Erfolgreich bewerben im Erziehungs- und Sozialsektor: Ein Leitfaden
Von Rudolf Bieker
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Buchvorschau
Erfolgreich bewerben im Erziehungs- und Sozialsektor - Rudolf Bieker
Stichwortregister
Vorwort
Das vorliegende Buch ist ein Leitfaden. Es soll Ihnen helfen, sich professionell zu bewerben, gleich ob Sie Berufseinsteiger/in sind oder schon »alter Hase«. Wenn Sie sich im Erziehungs- und Sozialsektor bewerben, konkurrieren Sie nicht selten gegen eine große Zahl von Mitbewerber/innen. Wer sich gegen harte Konkurrenz durchsetzen will, muss nicht nur ausreichend qualifiziert sein; er muss sein berufliches Können, seine Erfahrungen und seine persönlichen und sozialen Kompetenzen auch angemessen präsentieren können, in den Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch.
Die Erfahrung lehrt: Mit dieser Anforderung tun sich viele Menschen schwer, manchmal wegen falscher Bescheidenheit, oft aber weil das Know-how für eine qualifizierte Selbstpräsentation (noch) fehlt. Das Buch soll Ihnen zeigen, wie Sie Ihre »Performance« im Erziehungs- und Sozialsektor ebenso zielgerichtet wie seriös ausrichten können. Widerlegen Sie mithilfe dieses Leitfadens, was ein erfahrener Personalexperte und Autor kürzlich in einem Lehrbuch bemerkte: »Die meisten können es nicht besonders gut: Ein Bewerbungsschreiben formulieren, das Eindruck macht. Die meisten Bewerbungsschreiben gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Es sind Standardanschreiben mit den üblichen Floskeln, den bekannten Einleitungs- und Schlusssätzen.«
Die Empfehlungen dieses Buches gründen
in der langjährigen Tätigkeit des Autors in der Geschäftsführung von Non-Profit-Organisationen,
in Bewerbungstrainings mit Studierenden der Sozialen Arbeit/des Sozialmanagements,
in der nebenberuflichen Personalberatung von sozialen Diensten und Einrichtungen sowie
in der Auswertung anerkannter Publikationen zu den Themenfeldern Stellensuche und Personalbeschaffung.
Profitieren Sie von diesem Buch, gleich ob Sie weiblichen oder männlichen Geschlechts sind. Machen Sie sich nichts daraus, wenn an der einen Stelle von »der Bewerberin« und an einer anderen Stelle von »dem Bewerber« die Rede ist. Dies ist Absicht und trotzdem unbedeutend.
Für ihre Unterstützung bei der Durchsicht und Korrektur des Manuskriptes danke ich meiner Lebensgefährtin Marlies Hesse und meiner Tochter Julia Bieker sehr herzlich. Bei Recherchen hat mir Bartholomäus Matuko hilfreich zur Seite gestanden.
Vorwort zur zweiten Auflage
Für die zweite Auflage wurde der gesamte Text vollständig überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Nahezu alle Kapitel wurden um weitere praxisrelevante Hinweise ergänzt. U. a. wurde das Kapitel über die Entgelte in den Erziehungs- und Sozialberufen an die zwischenzeitlich vorgenommenen Strukturveränderungen im Tarifsektor der öffentlichen Arbeitgeber angepasst. Während bisher kein empirisches Wissen darüber vorlag, was Arbeitgeber des Sozialwesens von ihren zukünftigen Mitarbeiter/innen und deren Bewerbungsverhalten erwarten, kann die Neuauflage dieses Buches genau damit punkten. Ohne den Leser/die Leserin mit statistischen Daten und unnötigen Forschungsdetails zu belasten, werden die Ratschläge und Empfehlungen in diesem Buch immer wieder mit den wichtigsten Ergebnissen einer Befragung von Sozialarbeitgebern zum Thema »Personalgewinnung im Sozialsektor« abgeglichen. Die Befragung wurde im Frühjahr 2012 in der Region mittlerer Niederrhein (Großraum Düsseldorf) durchgeführt (Bieker & Lamprecht 2012).
Kapitel 1
Was für einen Arbeitsplatz suchen Sie?
Was Sie in diesem Kapitel lernen können
Wer einen (neuen) Arbeitsplatz sucht, braucht eine Vorstellung davon, was er sucht. So wie der Arbeitgeber sich klar darüber werden muss, welchen Anforderungen der Bewerber genügen soll, müssen auch Sie als Bewerber/in klären, welche Erwartungen Sie an Ihren zukünftigen Arbeitsplatz stellen. Dabei geht es nicht nur um Art und Inhalt der Tätigkeit; auch organisationskulturelle Aspekte und die Rahmenbedingungen und Konditionen der Tätigkeit spielen eine wichtige Rolle.
