Heinrich der Seefahrer: Oder die Suche nach Indien 1415-1460
()
About this ebook
Related to Heinrich der Seefahrer
Related ebooks
Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Naturforscherschiff Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReise um die Welt auf der Resolution unter dem Kommando von Kapitän James Cook Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie drei Musketiere: Vollständige illustrierte Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReichenau - Insel der Geheimnisse: Historische Geschichten aus 1300 Jahren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReiner Mothes: Meine Seefahrt: Band 161e in der maritimen gelben Buchreihe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPiraten: Die Geschichte der Freibeuter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMeine erste Weltreise Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBoudicca: Britanniens Königin der Icener Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGullivers Reisen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Entdeckung Brasiliens: Auf der Atlantikfahrt nach Indien zur Terra da Vera Cruz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichten vom kleinen Seemann: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Weitererzählen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEIN KÖNIG AM RANDE DER WELT - Merlins Sohn, Band 1: Der Fantasy-Klassiker! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Reise nach Hawaii Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Stich fürs Leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Kanonenboot Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOmoo: Erlebnisse in der Südsee Rating: 4 out of 5 stars4/5Nach den Mondbergen: Illustrierte Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Kafferngrab: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWeiberröcke und Leichen: Geschichten zu Sprüchen der Seeleute und »Landeier« Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Wassernixe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie großen Seefahrer der Geschichte: Bekannte und unbekannte Welten: Die frühen Entdecker Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSingapore, Malacca, Java. - Reiseskizzen von F. Jagor Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGrenzenlos: Ausgewählte Erzählungen über einen deutsch-französischen Lebensweg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Streicher durch die Meere Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHer- and History: vom Glauben und Denken III Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie drei Musketiere Rating: 4 out of 5 stars4/5
Travel For You
Berlin mit Potsdam - Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Rating: 5 out of 5 stars5/5Nelles Guide Reiseführer Korea - Südkorea: Mit Pjöngjang (Nordkorea) Rating: 0 out of 5 stars0 ratings...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNorwegen - Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer mit vielen Detailkarten und Karten-Download Rating: 5 out of 5 stars5/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbenteuer im Gepäck: Grenzgänger und Weltreisende erzählen.: Die besten Geschichten aus dem Weltwach-Podcast vom Leben unterwegs. Rating: 0 out of 5 stars0 ratings101 Mallorca - Reiseführer von Iwanowski: Geheimtipps und Top-Ziele Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSo lebt Rom: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Rom inkl. Insider-Tipps und Packliste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbenteuer in Kimchi-Land: Vom Leben, Arbeiten, Reisen, Verzweifeln und Staunen in Südkorea Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWork Sail Balance: In Teilzeit um die Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlbanien mit dem Wohnmobil: Ein Reise- und Erfahrungsbericht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpanisch Lernen mit Leichtigkeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratings101 Berlin - Reiseführer von Iwanowski: Geheimtipps und Top-Ziele Rating: 5 out of 5 stars5/5New York State of Mind: Spaziergänge durch Manhattan Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTourism NOW: Dark Tourism: Reisen zu Orten des Leids, des Schreckens und des Todes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLeben zeichnen: StricheLinienKonturen – Das graphische Werk Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSecret Citys Deutschland: 60 charmante Städte abseits des Trubels Rating: 5 out of 5 stars5/5Hier klingt Wien: Die musikalische Seite der Donau-Metropole Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie der Osten Urlaub machte: Die schönsten Ferienorte der DDR Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Handbuch zur Rente im Ausland: Den Ruhestand im Süden genießen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPrag Ein Reiseführer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRom Reiseführer: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Rom - inkl. Insider-Tipps und Tipps zum Geldsparen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchottland er-fahren: Mit dem Auto durch das nördliche Schottland und die Highlands Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPreußens Gloria in Siebenbürgen: Das Eisenbahnmuseum Sibiu / Hermannstadt und seine Fahrzeuge Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnterirdisches Slowenien: Ein Exkursionsführer zu den Höhlen des Klassischen Karstes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRom - Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSingapur - Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer mit Kartendownload Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Heinrich der Seefahrer
0 ratings0 reviews
Book preview
Heinrich der Seefahrer - Alvise da Cá da Mosto
Heinrich der Seefahrer wurde 1394 als Sohn Johann I. in Porto geboren und starb 1460 in Sagres. 1415 kommandierte er die Flotte, die die Festung Ceuta von den Mauren zurückeroberte.
Rudolf Kroboth (geb. 1951) studierte Germanistik und Geschichte, Lehrauftrag für Ethnologie in Tübingen und Bibliotheksleitung in Stuttgart.
Gabriela Pögl (geb. 1953) lebt in Salzburg. Romanistin mit der Spezialisierung auf Mittlere und Frühneuzeitliche Geschichte und Literatur Portugals.
