Rom - Reiseführer von Iwanowski: Individualreiseführer
Von Margit Brinke und Peter Kränzle
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Über dieses E-Book
Das Reisehandbuch Rom von den Italien-Kennern Margit Brinke und Peter Kränzle fängt die Faszination der "Ewigen Stadt" ein: Auf 288 Seiten erstellen sie eine kompetenten Leitfaden für die "Ewige Stadt". Zahlreiche Übernachtungstipps für alle Preiskategorien, mehr als 150 ausgewählte Restaurantempfehlungen und viele Routenvorschläge garantieren einen gelungenen Aufenthalt in der Metropole. Programmvorschläge für einen drei-, fünf- oder siebentägigen Aufenthalt bieten erste Orientierung für Rom-Neulinge. Die ausführlich beschriebenen Rundgänge richten sich in erster Linie an Fußgänger und Nutzer von Bus und Bahn. Rom-Kenner werden die Vorschläge für individuelle Führungen per Boot, Fahrrad oder Pferdekutsche zu schätzen wissen.
In zahlreichen Detailkarten sind die Reisetipps und die Sehenswürdigkeiten bereits eingezeichnet, was eine Orientierung erleichtert.
* Mit mehr als 100 Farbfotos bebildert
* Ausführliche Rundgänge durch die Stadtviertel mit vielen praktischenTipps
* Für Pilger, Hobby-Archäologen, Kunst- & Weinfreunde, Feinschmecker, Fußballfans...
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Buchvorschau
Rom - Reiseführer von Iwanowski - Margit Brinke
IWANOWSKI'S
ROM – Top Ziele
IWANOWSKI'S
ROM – Autorentipps
Unsere Autoren geben Ihnen nützliche Tipps und individuelle Empfehlungen:
Dr. Margit Brinke
Dr. Peter Kränzle
Rom
Rom
1. Auflage 2013
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbH
Salm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 Dormagen
Telefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 33
info@iwanowski.de
www.iwanowski.de
Titelfoto: age fotostock / LOOK-foto
Alle anderen Farbabbildungen: siehe Bildnachweis Seite 287
Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Karten und Reisekarte: Palsa Grafik, Lohmar
Titelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de
Lektorat: Mareike Wegner, Flensburg
Layout: Ulrike Jans, Krummhörn
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook verlinkten Internetseiten (sog. Links
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ebook-Produktion:
Bookwire GmbH, Frankfurt/Main
ISBN epub: 978-3-86457-074-2
EINLEITUNG
Vorwort
Rom auf einen Blick
Fakten
Orientierung
1. STADT UND LEUTE
Historischer Überblick
Stadtgründung und Etrusker
Römische Republik (5.–1. Jh. v. Chr.)
Römische Kaiserzeit
Entstehung des Kirchenstaats (800–1300)
Exil der Päpste und Schisma (1305–1417)
Rom der Renaissance
Rom und der Barock
Zeitalter Napoleons und Risorgimento
Rom wird Hauptstadt Italiens
Das moderne Rom in Stichworten
Geografie und Landschaft
Geografie
Klima
Flora und Fauna
Wirtschaft und Politik
Dienstleistungssektor, Industrie und Tourismus
Das politische System
Römische Stadtpolitik
Rom und die Stranieri
Sonderfall Vatikan
Staat in der Stadt
Gesellschaft und Kultur
La Dolce Vita – Roms „süßes Leben"
Kunst- und Kulturhauptstadt Rom
Die Antike • Das Mittelalter (8.–14. Jh.) • Die Renaissance (15./16. Jh.) • Das Barock (17. Jh.) • Der Klassizismus (18./19. Jh.) • Il Futurismo • Kunst und Architektur der Moderne • Architektur, Stadtplanung und Politik • Die römische Literaturszene • Cinecittà, das Hollywood Europas
