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Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes
Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes
Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes
Ebook132 pages1 hour

Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes

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Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Es war nun bald so weit, dass in der Siedlung Erlenried das erste Haus bezogen werden konnte. Das Gerüst wurde abgebaut. Weiß getüncht stand es da, hellbraun gebeizt waren die Holzverschalungen und der Balkon an der Westseite. Vor der Terrasse breitete sich das Grundstück aus, allerdings noch recht wild aussehend. »Richtig hübsch ist es, nicht wahr, Hannes?«, meinte Bambi zu ihrem Bruder, der alles sehr genau und skeptisch betrachtete. »Das Haus ist in Ordnung«, erklärte er, »dafür hat Onkel Carlo ja gesorgt, aber der Garten …, du liebe Güte, das wird noch eine Zeit dauern, bis das Gras wächst, und eine Masse Arbeit werden sie noch haben.« »Es macht Spaß, einen Garten anzulegen«, stellte Bambi fest. »Opa macht das sehr gern.« »Ob die, die da einziehen, es auch gern machen?«, überlegte er. »Ich bin sehr gespannt, was das für Leute sind.« »Baumbach heißen sie und haben zwei Kinder«, erzählte Bambi eifrig, »Papi hat es mir gesagt.« »Und Abteilungsleiter in der Fabrik ist er, ich weiß schon! Aber ob sie auch nett sind? Da müssen wir uns überraschen lassen.« »Übermorgen ziehen sie ein.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJan 1, 2015
ISBN9783863776381
Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman: Geliebter Lausbub Hannes

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    Im Sonnenwinkel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg

    Im Sonnenwinkel

    – 5 –

    Geliebter Lausbub Hannes

    Dir darf nichts Böses geschehen

    Patricia Vandenberg

    Es war nun bald so weit, dass in der Siedlung Erlenried das erste Haus bezogen werden konnte. Das Gerüst wurde abgebaut. Weiß getüncht stand es da, hellbraun gebeizt waren die Holzverschalungen und der Balkon an der Westseite. Vor der Terrasse breitete sich das Grundstück aus, allerdings noch recht wild aussehend. »Richtig hübsch ist es, nicht wahr, Hannes?«, meinte Bambi zu ihrem Bruder, der alles sehr genau und skeptisch betrachtete.

    »Das Haus ist in Ordnung«, erklärte er, »dafür hat Onkel Carlo ja gesorgt, aber der Garten …, du liebe Güte, das wird noch eine Zeit dauern, bis das Gras wächst, und eine Masse Arbeit werden sie noch haben.«

    »Es macht Spaß, einen Garten anzulegen«, stellte Bambi fest. »Opa macht das sehr gern.«

    »Ob die, die da einziehen, es auch gern machen?«, überlegte er. »Ich bin sehr gespannt, was das für Leute sind.«

    »Baumbach heißen sie und haben zwei Kinder«, erzählte Bambi eifrig, »Papi hat es mir gesagt.«

    »Und Abteilungsleiter in der Fabrik ist er, ich weiß schon! Aber ob sie auch nett sind? Da müssen wir uns überraschen lassen.«

    »Übermorgen ziehen sie ein. Da werden wir es sehen. Wenn sie Kinder haben, werden sie schon nett sein. Guck mal, was macht der Bagger denn da? Bauen sie jetzt auch eine Straße zur Felsenburg?«

    Hannes Auerbach runzelte die Stirn.

    »Das passt mir aber gar nicht«, brummte er. »Opa hat doch gesagt, da müsste sich ein unterirdischer Gang befinden. Nach den alten Plänen soll er in der Richtung zum Sonnenwinkel führen.«

    Er lief zu den Bauarbeitern, um sich gleich zu erkundigen. Die waren es schon gewohnt, dass sich die Auerbach-Kinder und ihre Spielgefährten genau informierten, was hier gemacht wurde.

    »Eine Straße brauchen die Leute ja auch, junger Mann«, sagte der Baggerführer gutmütig, als Hannes ihn aufgeregt fragte. »Was meinst du, wie die schimpfen würden, wenn sie durch den Morast waten müssten.«

    »Aber hier oben werden doch keine Häuser mehr gebaut«, protestierte Hannes, der nun schon ernsthaft um den imaginären unterirdischen Gang fürchtete.

