Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Ebook574 pages2 hours

111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss: Reiseführer

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Die Domkuppel in Florenz, der Schiefe Turm von Pisa und sanfte Hügel, auf denen Zypressen Spalier stehen, gehören zum Pflichtprogramm. Doch die Kulturlandschaft der Renaissance-Stadt und die Natur der umliegenden Toskana sind unerschöpflich. Das Buch führt Sie zu 111 Details der bewegten Historie und zu spannenden Geschichten an überraschenden Orten. Wo gibt es 1.000 Objekte für freimaurerische Symbolik? Wo findet die offizielle Meisterschaft im Käsewerfen statt? Wo wird dem Attentäter des Königs ein Denkmal gewidmet, und wo kann man einen doppelten Sonnenaufgang sehen?
LanguageDeutsch
PublisherEmons Verlag
Release dateJul 23, 2015
ISBN9783863589189
111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss: Reiseführer

Related to 111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss

Related ebooks

Europe Travel For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for 111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    111 Orte In Florenz und im Norden der Toskana, die man gesehen haben muss - Beate C. Kirchner

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2015

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Beate C. Kirchner

    © alle Fotografien: Francesco P. Carbone

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-86358-918-9

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Der Monte Giovi | Acone

    Gipfeltreffen

    2_Der alte Frankenweg | Altopascio

    Auf Pilgerpfaden

    3_Das antike Hospital | Altopascio

    Emergency Room im Mittelalter

    4_Das Hostel Antico Spedale | Bagno a Ripoli

    Pilger des dritten Jahrtausends

    5_Santa Caterina delle Ruote | Bagno a Ripoli

    Fresken-Rausch

    6_Der Walfischknochen | Barberino di Mugello

    Als das Mugello ein Meer war

    7_Die Inschrift am Dom | Barga

    Ein Mysterium

    8_Die Burg Calenzano Alto | Calenzano Alto

    Kleine Festung mit Miniatursoldaten

    9_Die Autobahnkirche | Campi Bisenzio

    Raststätte der Bewegung

    10_Die Einsiedelei San Viano | Campocatino

    Die schönste Alm der Toskana

    11_Das Denkmal für Bresci | Carrara

    Ein Attentäter als Held

    12_Der Marmor-Bildhauer | Carrara

    Freiluft-Atelier von Mario Del Sarto

    13_Die Via Carriona | Carrara

    Antike versus Zeitgeist

    14_Das Wandbild | Carrara

    Zu Ehren der Rebellin

    15_Die Padule von Fucecchio | Castelmartini

    Italiens größtes Sumpfgebiet

    16_Der Forno Giotto | Chiesanuova

    Die beste Schiacciata

    17_Die romanische Kirche | Codiponte

    Kultort zu Römerzeiten

    18_Die Casa Villa Carlo Pepi | Crespina

    Don Quixote der Kunst

    19_Das ehemalige Salzlager | Empoli

    Rotes Haus mit grünen Flaschen

    20_Die Fattoria di Maiano | Fiesole

    Der romantische Park der Königin

    21_Naturalmente Lunigiana | Filattiera

    Der Käse von der glücklichen Kuh

    22_Die Antica Farmacia Münstermann | Florenz

    Pionier der Homöopathie

    23_Der Arno und sein Tal | Florenz

    Adam und Eva am Bahnhof

    24_Das Atelier Villoresi | Florenz

    Orientalische Düfte am Arno

    25_Die Bar Marisa | Florenz

    Alé Viola!

    26_Die Boutique della Pasta Fresca | Florenz

    Nudelparadies

    27_Die Brancacci-Kapelle | Florenz

    Masaccios Geheimnis

    28_Die Bruderschaft der Barmherzigkeit | Florenz

    Keine Angst vorm Kapuzenmann

    29_Das Brunnenhaus | Florenz

    Wunderkammer der komischen Oper

    30_Die »Buchette del vino« | Florenz

    Straßenverkauf im 16. Jahrhundert

    31_Das Denkmal des Inders | Florenz

    Des Maharadschas Totenfeier

    32_Die Ecke der Bischeri | Florenz

    Immobilienspekulation in Zeiten des Dombaus

    33_Der Garten der Vivarelli Colonna | Florenz

    Picknick mit Orpheus

    34_Das Gesicht von Michelangelo | Florenz

    Der Aufdringliche

    35_Die Hochwassermarken | Florenz

    Land unter!