Zum Buch
Segelt „hinaus über das Ende der Welt und findet den Weg zu den Reichtümern Indiens. So lautete die Weisung, die der Infant Heinrich, genannt „der Seefahrer
, seinen Kapitänen gab. Doch der Prinz war nicht nur der Auftraggeber und Initiator, sondern auch das logistische Zentrum einer Reihe der bedeutendsten Expeditionen der Entdeckungsgeschichte. Er begründete den Aufstieg Portugals zur Weltmacht und das Zeitalter der Entdeckungen.
Prinz Heinrich von Portugal, der den Beinamen „der Seefahrer" trägt, obwohl er selbst nie an einer Expedition teilnahm, veranlasste die bedeutendsten Reisen der Entdeckungsgeschichte und legte so den Grundstein für den Aufstieg Portugals zur Weltmacht. In seinem Auftrag suchten wagemutige Männer den Seeweg nach Indien und erkundeten und kartografierten dabei als erste Europäer die West- und Südküste Afrikas. Das vorliegende Buch enthält faszinierende zeitgenössische Dokumente und Reiseberichte, die das Bild dieses Mannes zeichnen, an dessen Ruhm kaum eine andere Gestalt in der portugiesischen Geschichte heranreicht.
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
Heinrich der Seefahrer
(1394–1460)
Cà da Mosto ·
de Zurara · Barros
Heinrich der
Seefahrer
oder die Suche nach Indien
1415–1460
Übertragen und herausgegeben
von Gabriela Pögl und Rudolf Kroboth
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://dnb.d-nb.de abrufbar.
Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013
Der Text basiert auf der Ausgabe Edition Erdmann, Wiesbaden 2013
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0345-8
www.marixverlag.de
INHALT
Vorwort des Herausgebers
Heinrich der Seefahrer und das Zeitalter
der portugiesischen Entdeckungen
Die portugiesischen Entdeckungen und die Geschichtsschreibung
Welche Antriebskräfte ließen Portugal zur Pioniernation der Entdeckungen werden?
Zur Frühgeschichte der portugiesischen Seefahrt
Das Zeitalter Heinrichs des Seefahrers
Die Eroberung Ceutas im Jahre 1415
Der Beginn der Atlantikerkundungen
Der fehlgeschlagene Tanger-Feldzug von 1437
Die Erforschung der westafrikanischen Küste in den Jahren 1440–1448
Die innenpolitische Krise Portugals von 1448/49
Die Erkundung Guineas und der Kapverdischen Inseln
Der Fall Konstantinopels 1453 und der portugiesische Kreuzzug gegen Marokko im Jahr 1458
Heinrichs Lebenswerk
ALVISE DA CÀ DA MOSTO
Reise nach Westafrika »Newe unbekanthe landte und ein newe weldte in kurtz verganger zeythe erfunden« Übertragen von Rudolf Kroboth nach der deutschen Ausgabe von 1508
Erstes Kapitel
Es gibt darüber Auskunft, wer als Erster den Schiffsweg auf dem Atlantik in Richtung Süden entdeckt hat.
Zweites Kapitel
Dieses Kapitel handelt von den Dingen, die Aloisius Cà da Mosto auf seiner Fahrt in das Land der Neger entdeckt hat.
Drittes Kapitel
Das Kapitel hat die Abfahrtszeit des Schiffes sowie die Winde, unter denen es segelte, zum Inhalt.
Viertes Kapitel
Es beschreibt die Insel Porto Santo, ihre Beschaffenheit und die Dinge, die dort hergestellt werden. Besonderes Interesse gilt dabei dem »Drachenblut«, der Art seiner Herstellung sowie einem allerbesten Honig.
Fünftes Kapitel
Dieses Kapitel handelt von einem Hafen auf der Insel Madeira, der Moncricho genannt wird.
Sechstes Kapitel
Es befasst sich mit der Bedeutung des Namens Madeira und der ersten Besiedlung dieser Insel wie ihrer Fruchtbarkeit. Ferner berichtet es von wilden Tauben, die vor den Menschen nicht fliehen, zudem von weißen Pfauen und vom Zucker. Und schließlich von Weintrauben, die in der Karwoche reif werden.
Siebtes Kapitel
Dieses Kapitel befasst sich mit den Kanarischen Inseln, zehn an der Zahl, und ihren Namen.
Achtes Kapitel
Es handelt von den Pflanzen, die auf den Kanarischen Inseln wachsen, von einem Kraut namens Oricello, aus dem man eine sehr schöne braune Farbe herstellt. Und von einem guten Leder, genannt Corduan. Weiter von den Ungläubigen, die auf den drei Inseln wohnen; und von einer Insel, die wegen ihrer hohen Gebirge wohl einzigartig auf der Welt ist. Außerdem von den dortigen Fürsten und der seltsamen Sitte der Eingeborenen, keine Frau zu heiraten, die noch Jungfrau ist und die vorher noch nicht mit dem Fürsten geschlafen hat, und schließlich von der Fruchtbarkeit der genannten Inseln.