Warum es Sinn macht, über diese Frage nachzudenken
Berufstätigkeit ist nicht nur Gelderwerb. Ihrem Potenzial nach ist sie auch ein wesentlicher Baustein für unsere Identität, für unsere Selbstverwirklichung und für die Sinnhaftigkeit unseres Tuns. In vielen Dienstleistungsberufen verbraucht die Arbeit in erheblichem Umfang unsere seelischen Energien; oft endet sie nicht mit der Arbeitszeit, sondern läuft in Gedanken oder am Schreibtisch zu Hause weiter. Ob wir in unserem Privatleben ausgeglichen oder gereizt sind, wie viel Motivation und Kraft wir für gemeinsame Aktivitäten mit Familie und Freunden aufbringen, wie viel Zeit für Privates überhaupt zur Verfügung steht, wird weitgehend durch das Berufsleben beeinflusst. Deshalb tut jeder von uns gut daran, sich vor der Jobsuche oder einem Arbeitsplatzwechsel Gedanken darüber zu machen, welche Erwartungen er an den gewünschten Arbeitsplatz stellt (»Was ist mir wie wichtig?«).
So kommen Sie zu Ihrem Wunschprofil
Der folgende Merkmalskatalog hilft Ihnen zu klären, welches Profil Ihr zukünftiger Arbeitsplatz im Idealfall aufweisen sollte. Was sich von Ihren Vorstellungen am Ende umsetzen lässt, wird sich im Laufe eines Bewerbungsverfahrens noch klären. Ohnehin sind bei bei jedem Arbeitsangebot dessen Vorteile und Nachteile immer wieder neu abzuwägen.
Gehen Sie den Katalog systematisch durch. Es geht um Ihre nähere berufliche Zukunft, nicht um Ihre langfristigen beruflichen Ziele. Mit einem Punktwert können Sie deutlich machen, was Ihnen besonders wichtig und was Ihnen weniger wichtig erscheint. Je nach Arbeitsplatz können mehr oder weniger viele der genannten Merkmale von Bedeutung für Sie sein. Die Überschneidung der Kriterien ist nicht immer ausgeschlossen. Nehmen Sie sich für diese Selbstreflexion ein wenig Zeit; es kommt nicht darauf an, »schnell durchzukommen«, sondern sich Klarheit zu verschaffen. Die Merkmale sind nicht abschließend gemeint; sehen Sie sie auch als Anstoßgeber für das eigene Nachdenken.
Erschließungsfragen »Was für einen Arbeitsplatz suche ich?«
Wunschprofil
Fassen Sie Ihre »Essentials« am Ende des Durchgangs noch einmal übersichtlich zusammen:
»Das will ich unbedingt«
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»Das wäre wünschenswert«
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»Das könnte ich akzeptieren«
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»Das möchte ich nur ungerne«
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»Das möchte ich auf keinen Fall«
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Wenn Sie Ihr arbeitsplatzbezogenes Anspruchsprofil sorgfältig ermittelt haben, können Sie es ab sofort für den gesamten Prozess Ihrer Bewerbung nutzen. Das Profil kann Ihnen als Prüfraster dienen:
bei der Klärung, wie gut Ihre Wunschvorstellungen zu Ihren Stärken und Noch-Nicht-Stärken passen (► Kapitel 3),
bei der Auswertung von Stellenanzeigen (► Kapitel 4),
bei der Formulierung von Fragen, die Sie bereits vor Absendung Ihrer Bewerbungsunterlagen klären möchten (► Kapitel 5),
für eine Initiativbewerbung (► Kapitel 6)
bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, in dem Sie so gut es geht herausfinden wollen, wie attraktiv der angebotene Arbeitsplatz für Sie ist (► Kapitel 8).
Gut zu wissen – gut zu merken
Gehen Sie vor dem beruflichen Ein- oder Umstieg »in sich« und klären Sie die Ansprüche, die Sie an Ihre Berufsarbeit stellen. Der individuelle Wert eines Arbeitsplatzes resultiert aus einer Vielzahl von Merkmalen. Diese identifiziert zu haben, geleitet sie sicher durch den gesamten Suchprozess.
Kapitel 2
Gezielt suchen – Ihr Weg zum Arbeitsplatz
Was Sie in diesem Kapitel lernen können
In diesem Kapitel erfahren Sie, welche vielfältigen Möglichkeiten der Stellensuche bestehen, und wie Sie diese für eine berufliche Tätigkeit im Erziehungs- und Sozialbereich erfolgreich nutzen können.
