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Fünf Puzzlestücke: Füge alles zusammen. Eine kafkaeske Erzählung
Fünf Puzzlestücke: Füge alles zusammen. Eine kafkaeske Erzählung
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Ebook198 pages2 hours

Fünf Puzzlestücke: Füge alles zusammen. Eine kafkaeske Erzählung

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About this ebook

Eine kafkaeske Erzählung in fünf Puzzlestücken. Füge alles zusammen - von innen nach außen und von außen nach innen säubern.

Inklusive der Novelle "Der Wanderer - Eine literarische Dokumentation".

Ich sage: Unmöglich ist eine Illusion. Ich sage: Unmöglich ist kein Fakt. Es lebe die Aufklärung. Tod der Schablone. Nicht vorprogrammiert. Tod der Genetik. Kein reduzierter Weg mehr. Sagen Sie es dir? Dann erschlage deinen Vater. Denn Menschen sterben, bevor sie geboren sind. Mein Körper, mein Leben, kein Alien. Wünsche, Träume summieren, nicht subtrahieren. Und immer variabel kotzen, wenn der Magen sauer aufstößt. Zerquetsch dem Opportunismus die Hand. Brich die Knochen.
Nicht verstanden? Dann grüße deine Schablone von mir.

UND genau in diesem SINNE SCHREIE ICH: Lieber geistiger Vegetarier, als ein Idiot von

ALLESFRESSER
LanguageDeutsch
Release dateDec 2, 2013
ISBN9783942637374
Fünf Puzzlestücke: Füge alles zusammen. Eine kafkaeske Erzählung

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    Book preview

    Fünf Puzzlestücke - Cihan Aydin

    Inhaltsverzeichnis

    Der Autor

    Impressum

    Der Wanderer: Eine literarische Dokumentation

    Fünf Puzzlestücke: Füge alles zusammen

    Erstes Puzzlestück: Des Dichters schwere Tat

    Zweites Puzzlestück: Irgend-Jemand

    Drittes Puzzlestück: Des Wahnsinns Spiel

    Viertes Puzzlestück: Die Behörde

    Fünftes Puzzlestück: Altes neues Leben zu altem neuem Leben

    Nachwort

    Weitere Bücher erschienen bei Der Kleine Buch Verlag

    Der Autor

    Cihan Aydin ist 1983 in Duisburg geboren. Zur Zeit studiert er Germanistik, Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal. Einen Großteil seiner Freizeit investiert er in das Lesen und in das Verfassen von Literatur. Er selbst schreibt sich keiner Nationalität, Religion bzw. Kultur zu und ist ein Sympathisant des Existentialismus (Sartre etc. - Existenz vor Essenz).

    ¹) Das Adjektiv kafkaesk (nach dem Schriftsteller Franz Kafka) bezeichnet ein unheimliches Gefühl dunkler Ungewissheit, einer rätselhaften unkonkreten Bedrohung, eines Ausgeliefertseins gegenüber schemenhaften dunklen Mächten. Das Eigenschaftswort leitet sich aus der Grundstimmung zahlreicher Werke Franz Kafkas ab, in denen die Protagonisten in undurchschaubaren, bedrohlichen Situationen von düsterer Komik bis Tragik agieren.

    (Quelle: www.wikipedia.org)

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

    Cihan Aydin, Fünf Puzzlestücke

    Alle Rechte vorbehalten.

    Verfielfältigung, auch auszugsweise,

    ohne Genehmigung des Verlags nicht gestattet.

    © Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe

    1. Auflage Print Oktober 2010

    Lektorat: Ulrike Lindner

    Redaktion, Satz, Umschlaggestaltung: Sonia Lauinger

    Umschlagfoto: Jutta Milker

    Edition E-Book Dezember 2013

    Konvertierung und Formatierung: Angela Hahn

    ISBN 13: 978-3-942637-37-4

    www.derkleinebuchverlag.de

    „Der Wanderer"

    - Eine literarische Dokumentation -

    Die Geschichte, die ich hier niederschreibe, ist, das muss ich von vornherein gestehen, nicht meine. Und, wie so oft, folgt auf das erste Geständnis, wie könnte es auch anders sein, das zweite. Ich, als Niederschreiber dieses Ereignisses, erwähne nicht schon in den ersten Zeilen, dass diese Geschichte nicht meine eigene ist, weil ich von Geburt ein so ehrliches Gemüt besitze, sondern weil das Ende mich auf die ehrlichste Art, die der Tatsache, als dreisten Lügner nicht nur entlarven, sondern zur Schau stellen würde. Da diese Geschichte auch kein Heldenepos ist, das den Mut und die Tapferkeit des dramatischen Protagonisten, tugendhaft, golden in Moral und Ethik, erstrebens- und dadurch beneidenswert, in den Vordergrund stellt, komme ich erst gar nicht in die Versuchung, mir diese Lüge anzueignen und Ihnen zu verkaufen. Vielleicht wäre ich in Versuchung gekommen, wenn diese solch einen Charakter hätte. Aber es ist immer müßig, über den Konjunktiv tiefgründig zu spekulieren.

    Belassen wir, oder eher ich, es dabei, dass dies nicht ein Teil meines Lebens ist. Nun, vielleicht, und schon wieder verfalle ich in Spekulationen, fragen Sie sich als Leser, und absolut mit Recht, woher ich diese Geschichte zumindest so gut kenne, dass ich sie niederschreiben kann, als Wortkonstrukt, das Sie auch noch als wert erachten, zu lesen? Die Antwort will ich Ihnen, so verständlich und klar ich kann, geben.

    Vielleicht, und ich bemerke es selbst, ich verfalle wieder diesem verhassten „Vielleicht" der Spekulation, war ich ein Begleiter des Protagonisten. Vielleicht war ich sein Brieffreund und die Tinte unser Geflüster, vielleicht habe ich ihn heimlich verfolgt, beobachtet und studiert, oder vielleicht bin ich einer von jenen, zu denen er nicht gehörte, geistig, fremd, optisch, Habitus. Vielleicht war ich sein Vater, seine Mutter, sein Bruder, seine Schwester, sein Onkel. Vielleicht, ja, wer weiß das schon, nicht einmal ich selbst weiß es zu hundert Prozent, muss ich gestehen. Und ich merke, spüre, das hier, das ist ein Prolog der Geständnisse, umschmeichelt von Konjunktiven, ob diese Geschichte nicht einfach erfunden ist, ein Produkt meiner Fantasie, meiner Fiktion, meiner Vorstellung, meiner Lüge, Teillüge.

    Ein Prolog des Gerichts, das nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit spricht, in dem ein Anwalt auf sich zeigt, aber nicht weiß, welche Anklage er gegen sich erheben soll, und daher still schweigend allein im Saal sitzt.

    ‚Aber,‘ frage ich unvermittelt, ‚welche Rolle spielt das schon? Welche Rolle spielt es, ob nichts der Realität entspricht, wenn alles, aber auch wirklich alles auf Tatsachen beruht?‘

    Ich hoffe, Ihre erste Frage wurde zu Ihrer Befriedigung beantwortet. Wenn dem so ist, dann möge die Geschichte beginnen: „Der Wanderer", eine literarische Dokumentation. Wenn dem nicht so ist, dann lesen Sie den Prolog bitte sorgfältig und in Ruhe noch einmal.

    Ich habe sehr lange und intensiv darüber nachgedacht, wie ich diese literarische Dokumentation beginnen lassen kann. Nächte durchwachte ich dafür und zwang meine Lider, offen zu bleiben. Bekämpfte die Müdigkeit. Doch meine Synapsen umstreifte nur Einfallslosigkeit. So entschloss ich mich, den ersten Tagebucheintrag als öffnendes Mittel zu setzen. Vielleicht ist das ein literarischer Geniestreich meinerseits. Vielleicht ist es aber auch die schlechteste Idee. Aber immerhin eine Idee. Denn das Ende, das muss ich nicht finden. Das Ende steht schon fest. Eingemeißelt in Eis und Schnee. Suchen und Finden unnötig.