Neuntes Kapitel
Es beschreibt das Kap Blanco und die ihm nahe gelegenen Inseln, die da sind: Argim, Bianca, Garza und Cori. Außerdem ist hier die Rede von Wüstengegenden sowie von einem Ort namens Hoden, der von Leuten aus Barbaria aufgesucht wird.
Zehntes Kapitel
Dieses Kapitel handelt vom Reich Senega und den Sitten der dortigen Eingeborenen.
Elftes Kapitel
Es berichtet, dass die Weiber, welche die größten Brüste haben, hoch geachtet werden; es besagt auch, warum die Azanaghi, als sie zum ersten Mal Schiffe zu Gesicht bekamen, meinten, es handle sich hierbei um Vögel oder Tiere von Tagaza, einem Ort, wo man in großen Mengen Salz abbaut. Und schließlich ist die Rede vom Reich Melli, den Reiseentfernungen, die hier zurückzulegen sind, und den Menschen, die unterhalb des »Circkel Equinoctiali« wohnen und mit Salz Handel treiben.
Zwölftes Kapitel
Wir erfahren, wie der Kaiser von Melli einen der Händler, die sich beim Tauschgeschäft nicht sehen lassen wollen, gefangen nehmen wollte, ferner von Menschen, denen die Unterlippe bis auf die Brust herunterhängt. Weiter ist hier die Rede von Orten, aus denen besagtes Gold stammt und wo man kleine weiße Muscheln als Geldmünzen benutzt.
Dreizehntes Kapitel
Hier wird erzählt, wie die Reichen in dieser Gegend verehrt werden und welche Kleider ihre Frauen tragen. Außerdem erfahren wir hier einiges über die Waffen, die in diesem Land benutzt werden; auch ist die Rede davon, dass es hier nur drei Monate im Jahr regnet, zuweilen große Heuschreckenschwärme über das Land herfallen und es mit einem weißen Nebel überziehen.
Vierzehntes Kapitel
Es beschreibt den Rio de Senega, der die Wüste vom fruchtbaren Land und die Menschen hellbrauner Hautfarbe von denen mit schwarzer Haut trennt.
Fünfzehntes Kapitel
Es handelt von den Menschen, die am Rio de Senega wohnen, von Kap Verde und davon, wie hier die Fürsten erwählt werden, und schließlich noch von ihren Sitten und davon, wie sie mit ihren Frauen umgehen.
Sechzehntes Kapitel
Dieses Kapitel schildert den Glauben der Mohren und ihre Bekleidung.
Siebzehntes Kapitel
In diesem Kapitel ist die Rede von sehr geschwätzigen Leuten, die zudem große Lügner und Betrüger, Fremden gegenüber aber stets sehr freundschaftlich gesinnt sind.
Achtzehntes Kapitel
Es schildert, wie die Fürsten aus dem Königreich Senega sich gegenseitig bekriegen und welche Waffen sie dabei tragen.
Neunzehntes Kapitel
Hier wird berichtet vom Königreich Senega und den umliegenden Orten; ferner lernen wir hier großartige Schwimmer kennen.
Zwanzigstes Kapitel
Dieses Kapitel erzählt von Fürst Budomel und seinen Handelsgeschäften.
Einundzwanzigstes Kapitel
Es handelt von der Reise, die ich mit besagtem Negerfürsten unternahm, und von den kühnen Schwimmkünsten der dortigen Eingeborenen.
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Hier ist die Rede von den Dörfern und Häusern Budomels und von seinen vielen Weibern.
Dreiundzwanzigstes Kapitel
In diesem Kapitel hören wir von dem Hofgesinde Budomels, das er ständig um sich hat, und von der Beschaffenheit seines Hauses.
Vierundzwanzigstes Kapitel
Dieses Kapitel handelt von den Sitten Budomels und seiner Untertanen wie auch davon, auf welche Art und Weise diese ihn grüßen und verehren.
Fünfundzwanzigstes Kapitel
Es beschreibt die Moschee Budomels, wie die Menschen darin Gottesdienst feiern, ferner die Art und Weise, wie sie leben und essen.
Sechsundzwanzigstes Kapitel
Es handelt von dem Gemüse und dem Getreide, das im Königreich Senega wächst, ferner von einem guten Wein, den man aus dem Ölbaum gewinnt.
Siebenundzwanzigstes Kapitel
Hier lesen wir von mancherlei Früchten und einem Öl, das drei besondere Eigenschaften hat.
Achtundzwanzigstes Kapitel
In diesem Kapitel ist die Rede von großen Ottern und Schlangen, die eine Ziege verschlingen können, und von Schlangenbeschwörern.