    »Die Straße wird um die Siedlung herumgeführt«, wurde ihm erklärt. »Habt nur keine Angst. Die Felsenburg bleibt schon stehen.«

    Er konnte ja nicht ahnen, welche Sorgen Hannes bewegten. Er glaubte fest daran, dass in der Felsenburg ein Schatz verborgen war, den zu finden ihm und seinem Opa, Magnus von Roth, in erster Linie zustand, denn sie beschäftigten sich seit vielen Wochen ernsthaft mit der Geschichte der alten Burg und hatten es kaum erwarten können, dass der Frühling endlich den Schnee vertrieb, damit sie an die Arbeit gehen konnten, die Gewölbe zu erforschen.

    »Weiß man denn, ob die anderen Leute nachher nicht auch nach dem Schatz suchen wollen, wenn es ihnen dazu noch so bequem gemacht wird«, meinte er recht unwillig zu seiner kleinen Schwester. »Ich muss es doch gleich dem Opa sagen, damit wir uns morgen an die Arbeit machen.«

    »Jetzt müssen wir erst einmal zu Manuel gehen«, erklärte Bambi. »Wir haben es versprochen.« Und was man versprach, musste man auch halten, das war ihre Meinung.

    Manuel Münster hatte nämlich Mumps gehabt, und da hatten sie ihn wegen der Ansteckungsgefahr eine Woche nicht besuchen dürfen. Nun war es an der Zeit, ihm ein wenig die Langeweile zu vertreiben.

    Hannes rang mit sich, aber schließlich gab er Bambis Drängen nach.

    »Gut, dass wir jetzt den Dr. Riedel schon hierhaben«, stellte er fest, als sie weitergingen zum Sonnenhügel. »Es ist doch beruhigend, wenn ein Arzt in der Nähe ist.«

    Er ahnte nicht, wie bald das auch für ihn überaus wichtig werden sollte. Noch gingen sie unbeschwert den sehr schmalen Pfad entlang, und endlich oben angekommen, winkte ihnen Manuel schon vom Fenster aus freudig zu.

    »Fein, dass ihr kommt«, wurden sie von Sandra Münster begrüßt. »Manuel konnte es kaum noch erwarten. Aber passt schön auf, dass er nicht gleich herumtobt. Es hat ihn ziemlich mitgenommen.«

    »Ist ja auch scheußlich, wenn man einen steifen Hals hat«, meinte Bambi. »Manuel hat mir schon arg leidgetan.«

    Eine innige Freundschaft bestand zwischen Bambi und Manuel. Eigentlich kam sich Hannes ziemlich überflüssig vor und auch schon zu groß für die kindlichen Spiele der beiden. Ihn interessierte das Geschehen um die Felsenburg viel mehr, und er beschloss, Sandra Münster ein wenig auszufragen, was da noch alles geschehen sollte. Sandra musste es schließlich wissen, denn die Felsenburg war der Stammsitz ihrer Ahnen. Sie war eine geborene von Rieding, und ihr Großvater war der letzte männliche Namensträger gewesen. Wenngleich Magnus von Roth auch Vermutungen anstellte, dass es doch noch einen geben könnte, weil vor langer Zeit einmal ein von Rieding ausgewandert war.

    Höflich klopfte Hannes an die Tür des Wohnzimmers.

    »Darf ich dich mal stören, Tante Sandra?«, fragte er leise. Seit Sandra mit Felix Münster, dem Industriellen, verheiratet und Manuels Mami geworden war, nannte er sie Tante, nachdem sie anfangs nur schlicht Sandra für alle gewesen war.

    »Du störst gar nicht, Hannes«, erwiderte sie. »Du langweilst dich wohl bei den Kleinen?«

    »Das nicht gerade, aber ich hätte dich gern mal was gefragt.«

    »Dann frag mal!« Sie lächelte, denn sie ahnte schon, dass es wieder einmal um die Felsenburg ging.

    »Den Frederic von Rieding hast du wohl gar nicht gekannt?«, begann Hannes stockend.

    »Nein. Ich habe ja sogar meinen Großvater kaum gekannt. Aber ich habe in der Familienchronik nachgelesen. Es hat tatsächlich einen Bruder von ihm gegeben, der Frederic hieß. Aber er ist irgendwo in Amerika verschollen. Die beiden Brüder hatten sich nicht vertragen, da hat er nie wieder etwas von sich hören lassen.«

    »Dein Großvater hat sich wohl mit niemandem vertragen?«, meinte Hannes skeptisch.