    „Als ich am Check-in stand, um mich herum andere Fluggäste, in Hast und Eile, gepackt von Stress und Hektik, da wusste ich, was mich von ihnen unterscheidet. Sie fliegen zu ihrer Arbeit, in ihren Urlaub. Doch ich fliege weder arbeiten noch in den Urlaub. Ich fliege zu mir selbst. Zur Selbsterfahrung, zur Selbstfindung. Um Last abzuwerfen. Ganz genau weiß ich das eigentlich nicht. Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung. Keine Ahnung, wie das sein wird. Was auf mich zukommt. Aber eines weiß ich jetzt schon sehr gewiss: Auch nach meiner Rückkehr, nach meiner Selbsterfahrung, Selbstfindung, was auch immer das sein soll und sein wird, werde ich mich gravierend von den anderen unterscheiden. Gerade das hat mich ja auf diesen Weg gebracht. Das Anderssein, das mir innewohnt."

    Ich erfuhr von seiner Geschichte erst, als sie zu Ende war. Und heute besitze ich die Erkenntnis: Um diese Geschichte zu erfahren, musste sie zu Ende sein. Ohne sein ENDE, wäre dies nicht seine Geschichte gewesen. Durch einen Zufall, den ich hier nicht näher erläutern möchte, da ich an diesem Zufall gewisse Zweifel habe, hielt ich vor relativ kurzer Zeit eine Art Tagebuch in der Hand, das mich nicht einmal einen Cent gekostet hatte. Nachdem ich dieses Tagebuch eines Anonymen durchgelesen hatte, suchte ich nach Quellen, die diesen Anonymen seiner Anonymität entreißen würden. In meinen Augen war die Geschichte dieses Anonymen es wert, ergründet und dokumentiert zu werden. Aber es sind nur Fragmente, mal kleine, mal größere, die ich mit Impressionen verbinde, um ihnen Gestalt zu geben. Und diese Gestalt nenne ich: „eine literarische Dokumentation".

    Durch den ersten Tagebucheintrag, einen von einigen ausgewählten Einträgen, den ich Ihnen als Original-Auszug zur Eröffnung abschrieb, haben Sie so viel erfahren wie ich, als ich ihn das erste Mal gelesen hatte. Ein Flughafen. Ein Fluggast. Reise. Selbstfindung. Das Anderssein, das innewohnt. Nach Gesprächen mit Freunden, Verwandten und Angehörigen wusste ich mehr. Der junge Mann, der dieses Tagebuch verfasst hatte, entschloss sich eines Abends, seine gewohnte Umgebung zu verlassen. Er wollte fort, fort von allem, einsam sein in der Einsamkeit. Vielleicht wissen Sie es nicht, dann lassen Sie sich an dieser Stelle gesagt sein: Es gibt Menschen, die werden in die Welt hinausgepresst, so universell wie das Universum. Viele Wege stehen ihnen offen. Und das Spezielle an ihnen ist, dass sie so unspeziell universal sind. Doch es gibt Menschen, die in die Welt hinausgepresst werden, die speziell sind. Denen steht nur ein Weg offen. Denn alle anderen Wege brechen ihre Knochen. Die Unspezifischen sind für das Leben nicht weniger wert als ein Spezieller. Aber anders wert. Und dieses Spezielle war kein Geschenk Gottes. Dieses Spezielle, das gab er seinem eigenen Schicksal. Sein Geburtstag war kein besonderer Tag. Es war eine schlichte Nacht. Seine Mutter war keine Jungfrau. Er kein Erlöser oder Prediger. Aber er war ein Suchender. Ein Suchender nach seinem Inneren, seinem Spiegelbild. Einem Spiegelbild, das ihn sieht und beklatscht, spricht: „Ja, genau dieser verfluchte Bastard bist du!"

    Ich vermute, das Suchen hat ihn schon immer getrieben.

