Das Evangelium den Armen: Die Pfingstbewegung im Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und klassischem Missionsverständnis
Von Wolfgang Vondey, Keith Warrington, Matthias Wenk und
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Über dieses E-Book
Die Notwendigkeit dieses Bandes macht Pastor Marcel Redling, Darmstadt, in seiner Einführung deutlich: "Wir leben in einer von Krisen geschüttelten Zeit. Jeden Tag erreichen uns unzählige Nachrichten aus aller Welt, die von Armut, Hunger und Elend berichten, von Menschen, die unter widrigsten Umständen ihr Dasein fristen. Die globalen Nöte und Herausforderungen sind enorm und übersteigen bei weitem unsere Vorstellungskraft sowie die Möglichkeiten von Einzelnen, diesen zu begegnen. Als Christen dürfen wir uns jedoch weder aus dieser Welt zurückziehen noch uns dem Lauf der Dinge widerstandslos ergeben. Vielmehr sind wir als christliche Gemeinden herausgefordert, den Missständen dieser Welt entschieden entgegenzutreten und gerade den Menschen beizustehen, die einen besonderen Platz im Herzen Gottes einnehmen - den Armen und Bedürftigen. Lange musste sich die Pfingstbewegung den Vorwurf gefallen lassen, in Fragen der sozialen Gerechtigkeit eine passive, bisweilen gar gleichgültige Haltung einzunehmen. Das vorliegende Buch soll eine Einladung sein, sich neu diesem wichtigen Thema zu stellen. ... Dieses Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil umfasst theologische Aufsätze, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Der zweite Teil des Buches beinhaltet Beiträge, die nicht so sehr wissenschaftlich geprägt sind, aber relevante Impulse und Anregungen liefern. Der dritte und letzte Teil des Buches bietet einen wertvollen Blick in die Praxis und verdeutlicht damit, wie der Einsatz für Gerechtigkeit konkret vor Ort in verschiedenen Gemeinden aussehen kann."
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Buchvorschau
Das Evangelium den Armen - Wolfgang Vondey
Forum Theologie & Gemeinde
Materialien zum geistlichen Dienst Band 19
theologisch kompetent – praktisch relevant
Das Evangelium den Armen
Die Pfingstbewegung im Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und klassischem Missionsverständnis
Herausgegeben vom Forum Theologie & Gemeinde des BFP
mit Beiträgen von
Marcel Redling, Wolfgang Vondey, Keith Warrington, Matthias Wenk, Tom Kurt, Samuel Diekmann, Johannes Stephens, Ray Mayhew, Samuel Lee, Héctor Petrecca, Martin Bühlmann, Harald und Esther Sommerfeld, Ulf Bastian und Alexander Gentsch
© 2013 Copyright Forum Theologie & Gemeinde (FThG)
im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR, Erzhausen
2., leicht bearbeitete u. gekürzte Ausgabe 2017
Bibelstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der Revidierten Elberfelder Bibel, © 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus, Witten, entnommen.
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Lektorat: Stefanie Dietrich, Würzburg
Layout u. Umschlag, Realisierung E-Book: admida-Verlagsservice, Erzhausen
Druck: Breitschuh & Kock, Kiel
ISBN der Printausgabe: 978-3-942001-68-7
ISBN der E-Book-Ausgabe: 978-3-942001-24-3
Bestell-Nr. buw033
Forum Theologie & Gemeinde (FThG)
Industriestr. 6–8, 64390 Erzhausen
fthg@bfp.de • www.forum-thg.de
Die Autoren
Marcel Redling ist Pastor der „Gemeinde der Christen Ecclesia Darmstadt OV" und hat am Theologischen Seminar BERÖA in Erzhausen sowie am Regents Theological College Nantwich, England studiert.
Wolfgang Vondey ist Direktor des Centre for Pentecostal and Charismatic Studies an der University of Birmingham, sowie Autor von zahlreichen Büchern und Aufsätzen über die Pfingstbewegung.
Keith Warrington war viele Jahre lang Professor am Regents Theological College in West Malvern, England.
Matthias Wenk promovierte nach dem Theologiestudium an der Brundel University, London, zur lukanischen Pneumatologie. Seit 1999 ist er Pastor der BewegungPlus (Schweiz) und Teilzeitdozent am Theologisch-Diakonischen Seminar, Aarau sowie am InstitutPlus, Baar.