    36_Das Hotel Granduomo | Florenz

    Auf Tuchfühlung mit dem Dom

    37_Der Karfreitag | Florenz

    Halleluja!

    38_Der Kopf des Perseus | Florenz

    Alter Ego

    39_Der Kreuzgang des Barfüßigen | Florenz

    Das stille Fresko

    40_Die Kunstdruckerei | Florenz

    Il Bisonte – Die Kraft des Bisons

    41_Die Loggia del Bigallo | Florenz

    Das zornige Pferd

    42_Der »Marzocco« | Florenz

    Der Löwe mit dem Lilienschild

    43_Das Medici-Wappen | Florenz

    Fünf rote und eine blaue Kugel

    44_Das Militärgeographische Institut | Florenz

    Die Inselwelt um 1500

    45_Die »Mosaici di Lastrucci« | Florenz

    Steinchen an Steinchen

    46_Das Museum für Freimaurer-Symbolik | Florenz

    Schürzenbrüder

    47_Das Observatorium | Florenz

    Die Sterne über San Lorenzo

    48_Die Piazza della Passera | Florenz

    Wo einst die Freudenhäuser standen

    49_Der Polyphem | Florenz

    Der Gigant im Philosophengarten

    50_Das Restaurant In Fabbrica | Florenz

    Mit Hammer und Sichel

    51_Das Roster-Gewächshaus | Florenz

    Kristallpalast mit Geschichte

    52_Die Kirche San Leonardo | Florenz

    Dantes Kanzel

    53_Der skandalträchtige Stein | Florenz

    Schaulustige im Mittelalter

    54_Der Storchen-Saal | Florenz

    Symbiose von Kunst und Wissenschaft

    55_Die Straßenschilder | Florenz

    Clet Abraham lässt Engel sprechen

    56_Das Studio d'Arte Valkama | Florenz

    Die Fresken-Restaurateurin

    57_Der Tabernakel | Florenz

    Georg und der Drache

    58_Das Teufelchen | Florenz

    Missverständlicher Mythos

    59_Der Turm der Santa Maria Maggiore | Florenz

    Von oben guckt jemand: die Berta!

