Was unsere Liebe nährt: Ermutigungen für Paare
()
About this ebook
Der Lebens- und Sozialberater Albert Feldkircher zeigt in diesem Buch die zahlreichen Facetten einer Paarbeziehung auf - und kann zugleich viele Anregungen aus der Praxis anbieten, wie man sie pflegt und fruchtbar hält. Nach jedem Kapitel zum Thema Kommunikation, Nähe & Distanz, Umgang mit Krisen, Sexualität uvm. stellt er eine Frage, die der Ausgangspunkt für ein konstruktives Dialoggespräch sein kann, indem sich die Partner jeweils die eigenen Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen und Vorstellungen mitteilen.
Ein Partnerschafts- und Ehebuch, das aus eigenen Erfahrungen des Autors in über 40 Ehejahren entstanden ist und Erlebnissen und Erkenntnissen aus unzähligen Seminaren und Beratungsgesprächen auf den Punkt bringt.
Related to Was unsere Liebe nährt
Related ebooks
Treue: Der Konflikt zwischen Vertrauen und Begehren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch liebe dich mein Leben lang: 10 Tipps für die Liebe auf Dauer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBindungsängste heilen: Die Sehnsucht nach Liebe und die Angst vor Nähe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Glück der Liebe finden: Partnersuche mit Herz und Verstand Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer kleine Eheretter: Ein einfaches 3-Schritte-Programm für Paare Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBereit für die Liebe!: Wenn Du denkst, es ist vorbei, fängt es eigentlich erst an Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Innere Kind in der Paarbeziehung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsArtgerechte Partnerhaltung. Das Geheimnis glücklicher und beständiger Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles auf neu: Mit Neuro-Paartherapie Beziehungsmuster durchbrechen und zusammen glücklich sein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVon den hellen Farben der Seele: Wie wir lernen, aus uns selbst heraus zu leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKeine Angst vor dem Glück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVerhaltenstherapeutische Paartherapie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHauptsache verliebt?: Was Ihre Beziehung wirklich braucht. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsA Perfect Match?: Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpielraum des Paares: Wagnis und Entwicklung in der Paartherapie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFamilien, Systeme und andere Unwägbarkeiten: Handbuch zum Systemstellen für Fortgeschrittene Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGelingende Fern-Beziehung: Entfernt zusammen - wachsen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPaarbeziehungen und Paartherapie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMeister der Verführung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEndlich ICH sein. Zusammenfassung & Analyse des Bestsellers von Thomas d‘Ansembourg: Authentizität statt Selbstaufgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie redest du mit mir?: Fehler und Möglichkeiten in der Paarkommunikation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPsychosynthese - Systematisch-Integrativ!: Eine Einführung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWarum wir vertrauen können: Das psychische Urprogramm des Menschen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMänner trauern anders - Was ihnen hilft und guttut Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUrvertrauen lernen & aufbauen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLäuft bei mir (nicht) - Wie du deiner Depression auf die Nerven gehst Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEinsteins Wichtigste Erkenntnis: Warum die Antwort auf eine einzige Frage Ihr Leben entscheiden kann Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Relationships For You
Frauenschwarm - Wie ein Mann für jede Frau unentbehrlich wird Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Hashimoto-Programm: Gesund in 90 Tagen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings100 lustige Diktate 2. bis 4. Klasse: Üben mit Zwergen, Clowns & Co Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Handbuch zur Rente im Ausland: Den Ruhestand im Süden genießen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRadikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnders Schwimmen Lernen: Ratgeber für Eltern, Großeltern, Erzieher, die ihren Kindern oder Enkeln das Schwimmen beibringen wollen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErotische Rollenspiele - Das Salz in der Suppe beim Sex Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Buch der Strafen NACHSCHLAG: 44 erotische Spiele und Strafen Rating: 5 out of 5 stars5/5Tantra Massage Rating: 2 out of 5 stars2/5Bewährte Techniken der Manipulation: Dunkle Psychologie in der Praxis. Wie gerissene Menschen immer das bekommen, was sie wollen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Buch der Strafen: 222 erotische Aufgaben und Strafen Rating: 1 out of 5 stars1/5Sein im Atem: Aktiv gegen Stress, Burnout und Depression Rating: 5 out of 5 stars5/550 Ratgeber in 100 Minuten: Die Lehren der Bestseller von Dale Carnegie über Stefanie Stahl und Tim Ferriss bis Eckhart Tolle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles über Liebe. Neue Sichtweisen: New York Times-BESTSELLER | Deutsche Erstausgabe von TikTok-Liebling »All About Love« Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Kopf des Narzissten: Schlage ihn mit seinen eigenen Waffen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwillingsflammen: Ein Weg Der Verwandlung Über Eine Neue Dimension Der Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKeine Lust auf Sex? - Libido steigern leicht gemacht für Männer und Frauen Rating: 5 out of 5 stars5/5Lean Management für Familien: Mehr Zeit, mehr Geld - ohne Verzicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeilung für Körper, Geist und Seele: Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Botschaft Deines Körpers: Die Sprache der Organe Rating: 5 out of 5 stars5/5Casanovas Erfolgsgeheimnis – Wie Man(n) jede Frau mit psychologischen Tricks & Kniffen erobern kann Rating: 2 out of 5 stars2/5Langzeitstillen in Deutschland: Erfahrungsberichte von Müttern für Mütter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsToxische Beziehungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Was unsere Liebe nährt
0 ratings0 reviews
Book preview
Was unsere Liebe nährt - Albert A. Feldkircher
realistischer!