Jobbörsen im Internet
Das Internet bietet inzwischen mehrere hundert Jobbörsen, auf denen Sie sich bundesweit und sogar weltweit kostenlos nach offenen Stellen umsehen können. Die zeitaufwändige Recherche in Printmedien oder auf den Homepages einzelner Arbeitgeber können Sie dadurch erheblich abkürzen und vereinfachen. Angesichts der Vielzahl der Stellenbörsen fällt die Orientierung allerdings nicht leicht. Neben den branchenübergreifenden Stellenbörsen gibt es viele mit branchenspezifischer Ausrichtung. Manche bieten nur regionale Angebote, andere wiederum konzentrieren sich auf bestimmte Zielgruppen (z. B. Führungskräfte, Berater). Websites wie
www.jobboerse-vergleich.de
helfen Ihnen dabei, die individuell am besten passenden Stellenbörsen auszuwählen.
Ein sinnvoller Service für Stellensuchende ist das so genannte Matching (englisch für: passen, übereinstimmen). Hier wird das von Ihnen eingegebene eigene Profil automatisch mit eingehenden Stellenangeboten verglichen. Bewerber, auf die das Stellenprofil passt, werden dann per E-Mail benachrichtigt. Dies ist bequem und spart erheblichen Suchaufwand. Anhand der eingegebenen Profile können auch Arbeitgeber nach geeigneten Bewerber/innen suchen.
Allgemeine Stellenportale
Wer eine Stelle im Erziehungs- und Sozialsektor sucht, sollte sich nicht nur auf den Pfad branchenspezifischer Stellennachweise begeben (siehe unten), sondern auch in den allgemeinen Jobbörsen fahnden. Trotz mancher Überschneidungen steigt die Zahl der Treffer, wenn die Suche mehrgleisig erfolgt. Auch Hochschulen bieten zunehmend eigene Jobportale zur Stellensuche und zur Hinterlegung eines Stellengesuchs an.
Allgemeine Stellenbörsen (Auswahl)
www.academics.de
www.bund.de
www.cesar.de
http://jobboerse.arbeitsagentur.de
www.jobpilot.de
www.jobrobot.de
www.jobscout24.de
www.jobworld.de
www.jobs.zeit.de
www.kimeta.de
www.monster.de
www.stellenanzeigen.de
www.stellenmarkt.de
www.stepstone.de
www.worldwidejobs.de
Die größte der Internet-Jobbörsen stellt die Bundesagentur für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de bereit. In das Arbeitsmarktportal können sowohl Stellenangebote (Arbeitsstellen, Ausbildungsplätze, freie Mitarbeit, Existenzgründungen, Praktika und Jobs) als auch Stellengesuche eingestellt werden. Durch Kombination von Auswahlkriterien ist eine sehr gezielte Stellensuche möglich, die in diesem Umfang von keiner anderen Internet-Stellenbörse angeboten wird.
Stellenbörsen für Erziehungs- und Sozialberufe
Allgemeine Jobbörsen tun sich mit der Erfassung von Stellen für Berufe des Erziehungs- und Sozialsektors häufig schwer. Umso wichtiger sind deshalb spezialisierte Online-Börsen. Allerdings sollten Sie auch diese in ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit nicht überschätzen. Manche enthalten nur sehr wenige Angebote. Zum Teil können auch Stellengesuche eingegeben werden. Nachstehend finden Sie eine Auswahl derzeit verfügbarer Spezialbörsen.
Spezielle Jobbörsen für Erziehungs-und Sozialberufe
Angehörigen von Erziehungs- und Sozialberufen, die sich in einer bestimmten Stadt und ihrer Umgebung bewerben möchten, sei vor allem das Portal
www.meinestadt.de
empfohlen. Die Datenbank stellt die den örtlichen Arbeitsagenturen gemeldeten offenen Stellen zur Verfügung. Außerdem lassen sich wie in den meisten anderen Börsen eigene Stellengesuche in die Datenbank einstellen. Das Gesamtangebot an freien Stellen ist nach größeren Berufsfeldern gegliedert (z. B. Gesundheit, Soziales, Sport), von denen man bequem in tiefere Untergliederungen gelangt (z. B. Sozialwesen > Altenpflege, Erzieher, Behindertenpädagoge, Sozialarbeiter etc.). Die Daten sind übersichtlich, ansprechend und ähnlich einer Printstellenanzeige aufbereitet. Im Bedarfsfall kann vor einer Bewerbung ein direkter Kontakt zur örtlichen Arbeitsagentur hergestellt werden. Das Portal lässt sich aber ebenso für eine bundesweite Stellensuche nutzen. Die Daten können hierbei z. B. alphabetisch nach Einsatzorten geordnet werden. Ein Job-Agent informiert den Stellensucher, sobald eine zu ihm passende Stelle eingegangen ist.