    Von innen her, nach außen. Er selbst hat es aber wohl als Maximalsteigerung erst in den letzten Jahren gespürt. Doch so intensiv, so zermürbend, dass er nur die Einsamkeit sah, mit Schild und Schwert gegen seine Ruhelosigkeit, für das Auge seines Weges. Ich frage mich, wenn jemand ständig von Ruhelosigkeit und Fragen getrieben wird, wo bleibt da die Rast und die Aussage?

    „Wenn man sich die Route auf Papier zurechtlegt, dann wirkt sie fassbarer. Aber man sollte behutsam sein und Worte nicht aus ihrer Verankerung heben. Ich schreibe ganz bewusst ‚wirkt' und nicht, dass sie fassbar ist. Denn nach wie vor weiß ich nicht, was auf mich zukommen wird. Und vor allem, wie es sein wird, wenn die Route zu Ende ist und ich zu Hause ankomme.Vielleicht sollte ich keine Vorstellung haben. Kein Bild. Keine Idee. Vielleicht sollte ich mich einfach frei machen von allen Zielen und einfach nur sein. Einfach Impulse umsetzen, um des Umsetzens willen. Denn ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass Ziele mich nicht glücklicher machen. Sondern nur die Wege. Heißt das gleichzeitig, ich werde immer rastlos sein? Niemals ruhen? Immer auf der Suche nach einem neuen Weg? Ist es dieser Zwang, den ich in mir spüre? Den ich bekämpfen möchte, in der Arena der Gladiatoren? Ich kann nur vermuten und vermute ja. Aber was weiß ich jetzt? Nichts. Mutlosigkeit, Resignation, Stagnation, wie immer? Ja und nein, gleichzeitig ausgesprochen. Löschen, töten. Trotzdem behalten. Immer einen neuen Weg jagen, damit ich nicht der Gejagte bin. Das ist komisch. Nicht zu komisch, aber sehr komisch."

    Ich habe das Zimmer gesehen, in dem er diese Zeilen geschrieben hat. Ich konnte ausfindig machen, wo er die erste Nacht verbrachte, und belegte exakt das gleiche Zimmer. Selbst mit literarischer Fantasie kann ich dieses Zimmer nicht ausschmücken. Denn es ist ein schlichtes Zimmer. Ein abgenutzter, knarrender Holzboden. Nackte Wände. Zwei Hochbetten, einander gegenübergestellt. Und, in eine Ecke gepresst, unter der Schräge, ein kleiner Tisch mit einem Stuhl. An diesem Tisch muss er gesessen haben, als er diese Tagebuchzeilen schrieb, geduckt, um nicht seinen Kopf an der Schräge zu stoßen. Und mir wurde klar: Wieso sollte das Zimmer auch schmuckvoll sein? Er war ein junger Mann, der nicht gerade betucht war, aber das spielte keine Rolle bei der Auswahl der Unterkunft. Eine Seele, die sich selbst und ihren Weg sucht, kann doch nur im Inneren suchen. Welche Rolle spielen da schon die Rahmenbedingungen? Welche könnten sie spielen? Weder eine Haupt- noch Nebenrolle. Wenn er den Kopf in den kleinen Pausen des Schreibens hob, starrte er nur die Wand vor sich an, das Augenlicht matt beschattet. So kann es keine Inspiration gegeben haben, außer die des Inneren.

    Alles, was er schrieb, schrieb er aus sich heraus, für sich und gegen sich, um mit sich zu sein. Die Impression der Impression in sich selbst. Und wie ich da sitze, auf dem Bett, und versuche, mir vorzustellen, wie er hier auf- und abgegangen ist, durchleuchtet es mich. Ich suche selbst.

    „Immer wieder schießt es mir durch den Kopf: Wofür das alles? Wozu das Ertragen der Qual in mir? Was bringt es mir? Wieso nicht einfach abschalten, dahintreiben, irgendetwas einfach irgendwie machen und am Ende heiser raunen: ‚Ich lebte wie ein Zombie!'? Was wird es mir bringen? Ich muss mich frei machen von Fragen. Fragen fressen, töten!"