Das Paar im Gespräch
Wasser ist ein Urelement.
Es fließt, es ist weich,
es ist voller Kraft –
– und es passt sich jedem Gefäß an,
ohne dabei seine Eigenschaft
zu verlieren.
Genauso sollten
unsere Beziehungen und unsere
Kommunikation
miteinander sein.¹
SAMY MOLCHO
Ein wunderschöner Vergleich, den der bekannte österreichische Pantomime Samy Molcho hier macht: Damit wir als Paar uns gegenseitig verstehen und uns verstanden fühlen können, braucht es Anpassungsfähigkeit und Einfühlsamkeit. Genauso wichtig ist es, seine Eigenart, seinen Charakter und seine Persönlichkeit dabei nicht zurückzustellen, sondern – im Gegenteil – einzusetzen.
Die Kommunikation ist einer der Schlüsselpunkte für eine lebendige Beziehung. Sie ist eine Kraftquelle. Im aktiven Austausch miteinander kommt sie zum Fließen. Das klingt so einfach, ist es aber nicht, weil wir alle mit unterschiedlichen Verhaltensmustern einerseits und der Angst, uns verletzlich zu machen, Schwellen überwinden müssen.
„Du siehst nur mit dem Herzen gut …, sagt der kleine Prinz im gleichnamigen Buch von Antoine de Saint-Exupéry. Diesen Satz könnte ich übersetzen mit „Du verstehst nur mit dem Herzen gut
. Und um verstehen und verstanden werden geht es. Immer wieder. In jeder Beziehung, in jeder Situation.
In der „gewaltfreien Kommunikation"² nach Marshall B. Rosenberg, einem Schüler von Carl Rogers, wird von der Wolfs- und der Giraffensprache gesprochen. Während in unserer Gesellschaft die aggressive Form der Wolfssprache vorzuherrschen scheint, plädiert Rosenberg für die Giraffensprache. Warum gerade Giraffen? Weil sie von allen auf dem Land lebenden Tieren das größte Herz haben!
Kürzlich sprachen wir mit einem jungen Paar um die dreißig, seit fünf Jahren verheiratet. Beide waren ratlos und tief enttäuscht, sahen ihre Beziehung am Abgrund. Es stellte sich heraus, dass sie beide nicht miteinander reden – und nicht miteinander streiten – konnten. „Wir wollten einander schonen." So waren sie sich mit der Zeit fremd geworden, völlig verunsichert, zweifelten und ver-zweifelten an ihrer Liebe. Dabei war zu spüren, dass starke Gefühle gegenseitig da waren. Wir machten dem Paar Mut, diese Gefühle – schöne und auch belastende – miteinander zu teilen. Das geht nur schrittweise, denn es ist nicht leicht, wenn beide es von Haus aus nicht gelernt haben. Dieses Paar wird an der gestellten Aufgabe wachsen, davon bin ich überzeugt.
Der Weg zum Du ist das Gespräch!
Damit meine ich nicht den Austausch von alltäglichen Informationen, sondern das Miteinander-Reden als Schlüssel, der die Türe zum Partner öffnet und in seinen emotionalen Raum eintritt, den anderen an seinen Gedanken, Stimmungen, Gefühlen teilhaben lässt.
Klar, dass das Gespräch wichtig ist, wird jeder sagen. Natürlich reden wir miteinander. Aber wenn wir uns ehrlich hinterfragen: wann, worüber und wie? Zum Beispiel „zwischen Tür und Angel, wenn der eine schon beim Weggehen ist und – vielleicht unter Zeitdruck – gar nicht mehr richtig zuhören kann? („Aber ich hab’s dir doch gesagt … heute früh!
). Oder während der Fernseher oder das Radio läuft? Und dann wundern wir uns, wenn unser Partner sagt: „Du hörst mir überhaupt nicht zu! Und der andere: „Aber das hast du doch gar nicht gesagt!