Auf Goethes Spuren – die Deutschen und „ihr" Rom
2. ROM ALS REISEZIEL
Die gelben Seiten: Allgemeine Reisetipps A–Z
Die grünen Seiten: Das kostet Sie Rom
3. ROM ENTDECKEN
Das Centro Storico
Zwischen Pantheon und Piazza Navona
Redaktionstipps • Pantheon • Rund um das Pantheon • Galleria Doria-Pamphilj • Sant' Ignazio di Loyola • Hadrianstempel • Piazza Colonna • Auf dem Weg zur Piazza Navona • Sant'Ivo • Palazzo Madama • Piazza Navona • Sant'Agnese in Agone
Zwischen Piazza Navona und Campo de' Fiori
Palazzo Altemps • S. Maria dell'Anima • Chiostro del Bramante und S. Maria della Pace • Chiesa Nuova • Oratorio dei Filippini • Palazzo della Cancelleria • Museo di Scultura Antica Giovanni Barracco • Museo di Roma • Sant'Andrea della Valle
Campo de' Fiori und Umgebung
Palazzo und Galleria Spada • Palazzo Farnese
Il Ghetto und südlicher Campo Marzio
Il Ghetto – Das jüdische Rom • Synagoge und Museo Ebraico • Die Tiberinsel • Bocca della Verità und S. Maria in Cosmedin • Forum Boarium • Teatro di Marcello und Portico d'Ottavia • Crypta Balbi • Largo di Torre Argentina • Il Gesù
Das antike Zentrum
Redaktionstipps
Piazza di Venezia und Il Vittoriano
Kapitol und Kapitolinische Museen
Auf dem Kapitol • Die Kapitolinischen Museen • Carcer Tullianus (Mamertinus)
Kaiserforen
Caesarforum • Museo dei Fori Imperiali und Trajansmärkte • Trajansforum • Augustusforum • Nerva-Forum (Forum Transitorium) • Templum Pacis (Vespasiansforum)
Forum Romanum
Basilica Aemilia • Curia Julia und Umgebung • Forumsplatz und Basilica Julia • Das Zentrum des Staatskults • Via Sacra und Konstantins-Basilika
Palatin/Palatino
Kolosseum und Umgebung
Das Kolosseum • Domus Aurea
Via del Corso und Umgebung
Redaktionstipps
Piazza Venezia und südlicher Corso
Piazza und Palazzo Venezia • Palazzo und Galleria Colonna • Palazzo und Galleria Doria-Pamphilj • Fontana di Trevi und Umgebung • Galleria dell'Accademia Nazionale di San Luca • Museo Nazionale delle Paste Alimentari • Galleria Colonna und Sonnenuhr des Augustus
Ara Pacis und nördlicher Corso
Ara Pacis • Augustus-Mausoleum • Casa di Goethe • Piazza del Popolo
Piazza di Spagna und Umgebung
Scalinata di Spagna • Biblioteca Hertziana • Keats-Shelley Memorial House • Casa Museo Giorgio De Chirico • Bummel über die Via Condotti
Via Veneto und Umgebung
Piazza Barberini • Galleria Nazionale d'Arte Antica • Bummel entlang der Via Veneto
Park Borghese und Pincio
Redaktionstipps
Galleria Borghese
Sehenswürdigkeiten im Park Borghese
Galleria Nazionale d'Arte Moderna – GNAM
Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia
Pincio
Villa Medici
Stazione Termini und Umgebung
Redaktionstipps
Stazione Termini
Terme di Diocleziano
Museo Nazionale Romano
Museo delle Terme di Diocleziano • Palazzo Massimo alle Terme
Piazza della Repubblica
Auf dem Quirinal
S. Carlo alle Quattro Fontane • Sant' Andrea al Quirinale • Piazza del Quirinale
Via Nazionale und Viminal
Santa Maria Maggiore und der Esquilin
Piazza Vittorio Emanuele II. und Umgebung
Vom Celio zum Lateran
Redaktionstipps
Auf dem Celio
San Giovanni in Laterano
