Wie man eine Wahl gewinnt: Der antike Ratgeber von Quintus Tullius Cicero
()
About this ebook
Related to Wie man eine Wahl gewinnt
Related ebooks
Verehrte Denker: Porträts nach Begegnungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReden gegen Verres: Ciceros meisterhafte Rhetorik in seiner bekannteste Gerichtsrede: Die Kunst der Rhetorik in Rechtswissenschaft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer goldene Löffel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLinke Identitätspolitik: Der neue Kulturkampf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kriminalgeschichte der DDR: Vom Umgang mit Recht und Gesetz im Sozialismus, Politische Prozesse, skurrile Taten, Alltagsdelikte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir sind ja nicht zum Spaß hier: Reportagen, Satiren und andere Gebrauchstexte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMoby Dick Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie wichtigsten Werke von Dostojewski: 5 Klassiker der russischen Literatur in einem Buch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZum ewigen Frieden: Ein philosophischer Entwurf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Schmuggel über die Zeitgrenze: Erinnerungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir und die Russen: Die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau im Herbst ´89 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Grüne Heinrich (Autobiographischer Roman): Einer der bedeutendsten Bildungsromane der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kunst, Recht zu behalten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer neue Untertan: Populismus, Postmoderne, Putin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnterwerfung von Michel Houellebecq (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHands up! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHaltung und Widerstand: Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Kampf geht weiter: Mein Leben zwischen zwei Welten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichten aus sieben Ghettos Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Falle des Kalifats: Der Islamische Staat oder die Rückkehr der Geschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAngst und Macht: Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGlockengasse 29: Eine jüdische Arbeiterfamilie in Wien Rating: 5 out of 5 stars5/5Kein Platz für Idioten Rating: 4 out of 5 stars4/5Die SPIEGEL-Affäre: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Erfindung der bedrohten Republik: Wie Flüchtlinge und Demokratie entsorgt werden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFilmwissen: Western: Grundlagen des populären Films Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGoethes Briefwechsel mit einem Kinde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNikolas Nickleby (Gesellschaftsroman): Sozialkritischer Roman aus dem 19. Jahrhundert Rating: 4 out of 5 stars4/5Hadschi Murat (Das letzte Meisterwerk von Tolstoi): Lew Tolstoi: Chadschi Murat Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
History & Theory For You
Führungstechniken, Führungsstile, Führungmethoden für junge Führungskräfte: Führungskompetenz verstehen, lernen und entwickeln Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichte der Freimaurerei - Band I: Reprint von 1932 Rating: 5 out of 5 stars5/5Linke & Rechte: Ein ideengeschichtlicher Kompass für die ideologischen Minenfelder der Neuzeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnarchie!: Idee - Geschichte - Perspektiven Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Verschwörungstheorien: Verschwörungen, Intrigen, Geheimbünde Rating: 5 out of 5 stars5/5After Europe: Beiträge zur dekolonialen Kritik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Namen der Emanzipation: Antimuslimischer Rassismus in Österreich Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnternehmensführung für Einsteiger: Grundlagen der Unternehmensführung für kleine und mittelständische Unternehmen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKreide für den Wolf: Die tödliche Illusion vom besiegten Sozialismus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas kommunistische Manifest Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDemokratie und Transzendenz: Die Begründung politischer Ordnungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Generation danach: Der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichte der Freimaurerei - Band II: Reprint von 1932 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert: Ein rechtsphilosophischer Traktat über die Zukunft der Menschheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOktoberrevolution. Aufstand gegen den Krieg 1917-1922 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNakba - die offene Wunde: Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEpistemische Gewalt: Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Aufstieg der wissenschaftlichen Diktatur: Eine Untersuchung epistemischer Autokratie vom 19. bis zum 21. Jahrhundert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKryptowährungen / Cryptocurrencies: Risiken und Chancen des Investments Rating: 5 out of 5 stars5/5Heimkehr. Morten Harkets prägende Phase 1993-1998: Seine Aktivitäten in Sachen Klima,Politik und Menschenrechte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGegenwart der Vergangenheit: Die Kontroverse um Bürgerkrieg und Diktatur in Spanien Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Wie man eine Wahl gewinnt
0 ratings0 reviews
Book preview
Wie man eine Wahl gewinnt - Quintus Tullius Cicero
Glossar
Zur Einführung
Im Sommer 64 v. u. Z. bewarb sich Marcus Tullius Cicero, der größte Redner, den das antike Rom je gesehen hatte, um das Konsulat, das höchste Amt der Römischen Republik. Er war 42 Jahre alt, Sohn eines begüterten Geschäftsmanns aus der Landstadt Arpinum (Arpino) südöstlich von Rom. Sein Vater hatte dafür gesorgt, dass Marcus und sein jüngerer Bruder Quintus die beste Erziehung genossen. Die beiden Söhne gingen später sogar nach Griechenland, um dort bei den berühmten Philosophen und Rednern der Zeit zu studieren.