    60_Der umgekehrte Balkon | Florenz

    Die Tücken der Bürokratie zu Zeiten der Medici

    61_Der Vasari-Korridor | Florenz

    Panoramafenster für Hitler

    62_Die Villa Broggi-Caraceni | Florenz

    Art nouveau in der Renaissance-Stadt

    63_Die Villa Castello | Florenz

    Wer die Spreu vom Weizen trennt

    64_Die Villa Favard | Florenz

    Wolkenkratzer der Botanik

    65_Die Villa Fontallerta | Florenz

    Die Leichtigkeit des Seins

    66_Die Werke Folons | Florenz

    … noch einen Koffer in Florenz

    67_Die Werkstatt für Hammerklaviere | Florenz

    Die Tastatur-Chirurginnen

    68_Das große Käsewerfen | Gallicano

    Schäfer-Sport der Antike

    69_Das Heldendenkmal | Gavinana

    »Feigling, du tötest einen Toten«

    70_Die schwarze Salami | Giustagnana

    Der »Brunello« unter den Würsten

    71_Das Castello dell'Aquila | Gragnola

    Die Ritterburg

    72_Das Feenhäuschen | Grassina

    Wo die Nymphen tanzten

    73_Das Fest der Weinernte | Impruneta

    Karneval im Chianti

    74_Der Terrakotta-Künstler | Impruneta

    Wie der letzte Etrusker

    75_Die Villa Caruso | Lastra a Signa

    Die Liebe des »größten Tenors aller Zeiten«

    76_La Ghiacciaia della Madonnina | Le Piastre

    Frühindustrieller Gefrierschrank

    77_Jhonny Paranza | Livorno

    Heiß frittiert

    78_Der Ostricaio | Livorno

    Auf der Mauer

    79_Die Riesenzisterne | Livorno

    Ein halbes Thermalbad

    80_Die Synagoge | Livorno

    Alienaugen in Beton

    81_Die Torteria »Da Gagarin« | Livorno

    »Fünf und fünf« mit Auberginen

    82_La Venezia | Livorno

    »ein einfaches und glückliches Leben« …

    83_Der Bootshafen | Marina di Pisa

    Meer, Land, Fluss

    84_Der Reiterhof Equiluna | Moncigoli di Fivizzano

    Alpenpanorama im Pferdeparadies

    85_Das Theater | Montecarlo

    Mailänder Scala in Miniatur

    86_Die Villa Varramista | Montopoli in Val d'Arno

    Bei der Familie Piaggio

    87_Das Dorf Tiziano Terzanis | Orsigna

    Der Baum mit den Augen

    88_Die Cantine Basile | Pietrasanta

    Wein vom Meer

    89_Das Labyrinth | Pisa

    Verwirrung für Freund und Feind

    90_Die Kirche Santo Stefano dei Cavalieri | Pisa

    Das Bildnis von Mohammeds Schwert in Gottes Haus

    91_Der Agriturismo Le Dogane | Piteglio

    Wo der Wildbach rauscht

    92_Die Turmhäuser | Ponticello

    Drei-Zimmer-Wohnung im 14. Jahrhundert

    93_Santissima Annunziata | Pontremoli

    Der Marmortempel in der Kirche

    94_Das Deportationsmuseum | Prato

    29 Märtyrer

    95_Die Schleuse | Prato

    Genialer Generator für die Industrie

    96_Der Monte Forato | Pruno di Stazzema

    Des Teufels Ohrfeige

    97_Das Schloss von Sonnino | Quercianella

    Aus der Sicht des Außenministers

    98_Die Mühle Margheri | Ronta

    Die Mühle am rauschenden Bach

    99_Die weißen Strände | Rosignano Solvay

    Karibikflair mit Karbonat

    100_Der verrückte Wagen | Rufina

    1.400 »fiaschi« und doch kein Fiasko

    101_Die Villa Montepaldi | San Casciano Val di Pesa

    Wein mit Universitätsniveau

    102_Die Sammlung Cerratelli | San Giuliano Terme

    Des Schneiders alte Kleider

    103_Die Hängebrücke | San Marcello Pistoiese

    Adrenalinschub in 40 Metern Höhe

    104_Die Metzgerei Casci | San Pietro in Campo

    Alles für die Sau

    105_Die Festung | San Romano

    Wie ein Fisch

    106_Das Puppenmuseum | Santa Agata im Mugello

    Vom Pfarrer bis Pinocchio

    107_Das Restaurant »Il Fiore« | Scandicci

    Bistecca alla Fiorentina – das Original!

    108_Der Wehrturm | Serravalle Pistoiese

    Meisterliche Militärarchitektur

    109_Das Oratorium der Vannella | Settignano

    30 Zypressen neben Botticellis Madonna

    110_Die Straße des 92. Bataillons | Sommocolonia

    Das Drama des John Fox

    111_Das alte Gefängnis | Vicopisano

    Fünf Jahrhunderte Knast-Graffiti

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Klassische Kunststädte, malerische Zypressen-Alleen, großartige Pasta-Gerichte und vollmundigen Chianti auf dem Tisch – so kennen und lieben viele ihren Urlaub in der Toskana. Und so schön ist es wirklich fast überall! Doch wer vermutet dort schon eine Alm, die auf 1.000 Metern am Felsen klebt? Oder das größte Sumpfgebiet Italiens? Oder wer kennt die kitschig-weißen »Karibik-Strände«?

    Das Buch führt zu 111 überraschenden Orten der Natur und Kunst, der bewegten Historie mit skurrilen Geschichten sowie zu kuriosen Persönlichkeiten. In das Dorf Gallicano, wo die offizielle Meisterschaft im Käsewerfen stattfindet. Oder nach Vicopisano zu Gefängnis-Graffiti aus fünf Jahrhunderten.