Homepages großer Arbeitgeber
Ähnlich wie große Firmen veröffentlichen zumindest große Träger der Sozialen Arbeit (Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, Kommunen, größere Sozialeinrichtungen) regelmäßig freie Stellen auf ihren Homepages (z. B. Caritasverband, Diakonisches Werk; auch auf den örtlichen bzw. regionalen Gliederungsebenen). Einzelne überregionale Träger haben bereits Suchmaschinen installiert, mit denen die jeweiligen Stellenangebote regional, berufsspezifisch oder nach Einrichtungstyp durchforstet werden können. Zum Teil kann die Bewerbung sogar online abgegeben werden. Bei großen Trägern, wie z. B. dem Diakonischen Werk, ist auch die Aufgabe eines Stellengesuchs möglich. Noch selten besteht die Möglichkeit, sich als Abonnent/in von Stellenangeboten registrieren zu lassen.
Einzelne Großunternehmen der gewerblichen Wirtschaft experimentieren damit, ihre Online-Stellenangebote mit kurzen Videoscreens zu hinterlegen, auf denen man erste Eindrücke von dem zukünftigen Arbeitsplatz gewinnen kann. Möglicherweise werden solche modernen Mittel der Information und Personalanwerbung über kurz oder lang auch im Erziehungs- und Sozialsektor erprobt, zumal die Produktionskosten hierfür nicht zwangsläufig hoch sein müssen.
Stellensuche in Printmedien
Der Stellenmarkt in Zeitungen und Zeitschriften hat zwar durch elektronische Stellenbörsen und arbeitgebereigene Online-Angebote erhebliche Konkurrenz erhalten, dennoch ist er als klassisches Medium der Stellensuche immer noch von erheblicher Bedeutung. Vier von fünf der von uns befragten Sozialarbeitgeber nutzen nach wie vor (auch) das Medium Zeitung, um Stellenangebote zu veröffentlichen (Bieker & Lamprecht 2012). Wenn man sich nicht auf die Auswertung einer einzigen Zeitung oder Zeitschrift beschränkt (wozu nicht zu raten ist), kostet das Auffinden des passenden Angebotes allerdings Zeit und Geld.
Je nach Stelle und Ihrer räumlichen Mobilität kann sich Ihre Suche auf verschiedene Typen von Printmedien ausrichten:
Regionale Tageszeitungen
Die Stellenangebote in den Wochenendausgaben der regionalen bzw. lokalen Presse beziehen sich vor allem auf die Wohnort-Region. Gibt es mehrere lokale Blätter, sollten Sie diese möglichst alle auswerten, da nicht ohne weiteres davon auszugehen ist, dass ein Arbeitgeber eine Stellenanzeige in allen Zeitungen gleichzeitig schaltet. Halten Sie bei jedem Anzeigenausriss Quelle und Veröffentlichungsdatum für Ihr Bewerbungsschreiben fest.
Überregionale Tageszeitungen
Im Unterschied zu den lokalen Tageszeitungen bringen die überregionalen Blätter wie die »Süddeutsche Zeitung«, die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« oder die »Frankfurter Rundschau« deutschlandweite Stellenangebote. In öffentlichen Bibliotheken und in Hochschulbibliotheken können die großen überregionalen Zeitungen häufig kostenlos gelesen werden.
Wochenblätter
Unter den Wochenblättern hat sich insbesondere »Die Zeit« einen Namen als Print-Stellenbörse für Berufe aus dem Erziehungs-, Gesundheits-, Kultur- und Sozialwesen gemacht. Hier lassen sich vorwiegend akademische Stellenangebote bzw. Leitungspositionen mit akademischem Ausbildungsprofil aufspüren (Psycholog/in, Sozialarbeiter/in; Abteilungsleiter/in, Geschäftsführer/in, Referent/in).
