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Erziehen mit Sabine Maus: Wie Familie gelingen kann (ELTERN Guide)
Erziehen mit Sabine Maus: Wie Familie gelingen kann (ELTERN Guide)
Erziehen mit Sabine Maus: Wie Familie gelingen kann (ELTERN Guide)
Ebook127 pages1 hour

Erziehen mit Sabine Maus: Wie Familie gelingen kann (ELTERN Guide)

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About this ebook

Liebevolle Konsequenz gilt als Zauberwort in der Erziehung. Liebevoll sind alle Texte von ELTERN-Kolumnistin Sabine Maus, die in diesem E-Book versammelt sind. Das Wort Konsequenz gehört dagegen nicht zu den Lieblingsvokabeln der Autorin, die sich seit fast 25 Jahren mit pädagogischen Themen beschäftigt. Denn: Das Leben mit Kindern ist immer im Fluss, manchmal chaotisch, es wärmt das Herz und kostet Nerven. Wie soll man dem mit starren Regeln begegnen? Sabine Maus plädiert deshalb für eine große Portion Pragmatismus gepaart mit Humor und ist sicher: Damit gelingt Familie immer.
LanguageDeutsch
PublisherEltern
Release dateNov 9, 2012
ISBN9783652002493
Erziehen mit Sabine Maus: Wie Familie gelingen kann (ELTERN Guide)

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    Book preview

    Erziehen mit Sabine Maus - Sabine Maus

    Impressum

    Verlag:

    Gruner + Jahr AG & Co KG

    Verlagsgruppe München

    Weihenstephaner Str. 7

    81673 München

    Chefredakteurin: Marie-Luise Lewicki (v.i.S.d.P.)

    ISBN: 978-3-652-00249-3.

    Gelassen erziehen

    Wie Familie gelingen kann – Kolumnen von Sabine Maus

    Ein pädagogisches Wort mag Sabine Maus gar nicht: Konsequenz – schon deshalb, weil sie ihr nie gelang. Die Journalistin und Sozialwissenschaftlerin beschäftigt sich seit 24 Jahren mit pädagogischen Themen. Als Mutter zweier Söhne im Altersabstand von 20 Monaten kam sie nicht darum herum.

    Und sie findet: Das Leben mit Kindern ist lebendig, immer im Fluss, manchmal chaotisch, es wärmt das Herz und kostet Nerven. Wie soll man dem mit starren Regeln begegnen?

    Die ELTERN-Kolumnistin plädiert deshalb für Gelassenheit, dafür, dass Eltern sie selbst sind und keine Erziehungsdarsteller, die vorgefertigte Gebotstafeln hochhalten. Dass der geklaute Sandbagger des Spielplatzkollegen vom kleinen Delinquenten trotzdem persönlich zurückgebracht werden muss, versteht sich von selbst.

    Sabine Maus schreibt wie Familie gelingen kann. Wer ihre Texte gelesen hat, macht sich ein paar Sorgen weniger. Versprochen!

    INHALT

    Entspannter leben mit Kindern

    - Familienleben heute – alles ist möglich!

    - Lasst die Männer Väter sein

    - Misthaufen oder Mietshaus?

    - Essen ist mehr als Sattwerden

    - Dürfen Vorbilder Kochlöffel werfen?

    - Lässig geht vieles besser

    Begleiten und verstehen

    - Was willst du, Baby?

    - Echte Typen willkommen

    - Eltern zum Trödeltraining

    - Geliebte Eigenbrötler

    - Schwierige Kinder gibt es nicht

    - Erziehen ist Nervensache

    Unterstützen und fördern

    - Immer mit der Ruhe

    - Kleines Kind ganz stark

    - Es lebe die Langeweile

    - Bald ein Einstein?

    - Raus aus der Kinderkarre!

    - Augen zu – und durch

    Klar und liebevoll erziehen

    - Nicht jeder Streit lohnt sich

    - Schimpfen macht kein Bauchweh ...

