Maria und die Druiden
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Auf dem Rücken der Schwalbe Paola ist Maria ins Land der Zwerge geflogen. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden, der Waldelfe Garcia und dem Wurzeljungen Hake, erlebt sie dort aufregende Abenteuer. Als »die Auserwählte« muss sie sich schließlich einem Kampf mit der bösen Hexe Magatanasia stellen - einzig ge wappnet mit drei magischen Dingen und den weisen Ratschlägen der Druidensteine. Wird sie gegen die mächtige Herrscherin der Unterwelt bestehen?
»Maria und die Druiden« ist ein modernes Märchen über den Wert wahrer Freundschaft. Lasst euch verzaubern von dieser bildreichen Erzählung und begebt euch an der Seite von Maria auf eine Reise voller Gefahren, Spannung und Aufregung.
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Book preview
Maria und die Druiden - Petra Nürnberger
Zwergenland
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ohne Zustimmung des Verlages ist unzulässig.
© by Verlag Neue Literatur
www.verlag-neue-literatur.com
Covervorlage: Robby Neugebauer
Covergestaltung: Steve Schubert
Gesamtherstellung: Satzart Plauen
ISBN 978-3-945408-15-5
Der Anfang
Maria stand morgens vor ihrem Spiegel und betrachtete ihr Bild sorgenvoll.
Nachdem sie mühsam ihre Zähne geputzt und ihr Gesicht mit Wasser und Seife gewaschen hatte, kämmte sie sich ihr Haar. Besser gesagt: Sie machte sich die Zöpfe zurecht. Diese standen wie Propeller vom Kopf ab, als könnte sie jeden Moment losfliegen. Das ging natürlich nicht, aber es wäre genial. Denn dann könnte sie vor der schrecklichen Tante fliehen. ›Na die würde aber Augen machen, wenn ich nicht mehr da wäre.‹ Bei diesem Gedanken musste Maria lächeln, obwohl es keinen Grund dazu gab.
Die Schule lenkte sie von ihrem unerträglichen Alltag ab, denn das Lernen bereitete ihre große Freude. In ihrer Klasse fühlte sie sich sehr wohl und sie wurde von ihren Mitschülern geachtet und geschätzt. Ebenso auch von den Lehrern, mit denen es keine Schwierigkeiten gab. In der Klasse 6b ging es sehr lebhaft zu und Maria war mittendrin.
In ihrem Kleiderschrank befanden sich überwiegend Jeans-Latzhosen sowie farbige und weiße T-Shirt mit und ohne Aufdruck. Die Latzhosen trug Maria sehr lässig, einer der Träger hing immer nach unten. Mützen gehörten auch zu ihrer täglichen Ausstattung. Sie setzte sie etwas schief auf, dadurch wirkte sie keck und fröhlich.
Ihren ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatte Maria sich bei der Tante angeeignet und es lag auch in ihren Genen, sagte Frau Grammel, ihre Englischlehrerin, die Maria sehr mochte.
Was man von ihrer missratenen Tante nicht behaupten konnte, denn sie war grausam, ungerecht und raffgierig. Tante Erna war noch schrecklicher als eine böse Hexe.
Immer wieder stellte sich Maria die gleiche Frage: »Warum sind Mama und Papa bei diesem schrecklichen Autounfall ums Leben gekommen?« Es war genau einen Tag nach ihrem fünften Geburtstag passiert.
Auch an die Schreckensnachricht, dass sie notgedrungen bei ihrer Tante Erna übernachten musste, konnte sie sich lebhaft erinnern. Für Maria war es schon früher ein Gräuel gewesen, wenn ihre Eltern aus beruflichen Gründen nach Amerika beordert wurden. Diese Termine waren für ihre Eltern aber sehr wichtig, denn sie waren Sponsoren und Geschäftsführer für den Verein Kinder in Not gewesen. Marias Vater hatte als Botschafter der UNICEF gearbeitet und ihre Mutter war Soziologin gewesen und sie hatte ihren Mann leidenschaftlich bei seinen Projekten unterstützt.
Nach dem tragischen Autounfall ihrer Eltern änderte sich Marias Leben grundauf. Schmerzlich vermisste sie nun die Liebe und Zuneigung, die ihr ihre Eltern bis zu deren Tod zuteil werden ließen. Um die Trauer über den plötzlichen Verlust ihrer Eltern ertragen zu können, begann Maria, sich eine ganz eigene Welt zu kreieren, denn in ihrem bescheidenen Leben gab es ansonsten nicht viel, worüber sie sich freuen konnte. Sie liebte Blumen, Tiere und die Sonne, deren wärmende Sonnenstrahlen zärtlich über Marias blasses Gesicht und ihren Körper streichelten.
