(KEIN) ZUCKERSCHLECKEN #3
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Buchvorschau
(KEIN) ZUCKERSCHLECKEN #3 - Lieselore Warmeling
werden.
Der Rosenkavalier
„Starren Sie nicht den Mond an, das ist auch nur eine galaktische Geröllhalde", sagte Angela und ihre Mundwinkel senkten sich dramatisch, was ihr das Aussehen einer betagten Katze gab, der soeben trotz stundenlanger Belagerung eine fette Maus entwischt war.
„Sie sollten ab und an mal zukunftsträchtige Visionen haben", sprach sie weiter und ordnete die Tagesration ihrer Tabletten auf dem blanken Abendbrottisch der Seniorenresidenz sorgsam zu einem Clownsgesicht, in dem die bunten Vitaminpillen die Augen darstellten und die länglichen Schmerzhämmer Ohren glichen.
„Zukunftsträchtig? In welche Richtung? Möchten Sie gerne hören, dass jemand erfunden hat, mit welcher zusätzlichen Pille Sie wieder wie 30 aussehen? Oder wär´s Ihnen lieber, man konzipiert Ihnen einen Roboter mit Schwesternhäubchen, der einen 24-Stundendienst bei Ihnen abreißt und nicht anfängt in den Scharnieren zu quietschen, wenn Sie ihm zum 99stenmal erzählen, wie sie 1945 überlebt haben." Oberst a.D. Frank Fahrian sah Angela spöttisch an.
„Soweit ich weiß, ist ein solcher Roboter bereits in der Erprobung, selbstverständlich nicht, ohne dass die Herren Erfinder für Ihresgleichen fleißig die Leistungspalette erweitert hätten. Zur medizinischen Versorgung männlicher Nutzer gehört also auch das sexuelle Spektrum, was immer das auch heißt!" Angela spuckte ihre Verachtung regelrecht in Fahrians Richtung.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Aspekt Ihnen ein Leben lang Schauer der Abneigung verursacht hat. Die Chance, ein schrecklich böses Mädchen zu sein, haben sie somit ungenutzt vertan. Sie kamen wahrscheinlich bereits verheiratet auf die Welt, was ja kein Problem ist, wenn der Partner von der Sorte war, die ohnehin den Slogan Treuer Johannes auf seinem T-Shirt stehen hatte. Aber ehe ich mich da unergiebigen Einzelheiten widme, gebe ich zu bedenken, dass Ihre Bissigkeit darauf schließen lässt, dass es noch nicht ausgeschöpfte Sehnsüchte geben könnte, und biete Ihnen an, beim späten Ausleben derselben behilflich zu sein." Fahrian grinste von einem Ohr zum anderen, und als Angela ihren Rollator griff und erbost aus dem Raum steuerte, lachte er laut.
Elke Hilde zog ihren blonden Kopf von der Anreiche in den Küchenbereich zurück und sagte erheitert: „Diese beiden sind eine wahre Freude, auf die Weise möchte ich auch mal alt werden, so luxuriös untergebracht sein wie hier und dann noch einen späten Lover am Start, das wär´s doch."
„Wieso?, wunderte sich Bruno der Altenpfleger. „Die beiden streiten sich doch immer und von Lover keine Spur.
„Bruno du hast den falschen Beruf! Elke stellte bereits das Geschirr fürs Frühstück am nächsten Morgen zusammen. „Sein größtes Vergnügen in unserer Luxusbude ist diese Frau und wehe, es funkt ihm jemand dazwischen, dann dauert es keine drei Tage und er hat den Konkurrenten lahmgelegt. Erst gestern hat er Geheimrat Rekelsen, der mit Angela flirten wollte, zurückgebissen, aber so was geht alles an dir vorbei du verhinderter Schnellmerker
, sie klopfte Bruno freundschaftlich auf die gut gepolsterte Schulter, „aber dafür bist du ein As im pflegerischen Bereich, also sorge dich nicht, du wirst das Examen mit links bestehen."
„Dein Wort in Gottes Ohr", knurrte Bruno und belud seinen 3-Etagenwagen, auf dem die Abendessen auf Warmhalteplatten für die Bewohner bereitstanden, die auf ihren Zimmern speisen wollten oder mussten,
Als er das letzte der Zwei-Zimmer-Appartements verließ, hatte er allen, die schon auf die Neuigkeiten des Hauses warteten, die Lovestory zwischen Fahrian und Angela Wendel mit Rouladen und Wirsing serviert und aufmerksame Zuhörer hinterlassen.
So was musste sein!, fand Bruno, es ließ diejenigen, denen es gerade nicht so gut ging wehmütige Reminiszenzen ziehen, oder je nach Veranlagung auch Sprüche klopfen, die von Neid nicht weit entfernt waren. Bruno war zufrieden, immerhin hatte er nicht jeden Abend eine so brandheiße Neuigkeit abzuliefern, und dazu noch eine, bei der die ansonsten üblichen Jammertöne der Bewohner auf ein Mindestmaß schrumpften. Er wusste, am kommenden Morgen würde er nur die Hälfte der Zimmer zu beliefern haben, denn jeder, der noch einigermaßen fit war, würde im Frühstücksraum erscheinen, um die beiden Liebenden zu beobachten.
In kürzester Zeit machte die Affäre, die gar keine war, die Runde im Haus, aber es kam niemand auf seine Kosten, denn Angela hatte einen schlimmen Arthritisanfall und blieb schmerzgeplagt in ihrem Appartement. Oberst a.d. Frank Fahrian sah an diesem Morgen zwar aus, als vermisse er etwas, aber niemand hätte so genau sagen können, ob das nur seine Brötchensorte war, die man an diesem Tag nicht geliefert hatte, oder etwa doch die tägliche Diskussion mit Angela.
Es blieb von allen unbeobachtet, dass Fahrian an diesem Tag auf seinem Laptop sehr intensiv die medizinischen Ratgeber für Arthritiskranke anklickte und sich konzentriert einlas. Am zweiten Tag von Angelas unfreiwilliger Isolierung lag auf ihrem Frühstückstablett eine wundervolle rote Rose und Bruno beteuerte glaubhaft, er wisse nicht, wer sie aufs Tablett gezaubert hat. Sie habe plötzlich da gelegen und so serviere er sie eben auftragsgemäß. Angela war noch die ganze Woche außer Gefecht und an jedem Morgen lag eine weitere rote Rose auf ihrem Tablett und Bruno versicherte erneut, trotz sorgfältiger Kontrolle den Rosenkavalier nicht bei der Deponierung gesehen zu haben.
Aus dem Krankenzimmer kommt keine Reaktion ... oder doch? „Wie gut, dass ich meinen Laptop habe", sagt Angela und sieht