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Homo Sapiens 404 Band 22: Die Andere?
Homo Sapiens 404 Band 22: Die Andere?
Homo Sapiens 404 Band 22: Die Andere?
Ebook82 pages59 minutes

Homo Sapiens 404 Band 22: Die Andere?

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About this ebook

Dies ist die 22. Episode der Romanserie "Homo Sapiens 404".


Die Autorin erkennt ebenso überrascht wie erfreut, dass die Handlungsstränge, die sie zusammenbringen will, tatsächlich zusammenpassen. Ein weiterer Beweis dafür, dass wir in einer Computersimulation leben und freier Wille eine Illusion ist. Mit ähnlich existentialistischen Gedanken muss sich Ama'Ru auseinandersetzen. Was sie dabei erkennt, wird sie zutiefst erschüttern.

Über die Serie:
Einige Jahrzehnte in der Zukunft: Dank außerirdischer Technologie hat die Menschheit den Sprung zu den Sternen geschafft und das Sonnensystem kolonisiert. Doch die Reise endet in einer Katastrophe. Auf der Erde bricht ein Virus aus, der Menschen in mordgierige Zombies verwandelt.
Daraufhin riegeln die Außerirdischen das Sonnensystem ab und überlassen die Menschen dort ihrem Schicksal. Die, die entkommen konnten, werden zu Nomaden in einem ihnen fremden Universum, verachtet und gedemütigt von den Außerirdischen, ohne Ziel, ohne Hoffnung.

Neue Folgen der vierten Staffel erscheinen vierwöchentlich als E-Book.
LanguageDeutsch
PublisherRohde Verlag
Release dateApr 27, 2015
ISBN9783956620409
Homo Sapiens 404 Band 22: Die Andere?

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    Homo Sapiens 404 Band 22 - Claudia Kern

    Ewigkeit

    Was bisher geschah

    »Ich kapier die ganze Scheiße nich mehr. Wir stehen hier auf dem Dach von so ’ner Uni und da hinten is Ama’Ru mit jeder Menge Zombies. Nur, dass die nich angreifen, sondern nur rumeiern, als wäre sie unsichtbar. Keine Ahnung, was das soll.«

    – Arnest

    »Ich habe Erika gerettet! Okay, wenn man es genau nimmt, hat Ryn’Nel sie gerettet, aber ich habe alles vorbereitet, ihm sozusagen den Ball auf den Fuß gelegt, die Waffe zugeworfen, war Q für seinen Bond. Jetzt sind wir in Browns Schiff auf dem Weg zurück nach Florida. Ich weiß noch nicht, was dort passieren wird. Ich habe Ryn’Nel versprochen, dass ich Mak’Uryl und Brown hacken werde. Doch momentan fragt er nicht, wie es damit aussieht. Ein Video, das Mak’Uryl hochgeladen hat, macht ihn nervös. Dabei hat er es noch nicht einmal gesehen. Ich ziehe es gerade für ihn, weil das Netz wieder zu lahm ist, um es zu streamen. Mittlerweile frage ich mich auch, was passieren wird, wenn ich ›Play‹ klicke.«

    – Kipling Jonnessey

    Kapitel Eins

    »Soll ich?«, fragte Kipling. Der Cursor schwebte über dem YouTube-Video, das er von seinen V-Specs auf den Brückenmonitor streamte.

    »Ja.« Der Schwanz von Ryn’Nels Saurier peitschte hin und her wie der einer Katze. Sie waren allein auf der Brücke von Browns kleinem Abfangjäger. Erika hatte Kipling in die einzige Kabine des Schiffs gebracht. Sie war noch in seinen Armen eingeschlafen. Er hoffte, dass sie, wenn sie sich ausgeruht hatte, etwas normaler klingen würde als zuvor.

    Er bewegte den Zeigefinger. Das Video startete. Kipling schaltete es auf Vollbild. Am rechten unteren Bildrand tauchte ein Schriftzug auf: EasyVidEdit – 30-Tage-Probeversion. Wenn dir diese Software gefällt, dann kaufe sie bitte!!!! Eine graue, feucht aussehende Wand nahm den Rest des Bilds ein.

    »Das wurde in seinem Schiff aufgenommen«, sagte Ryn’Nel. Er klang angespannt.