Porta San Giovanni und Umgebung
Porta Maggiore
Vom Aventin zum Testaccio
Redaktionstipps
Circus Maximus
Auf dem Aventin
Bummel durch Testaccio
Porta San Paolo und Cestius-Pryamide • Campo Santo Acattolico • Zwischen Scherbenberg und Schlachthof
Trastevere und Gianicolo
Redaktionstipps
Spaziergang durch Trastevere
Aufstieg zum Gianicolo
Villa Farnesina
Palazzo Corsini und Orto Botanico
Città del Vaticano
Piazza di San Pietro
Der Petersdom
Campo Santo Teutonico
Vatikanische Paläste und Gärten
Vatikanische Museen
Engelsburg
Ponte Sant'Angelo
4. „FUORI LE MURA" – SEHENSWÜRDIGKEITEN AUSSERHALB DER ANTIKEN STADTMAUER
Redaktionstipps
San Lorenzo fuori le Mura
Museo d'Arte Contemporanea Roma/MACRO
Villa Torlonia
Sant'Agnese fuori le Mura und Santa Costanza
Villa Ada und Catacombe di Priscilla
Quartiere Flaminio und MAXXI
San Paolo Fuori le Mura
Art Center ACEA
Terme di Caracalla
Via Appia Antica
Bis zur Porta San Sebastiano • Von der Porta San Sebastiano bis zum Metella-Grab • Der weitere Verlauf der Via Appia
Ausflug zum EUR
Ostia – Roms antiker Hafen und moderner Badestrand
Ostia Antica • Ostia Lido
Tivoli
Villa Adriana • Villa d'Este
Ausflug in die Albaner Berge
5. ANHANG
Literaturverzeichnis
Glossar Fachtermini
Kleiner Sprachführer
Stichwortverzeichnis
Bildnachweis
Weiterführende Informationen:
Ein Argentinier löst den Bayern ab
Gian Lorenzo Bernini
Großmeister Fellini
„Es ist alles, wie ich mir's dachte, und alles neu"
La Cucina Romana
Baugeschichte des Pantheons
Kühler Genuss mit Tradition
Die größte Sonnenuhr
Paläste, Mäzene und Kunstsammlungen
Baden im antiken Rom
Der Volksdichter
„Il Divino"
Mura romane, römische Mauern
Die unterirdischen Städte der Toten
Karten:
Antikes Rom (4. Jh. n. Chr.)
Antikes Zentrum
Centro Storico
Città del Vaticano
Fori Imperiali (Kaiserfora)
Gianicolo
Hotels
Metro- & S-Bahn-Linien
Ostia Antica
Palatin
Stazione Termini und Umgebung
Straßenbahnlinien
Trastevere
Umgebung von Rom
Via Appia
Via del Corso
Via Veneto, Park Borghese & Pincio
Villa Adriana
Vom Aventino zum Testaccio
Vom Celio zum Lateran
Karten in den Umschlagklappen:
Vordere Umschlagklappe: Rom Überblick
Hintere Umschlagklappe: Wichtige Linien im öffentlichen Nahverkehr
Einleitung
Vorwort
Wie schön bist du, Rom, wenn es Abend wird,
Wenn der Mond sich im großen Brunnen spiegelt,
Wenn die Verliebten nach Hause gehen.
Wie schön bist du, Rom, wenn es regnet.
Wie schön bist du, Rom, wenn es dämmert,
Wenn die Orange noch über den Sieben Hügeln glüht,
Und die Fenster sind viele Augen,
Die dir zu sagen scheinen: Was bist du schön…
(Antonello Venditti)
„Ja, ich bin endlich in dieser Hauptstadt der Welt angelangt!", jubelte schon Goethe, als er am 29. Oktober 1786 in Rom eintraf. Heute bleibt dem modernen Rom-Pilger kaum Zeit, Mamma Roma gebührend zu begrüßen, denn ehe er sich versieht, wird er schon von quirligen Menschenmengen erfasst, vom Trubel der Stadt mit all ihrem Verkehr, ihrem Lärm und Smog, ihrer Hitze – und ihrer Schönheit – gefangengenommen. Erst langsam wird dem Besucher bewusst, wie recht doch der Liedermacher Antonello Venditti mit seinen Versen hat. Mit „Grazie Roma" hat er zudem die inoffizielle Hymne an die Stadt geschrieben.
