Bibel kompakt
Von Dorothee Boss
()
Über dieses E-Book
Mehr von Dorothee Boss lesen
Die Gesichter des Bösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gesichter der Engel: Gottes Boten und menschliches Wissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKirche kompakt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Bibel kompakt
Ähnliche E-Books
Goldadern der Bibel: Von der bleibenden Bedeutung des Alten Testaments Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Israel sprechen die Steine: Eine archäologische Pilgerreise durch das Heilige Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBasisBibel. Neues Testament und Psalmen: ePUB-Ausgabe für eBook-Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Methodenbibel AT - Von Richter bis Jona: 37 Bibeltexte – 111 Methoden für Kinder von 6 bis 12 Jahren: begegnen, auseinandersetzen, übertragen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGute Nachricht Bibel: eBookCard Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Zucht und Zuspruch: Ziele und Methoden der Kindererziehung in der Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGute Nachricht Bibel - Leseausgabe: mit den Spätschriften des Alten Testaments Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinleitung in das Neue Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWillst du gesund werden?: Heilsame biblische Geschichten, nacherzählt für zweifelnde Menschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchätze der biblischen Zeit: 50 archäologische Entdeckungen rund um die Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiblisch trösten: Die Bibel als Lehrbuch des Tröstens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeukirchener Bibel - Das Alte Testament: neu erzählt und kommentiert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie gute Saat 2018: Biblischer Tageskalender Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Verlorene Vater: Erstaunliche Gleichnisse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo hatte Gott sich das gedacht und fand: Das hab ich gut gemacht.: Biblische Balladen zum Vorlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGute Tropfen und rauschende Feste: Die schönsten Wein- und Festgeschichten der Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Unheilige in der Heiligen Schrift: Die dunkle Seite der Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsrael: Stuttgarter Bibelkurs AT Heft 10 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Anfang: Stuttgarter Bibelkurs AT Heft 9 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit der Bibel durch das Jahr. Einführung in die biblischen Bücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Anfang war der Mord: Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenO Herr!: Stuttgarter Bibelkurs AT Heft 13 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenO Herr!: Stuttgarter Bibelkurs AT Heft 14 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKehrt um!: Stuttgarter Bibelkurs AT Heft 12 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Entdeckungsreise durch die Bibel: Impulse für dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIns Herz geschrieben: Die Weisheit der Bibel als spiritueller Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnfang hat er selber keinen: Gott gibt allem einen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Bibel kompakt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Bibel kompakt - Dorothee Boss
[Entstehung der Bibel]
[Auslöser]
Die Bibel, wie sie heute vorliegt, ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Austausch- und Entwicklungsprozesses. Sie fiel nicht fertig vom Himmel, sondern hat eine enorme historische Bearbeitung erfahren. Ihre zentralen Bestandteile, die biblischen Bücher, sind in unterschiedlichen Epochen verfasst worden, sodass die Bibel keineswegs eine geschlossene Einheit darstellt: Sie ist eine Sammlung von heiligen Schriften der Christen, die wiederum die heiligen Schriften ihrer jüdischen Mutterreligion übernommen haben. Bei alledem muss bedacht werden, dass die einzelnen Autoren keinesfalls vorhatten, eine Bibel zu schreiben. Die Bibel in ihre Gesamtform ist das Ergebnis eines Auswahlprozesses, der Kanonbildung. Dieser Kanon steht am Ende der Entwicklungsgeschichte.
Die christliche Bibel besteht aus zwei großen Teilen, dem Alten und dem Neuen Testament. Es gibt Annäherungen und Hypothesen, die für beide Teile relativ gesicherte Aussagen darüber machen können, in welchem Zeitraum die einzelnen biblischen Bücher und Textstellen entstanden sind. Es ist aber darüber hinaus kaum möglich, die exakten Umstände, die zur Entstehung der einzelnen Werke führten, zu bestimmen. Über Jahrhunderte wurde an den bestehenden Büchern weitergeschrieben und neue kamen hinzu, die wiederum in schon bestehende Sammlungen heiliger Schriften eingepasst wurden.
Viele Teile in der Bibel sind schriftliche Darstellungen, Überarbeitungen und Anpassungen von mündlichen Geschichten, die schon lange vor ihrer schriftlichen Niederlegung in der Bevölkerung kursierten. Bei Menschen, bei der nur ein minimaler Prozentsatz lesen und schreiben konnte, ist dies sicherlich nichts Ungewöhnliches. Erst nach der sogenannten Kanonbildung, bei dem sich die religiösen Autoritäten entschieden, welche Schriften zum Bestand der heiligen Schriften letzten Endes gehören sollten, wurden die Überlieferungen kaum noch verändert. Die Bibel ist demnach ein Buch, das vor ca. 1800 Jahren fertiggestellt worden ist und seitdem zwar vielfach übersetzt und an moderne Sprachen angepasst, aber nicht mehr grundsätzlich verändert wurde. Ihre Entwicklungsgeschichte reicht in ihren ältesten Überlieferungen sicher in das 2. Jahrtausend vor Christus zurück. An manchen Stellen blinken noch ältere Erzählungen durch, wie z. B. bei der Sintfluterzählung.
Der hebräische Teil der heutigen Bibel entstand in einem sehr lebendigen Prozess von etwa tausend Jahren zwischen 1000 v. Chr. und 100 n. Chr. Heutige Bibelwissenschaftler (Exegeten) vermuten z. B., dass erste Teile des späteren Alten Testaments in der Zeit der Könige Israels nach 1000 v. Chr. verfasst worden sind. Die israelitischen Herrscher hatten damals endlich einen eigenen Hof in Jerusalem, sie wollten ihre Macht stabilisieren und ließen deshalb eine Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel vermutlich von Hofschreibern aufschreiben. Mündliche Traditionen gab es sicher schon lange vorher, sie fanden Eingang in die heiligen Schriften. Außerdem wurden Gesetzestexte gesammelt und erhielten eigene ‚Ausführungsbestimmungen‘. Da seit König David ein eigener Tempelkult in Jerusalem existierte, musste man Gottesdienstordnungen und Opferregeln festlegen. Für die großen Feste brauchte man außerdem gemeinsame Gebete mit einem verpflichtenden Wortlaut.
Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. spielten die Propheten eine wachsende Rolle als politische Kraft in Israel. Zwar hatten sie bereits bei der Landnahme Kanaans das Volk angeführt, militärische Aktionen befehligt und Recht gesprochen, nun aber wurden sie zu Gestalten, die massiven Einfluss nahmen. Die politische Situation hatte sich gewandelt: Das autonome Königreich Israel war nach König Salomo in zwei Teile zerfallen. Nun gab es ein Nordreich Israel und ein Südreich Juda. Die politischen Wirren forderten eine neue religiöse Deutung heraus: War Gott nicht mehr bei seinem Volk? Hatte er sich von ihm abgewandt? Bedeutende Prophetengestalten, die namentlich bekannt sind, hielten Königen wie Volk Gottes Wort vor, korrigierten oder kritisierten falsches religiöses Handeln, welches im Widerspruch zum Glauben an den einen Gott stand. Ihr Einfluss war sehr groß und wuchs durch die Verbreitung ihrer Worte. Sie selbst oder ihre Schüler hielten die zuerst mündlich verbreiteten Worte schriftlich fest. Man sammelte dazu Geschichten, Fabeln, Lieder und gläubige Lebensregeln.
Als zuerst das Nordreich Israel (ca. 722 v. Chr.) von den Assyrern und später das Südreich Juda (598 v. Chr.) von den Babyloniern erobert wurde, war dies der Anlass für eine umfassende Revision der