Neunundzwanzigstes Kapitel
Hier hören wir von vielerlei wilden Tieren, die dort in großer Zahl leben, vor allem von Elefanten, Giraffen und Löwen.
Dreißigstes Kapitel
Es schildert Papageien und andere Vögel der verschiedensten Arten.
Einunddreißigstes Kapitel
Im Folgenden wird ein Jahrmarkt beschrieben, wie er von den hiesigen Mohren üblicherweise abgehalten wird.
Zweiunddreißigstes Kapitel
Von den Pferden, welche von den hiesigen Mohren gekauft werden, handelt dieses Kapitel, auch davon, dass diese Tiere oft an Seuchen eingehen und deshalb einem besonderen Zauber unterworfen werden.
Dreiunddreißigstes Kapitel
In diesem Kapitel ist die Rede von fröhlichen Weibern, die bei Nacht singen und tanzen.
Vierunddreißigstes Kapitel
Hier ist die Rede vom Reich Gambia und von Kap Verde, wohin ich und Antoniotto von Genua gesegelt waren.
Fünfunddreißigstes Kapitel
Es beschreibt Kap Verde und die Sitten seiner Bewohner.
Sechsunddreißigstes Kapitel
Dieses Kapitel schildert einen großen Fluss, auf dem die Mohren mit ihren Kanus herumfahren.
Siebenunddreißigstes Kapitel
Hier wird erzählt, wie unsere Schiffe auf diesem Fluss von den Mohren angegriffen wurden.
Achtunddreißigstes Kapitel
Das Kapitel berichtet von den Verhandlungen, die wir auf dem Fluss Gambia mit den Mohren führten.
Neununddreißigstes Kapitel
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie es in diesem Land im Winter aussieht.
Vierzigstes Kapitel
Es handelt von der zweiten Reise, die ich zusammen mit Antoniotto von Genua nach Gambia unternahm; unter anderem ist hier die Rede von den Inseln, die wir auf dieser Reise entdeckten.
Einundvierzigstes Kapitel
Es beschreibt die Insel Do Palme, das Reich Gambia und die Insel St. Andreas; ferner wird hier berichtet, welche Fürsten über dieses Gebiet herrschen.
Zweiundvierzigstes Kapitel
In diesem Kapitel ist die Rede von den Geschenken, die wir Fürst Batimaussa machten, und wie wir dadurch seine Zuneigung gewannen.
Dreiundvierzigstes Kapitel
Es handelt von den Sitten und Kleidern dieser Völker, von sehr großen Bäumen, von Elefanten und der Art und Weise, wie man diese jagt.
Vierundvierzigstes Kapitel
Es beschreibt die Füße und die Beine der Elefanten; außerdem ist hier die Rede von einem Flusspferd.
Fünfundvierzigstes Kapitel
Das Kapitel handelt von dem Fluss und Reich Casamanssa und von dem Kap Rosso.
Sechsundvierzigstes Kapitel
Es beschreibt weitere große Flüsse, die wir an dieser Küste entdeckten, und die hier lebenden Menschen.
Siebenundvierzigstes Kapitel
Das Kapitel berichtet von unserer Heimreise nach Spanien.
GOMES EANES DE ZURARA
Chronik der bemerkenswerten Taten, welche sich bei der Eroberung von Guinea, die auf Befehl des Infanten D. Henrique durchgeführt wurde, ereigneten — II. Band
Erstes Kapitel
Den Brief beinhaltend, den Gomes Eanes de Azurara an den Herrn König schrieb, als er ihm dieses Buch übersandte.
Zweites Kapitel
In dem von der Herkunft des Infanten D. Henrique berichtet wird.
Drittes Kapitel
In dem fünf Gründe angeführt werden, die den Herrn Infanten bewogen, die Lande von Guinea suchen zu lassen.
Viertes Kapitel
Aus welchem Grunde die Schiffe nicht wagten, über das Kap Bojador hinauszusegeln.
Fünftes Kapitel
Wie Gil Eanes, aus Lagos geboren, als Erster das Kap Bojador umrundete, und wie er noch einmal dorthin zurückkehrte, mit ihm Afonso Gonçalves Baldaia.
Sechstes Kapitel
Wie Afonso Gonçalves Baldaia den Rio do Ouro erreichte.
Siebtes Kapitel
Über die Dinge, die in den folgenden Jahren geschahen.
Achtes Kapitel
Wie Antão Gonçalves die ersten Gefangenen machte.
Neuntes Kapitel
Wo sich Antão Gonçalves befand, und wie er ihn zum Ritter schlug.
Zehntes Kapitel
Wie Nuno Tristão zur Ilha de Gete fuhr, und über die Mauren, die er dort gefangen nahm.