    - Kleine Lügenbarone

    - Trost und Tränen

    Zum guten Schluss

    - Ganz wie unsere Eltern?

    - Alles wird gut!

    Entspannter leben mit Kindern

    Familienleben heute? Alles ist möglich!

    Eltern können heute entscheiden, wie sie leben wollen. Eine Freiheit, die auch anstrengend sein kann

    Es gibt Sätze, die sagen nur Mütter. „Du brauchst einen Schal, Kind, der Wind ist kalt." Das ist so ein Satz. Generationen von Kindergartenkindern haben sich, kaum um die nächste Spielplatzecke, ihre Schals vom Hals gezerrt. Millionen Teenager stopften spätestens an der Schulbushaltestelle Schals in Rucksäcke. Und weil Mütter wichtige Sätze nicht einfach ad acta legen, nur weil das Kind schon ein ziemlich großes Kind ist, verdrehen gestandene Studienrätinnen und IT-Berater die Augen, trägt Mama ihnen an einem stürmischen Aprilabend den Schal hinterher.

    Dann werden aus Studienrätinnen Mütter. Und? Klar, das Kind braucht einen Schal! Manches ändert sich nie.

    Alles andere ist Verhandlungssache. Was bedeutet Familie für uns? Darüber entscheidet jedes Elternpaar neu.

    Wer Mutter wird oder Vater, geht auf eine kleine Zeitreise. Wieder zurück, hat er als Mitbringsel Erinnerungen und Vorsätze im Gepäck: Was damals total nervte an Mutti und Vati, möchte man den eigenen Kindern nicht zumuten: nie mehr Hausarrest, keine Sonntagsklamotten, in denen nicht gematscht werden darf, der Teller muss nicht leer gegessen werden.

    Andere Erfahrungen, die sich heute noch warm anfühlen, sollen unbedingt auch die eigenen Kinder machen: Vorlesestunden mit Pumuckl und den Kindern aus Bullerbü. Jede Menge Umarmungen. Bunte Pflaster gegen Schrammen am Knie, Gummibärchentorte zum Geburtstag.

    Familie reloaded – wie junge Eltern leben und erziehen, bestimmen sie selbst. Sie können Rituale einführen, Traditionen begründen, den Alltag nach eigenen Regeln gestalten. Dabei haben sie eine Bandbreite von Möglichkeiten wie wohl noch keine Generation vor ihnen. Alles ist möglich: berufstätig mit Krippenkind, Elterngeldpause, Teilzeit, Vollzeit, Doppelhaus auf dem Land, Wohnung in der Stadt – Entscheidungssache.

    So richtig zu entspannen scheint diese Freiheit aber niemanden. Im Gegenteil: Es wird heftig darüber gestritten, wie Familie zu sein hat, welches die richtige Lebensform ist. Berufstätige Mütter gegen Hausfrauen. Eltern, die Wert auf Regeln legen, gegen solche, die es lässig laufen lassen. Montessori-Anhänger gegen Chinesisch-für-Kleinkinder-Fans. Biofamilien gegen Fast-Food-Esser.

    „Es gibt heute keinen gesellschaftlichen Konsens mehr, sagt der dänische Erziehungsexperte Jesper Juul, „vielmehr muss jeder Mensch, jede Familie aus einer Vielfalt von Werten und Sinnangeboten die für sie gültigen wählen.

    Dass ein großes Angebot an Möglichkeiten für Stress sorgen kann, bestätigt auch Sigrid Tschöpe-Scheffler, Direktorin des Instituts für Kindheit, Jugend und Familie an der Hochschule Köln: „Aufgrund der vielen Wahlmöglichkeiten – sowohl bei Alltagsdingen als auch bei den großen Lebensfragen – stecken wir in dem Dilemma, uns ständig für vieles und zugleich gegen vieles andere entscheiden zu müssen. Viele überfordert diese Freiheit."