Marcus Cicero war ein begabter Redner und besaß einen brillanten, seiner goldenen Latinität ebenbürtigen Geist. Was ihm fehlte, war der Vorzug aristokratischer Geburt. Die Gesellschaft im alten Rom war äußerst standesbewusst und hielt Männer wie Cicero für untauglich, die Republik zu führen. Er war entschlossen, sie eines Besseren zu belehren.
Als junger Mann absolvierte Cicero seinen einjährigen Militärdienst unter Pompeius Strabo, dem Vater von Pompeius Magnus, der später die Republik gegen Julius Cäsar verteidigen sollte. Dieser jüngere Pompeius wurde Ciceros Förderer und stand ihm während seiner politischen Karriere zur Seite. Mit 26 Jahren erreichte Cicero als Verteidiger in einem spektakulären Prozess vor einem römischen Gericht den Freispruch eines angesehenen Mannes, der unter Mordanklage stand. In den folgenden Jahren machte er sich mit der erfolgreichen Verteidigung vieler Prominenter einen großen Namen. Seine juristischen Siege halfen ihm, ihn durch die politischen Ränge der Republik emporzutragen. Zwar hatte er sich bereits in den wichtigen, aber untergeordneten Ämtern als Quästor und Prätor hoch verdient gemacht. Jedoch waren in den letzten dreißig Jahren nur Männer zum Ersten Konsul gewählt worden, die Familien der Nobilität angehörten, und daher schien es eher unwahrscheinlich, dass Cicero dieses höchste Ziel erreichen würde.
Allerdings waren im Jahr 64 die anderen Bewerber um das Konsulat – insbesondere Catilina und Antonius Hybrida – ein so widerwärtiger Haufen, dass selbst Angehörige der Nobilität die Nase rümpften und lieber auf Marcus Cicero setzten. Aber allein schon der Gedanke, dass ein Außenseiter aus einer Landstadt einer der beiden Konsuln werden, die Regierungsgeschäfte der altehrwürdigen Republik führen und über Millionen von Menschen in den Mittelmeerländern gebieten sollte, war vielen Familien der römischen Aristokratie unerträglich. Cicero stand ein langer und schwerer Wahlkampf bevor, wenn er diesen gewinnen wollte.
In dieser Situation beschloss der mehr praktisch veranlagte Quintus Tullius Cicero seinem älteren Bruder mit Rat und Tat beizustehen. Quintus war etwa vier Jahre jünger als Marcus, hatte ein aufbrausendes Temperament und konnte zuweilen erbarmungslos sein. Obwohl er immer im Schatten seines älteren Bruders stand, hielt er zu Marcus, wohl wissend, dass dieser ihm den eigenen Weg zu Ruhm und Reichtum ebnen konnte. Seinem Bruder zu Gefallen hatte Quintus sogar die dickköpfige Pomponia geheiratet, die Schwester von Marcus’ bestem Freund Atticus, und er hatte einen zweijährigen Sohn mit ihr, obwohl ihre Ehe immer schwierig war.
Als der Wahlkampf um die Konsulschaft begann, verfasste Quintus eine kurze Denkschrift über die beste Art, Wählerstimmen zu gewinnen, und widmete sie