Elftes Kapitel
Wie Lançarote den Infanten um Erlaubnis bat, mit seinen Schiffen nach Guinea fahren zu dürfen.
Zwölftes Kapitel
Wer die Kapitäne der anderen Karavellen waren und über die erste Gefangennahme, die sie machten.
Dreizehntes Kapitel
Wie sie zum Kap Branco segelten und über die Dinge, die sie dort unternahmen.
Vierzehntes Kapitel
Wie die Karavellen Lagos erreichten und über die Auskünfte, die Lançarote dem Infanten gab.
Fünfzehntes Kapitel
Wie der Autor über das Mitleid nachdenkt, welches er für jene Menschen empfindet, und wie die Aufteilung vorgenommen wurde.
Sechzehntes Kapitel
Wie der Infant D. Henrique Lançarote zum Ritter schlug.
Siebzehntes Kapitel
Wie Antão Gonçalves, Gomes Pires und Diogo Afonso zum Rio do Ouro fuhren.
Achtzehntes Kapitel
Wie Nuno Tristão nach Tira segelte und von den Mauren, die er dort fand.
Neunzehntes Kapitel
Wie Dinis Dias ins Land der Neger fuhr und über die Gefangenen, die er von dort mitbrachte.
Zwanzigstes Kapitel
Wie sie die Mauren auf dem Kap Branco fingen.
Einundzwanzigstes Kapitel
Über die Worte, welche Gomes Pires sprach, und wie sie nach dem Lande Guinea fuhren.
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Wie diese Karavellen den Fluss Nil erreichten und über die Guineer, die gefangen wurden.
Dreiundzwanzigstes Kapitel
Über die Dinge, welche Rodrigo Anes de Travaços und Dinis Dias erlebten.
Vierundzwanzigstes Kapitel
Wie Nuno Tristão im Lande Guinea getötet wurde, und wer mit ihm starb.
Fünfundzwanzigstes Kapitel
Der Autor erläutert, wie viele Seelen seit dem Beginn der Eroberung in dieses Königreich gebracht wurden.
JOÃO DE BARROS
Die Fahrten entlang der Westküste Afrikas und die Entdeckung der Inseln Porto Santo und Madeira und des Cabo Verde
Erstes Kapitel
Von den Gründen, welche den Infanten Dom Henrique bewogen, die westliche Küste des Landes Afrika zu entdecken, und wie João Gonçalves und Tristão Vaz eines Sturmes wegen, der sie dorthin verschlug, die Insel Porto Santo entdeckten.
Zweites Kapitel
Wie João Gonçalves und Tristão Vaz nach der Abreise des Bartolomeu Perestrello die Insel entdeckten, die man jetzt Madeira nennt und die der Infant Dom Henrique in zwei »Capitanias« teilte, die eine genannt Funchal, die er dem João Gonçalves gab, die andere Machico, welche Tristão Vaz erhielt.
Drittes Kapitel
Von der Bitte, welche der Infant an den Papst richtete und die ihm dieser gewährte; sowie von der Schenkung des Fünften, die ihm der Infant Dom Pedro, sein Bruder, der Regent des Reiches im Namen des Königs, machte, und was dem Antão Gonçalves und Nuno Tristão auf den Fahrten, die jeder unternahm, widerfuhr.
Viertes Kapitel
Wie Gonçalo de Cintra mit anderen in der Bucht, die jetzt seinen Namen trägt, erschlagen wurde, und von der Fahrt, die Antão Gonçalves und nach ihm Nuno Tristão zum Rio do Ouro unternahmen, wobei dieser ein Dorf der Mauren einnahm, und wie Dinis Fernandes nach dem Lande der Neger kam und das Vorgebirge, das wir heute »Das Grüne« nennen, entdeckte.
Fünftes Kapitel
Von der Fahrt, die Dinis Eanes mit den Karavellen von Lissabon, die in Gesellschaft mit ihm fuhren, machte; und von dem, was der Kapitän Lançarote mit den 14 Karavellen von Lagos unter seinem Befehl ausrichtete, auf welcher Reise sie mit dem Verlust einiger der Unseren viele Mauren töteten und gefangen nahmen; und wie Soeiro da Costa, nachdem er an den glorreichsten Taten in Spanien teilgenommen hatte, auf dieser Fahrt zum Ritter geschlagen wurde.
Sechstes Kapitel
Wie der Infant Gomes Pires an den Rio do Ouro sandte, wo er 80 Gefangene machte, und desgleichen, wie er Diogo Gil, um eine Handelsverbindung herzustellen, nach Meza und Antão Gonçalves an denselben Rio do Ouro schickte; und wie ein Edelmann vom Hof des Königs von Dänemark mit dem Wunsch, sich in Guinea umzusehen, in dieses Reich kam, und wie ihn der Infant in einem Schiff absandte und er dort starb.