Der neapolitanische Schriftsteller und Autor Luciano de Crescenzo unternahm einmal den Versuch, die Römer zu kategorisieren und kam dabei auf verschiedene Gruppen: Schauspieler, Priester, Vielfräße, Politiker und „Belle Donne". Man möchte jedoch gerne nachfragen, zu welcher Gruppe er den rücksichtslosen, laut gestikulierenden Römer rechnet, der sich stets vordrängelt und für den „permesso! („erlauben Sie, bitte
) heißt „Aus dem Weg, jetzt komm' ich!" und „subito („sofort
) eine halbe Stunde bedeutet.
„Rom ist dreckig, unförmig, chaotisch, zynisch, von ohrenbetäubendem Lärm, begraben unter Autos. Dennoch bleibt die rätselhafte Tatsache, dass viele, die dort leben, nicht anderswo leben möchten …" – so Natalia Ginzburg, die selbst viele Jahre in Rom zubrachte und wissen muss, wovon sie spricht. Wer im römischen Alltag bestehen will, muss im Sog mitschwimmen und der Stadt mit Ruhe, Gelassenheit, ein bisschen Verrücktheit und viel Toleranz begegnen, muss sich über oft übersteigerte Reaktionen, Affektiertheit und Lautstärke amüsieren, anstatt sich zu ärgern. Er sollte sich stets des italienischen Sprichworts „La perfezione non è di questo mondo („Die Perfektion ist nicht von dieser Welt
) erinnern, denn erst dann ist es möglich, die Stadt zu lieben. Immerhin scheint an den meisten Tagen im Jahr die Sonne und taucht alles in ein heiteres Licht. Und manchmal möchte man fast meinen, die römische Sonne lasse innerhalb weniger Tage nordeuropäische Verbissenheit, Akkuratesse und Pedanterie in unseren Köpfen dahinschmelzen. In Rom ist schließlich alles überraschend, gegensätzlich, wenig ist wohlgeordnet oder ordentlich. La dolce vita – wie der gleichnamige Film des Großmeisters Fellini – beherrscht das Leben.
„SPQR – Senatus populusque Romanus" steht nicht nur für das antike Ideal der Einheit von Volk und Regierung, sondern zunehmend auch für das Traditions- und Selbstbewusstsein der Ewigen Stadt. Ruinen, moderne Gullydeckel und öffentliche Verkehrsmittel tragen stolz diese vier Buchstaben, die zugleich Symbol sind für die Verschmelzung von Epochen und Ruinen, Geschehnissen und Errungenschaften. Prähistorie, Altertum, Mittelalter und Neuzeit gehen nur hier eine untrennbare Einheit ein und verfolgen den Besucher auf Schritt und Tritt. Jacob Burckhardt (1818–1897) beschrieb diese ungewöhnliche Symbiose einmal so:
Der Genuß Roms ist ein beständiges Erraten und Kombinieren; die Trümmer der Zeiten liegen in gar rätselhaften Schichten übereinander… alles zusammengenommen ist es eben doch noch die Königin der Welt und gibt einen aus Erinnerung und Genuß so wundersam zusammengesetzten Eindruck wie keine andere Stadt.
Die Ewige Stadt, Roma Aeterna, zieht schon seit Jahrhunderten besonders Deutsche wie ein Magnet an. Jährlich sollen es über eine halbe Million sein, die sich nach Goethes Motto „O wie fühl ich in Rom mich froh!" jedes Jahr in Pkw, Zug oder Flugzeug setzen, um in das Zentrum der Welt bzw. Italiens zu gelangen. Was spielt es da schon für eine Rolle, dass es eigentlich ein Engländer namens Thomas Cook war, der 1864 erste organisierte Reisen von London nach Neapel anbot und damit die Ära des Massentourismus auch in Rom einläutete.