Keiner von Marias Mitschülern hatte die geringste Ahnung davon, wie es wirklich im Innern des Mädchens aussah. Denn es litt sehr unter den Schikanen seiner Tante.
Marias Eltern hatten noch zu Lebzeiten ein Testament verfasst, in dem sie ihrer Tochter ihr Vermögen vermachten, sobald sie achtzehn Jahre alt würde. Zu diesem Zeitpunkt solle die Summe und das Vermögen, was die Eltern sich im Laufe der Jahre angeschafft hatten, an Maria übergeben werden. So sah es das Testament ihrer verstorbenen Eltern vor.
Aber Tante Erna, die Schwester von Marias Mutter, dachte gar nicht daran. Sie brach das Versprechen, dass sie ihrer Schwester vor deren Tod hatte geben müssen – nämlich sich an die Festlegungen des Testamentes zu halten und sich sorgsam um Maria zu kümmern – fälschte das Testament und raffte Haus und Vermögen an sich.
Am liebsten hätte sie Maria darüber hinaus in einem Kinderheim untergebracht, aber so leicht ging das nicht, denn eine Vollmacht lag bereits beim Familiengericht vor. So stand geschrieben:
Ich, Elisabeth von Hahmen, übertrage meinen Mann, Gerold von Hahmen, die Fürsorge für Maria Stella von Hahmen. Sollte meinem Mann, Gerold von Hahmen, etwas zustoßen, übernimmt meine Schwester, Erna Kreuzholz, die Pflegschaft meiner Tochter Maria Stella von Hahmen.
Die Genannte ist die einzige nahe Verwandte, die aus unserer Familie übrig ist. Meine Tochter soll ihre Zukunft nicht in einem Waisenhaus verbringen.
Elisabeth Gerlinde von Hahmen, geb. Recket
Besiegelt am 23. Mai 1998
Elisabeth konnte aber nicht ahnen, was für eine hinterhältige und verlogene Schwester sie hatte. Erna hatte sich das Vertrauen ihrer Schwester mit Heuchelei erschlichen. Elisabeths Heirat mit dem reichen Gerold von Hahmen machte sie über alle Maße neidisch, denn ihre Ehe war dagegen einfach und schlicht.
Ihr Mann Fred ging redlich seiner Arbeit nach und er brauchte auch kein luxuriöses Leben. Doch das genügte Erna bei Weitem nicht. So überlegte sie, wie sie eines Tages vom Glück ihrer Schwester profitieren könnte. Als sie merkte, dass sie bald das ganze Erbe der Hahmens erhalten würde, setzte sie ihren Mann einfach vor die Tür. Die Scheidung war dann schnell besiegelt.
Voller Enttäuschung und Gram über das Verhalten seiner Frau zog es Fred nach Amerika. Dort nahm er das verlockende Angebot seines Bruders Jimmy an, der in Virginia lebte, und wurde Teilhaber einer Tabakplantage.
Derweil ließ Erna es sich gutgehen. Sie kaufte sich allerlei schöne Dinge, die sie schon immer haben wollte und Maria bekam keinen einzigen Pfennig des Erbes zu sehen. Notgedrungen musste Erna ihrer Nichte Kleidung kaufen, was sie nur ungern tat. Aber sie hatte das Familiengericht im Nacken, das in regelmäßigen Abständen kontrollierte, ob Maria auch versorgt wurde. Vor dem Beamten spielte Erna immer die liebevolle und aufopfernde Tante, die sie tatsächlich nicht war. In Wahrheit war Erna böse und gierig, eben das ganze Gegenteil ihrer verstorbenen Schwester.
Erna benutzte ihre Nichte nur als bessere Haushälterin und beschimpfte sie laufend. Es war kaum auszuhalten mit Tante Erna.
Mit ihrem merkwürdigen Aussehen – oft wurde sie mit einem Frosch verglichen – verscheuchte sie die ganze Nachbarschaft. Ernas Frisur war undefinierbar, die Haare obenrum kurz, untenrum lang und die Haarfarbe war graugrün. Wer weiß, was sie sich dabei gedacht hatte. Vielleicht hatte ihr auch die Friseurin einen Streich spielen wollen.
Wenn Erna wütend war fing sie an, wie