Kennen Sie das?
Vorwürfe sind eingefrorene Bedürfnisse!
Hinter jedem Vorwurf steckt ein Bedürfnis, ein Wunsch. „Du hörst mir überhaupt nicht zu! meint: „Ich möchte von dir gehört, verstanden, ernst genommen werden!
So sind Vorwürfe des Partners oft ein Hilfeschrei, der tragischerweise meist nicht so verstanden wird, weil der andere sich auf Vorwürfe abweisend verhält: der eine kontert, die andere schmollt, der eine zieht sich zurück, die andere rechtfertigt sich. Aber beide verstehen einander nicht!
Manchmal mutet es an, als würden auf dem Turm zu Babel zwei Menschen verzweifelt aufeinander einreden und jeder in seiner eigenen Sprache sagen: Du verstehst mich nicht! Wie kommen wir aus dieser Sackgasse?
© Albert A. / Oliver Feldkircher
Wir müssen wieder lernen, Wünsche zu äußern, unsere wirklichen Bedürfnisse dem anderen zu sagen: „Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen. „Ich wünsche mir einen gemeinsamen Kuschelabend
. „Ich möchte, dass wir wieder gemeinsam wandern gehen." Und so weiter.
Was vergebe ich mir dabei, meine Wünsche zu äußern? Vielleicht die Chance, dass der andere meine Wünsche erraten könnte? Da sind wir wieder bei den Erwartungen. Leider werden sie oft nicht erfüllt, weil sie nicht er-fühlt werden können. Somit führen sie zu Ent-täuschungen.
Kommunikation ist vergleichbar mit einer Kettenreaktion, wie ich sie in der Grafik darstelle.
Ein Beispiel dazu, wie sie zum Teufelskreis wird: Der Mann kommt nach Hause und trifft seine Frau mit einem finsteren Gesichtsausdruck vor (= Wahrnehmung). Er vermutet, dass sie wegen ihm verärgert ist – vielleicht weil er etwas später kommt? (= Vermutung). Er ist verunsichert und gleichzeitig auch enttäuscht, weil er hoffte, dass sie sich freut, wenn er heimkommt (= Gefühl). Das löst bei ihm den Impuls aus, sich in seine Werkstatt zurückzuziehen (= Reaktion). Seine Frau sieht das (= Wahrnehmung) und ist enttäuscht, dass er sie nicht anspricht („Er müsste doch merken, dass es mir nicht gut geht! Es scheint ihm egal zu sein!) (= Vermutung, Gefühl). Sie zieht sich ebenfalls enttäuscht zurück und schmollt. Er sieht sich bestätigt, dass sie „etwas gegen ihn hat
. Der Abend ist gelaufen. Schade. Wie können wir – möglichst frühzeitig – aus diesem Kreislauf aussteigen, ihn unterbrechen?
Sie ahnen bereits: bei der Vermutung!
Der Mann vermutet, dass die Frau wegen ihm verärgert ist – vielleicht weil er etwas später kommt?
Er fragt sie: „Ich sehe an deinem Gesichtsausdruck, dass dich etwas bedrückt. Was ist es?"
Und sie antwortet: „Ich hatte eben eine ärgerliche Auseinandersetzung mit meiner Mutter! Und der Zusatz „Es hat nichts mit dir zu tun!
erleichtert ihn und er nimmt sie einfach in den Arm.
In der Paar-Kommunikation verwende ich gerne den Vergleich mit der Landkarte: Jeder von uns hat seine eigene „Landkarte", seine Wahrnehmungswelt, geprägt durch seine persönliche Lebensgeschichte. Wenn wir das akzeptieren, wird unsere Haltung im Gespräch eine tolerantere und mehr zugewandte sein; und wir werden selbst mehr Zuwendung erfahren.
Zum besseren Verständnis kann es hilfreich sein, mit dem Partner darüber zu reden, wie er bestimmte Situationen in seiner Ursprungsfamilie erlebt hat. Da haben sich ja unsere Landkarten geprägt. Ich denke da an eine Situation, wo meine Frau sich zum Lesen in ihr Zimmer zurückgezogen hatte. Es kam ein Telefonanruf für sie und ich öffnete die Tür, um ihr den Anruf zu überbringen. Sie reagierte sehr verärgert über „meine Störung", ich konnte die Heftigkeit ihrer Reaktion nicht nachvollziehen und war im Moment gekränkt. Später erklärte sie mir, dass sie in diesem Moment ihre Mutter gesehen habe: Schon als Kind hatte sie gerne Bücher gelesen und sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Regelmäßig tauchte dann