Dabei ist Rom alles andere als gastlich, doch – um es mit dem Münchner Schriftsteller Herbert Rosendorfer auszudrücken – ist Rom, anders als andere Weltstädte, keiner Mode unterworfen, es ist einfach nur DIE Stadt, „die Hauptstadt, die Seele, der Mittelpunkt der Welt…. Heerscharen von Besuchern brechen ein, um die unzähligen Brunnen, Brücken und die Kirchen, von denen es mehr geben soll, als das Jahr Tage hat, oder die zig Museen zu sehen. Doch im Unterschied zu vielen anderen großen Städten, verteilen sich die Touristenscharen im Allgemeinen gut und man findet immer einsame Ecken und idyllische Plätze. Rom ist nicht nur ein Paradies für Kunstinteressierte oder ein Pilgerort für Katholiken, sondern zugleich eine beliebte Einkaufsstadt und ein Top-Gourmet-Ziel. Rom bietet für jeden etwas: „Was ist ihr Zauber? Die Ruinen? die Geschichte? die Kaiser? die Päpste? die Einheit der Gegensätze?… Rom kann keiner erfassen, kann niemand beschreiben
, wie es Rosendorfer einmal ausdrückte – wie recht er doch hat!
Dennoch wollen wir im Folgenden versuchen, Rom in Worte zu fassen und so einen Leitfaden für den Aufenthalt in der Ewigen Stadt an die Hand zu geben.
Augsburg, im März 2013
Margit Brinke, Peter Kränzle
Rom auf einen Blick
Fakten
Orientierung
Rom ist von Hügeln umgeben – den Monti Sabatini im Nordwesten, den Monti Sabini im Nordosten, den Colli Albani im Südosten – und wird im Westen vom Tyrrhenischen Meer begrenzt. Auch das Stadtgebiet liegt auf mehreren Hügeln, darunter sieben „klassische": Palatin, Esquilin, Viminal, Quirinal, Kapitol, Caelius und Aventin. Pincio und Gianicolo gehören nicht zu diesem Kanon, da sie außerhalb der antiken Stadtmauern lagen.
Auch das einst sumpfige Forum befand sich zunächst außerhalb der Stadt (foris – „draußen"), während die vornehmen Römer auf dem befestigten Palatin lebten. Erst um 600 v. Chr. wurde das Sumpfgelände mit dem Bau der Cloaca Maxima entwässert und somit Teil der Stadt. Die am dichtesten besiedelten Gebiete befanden sich in der Antike südlich, östlich und nordöstlich des Forums, in der Subura, im Areal um die heutigen Via Nazionale und Via Cavour. Hingegen waren das Marsfeld, die Regionen am Tiberknie, nördlich des Corso Vittorio Emanuele bis zum Abhang von Quirinal und Pincio bis zur Porta del Populo nur dünn besiedelt. Erst in der Spätantike entstanden hier große Staatsbauten, im 3. und 4. Jh. verstärkt auch Wohnanlagen. Ab dem Mittelalter wurden Trastevere und die Borghi am Vatikan, die Region im Tiberknie, um Piazza Navona und Pantheon bis zum Corso, zum Hauptsiedlungsareal, während das Forum disabitato („unbewohnt"), war und Campo Vaccino („Kuhweide") – genannt wurde. Trastevere war hingegen immer ein beliebtes Wohnareal.
Noch Anfang des 20. Jh. reichte die Campagna bis an die Innenstadt heran. Die Aurelianische Stadtmauer, die ab der Spätantike Stadt und Umland voneinander trennte, ist in großteils gutem Zustand und bildet heute eine Art Grenze: Innerhalb befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten, außerhalb liegen die modernen Wohnviertel. Viele davon entstanden nachdem Rom 1871 Hauptstadt wurde. Unter Mussolini und vor allem in der Nachkriegszeit schossen weitere Neubausiedlungen aus dem Boden und so wuchs die Peripherie mehr und mehr, rückte die Campagna immer weiter vom Stadtzentrum ab.