    Und zu Orten, die einst die Schlagzeilen der Klatschpresse füllten: In der Villa Varramsita lebten und liebten Sprösslinge der Fiat-Familie Agnelli und der Familie Piaggio, der Urväter des Kultrollers Vespa.

    Und zu kuriosen Details, an denen selbst die Einheimischen vorbeispazieren. Wer kennt schon in den Straßen von Florenz die »Buchette del vino«, die ersten Straßenschenken aus dem Mittelalter? Oder wer hat schon gehört, dass sich am Mercato San Lorenzo die älteste Wetterwarte der Stadt befindet? Und wer weiß in Pisa, dass Piratenfahnen die Kirche Santo Stefano dei Cavalieri schmücken?

    Das Buch lädt auch ein, hochrangige Kunstwerke abseits der gängigen Routen zu entdecken: In den Hügeln von Florenz überrascht in der kleinen Kirche San Leonardo in Arcetri eine marmorne Kanzel, von der einst Dante seine Reden hielt, und in Settignano ist eine Madonna von Botticelli, dem Schöpfer der »Geburt der Venus«, zu bewundern – ganz ungestört.

    Und es geht an Orte, wo Einheimische die Klassiker ihrer Küche genießen oder kaum bekannte Spezialitäten herstellen wie die »Schwarze Salami« in Giustagnana. Und nach Pietrasanta, wo ein Wein ein wenig nach Meer schmeckt.

    Acone

    Zum Vollbild

    1_Der Monte Giovi

    Gipfeltreffen

    Rebellen bildeten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Gipfel des Monte Giovi Partisanen-Brigaden, um gegen die Besetzung durch die Deutschen Widerstand zu leisten. Die strategische Position auf knapp 1.000 Metern Höhe und die Nähe zu Florenz waren für den Standort entscheidend, Freiwillige aus dem Mugello, Florenz und der Umgebung kamen. Die Widerstandskämpfer wurden in den Dörfern der Umgebung willkommen geheißen. Ganze Dörfer, etwa Acone, boten den Partisanen spontan Unterkunft an, die Widerstandskämpfer retteten im Gegenzug die Ernten der Bauern.

    Zur Erinnerung an die Gründung der Brigaden wurde ein Denkmal errichtet, eine Pyramide aus Stein, die einmal im Jahr mit der italienischen Fahne geschmückt wird. Seit 1949 wird am zweiten Wochenende im Juli hier oben auf dem Berg ein Gedenkfest veranstaltet. Oft zelten die jungen Leute über das Wochenende, es wird getanzt, gegessen und getrunken.

    Info

    Adresse Via Palagio in Colognole 74, 50065 Pontassieve | Anfahrt von Florenz auf der SS 67 Richtung Pontassieve, dann weiter Richtung Rufina und weiter nach Scopertina, von dort die Abzweigung nach Colognole nehmen und links am Sieve entlang bis zum Schild »La Bottega di Monte Giovi«, dort abbiegen, die letzten drei Kilometer sind nicht asphaltiert | Tipp Viele schöne Wanderwege »auf den Spuren der Partisanen«, etwa CAI 11 (8,5 Kilometer bis zum Denkmal der Partisanen), www.cai.it.

    Aber auch an allen anderen Tagen ist dies ein bemerkenswerter Ort. Vom Gipfel blickt man auf der einen Seite in das Tal des Sieve, auf der anderen Seite ins grüne Mugello. Es gibt einen kleinen See, der im Sommer Erfrischung bietet. Die Fische aus dem See landen nicht selten auf den Tellern der Berghütte »Bottega di Monte Giovi«, wo sie auf »Hausmannsart« zubereitet werden. Ebenso wie das Wildschwein, das von den Jägern aus der Umgebung geliefert wird. Die Pilze für das Risotto kommen auch von den waldigen Hügeln nebenan. Die »Tortelli di patate mugellari« sind eine Spezialität der Gegend.

    In der Hütte ist alles einfach, alles ursprünglich, alles gut. Von der Terrasse aus blickt man ins grüne Tal. Wer übernachten will, kann eines der sechs Zimmer günstig mieten, wer mit dem Pferd kommt, findet auch für sein Tierchen eine Unterkunft im Stall. Die Hütte ist jeden Tag geöffnet, das Wirtsehepaar ist eigentlich schon in Rente und gerne hier, es ist ja auch schön!

