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Trautes Heim: Liebe macht blind Teil 4
Trautes Heim: Liebe macht blind Teil 4
Trautes Heim: Liebe macht blind Teil 4
Ebook49 pages26 minutes

Trautes Heim: Liebe macht blind Teil 4

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About this ebook

Trost und Rat mit Weisheit und Witz: noch mehr Geschichten über das Leben unter Mitmenschen, Männern und Kindern.

Liebe macht blind - das macht sie auch so schön. Weil man nachsichtig wird, wenn man nicht weiter sieht als bis zu der rosaroten Brille, die sie einem aufsetzt, oder bis zu den Gurkenscheiben, die man vor Augen hat, damit die Liebe auch schön frisch bleibt. Aber die Welt jenseits davon ist natürlich voller Ecken und Kanten, voller Hindernisse und Hürden. Wer den Blick dafür verliert, stolpert dann bald durch ein Leben zwischen Haushalt und Beziehungskisten, zwischen Ehealltag und Kinderkram.

Christine Nöstlinger erzählt Geschichten aus diesem Leben, über die sie gestolpert ist, und sie tut das, wie es keine andere kann: mit klarem Blick, bissig, ironisch, aber immer auch liebevoll.
LanguageDeutsch
Release dateOct 24, 2012
ISBN9783701743223
Trautes Heim: Liebe macht blind Teil 4

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    Book preview

    Trautes Heim - Christine Nöstlinger

    978-3-7017-1600-5

    4. Trautes Heim

    Eigentümliche Eigentumsverhältnisse

    In einer Familie, die freundlich und friedlich funktionieren soll, darf der Eigentumsbegriff der einzelnen Familienmitglieder kein allzu ausgeprägter sein. Schwestern, die die Schlüssel zu ihren Kleiderschränken an Halsketten herumtragen, Mütter, die Weinkrämpfe bekommen, wenn ihre Töchter nach ihrem Parfüm duften, und Väter, die in verbitterten Gram verfallen, weil ihre Söhne ihre Krawatten umgebunden haben, sind unleidliche Familienmitglieder.

    Aber ein bisschen „mein und ein bisschen „dein braucht ein jeder, auch das im Familienverband lebende Individuum. Und meistens sehen das die anderen Verbandsmitglieder auch anstandslos ein.

    Mir – zum Beispiel – gehören als ganz private Besitztümer: der Mistkübel, die leeren Flaschen, die alten Zeitungen und der Einkaufskorb. Mir gehören auch meine Blusen und Hosen und Röcke, mir gehört überhaupt meine gesamte Kleidung, wenn sie schmutzig ist und der Reinigung bedarf.

    Mir gehören die schmutzigen Fensterscheiben und die Schallplatten, wenn sie hüllenlos auf dem Teppich liegen. Und mir – ich bitte um Pardon für die genierliche Erwähnung – gehört das WC, ganz gleich, in welchem Zustand der Verschmutzung es auch immer sein mag.

    Überhaupt alles, was der Wartung, der Betreuung, der Pflege und der Fürsorge bedarf, ist mein Eigentum, das als solches von jedermann geachtet und respektiert wird.

    Einzige Ausnahme, und das merke ich seit nun fast zwanzig Jahren, sind meine Töchter. Die sind nämlich manchmal „meine Töchter und manchmal „seine Töchter.

    Mir haben sie immer gehört, wenn sie gebrüllt und getobt haben, wenn sie Schulschwierigkeiten hatten und Unordnung machten und gegen sämtliche Regeln des kommoden Zusammenlebens verstießen.

    Meinem lieben Partner gehörten sie, wenn sie den Führerschein gleich im ersten Anlauf ergatterten, im frühkindlichen Alter hohe, geistige Leistung vollbrachten und Ansätze zu edler Charaktergrundhaltung zeigten. Dann waren die guten Geschöpfe „seine" Kinder.

    Die guten Geschöpfe hingegen haben im Laufe der Jahre immer wieder betont, dass sie weder ihrer Mutter noch ihres Vaters Eigentum seien, sondern ausschließlich „sich selber" gehörten!

    Schön wäre es, wenn auch mein Mistkübel, mein Fußboden und mein WC diesen Standpunkt so eisern vertreten würden.

    Heizkrieg im Herbst

    Das Gefühl „Mir ist kalt und das Gefühl „Mir ist heiß entsteht leider nicht bei allen Menschen unter gleichen Temperaturbedingungen.

    Im Sommer ist das eine Angelegenheit, die jeder allein mit sich und der herrschenden Wetterlage auszumachen hat. Aber nun ist

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