Erste Orientierung: Blick über die Stadt
Die für Besucher interessanten Stadtregionen befinden sich innerhalb der Aurelianischen Stadtmauer, besonders im Tiberknie (Centro Storico) und den angrenzenden Regionen, die im Norden bis zum Park Borghese, im Osten bis zum Bahnhof, Esquilin und Lateran sowie im Süden bis zu den Caracallathermen und zum Testaccio reichen. Trans Tiberim, also am Westufer des Tibers, befinden sich Trastevere, der Gianicolo und der Vatikan. Der Tiber trennt die Stadt in zwei Teile: den Ostteil um das Centro Storico sowie den Westteil mit Trastevere und Vatikan.
Offiziell gibt es 22 Regionen (rioni) – 14 stammen aus der neuzeitlichen Festlegung von 1744 und gehen teilweise auf die antike Einteilung der Stadt unter Kaiser Augustus zurück. Die Rioni XV bis XXII wurden nach der Ernennung Roms zur Hauptstadt zugefügt. Neben den Rioni existieren inoffizielle Bezeichnungen für einzelne Stadtviertel oder Quartiere.
Wichtige Orientierungshilfen sind die Hauptachsen im Zentrum, die Via del Corso, die das Centro Storico nach Osten abgrenzt und – etwa im rechten Winkel dazu – der Corso Vittorio Emanuele, fortgesetzt nach Osten u. a. durch die Via Plebescito und die Via Nazionale. Aber laut Herbert Rosendorfer ist es eh am besten, „ziellos kreuz und quer durch die 13 Stadtteile herumzulaufen, bis sich das Gehirn dem Stadtplan angepasst hat".
Historischer Überblick
Rom – keine andere Stadt der Welt darf sich mit mehr Recht die „Ewige Stadt nennen, keine andere hat so viele Gesichter. Rom ist die Wiege der Zivilisation, hat die Errungenschaften der alten Griechen in die westliche Welt gebracht und war seit jeher auch die Hauptstadt der Anarchie und des Chaos: „Zustände wie im alten Rom
ist keine aus der Luft gegriffene Redensart.
Es gab nur zwei Phasen in der langen Geschichte, die die Stadt an den Rand des Abgrunds brachten: die Unruhen der Völkerwanderungen im 5. und 6. Jh. sowie das Exil der Päpste in Avignon und das anschließende Schisma (1309–1417). Beide Male drohte die Ewige Stadt in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Doch immer wieder rappelte sich „Mamma Roma", wie Fellini sie nannte, auf, um in noch größerem Glanz zu erstrahlen.
Drei Standbeine sind es, auf denen Rom ruht: das römische Weltreich der Antike, das Papsttum sowie seine Rolle als Hauptstadt Italiens. Auf diese Weise entstanden eigentlich auch drei Städte: die urbs der römischen Herrscher, das caput mundi der Päpste und die capitale, das Zentrum des modernen Italien. Was Rom aber im Grunde genommen nicht ist, ist eine moderne Weltstadt – dazu fehlt z. B. eine moderne Skyline.
Stadtgründung und Etrusker
Von den drei historischen Hauptphasen Roms bietet die Vorgeschichte den meisten Raum für Spekulationen, gibt es doch nur wenig archäologisches Material. In der Hauptsache beruht unsere Kenntnis der Frühgeschichte auf den Büchern des bedeutendsten römischen Geschichtsschreibers, Livius. Er hat die sagenhafte Gründungsgeschichte niedergeschrieben und dabei eine typisch griechische Eigenart, nämlich jede zivilisierte Siedlung auf einen „Helden" zurückzuführen, angewandt. Es waren zunächst Griechen, die sich für die Stadt interessierten und die verschiedene, mehr oder weniger schmeichelhafte Herkunftsversionen niederschrieben. Römischen Geschichtsschreibern, allen voran Livius, oblag es, diese Stories zu schönen.