    Klar, eine gewisse Unfreiheit ist ja auch ein sanftes Ruhekissen. Eine Mutter gehört zum Kind. Väter bringen das Geld heim. Basta. Solange solche Regeln galten, musste niemand sich entscheiden. Nur wer etwas Neues wollte, hatte zu kämpfen, alle anderen waren auf der sicheren Seite – und fühlten sich trotzdem nicht nur wohl damit.

    Wer sich umhört in der Großelterngeneration, erfährt Geschichten von unerfüllten Träumen und geplatzten Hoffnungen. Genug Geschichten, um zu verstehen: Es ist verdammt gut, wählen zu dürfen – so anstrengend die ständigen Entscheidungen auch sein mögen.

    Eltern sind heute nicht festgelegt auf ein starres richtig oder falsch. Mädchen müssen keinen Knicks mehr lernen und Jungs keinen Diener. Man muss den Nachwuchs auch nicht, wie in den 70er Jahren, nackt mit Fingerfarben durchs Haus toben lassen, um bloß nicht als hoffnungsloser Spießer zu gelten. Was diese angenehme neue Freiheit allerdings unbedingt braucht, ist jede Menge Toleranz. Toleranz verschiedenen Lebensläufen, Familienentwürfen und elterlichen Standpunkten gegenüber.

    Die amerikanische Anwältin und Publizistin Ayelet Waldman zog die Wut Tausender Mitmütter auf sich, als sie in einem Artikel für die „New York Times schrieb, sie liebe ihren Mann mehr als die vier gemeinsamen Kinder. Sie untermalte damit – durchaus leicht provokant – ihre Überzeugung, dass eine erfüllte Beziehung gut ist für Kinder, auch wenn sie dafür gelegentlich zurückstecken müssen. Dass Waldman trotz dieses Statements gerne Mutter ist, kann man annehmen – sonst wäre sie es wohl kaum viermal geworden. Was sie nach der Veröffentlichung ihres Artikels erlebte, kommentierte sie so: „Auf die Hass-E-Mails hätte ich verzichten können. Ich habe zwar ein großes Mundwerk, aber ich bin eben auch ganz schön sensibel.

    Wie Waldman geht es allen Eltern – was mit ihren Kindern zu tun hat, trifft sie an empfindlicher Stelle. Mütter und Väter möchten, dass Töchter und Söhne glücklich aufwachsen, deshalb tut Kritik am Lebensentwurf, am Erziehungsstil, am Ergebnis Kind richtig weh.

    Es würde Familien enorm helfen, wenn eine von der anderen denken könnte: Die wollen es auch gut machen – aber eben anders als wir. Eltern können gute Eltern sein, unabhängig davon, ob sie ihre Kinder in die Kita bringen oder zu Hause betreuen, mit Dinkelburgern füttern oder mit Schinkensemmeln, mit ihnen Computerspiele spielen oder Waldorfpüppchen basteln.

    Ist das nicht seltsam? Man erfindet sich als Familie neu, geht nicht einfach nur weiter auf den ausgetretenen Wegen der vorherigen Generationen, macht vieles anders, übernimmt nur, was einem sinnvoll erscheint. Man überlegt, was man sich wünscht für die Kinder, den Partner, für sich selbst. Man tut das sorgsam, mit viel Liebe – und lässt sich dann umpusten vom ersten ideologischen Gegenwind, fühlt sich in die Ecke gedrängt von Müttern und Vätern, die andere Vorstellungen haben als die eigenen.

    Dafür gibt es keinen Grund! Es gibt nicht die beste, einzig gültige Lebensform. Es gibt nur viele verschiedene Familien mit vielen unterschiedlichen Menschen, deren Bedürfnisse unter einen Hut gebracht werden müssen. Alles kann verhandelt werden zwischen Müttern, Vätern, Kindern. Manches davon muss und darf von Woche zu Woche, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr immer wieder neu überprüft werden.

    Außer natürlich: Ein

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