Siebtes Kapitel
Von der Persönlichkeit des Infanten Dom Henrique und von dem Charakter, welchen er während des ganzen Verlaufes seines Lebens beibehielt.
NACHWORT
ANHANG
Literatur zum Vorwort
Worterklärungen
Geografisches Glossar
Bibliografie
VORWORT DES HERAUSGEBERS
Heinrich der Seefahrer und das Zeitalter
der portugiesischen Entdeckungen
»Den Ansporn, eine Seemacht zu werden, erhielt Portugal durch seine geografische Lage. Aber bei einer Bevölkerung, die nur eine und eine viertel Million zählte, hätte man kaum erwarten können, dass es im Verlauf eines Jahrhunderts die halbe Welt entdecken würde.«¹
Die portugiesischen Entdeckungen
und die Geschichtsschreibung
Schlägt man in der Absicht, sich rasch über die geschichtliche Entwicklung Portugals zu informieren, eine der zahlreichen Gesamtdarstellungen zur Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit auf, dann gewinnt man den Eindruck, dass das an der europäischen Peripherie gelegene Portugal nicht viel mehr als eine Komparsenrolle auf der Bühne der europäischen Geschichte gespielt hat. Dass in diesem Land die Wiege der abendländischen Übersee-Expansion gestanden hat, dass von keinem anderen Volk in der Geschichte so weitreichende geografische Entdeckungen gemacht wurden wie vom portugiesischen, dass Portugal als erste Kolonialmacht Europas dem Blick der Europäer neue Horizonte erschlossen, dass es mit seinen Entdeckungsfahrten in bislang unbekannte Weltregionen die Enge europäischer Provinzialität gesprengt und die abendländische Zivilisation mit bis dahin fremden Kulturen und Gesellschaften in Kontakt gebracht hat, scheint, obgleich von welthistorischer Bedeutung, vergessen worden zu sein. Wenn wir nach den Gründen für dieses erstaunliche Phänomen fragen, dann ist zunächst festzustellen, dass die in erster Linie auf die klassischen europäischen Großmächte konzentrierte Forschungsperspektive der meisten Historiker das geschichtliche Geschehen an der Peripherie Europas als zweitrangig erscheinen lässt und Portugal dementsprechend zu einer historischen »Randgruppe« im Kreise der »feinen Gesellschaft« von England, Frankreich und Deutschland degradiert. Nachteilig für eine angemessene Würdigung der welthistorischen Leistungen Portugals im 15. und 16. Jahrhundert wirkt sich zudem der bis in unsere Tage vorherrschende Eurozentrismus der Geschichtswissenschaft aus, insofern nämlich, als dadurch die außereuropäische Welt allenfalls als Appendix der europäischen Geschichte abgehandelt wird. Und dieses Faktum sorgt dafür, dass der Eintritt der südlichen Hemisphäre in das abendländische Weltbild, vorrangig zu verdanken den außerordentlichen Erfolgen der portugiesischen Seefahrt, in seiner die abendländische Welt verändernden Wirkung – sieht man einmal ab von der einschlägigen Spezialliteratur – nicht deutlich genug herausgestrichen wird. Dass von der Geschichtsschreibung weitgehend versäumt wurde, den tief gehenden Einfluss der portugiesischen Geschichte auf die menschliche Zivilisation recht zu würdigen, vermittelt nach Ansicht des amerikanischen Entdeckungshistorikers B.W. Diffie den Anschein, als sei von der internationalen Historikerzunft insgeheim eine regelrechte »Verschwörung« angezettelt worden, die sich zum Ziel gesetzt habe, Portugal seiner Verdienste auf diesem Gebiet zu berauben. Wenn er auch einräumen muss, dass die strikte Geheimhaltungspolitik des portugiesischen Königshauses, also dessen Bestreben, Portugals Entdeckungspläne und Entdeckungserfolge aus Furcht vor ausländischer Konkurrenz nicht ans Licht der Öffentlichkeit gelangen zu lassen, und der hieraus resultierende Quellenmangel für die beschriebene Unterbewertung der portugiesischen Geschichte mitverantwortlich sind, so vermag Diffie den Historikern dennoch den Vorwurf nicht zu ersparen, ihre Argumentation in Bezug auf Portugals Entdeckungsleistungen sei ausgesprochen destruktiv«.² Umgekehrt freilich sei manchen betont nationalistischen portugiesischen Historikern, z.B. Gago Coutinho und Armando Cortesão, vorzuhalten, die entdeckungsgeschichtlichen Meriten Portugals größer gemacht zu haben, als sie es in Wirklichkeit waren: durch die Behauptung nämlich, es habe bereits vor Heinrich dem Seefahrer groß angelegte Entdeckungsreisen, vor Vasco da Gama schon geheim gehaltene Vorstöße in den Atlantik und den Indischen Ozean, vor Columbus Fahrten nach Amerika und vor Cabral Expeditionen nach Brasilien gegeben. Solche von keiner Quelle abgestützten Thesen seien lediglich ein »ausgetüfteltes Ratespiel«, das in Verdrehung der historischen Wahrheit dazu führe, all die genannten großen Entdeckerpersönlichkeiten zu »Pygmäen« zu degradieren, die nur den Spuren der vorgeblich »ersten« anonymen Entdecker gefolgt seien.³
Welche Antriebskräfte ließen Portugal zur
Pioniernation der Entdeckungen werden?