„753 – Rom schlüpft aus dem Ei" – dabei ist dieses Gründungsdatum Roms nur eine Erfindung von Varro im 1. Jh. v. Chr. Seine „Berechnung" setzte sich, auch dank Livius, gegenüber anderen Vorschlägen durch. Livius zufolge landete Aeneas nach dem Fall von Troja in Latium, heiratete dort Lavinia, die Tochter des Latinerkönigs, und gründete die Städte Lavinium und Alba Longa. Der Familie des Aeneas entstammten der Sage nach auch die Zwillinge Romulus und Remus. Deren Mutter hätte als Priesterin kinderlos bleiben müssen, deshalb setzte sie die Kleinen aus; Vater war angeblich der Kriegsgott Mars. Eine Wölfin fand die beiden Knaben, säugte sie und bewahrte sie vor dem sicheren Tod, bis ein Hirte sich ihrer annahm und sie großzog.
Am 21. April 753 v. Chr. gründeten sie eine Stadt auf den römischen Hügeln Aventin und Palatin. Während der Bauarbeiten kam es zum Streit, und Romulus soll Remus dabei erschlagen haben. Die Stadt blühte auf, doch es fehlte an Frauen. Kurzerhand raubten daher die Römer die Töchter des benachbarten Volks der Sabiner während eines Festes. Es kam zu einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod, doch ehe sich beide Parteien die Köpfe einschlagen konnten, überzeugten die Sabinerinnen ihre Väter und ihre neuen Ehemänner, dass sich „Verwandte" friedlich verhalten müssten.
Erste Siedlungsspuren auf den Hügeln von Rom lassen sich bis ins 9. Jh. v. Chr. zurückverfolgen (vorurbane Phase). Zwischen dem 8. und 6. Jh. entsteht die Stadt während der sog. urbanen Phase. Die dritte Phase steht ganz unter dem Einfluss der benachbarten Etrusker. Die etruskischen Könige waren für wichtige Neuerungen verantwortlich: für die Entstehung einer Infrastruktur, für Trockenlegungen und für den Bau des Forums (um 575 v. Chr.). Einer der Könige, Servius Tullius, führte eine neue Einteilung der Bürger in soziale und fiskale Klassen ein (tribus und comitia centuriata), die in modifizierter Form lange Bestand haben sollte.
Das Jahr 509 v. Chr. markiert das Ende der etruskischen Königsherrschaft mit dem Sturz des letzten Herrschers Tarquinius Superbus, der sich an der ehrbaren Römerin Lucretia vergangen hatte. Sie beging daraufhin öffentlich Selbstmord, was einen Entrüstungssturm und die Vertreibung des Herrschers durch die Bürger, angeführt von Lucius Brutus, auslöste und zur Gründung der Republik führte. Der Name „Rom" soll sich übrigens, einer von zahlreichen Theorien zufolge, von dem Etruskergeschlecht der Ruma ableiten.
Roms Wahrzeichen: die Kapitolinische Wölfin
Römische Republik (5.–1. Jh. v. Chr.)
Nachdem im 5. Jh. v. Chr. innenpolitische Umwälzungen zur Konstituierung einer Oligarchie mit aristokratischem Senat und Magistrat (zwei Konsuln an der Spitze) sowie Tribunen und Concilium Plebis als einer Art Volksvertretung führten, griff der Stadtstaat im Laufe des 4. Jh. v. Chr. langsam, aber stetig nach Latium und Mittelitalien aus. Auch der berühmte Gallier-Angriff 387 v. Chr. auf Rom konnte die Expansion nicht stoppen, bewirkte jedoch, dass Mitte des 4. Jh. die heute noch in Resten erhaltene Servianische Stadtmauer entstand.
Zwischen 272 und 133 v. Chr. zehrten der Konflikt mit italienischen Mächten und vor allem der Kampf gegen Karthago (v. a. 264–228 und 218–20 v. Chr.) um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer an den Kräften der Stadt. Am Ende (149 bzw. 146 v. Chr.) setzten sich in einem letzten Aufbäumen – „Hannibal ante portas – die Römer durch und dehnten ihre Macht weiter aus. Die Stadt kam jedoch nicht zur Ruhe, da im griechischen Westen die traditionell zerstrittenen Herrscher und Stadtstaaten die „neue
Macht aus dem Westen als Bündnispartner zu gewinnen suchten. Zunächst nur widerstrebend kontrollierte Rom im Laufe des 2. Jh. v. Chr. in zunehmendem Umfang auch den Osten.