    »Er war ein Eigenbrötler. Immerhin verdanken wir ihm noch im nachhinein eine Menge Glück.«

    Hannes sah sie nachdenklich an.

    »Vielleicht hat er eingesehen, dass er ungerecht war. Könnte ich auch mal in die Familienchronik schauen, Sandra?«

    »Gern, aber du wirst die Schrift nicht lesen können. Früher schrieben die Leute ganz verschnörkelt.«

    »Wenn nun der Frederic von Rieding Nachkommen hat und wenn sie nun zurückkommen würden, könnten sie euch dann vertreiben?«, fragte Hannes.

    »Nein, das könnten sie nicht. Er ist damals mit Geld abgefunden worden. Aber was mich anbetrifft, wäre ich gar nicht böse, wenn es noch einen Rieding gäbe, vorausgesetzt, dass man sich mit ihm vertragen könnte.«

    »Dann würde der Name weiterleben«, meinte Hannes eifrig. »Das ist gut bei alten Geschlechtern, sagt Opa. Weißt du schon, Tante Sandra, dass da eine Straße gebaut wird, die ganz nahe bis zur Felsenburg geht?«

    »Natürlich weiß ich das. Später wollen wir ja mal das Gebiet erschließen und zu einem Erholungspark gestalten. Und die Felsenburg wollen wir auch renovieren, damit sie als Wahrzeichen erhalten bleibt.«

    »Und der Schatz?«, fragte er atemlos. »Wollt ihr den mit Fremden etwa teilen?«

    Sandra lächelte. Dieser Schatz bestand ihrer Ansicht nach nur in Hannes’ Phantasie. Aber sein Großvater, der Professor für Kunstgeschichte gewesen war, hatte die Phantasie offenbar sehr genährt. Hannes war ganz aufgeregt, wenn es um die Felsenburg ging.

    »Wenn es je einen Schatz gegeben hat, Hannes, werden sie ihn wohl schon früher mal gefunden haben«, bemerkte sie nachsichtig. »Mach dir den Kopf damit nicht heiß, und unternimm ja nichts auf eigene Faust! Wer weiß, welche Gefahren da unten lauern.«

    »Man muss alles genau bedenken. Opa überlegt ja schon lange hin und her, aber der unterirdische Gang besteht bestimmt.«

    »Er mag bestanden haben, ist aber wohl längst eingestürzt«, entgegnete sie. »Nun haltet euch nicht zu lange auf. So gern ich euch hier habe, aber die Tage sind noch kurz und es wird schnell dämmrig.«

    »Wir finden schon den Weg«, versicherte er. »Wir sind ihn ja oft genug gegangen.«

    Aber an diesem Tag sollte es ganz anders sein als sonst, und auch Sandra konnte nicht ahnen, welche Aufregungen und Sorgen ihnen noch bevorstanden.

    Manuel war maßlos enttäuscht, dass die Zeit so schnell vergangen war, aber Bambi versicherte ihm, dass sie nun wieder jeden Tag kommen würde.

    »Auch, wo du jetzt Beate, Flori, Billi und Jerry hast?«, erkundigte er sich zweifelnd.

    »Klar, du bleibst doch immer mein allerbester Freund«, erklärte Bambi ihm mit großem Nachdruck.

    *

    Nun trabten sie wieder heinwärts. Teta, die Haushälterin, hatte ihnen noch eine Tüte Plätzchen als Wegzehrung mitgegeben, die sie nun mit bestem Appetit verdrückten.

    Hannes blieb stehen und blickte zur Felsenburg empor, die grau und verwittert zwischen den hohen Tannen stand. Er dachte angestrengt nach.

    »Dort, gerade da, wo die Straße langgehen soll, müsste der unterirdische Gang zum Sonnenwinkel geführt haben«, murmelte er. »Damals hieß es noch nicht Sonnenwinkel, sondern Drachenstein, aber der Stein ist im See versunken.«

    »Das weiß ich ja alles«, erwiderte Bambi eifrig. »Oft genug habt ihr darüber geredet. Ich bin aber froh, dass es nun Sonnenwinkel heißt. Drachen waren böse. War das für

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