    Sah ich anfangs nur einen Rahmen mit einer unbemalten Leinwand vor mir, so zeichnete sich nach und nach ein abstraktes Gemälde ab, aus vielen tausenden von Pinselstrichen mosaikartig zusammengesetzt. Waren es die Urfragen der Menschheit, die ihn in die Ruhelosigkeit trieben? Wer bin ich? Was bin ich? Wie bin ich? Wofür bin ich? Das Zermürbende an diesen Fragen wird nicht ihre Ahnungslosigkeit gewesen sein, sondern die Tatsache, dass er die Antwort darauf wusste, ohne sie formulieren zu können. Mit dieser Reise, so denke ich, verband ihn nur eine Hoffnung. Dass sie ihm seine Antwort, als einen reinen, klaren Hauptsatz ausdrückt. Und in mir steigt eine kleine Freude auf, die ihm gilt, denn ich kann hier vorab sagen und mitteilen: So abstrakt das Gemälde ist, so abstrakt nah kam er der Formulierung seiner Antwort. Und ich bin mir sicher, das muss er gespürt haben, in sich.

    „Vor mir liegt eine kleine Karte, ein grüner Aschenbecher küssend, daraus ist eine große Ecke herausgebrochen, sodass man das Weiß, das Innere unter der grünen Glasur sehen kann. Daneben mein Weizenglas, aus dem zwei große Schlucke fehlen, Dostojewskis ‚Der Jüngling‘, mein schwarzes Portmonee und, für mich, das Allerwichtigste: Alles kann verloren gehen, das aber darf auf keinen Fall verloren werden: mein Zippo. Mein schwarzes Zippo, mit einem weißen Adler auf einer Seite, der seine Flügel ausgebreitet hat und in seiner vollen Pracht schwebt. Das Geschenk meines Onkels."

    Wie ich, allerdings aus indirekter Quelle, Sekundär-Qualität quasi, erfuhr, hatte er sich einen Abend zuvor mit seinem Onkel getroffen. Sie sollen beide an diesem besagten Abend an einem Kamin gesessen haben, mit dem Rücken zum Feuer, die Hitze im Hintergrund. In ihren Händen ihre glühenden Zigaretten, um sie der sanfte blaue Dunst, der ihre Worte umhüllte. Beide mit der Gestik großer Philosophen, die während des Redens, des Zuhörens, des Denkens ihren Bart durchstrichen. Sein Onkel soll seine Sehnsucht nach der Formulierung einer Antwort nicht nur verstanden, sondern mitgefühlt und erlebt haben, sodass sie mehr als nur die starke familiäre Bindung einte. Darüber hinaus die Verwandtschaft ihrer geistigen Ausprägung. Ihrer Charaktere. Auch er, sein Onkel, suchte von Zeit zu Zeit, seit etlichen Zeiten, die Formulierung seiner Antworten und die Ferne der Natur, der Höhe der Berge. Die Natur, so belehrte er seinen Neffen, sei der beste Lehrer eines Menschen, wenn er in der Lage sei, ihre Sprache zu verstehen. Doch er warnte den Jüngeren, auf der Hut zu sein, denn die Antworten würde er erst aussprechen können, wenn diese Reise weit hinter ihm liege. Mit den Fingern zählte er die Tücken der Natur auf, die Tücken der Natur des Verstandes, die einen testet, wie Gott Adam und Eva, die einem einreden will, nur zu rasten, die Qualen des Weges sich zu sparen, nicht zu ertragen. Sie konfrontiert den Menschen mit allem Schlechten, das in ihm steckt. So, dass er der Natur keine Aufmerksamkeit mehr schenkt und in ihr untergeht. Und genau mit diesen Worten überreichte er ihm sein Feuerzeug. Ein Zippo. Ein schwarzes Zippo mit einem weißen Adler, der mit ausgebreiteten Flügeln in seiner ganzen Pracht schwebt. Wo auch immer er sei, solle er das schwarze Zippo nehmen und daran denken, dass sein Onkel stets bei ihm ist.

    „Eigentlich ist es

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