    In der Nähe

    Der verrückte Wagen (6.62 km)

    Die Mühle Margheri (15.05 km)

    Das Oratorium der Vannella (15.41 km)

    Die Fattoria di Maiano (15.74 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Altopascio

    Zum Vollbild

    2_Der alte Frankenweg

    Auf Pilgerpfaden

    zurück

    »Pilgern ist der Weg der Seele über das Labyrinth des Lebens«, hieß es, aber das Labyrinth hatte es in sich. Im Mittelalter beruhte die Kartografie auf vagen Vorstellungen, im Zentrum der Welt befand sich Jerusalem, der Ort, der der Welt Heil bringen würde. Und ein Pilger musste sich den Gefahren der Welt stellen, um dem Heil näher zu kommen. Er verließ Vertrautes und Sicheres, auf dem Weg begegneten ihm Teufel, Dämonen und Geister, die heute als Blitz, Überschwemmung oder Krankheit bezeichnet würden.

    Der Frankenweg war einer der ältesten Wege vom Norden in den Süden Europas, von Canterbury nach Rom, über Frankreich, über den Großen Sankt Bernhard und durch das Aostatal, über Piacenza im Apennin und Siena in der Toskana. Er setzt sich zusammen aus dem Wegenetz der alten Fernstraßen, die Pilger auf ihrem Weg nach Rom zur Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus nutzten. Oft findet sich dafür auch – auf das Ziel bezogen – die Bezeichnung »Via Romea«.

    Info

    Adresse Via Ponticelli 249, 50054 Galleno | Anfahrt von Altopascio Richtung Fucecchio, nach dem Ortsteil Chimenti findet man rechts eine Einbuchtung mit Bäumen, zwei Bänken und einem Schild »Tratto originale della francigena« | Tipp Altopascio ist bis heute Pilgerstation, mit einem Pilgerausweis bekommt man in der Bibliothek an der Piazza Cavalieri Stempel und Zuweisung einer Unterkunft.

    Die Rekonstruktion der »Via Francigena« stützt sich heute im Wesentlichen auf Angaben des Erzbischofs Sigerich von Canterbury, der im Jahre 990 nach Rom pilgerte. Und der alte Frankenweg wäre wohl völlig in Vergessenheit geraten, wenn der Europarat ihn im Jahre 1994 nicht auf Antrag der italienischen Regierung zur europäischen Kulturstraße erklärt hätte.

    Vergleicht man die Quellen und die vielen Wegbeschreibungen von damals, stellt man fest, dass eine einzige »Via Francigena« nicht existiert, darauf weist auch die Beschilderung hin, wenn man einen Spaziergang auf dem einzigen bekannten Originalstück des Frankenwegs nur wenige Kilometer neben dem Ortskern von Altopascio startet. Einig sind sich die Experten, dass dieses Stück mit den großen Steinen original erhalten ist. Und der Weg führt zauberhaft durch ein Wäldchen an einer Brücke vorbei zu einer kleinen Kirche, die einen Besuch lohnt.

    In der Nähe

    Das antike Hospital (4.36 km)

    Das Theater (8.07 km)

    Die Padule von Fucecchio (10.95 km)

    Die Villa Varramista (13.32 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Altopascio

    Zum Vollbild

    3_Das antike Hospital

    Emergency Room im Mittelalter

    zurück

    Altopascio lag auf dem gefahrvollsten Streckenabschnitt der Frankenstraße, von Pavia nach Rom, der einzigen Nord-Süd-Verbindung des Frühmittelalters. Der Fluss Arno trat regelmäßig über die Ufer, aus der Tiefebene wurde eine Sumpfund Moorlandschaft, im Sommer drohte Malaria. Für Pilger und andere Reisende war der Glockenklang des Turms des Hospitals der einzige Orientierungspunkt nach Anbruch der Dunkelheit. Die Türe stand immer offen, Pilger bekamen Mahlzeiten mit Wein und Fleisch oder mit Brot und Wasser, je nach sozialem Status.

    Dem Hospital zugehörig war der

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1