Es ist auf den ersten Blick in der Tat erstaunlich, dass ausgerechnet das kleine, bevölkerungsarme und wirtschaftlich vergleichsweise schwache Portugal, erst 1139 unter Afonso, dem Sohn des Grafen Heinrich von Burgund, im Kampf gegen die Mauren und unter Beseitigung der Oberhoheit Kastiliens zu einem selbstständigen Königreich aufgestiegen⁴, im 15. und 16. Jahrhundert zur führenden Seefahrer- und Entdeckernation Europas wurde. Dass dieses Königreich, das im Rahmen der innereuropäischen Geschichte über die Jahrhunderte hinweg nur eine untergeordnete Rolle spielte, solches zu vollbringen imstande war, lässt sich auf eine Reihe von Gründen zurückführen: Wesentlich ist zum einen die geografische Position Portugals am äußersten Südwestzipfel Europas, die für maritime Unternehmungen sehr günstig war und dem Land gegenüber den Ländern Mittel- und Nordeuropas auf diesem Terrain deutliche geostrategische Vorteile bot. Eine zweite Voraussetzung war die Existenz eines Handelsbürgertums und einer eigenen Schiffsbauindustrie. Die Aussicht auf wirtschaftlichen Gewinn⁵ und die Befriedigung von Abenteuerlust waren weitere Antriebskräfte. Jungen Adligen versprach die Seefahrt Ehrgewinn und Reichtum, während andere, vor allem das portugiesische Königshaus und die Kirche, in Übersee-Expeditionen in erster Linie die Möglichkeit sahen, die Ungläubigen zum Christentum zu bekehren. Unabhängig davon aber sind die herausragenden Erfolge der portugiesischen Seefahrt nicht zuletzt das ganz persönliche Verdienst von Heinrich dem Seefahrer, der 1394 als vierter Sohn König Johanns I. geboren wurde und im Mannesalter zum »Chef-Promotor«⁶ der portugiesischen Entdeckungen werden sollte. Denn während die anderen europäischen Länder zu Beginn des 15. Jahrhunderts in nicht enden wollende Kriege und dynastische Machtkämpfe verstrickt waren, übernahm Portugal, getrieben von Heinrichs unbändigem Entdeckungseifer, die Führung bei der Erforschung der außereuropäischen Welt und leitete damit eine neue Epoche der Weltgeschichte ein.
Zur Frühgeschichte der
portugiesischen Seefahrt
Ohne die entscheidenden Impulse, die die portugiesische Seefahrt von Heinrich dem Seefahrer erhielt, in ihrer Bedeutung herunterspielen zu wollen, darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Portugiesen auch schon in früheren Zeiten auf seemännischem Gebiet Hervorragendes geleistet haben. Obwohl wir über die Frühgeschichte der portugiesischen Seefahrt nur relativ wenig wissen, ist bekannt, dass, vor allem von den portugiesischen Geschäfts- und Handelszentren Lissabon und Oporto aus, bereits im 12. Jahrhundert ein reger Seehandel mit dem Norden Europas und den Mittelmeerländern getrieben wurde. Auch besaß Portugal schon unter Alfons I. (1139–1185) eine, wenn auch noch recht kleine, Kriegsflotte, die immer wieder in Gefechte mit maurischen Geschwadern verwickelt war und mit deren Hilfe es gelang, die Herrschaft der Araber im Rahmen der portugiesischen Reconquista Zug um Zug nach Süden zurückzudrängen. Und im Jahr 1189 beteiligte sich König Sancho I. (1185–1211) mit 40 Galeeren an einer Kreuzfahrerflotte, die den Süden Portugals von den Mauren befreien sollte.⁷ Einen großen Schritt nach vorn machte die portugiesische Kriegs- und Handelsmarine unter König Diniz (1269–1325), dem wohl bedeutendsten portugiesischen Herrscher im Mittelalter. Um den Schiffsbau zu fördern, ließ er nicht nur bei Leira einen Fichtenwald zur Beseitigung des Holzmangels anlegen, sondern er rief im Jahr 1293 auch eine Schiffsversicherungsgesellschaft, die bolsa, ins Leben, aus der sich später die feitora, die lange Zeit führende portugiesische Überseehandelsgesellschaft, entwickelte.