Die Venus von Ille (Horrorgeschichte): Eine fantastische Gruselgeschichte
Von Prosper Mérimée
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Über dieses E-Book
Zur Handlung: Der Ich-Erzähler wird von dem Grundbesitzer Monsieur de Peyrehorade in der nahegelegenen französischen Gemeinde Ille zu einer Hochzeitsfeier eingeladen. Peyrehorades Sohn Alphonse wird die 18-jährige Mademoiselle de Puygarrig aus der Nachbarschaft heiraten. Der Vater des Bräutigams führt den Gast aus Paris durch sein Anwesen. Ganz in der Nähe des Herrenhauses, neben einem Ballspielplatz, steht die Statue einer bronzenen Venus. Glück bringt dieses Relikt aus der Römerzeit des Roussillon dem kunstinteressierten Besitzer nicht. Von seinem Zimmer im Herrenhaus aus beobachtet der Archäologe nachts vor dem Schlafengehen, wie ein junger Katalane die Venus mit einem Stein bewirft. Der fluchende Bursche war kurz darauf von seinem zurückprallenden Geschoss getroffen worden. Am nächsten Morgen beschaut sich der Hochzeitsgast aus Paris die Venus noch einmal ganz aus der Nähe und bemerkt in dem "unglaublich schönen Antlitz" so etwas wie den Ausdruck feinen Hohns; ja Grausamkeit sogar. Höllischer Hohn spricht aus den mit "Silber eingelegten, gleißenden Augen".
Prosper Mérimée (1803-1870) war ein französischer Dramatiker, Historiker, Archäologe und Autor von Kurzgeschichten. Zu seinen bekanntesten Prosawerken zählen Mateo Falcone, Tamango (beide 1829), Die Bartholomäusnacht (1829), Die etruskische Vase (1830), Die Venus von Ille (1837), Colomba (1840) und Carmen (1845).
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Buchvorschau
Die Venus von Ille (Horrorgeschichte) - Prosper Mérimée
Prosper Mérimée
Die Venus von Ille (Horrorgeschichte)
Eine fantastische Gruselgeschichte
Übersetzer: Paul Hansmann
e-artnow, 2014
ISBN 978-80-268-2595-1
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelblatt
Text
Den letzten Hang des Canigou stieg ich hinunter und wiewohl die Sonne schon untergegangen war, unterschied ich in der Ebene doch die Häuser der kleinen Stadt Ille, auf die ich zuwanderte.
»Sonder Zweifel wißt Ihr,« sagte ich zu dem Katalonier, der mir seit dem Vorabend als Führer diente, »wo Herr von Peyrehorade wohnt?«
»Ob ich’s weiß!« rief er, »sein Haus kenn’ ich wie meins; und wenn’s nicht so dunkel wär’, würd’ ich’s Euch zeigen; es ist das schönste in Ille. Ja, der hat Geld, der Herr von Peyrehorade; und seinen Sohn verheiratet er mit einer, die noch viel reicher ist.«
»Und die Heirat findet bald statt?« fragte ich ihn.
»Bald! Vielleicht sind die Hochzeitsgeiger schon bestellt. Heute Abend, morgen, übermorgen, was weiß ich? In Pygarrig findet sie statt; denn Fräulein von Pygarrig heiratet der Herr Sohn. Da wird’s sein werden, ja!«
Von meinem Freunde M. von P…. war ich an Herrn von Peyrehorade empfohlen worden. Das ist, hat er mir gesagt, ein sehr unterrichteter Altertumsforscher von beispielloser Gefälligkeit. Freude würde es ihm machen, mir alle Ruinen zehn Meilen in der Runde zu zeigen. So rechnete ich denn auf ihn für den Besuch der Umgebung von Ille, die ich reich an römischen und mittelalterlichen Kunstdenkmälern wußte. Die Heirat, von der man mir jetzt zum erstenmal erzählte, würde alle meine Pläne über den Haufen werfen.
Ein Störenfried werd’ ich sein, sagte ich mir. Doch wurde ich erwartet, und da ich von M. von P…. angemeldet worden war, mußte ich wohl oder übel vorsprechen.
»Wetten wir, mein Herr,« sagte mein Führer, als wir bereits in der Ebene waren, »wetten wir eine Zigarre, daß ich errate, was Ihr bei Herrn von Peyrehorade wollt?«
»Das wird nicht schwer zu erraten sein,« antwortete ich, ihm eine Zigarre gebend. »Wenn man sechs Meilen im Canigou hinter sich hat, ist’s Abendessen zu dieser Stunde die Hauptsache.«
»Ja, aber morgen? … Nun, ich würde wetten, Ihr kommt nach Ille, um das Götzenbild zu sehen? Hab’s erraten, als ich Euch die Serraboner Heiligen abmalen sah.«
»Götzenbild! Was für’n Götzenbild?« Das Wort hatte meine Neugierde erregt.
»Was, hat man Euch in Perpignan nicht erzählt, daß Herr von Peyrehorade ein Götzenbild in der Erde gefunden hat?«
»Eine irdene Figur wollt Ihr sagen, eine Tonstatue?«
»Nein. Wohl aber aus Kupfer; tüchtig Zweisousstücke könnte man draus machen. Sie wiegt ebensoviel wie eine Kirchenglocke. Und tief aus der Erde unter einem Ölbaume haben wir sie hervorgeholt.«
»Ihr seid also beim Finden dabei gewesen?«
»Ja, Herr. Vor etwa vierzehn Tagen hatte Herr von Peyrehorade uns, Johann Coll und mir gesagt, wir sollten einen alten Ölbaum ausroden, der im letzten Jahr erfroren ist, denn, Ihr wißt ja, der Winter ist sehr hart gewesen. Und wie wir so draufloswerken, haut Johann Coll, der sich tüchtig ins Zeug legte, mit der Hacke los, und ich höre ein »Bimm«, wie wenn er auf eine Glocke geschlagen hätte.