Die Rom zufallenden Gebiete wurden zu Provinzen erklärt und mehr schlecht als recht von Ex-Politikern verwaltet, die zumeist ihr Amt zur persönlichen Bereicherung nutzten. Ständige außenpolitische Konflikte und die kulturellen Einflüsse aus Griechenland sorgten in Rom für Unruhe, ebenso die Umwandlung der von Kleinbauern getragenen Landwirtschaft zur Latifundienwirtschaft der Großgrundbesitzer mit Sklaven. Damit entstand in Rom ein arbeits- und besitzloses Proletariat, das zum unberechenbaren politischen Machtfaktor wurde. Eine Agrarreform des Tiberius Gracchus scheiterte 133 v. Chr., und auch sein Bruder Gaius, der zwar 122 v. Chr. ein Agrargesetz (lex frumentaria) durchgesetzt hatte, konnte sein Ziel, in ganz Italien das römische Bürgerrecht einzuführen, nicht realisieren.
Die innenpolitischen Unruhen im 1. Jh. v. Chr. lösten eine Heeresreform unter Marius und die Entstehung von Söldnertruppen sowie eine Festigung der Senatsherrschaft unter Sulla aus. Der Spartakus-Sklavenaufstand (73–71 v. Chr.) und die wachsende Militärmacht mündeten im Jahr 60 v. Chr. im heimlichen Triumvirat, einem „Drei-Männer-Kollegium von Pompeius, Caesar und Crassus. Das Trio hatte nicht lange Bestand und am Ende standen sich Pompeius und konservative Kreise und Caesar mit den „Reformern
gegenüber. In dem unvermeidlichen Bürgerkrieg setzte sich 48 v. Chr. Caesar durch. Er versuchte, mittels Alleinherrschaft die innenpolitischen und verwaltungstechnischen Probleme zu lösen und initiierte ein groß angelegtes Bauprogramm, das Augustus vollendete.
Nach der Ermordung Caesars am 15. März 44 v. Chr. kam es erneut zu Auseinandersetzungen, in die der ganze römische Machtbereich von Spanien bis Ägypten einbezogen wurde. Octavian, schon von Caesar als Nachfolger bestimmt, setzte sich mit viel Glück und mit Hilfe einflussreicher Caesar-Getreuer gegen Marcus Antonius, einen ehemaligen General Caesars, durch. Mit dem Sieg bei Actium 31 v. Chr. behauptete sich Octavian-Augustus endgültig als Alleinherrscher.
Römische Kaiserzeit
Zwar setzte Octavian 27 v. Chr. pro forma die Republik wieder in Kraft, de facto hatte er aber alle Macht auf sich vereint, regierte als princeps, als Erster unter Ersten, und benannte sich in „Augustus („der Erhabene
) um. In der Folgezeit entstand aus der „Stadt aus Lehm eine „Stadt aus Marmor
, wie er stolz in seinem überlieferten Rechenschaftsbericht festhielt. Augustus sorgte aber auch für Konsolidierung, trieb die Sicherung des Reiches voran und initiierte eine administrative und bauliche Neuordnung in den Bereichen Militär, Wasser- und Getreideversorgung, Infrastruktur, Berufsbeamtentum und Neuordnung der Religion. Nach einer langen Phase innerer Unruhen brach ein Goldenes Zeitalter an, das römische Reich blühte künstlerisch und wirtschaftlich zu bisher ungekannter Größe auf und Augustus nahm mehr und mehr einen gottgleichen Status ein.
68 n. Chr. endete die Regierungszeit der julisch-claudischen Familie, deren Begründer Augustus war, mit der Ermordung Neros. Die Nachfolger des Augustus lieferten sich