⁸ Neben einer Reihe von Steuerprivilegien, die er dem Handelsbürgertum gewährte, fiel in diesem Zusammenhang auch ins Gewicht, dass er die Schiffsbauer in den Ritterstand erhob. Dieser Beruf war also fortan mit einem außerordentlichen gesellschaftlichen Prestige und einem hohen sozialen Status verknüpft, was natürlich dazu führte, dass sich dieser Gewerbezweig besonders stark entwickelte. Und schließlich schuf König Diniz das Amt des Admirals, des Befehlshabers der Kriegsflotte, dessen Inhaber er ebenfalls mit großen Privilegien ausstattete. Betraut mit diesem Amt wurde ein Genueser namens Manoel Pezagno, der als Seefahrer in einem guten Ruf stand. Überhaupt war Genua damals die führende Seemacht, deren Kapitäne auch von den Königen Kastiliens und Frankreichs mit der Organisation ihrer Flotten beauftragt wurden.⁹
Genueser, die mit besagtem Admiral nach Portugal gekommen waren, waren es auch, die die erste aktenkundige Ozeanfahrt unter portugiesischer Flagge anregten: Am 1. Juli 1341 brachen drei Schiffe zu den Kanarischen Inseln auf, die im Altertum als die »Glücklichen Inseln« bekannt und 1270 von dem Genueser Malocello neu entdeckt worden waren.¹⁰ Die portugiesische Expeditionsflotte besuchte auf dieser Fahrt die Inseln Fuerteventura, Gran Canaria, Ferro, Gomera und Teneriffa; einige Chronisten vermuten sogar, dass anlässlich dieser Expedition auch die Azoren erreicht wurden. Im November desselben Jahres trafen die drei Schiffe wieder in Lissabon ein, ohne allerdings eine nennenswerte Beute mitzubringen. Wenn dieser ersten Entdeckungsfahrt vorläufig keine weitere folgte, dann lag das vor allem daran, dass Papst Clemens VI. (1342–1352) – nach mittelalterlichem Recht oblag es der päpstlichen Gewalt, über neu entdeckte und bislang unbesetzte Länder zu verfügen – im Jahr 1344 die Kanarischen Inseln dem Grafen Luis de la Cerde, einem Verwandten des Königshauses von Kastilien, gegen eine jährlich zu entrichtende Tributzahlung verlieh.¹¹ Hinzu kam, dass der fortdauernde Krieg gegen die Mauren den vollen Einsatz der portugiesischen Flotte verlangte.
In der Folgezeit wurde unter den Königen Pedro I. (1357– 1367), der ausländischen Kaufleuten weitgehende Handelsprivilegien einräumte und somit Portugal zu einem Zentrum des europäischen Handels machte, und Ferdinand I. (1367–1383) die Kriegs- und Handelsflotte Portugals stetig ausgebaut und verbessert. Als jedoch Ferdinand I. vor dem Hintergrund der anhaltenden Erbfolgestreitigkeiten mit Kastilien immer mehr Geld in die Kriegsmarine steckte, stieß er mit dieser Politik auf den Widerstand der cortes, des ständisch verfassten Parlaments Portugals, in dem die Stimme des Handelsbürgertums ein großes Gewicht hatte. Beklagt wurde vom Parlament neben der Vernachlässigung der Handelsschifffahrt auch die Steuer- und Zollpolitik des Königs, die aus der Sicht des Handelsbürgertums nur den Adel und den Klerus und obendrein auch noch die ausländischen Kaufleute begünstigte. Da die Volksvertreter mit dem Steuerbewilligungsrecht ein wirksames Druckmittel in der Hand hatten, musste Ferdinand I. ihrem Begehren nach einer stärkeren Förderung der einheimischen Handelsschifffahrt schließlich nachgeben. 1377 gewährte er der portugiesischen Kaufmannschaft einen großzügigen Privilegienbrief, eine Maßnahme, die er drei Jahre später mit der Gründung einer Schifffahrtsgesellschaft, der Companhia das Naus, ergänzte. Beide Entscheidungen waren für die Zukunft der portugiesischen Seefahrt von größter Wichtigkeit: Mit dem Privilegienbrief erhielten die Handelsschifffahrt und der Handelsschiffsbau ein ganzes Bündel weitreichender Begünstigungen zugesprochen, das von der Gewährung von Steuer-und Zollfreiheit in bestimmten Fällen bis hin zu der Erlaubnis reichte, für den Bau von Schiffen über 100 Tonnen Holz in den königlichen Forsten kostenlos schlagen zu dürfen. Hauptzweck der neu geschaffenen Schifffahrtsgesellschaft war die Einrichtung eines genossenschaftlichen Versicherungsfonds, auf den die