein Kind«, erinnerte Arne und sah flüchtig auf den kleinen Julian. Das Baby war ausgesprochen
hübsch, sah gesund und intelligent aus, doch er konnte trotzdem gar nichts damit anfangen. Mit Kindern hatte er sich nie befaßt und gedachte es auch nicht zu tun. Daß er den kleinen Sohn nicht gewollt hatte, behielt er allerdings für sich.
»Du irrst dich«, erklärte Alexandra hastig. Sie wollte, daß sich Arne so rasch wie möglich wieder zurückzog. »Julian ist ganz allein mein Kind. Er trägt meinen Namen, ich sorge für ihn. Ich habe nie irgendwelche Forderungen an dich gestellt.«
Arne faßte nach dem Schiebegriff des Kinderwagens, hielt ihn fest und zwang die junge Mutter so zum Stehenbleiben.
»Das ist doch Quatsch. Der Kleine hat auch einen Vater, und der bin ich.« Arne Korowski lachte Alexandra gewinnend an. Es war die Geste, mit der er gewöhnlich bei allen Frauen erfolgreich war.
Doch bei Alexandra kam er nicht an. »Woher willst du das wissen?« fragte sie aggressiv.
»Weil wir damals sehr glücklich miteinander waren. Und das könnten wir wieder sein, wenn du dich nicht so merkwürdig verhalten würdest.« Jetzt war Arne doch ein wenig verunsichert. Er hatte Alexandra Schönauer unterschätzt. Ein Fehler, den er inzwischen sehr bereute.
»Das hat dich aber damals nicht daran gehindert, nebenbei auch noch ein Verhältnis mit einer anderen zu haben«, warf Alexandra ihrem Gesprächspartner vor.
Arne machte eine hilflose Geste. »Ein bedauerlicher Ausrutscher. Es wird nicht mehr vorkommen, das schwöre ich dir.« Zur Bekräftigung seiner Aussage hob Arne drei Finger.
Das sah so komisch aus, daß der kleine Julian, der die Erwachsenen aufmerksam beobachtete, quietschend lachte.
Seine Mami erheiterte dieses Gespräch weniger. Sie fühlte sich gestreßt. Es war ein heißer, schwüler Sommertag, der auch jetzt am Abend kaum abkühlte. Um das Kind nicht den sengenden Sonnenstrahlen auszusetzen, hatte Alexandra bis jetzt mit dem täglichen Spaziergang gewartet. Hätte sie geahnt, daß sie ihren früheren Chef treffen würde, wäre sie einen anderen Weg gegangen. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, dieser Entschluß war endgültig.
»Was du mir auch versprichst, ich kann dir nicht mehr vertrauen. Gib dir keine Mühe, es ist sinnlos.« Alexandra wäre gerne weitergegangen, doch Korowski hielt noch immer den Kinderwagen fest. Mit einer resignierenden Bewegung wischte sich die junge Frau den Schweiß von der Stirn. Sie empfand die Schwüle wie eine schwere Last.
»Hör zu«, sagte Arne eindringlich, »ich liebe dich, habe nie eine andere geliebt. Das mit Yvonne war doch nur ein bedeutungsloser Flirt. Ich habe es dir schon hundertmal versichert. Wann glaubst du es endlich?«
»Nie! Ich…« Alexandra wurde von einem gewaltigen Donnerschlag unterbrochen, der so unerwartet kam, daß sie erschrocken zusammenzuckte. Ich lasse mich nur einmal belügen, hatte sie sagen wollen, doch das blieb unausgesprochen, denn Julian begann ängstlich zu jammern. Sofort wandte sich Alexandra ihm zu, nahm ihn hoch und drückte ihn beruhigend an sich. »Hab keine Angst. Das ist nur ein Gewitter und geht schnell vorbei.« Sanft strich Alexandra dem Baby die blonden Haare aus der erhitzten Stirn und schaukelte das Kind sanft auf ihren Armen.
Doch sie hatte sich getäuscht. Es war kein Gewitter, das sich da anbahnte, sondern ein regelrechtes Unwetter mit Sturmböen, Hagelschlag und gewaltigen Regengüssen.
Alexandra, Arne und der kleine Julian flüchteten ins Restaurant des Stadtparks, wo sie vor den Naturgewalten sicher waren.
*
Zwei Stunden mußte Alexandra ausharren, dann ließ das Unwetter nach. Längst war Julian zufrieden in ihren Armen eingeschlafen. Er merkte nichts von den starken Regenfällen, die aufs Dach des Restaurants prasselten, die Straßen überschwemmten und den See des Stadtgartens zum Überlaufen brachten.
Die meisten Gäste des Restaurants schauten besorgt dem tobenden Unwetter zu, kaum jemand unterhielt sich. Auch Arne gab seine Versuche auf, denn Alexandra wandte sich von ihm ab.
»Du bist besorgt wegen des Hauses, das dir deine Oma vermacht hat, nicht wahr?« erkundigte sich Arne später scheinheilig. Dieses Haus war es, über das er eigentlich mit Alexandra reden wollte. Es lag unmittelbar im Zentrum, sehr verkehrsgünstig, für eine Zweigniederlassung wie geschaffen. Doch bevor er seine Absicht verriet, wollte er das Vertrauen der jungen Frau zurückerobern.
»Ja. Ich wohne nicht nur dort, ich lebe auch davon.« Nervös trat Alexandra von einem Bein aufs andere. Wenn es nur endlich aufhören würde zu regnen, dachte sie.
»Du nimmst