Recherchen in den Stellenanzeigen von Tages- und Wochenzeitungen sind meist auch online über die jeweiligen Homepages möglich, z. B. www.zeit.de/jobs, www.sueddeutsche.de. Dies reduziert Ihren zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand vor allem bei einer längeren Stellensuche erheblich. Die meisten namhaften Blätter, wie z. B. die »Süddeutsche Zeitung«, bieten auf ihren Seiten außerdem viele Serviceangebote für Bewerber/innen. Wer ein persönliches Suchprofil in die Datenbank eingibt, kann sich z. B. per E-Mail über Stellenangebote informieren lassen. Hier kann man nicht nur seinen Lebenslauf für interessierte Arbeitgeber platzieren, sondern sämtliche Bewerbungsunterlagen hochladen, um sie jederzeit einsatzbereit zu haben. Außerdem werden unterschiedlichste Informationen, z. B. über Auslandstätigkeiten, branchenübliche Gehälter und arbeitsrechtliche Fragen angeboten. Eine Übersicht über die Online-Ausgaben deutscher Zeitungen gibt die Website des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger
http://www.bdzv.de/zeitungswebsites.html
Aus Größe und Aufmachung einer Printanzeige sollten Sie nicht vorschnell auf die Attraktivität des Arbeitgebers bzw. eines Arbeitsplatzes schließen. Die Gestaltung einer Anzeige hängt von vielen Variablen ab (z. B. der zu vergebenden Position, der Größe des Arbeitgebers, der aktuellen Arbeitsmarktsituation, der gewünschten Außenwirkung etc.). Außerdem sind Printanzeigen teuer, nicht nur für kleinere bzw. finanzschwache Arbeitgeber aus dem Erziehungs- und Sozialbereich. Schenken Sie deshalb auch weniger auffällig bzw. schlichter designten Inseraten Ihre Aufmerksamkeit. Ihre größere Aufgeschlossenheit wird womöglich durch eine kleinere Zahl von Mitbewerber/innen belohnt.
Fachzeitschriften und sonstige Druckmedien
Fachzeitschriften für pädagogische und psychosoziale Berufsfelder scheiden weitgehend für eine systematische Stellensuche aus. Oft bringen Fachblätter überhaupt keine Stellenanzeigen, zum Teil erfolgt dies nur sporadisch und auf eine Einzelanzeige beschränkt. Bei den sonstigen Druckmedien sind Dienstleister zu erwähnen, die eine Vielzahl von Zeitschriften, Tages- und Wochenzeitungen sowie Jobbörsen auswerten und das Aufgefundene in Papierform als »Ausschnittdienst« offerieren. So bietet z. B. der Wissenschaftsladen Bonn (www.wilabonn.de) u. a. den Informationsdienst »Arbeitsmarkt, Bildung, Kultur & Sozialwesen« im Abonnement an (Mindestbezugszeit ca. 4 Monate; Bezugspreis monatlich für vier Ausgaben 16,00 €, für Studierende 13,80 €). Pro Ausgabe erhält man ca. 500 Stellenangebote für Geisteswissenschaftler/innen aus mehr als 140 Printmedien und Internet-Portalen.
Stellengesuche und Web-Profile
Tages- und Wochenzeitungen bieten ebenso wie Internetportale und Social-Media-Plattformen (z. B. XING, studiVZ, facebook) die Möglichkeit, eigene Stellengesuche bzw. Profile aufzugeben (z. B. http://www.meinestadt.de/deutschland/stellengesuche). Auf der Plattform www.myonid.de können z. B. nicht nur persönliche Profile erstellt und veröffentlicht werden, es können auch Bilder, Texte und Videos hochgeladen werden, in der Erwartung, ein Arbeitgeber oder »Headhunter« werde dieses Profil im Zusammenhang einer Stellenbesetzung entdecken. Fraglich ist, inwieweit Arbeitgeber solche Selbstdarstellungsbörsen tatsächlich für ein aktives Recruitment nutzen oder allenfalls zur Überprüfung bereits vorhandener Bewerber/innen (zu den arbeitgeberseitigen Nutzungsmöglichkeiten Fedossov/Kirchner 2009). Wer solche Social-Media-Börsen zur Profilpräsentation in Betracht zieht, sollte in jedem Fall gut überlegen, wie er sich dort präsentiert.
Im Unterschied zu elektronischen Speicherorten haben Stellengesuche in Printmedien nur eine geringe ›Halbwertzeit‹ (einen Tag, eine Woche) und sind überdies teuer. Oft können Stellengesuche aber zusätzlich online geschaltet werden, so dass sie über eine längere Zeit präsent bleiben. Wer ein Print-Stellengesuch erwägt, sollte nicht aus finanziellen Erwägungen auf den Gedanken verfallen, sich auf eine Minimalanzeige herunterzurechnen (»Heimleiter