    Mak’Uryl trat ins Bild und Kipling erschrak. Er hatte ihn seit der Begegnung auf NG27 nicht mehr aus der Nähe gesehen. Seitdem hatte er sich verändert. Das Gesicht des Oktopus wirkte eingefallen und faltig, als habe man die Luft aus einem Ballon gelassen, die Haut war rau und trocken. Aus schwarzen Augen starrte der Jockey auf seinen Schultern in die Kamera.

    »Ist er krank?«, fragte Kipling.

    »So scheint es.«

    Mak’Uryl schwieg einen Moment. Im Hintergrund plätscherte leise Wasser.

    »Sie wollen Mitleid«, sagte er dann. »Sie wollen Wiedergutmachung. Sie wollen unsere Freundschaft.« Es war klar, wer mit sie gemeint war. »Sagen sie das nicht immer wieder in diesem Internet, das sie uns gebracht haben? Zeigen sie es uns nicht?«

    Sein Blick glitt kurz nach links. Papier raschelte. Kipling stellte sich vor, wie jemand neben der Kamera Tafeln hochhielt, von denen Mak’Uryl seinen Text ablas. Old school.

    »Einige von euch glauben ihnen. Ihr glaubt, dass sie alles verdienen, was sie von uns verlangen, weil wir ihnen so viel angetan haben. Ihr irrt euch.« Mak’Uryl machte eine Pause. »Seht, was sie uns antun.«

    Das Bild verschwamm wie in einem alten Film, wenn ein Rückblick eingeleitet wurde. Wahrscheinlich war das der einzige Effekt, den man in der Probeversion von EasyVidEdit anwählen konnte. Als es wieder scharf gestellt wurde, hatte sich die Szenerie verändert. Nun befand sich die Kamera in einem Labor mit glatten Metallwänden, LED-Lampen und vielen rechten Winkeln. Aber der Ausschnitt war klein und zeigte nur einen Tisch mit Metallklammern an den Seiten und einem Ende, die aussahen, als könne man damit einen Menschen fesseln.

    Kipling sah Ryn’Nel an. »Weißt du, wo das ist?«

    »Scania.« Die Krallen des Sauriers kratzten über den Boden.

    Im Video summte es. Ein Motor bewegte die Kamera nach oben und gewährte dem Betrachter nun auch einen Blick auf die gegenüberliegende Wand. Dort standen mehrere vergitterte Käfige und in ihnen – Kipling nahm die V-Specs ab – hockten Menschen am Boden oder pressten sich gegen die Gitterstäbe. Das Bild wurde pixelig, als die Kamera heranzoomte, aber die Qualität reichte aus, um ihre klaren Augen zu erkennen. Und die Jockeys, die auf ihrem Rücken wie Rucksäcke hingen, schlaff und reglos.

    Kipling hörte leises Stöhnen, konnte aber nicht erkennen, ob es von den Jockeys oder den Menschen stammte.

    Die Kamera zoomte noch näher heran. Kipling ergriff die Rückenlehne des Sitzes, der vor ihm stand, als er ein bekanntes Gesicht entdeckte. Geschwollene Wangen, aufgeplatzte Lippen, fehlende Schneidezähne. »Marco?«

    Ryn’Nel antwortete nicht. Kipling hatte nicht den Eindruck, dass er die Frage überhaupt gehört hatte. Das Video fesselte seine Aufmerksamkeit.

    Die Kamera verharrte einen Moment auf Marcos zerschlagenem Gesicht. Arnest hatte den Teenager umbringen wollen, weil er Lanzo den Zombies ausgeliefert hatte. Kipling fragte sich, ob das nicht ein gnädigeres Schicksal gewesen wäre.

    »Seht ihn euch an«, sagte Mak’Uryls Stimme. »Er war dem Tode nah, als er in diese geheime menschliche Anlage gebracht wurde, doch nun heilt sein Körper und erstarkt.« Das Bild wackelte und wurde unscharf. Wer auch immer die Überwachungskamera bediente, versuchte, den Jockey auf Marcos Rücken einzufangen. Nach einigen Fehlversuchen, die man mit EasyVidEdit sicherlich hätte herausschneiden können, gelang es ihm.

    Der Jockey bot einen erbärmlichen Anblick. Seine Augen waren halb geschlossen, Pusteln bedeckten

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