Tom Kurt ist Pastor der BewegungPlus in Interlaken und studiert zurzeit berufsbegleitend an der University of South Africa im Fachbereich Theologische Ethik.
Samuel Diekmann ist Pastor im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden und lebt mit seiner Familie im hessischen Rödermark. Er hat als Autor schon mehrere Bücher veröffentlicht.
Johannes Stephens ist Sozialpädagoge und selbstständiger Coach, Organisations- und Fundraisingberater und leitet die Verschenke-Aktion der Freien Christengemeinde in Bremen.
Ray Mayhew, Brite, ist Autor mehrerer Bücher und zahlreiche Artikel und leitet zurzeit ein Studienzentrum im Nahen Osten.
Samuel Lee hat zu „Soziologie der Kultur promoviert und lebt und arbeitet in Niederlanden. Gemeinsam mit seiner Frau dient er als Pastor unter den Immigranten und Flüchtlingen in Amsterdam. Er ist außerdem Gründer der „Foundation University,
ein Online-Angebot für diejenigen, die aus wirtschaftlichen, politischen oder religiösen Gründen nicht in der Lage sind, regulär studieren zu können.
Héctor Petrecca, MA, ist Pastor der Gemeinde „Iglesia Cristiana Bíblica (ICB)" (dt. Christlich Biblische Gemeinde) in Buenos Aires, Argentinien, Vicepräsident des Evangelisch-pfingstlichen Bundes (Federación-Confederación Evangélica Pentecostal) und Mitglied des Weltkirchenrats (WCC). Seine Gemeinde hat u. a. einen Arbeitszweig gegründet, der sich um hilfsbedürftige Menschen kümmert. Hier werden Kleidung, Lebensmittel und Medikamente in ärmeren Stadtvierteln und in Krankenhäuser an Bedürftige verteilt.
Martin Bühlmann ist gemeinsam mit seiner Frau der Team-Leader der Vineyard Berlin und leitet die Vineyard Bewegung Deutschland, Österreich, Schweiz und ist Teil des VIE (Vineyard International Executive Team)
Harald und Esther Sommerfeld – Harald Sommerfeld ist freiberuflicher Berater für urbane Transformation (www.transformission.de) und Vorsitzender des überkonfessionellen Netzwerks Gemeinsam für Berlin (www.gfberlin.de). Seine Tochter Esther Sommerfeld arbeitet als Lektorin und Projektmanagerin im Verlagsbereich.
Ulf Bastian ist Pastor in der Christengemeinde Elim in Hamburg und leitet seit 2007 den sozialdiakonischen Arbeitsbereich „Stadtinsel e.V." der CG Elim.
Alexander Gentsch war Mitbegründer der deutschlandweit ersten lokale Micha-Gruppe in Leipzig (2006) und arbeitet seit Januar 2008 als Projektkoordinator der „Micha-Initiative" der Deutschen Evangelischen Allianz. Zu seinen Aufgaben in diesem Arbeitskreis gehören u. a. die Unterstützung lokaler Micha-Gruppen, die Bekanntmachung der Initiative u. v. m.
Vorwort
Die Pfingstbewegung steht zu Recht in dem Ruf, an einen mächtigen Gott zu glauben, und dieser Glaube schließt Zeichen und Wunder, Zungenrede und Heilungen mit ein. Als die Bewegung im 20. Jahrhundert entstand und das formale Christentum erschütterte, wurde sie zu einer Oase für dynamische geistliche Erfahrungen, die einen starken Gegenpol zu der sterilen Monotonie der vorherrschenden christlichen Frömmigkeit bildeten. Die Gegenwart des Heiligen Geistes entzündete Kanzeln und Kirchenbänke gleichermaßen und floss über in das persönliche Leben von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt.
Paradoxerweise wurde die Pfingstbewegung, die ja an vielen Stellen als Reaktion auf biblische Reflexion entstand, in erster Linie als ein existenzialistischer Glaube (im Sinne einer starken Erfahrungsorientierung) bekannt, bestätigt durch die Tradition der Heiligungsbewegung. Wegen ihrer Leidenschaft für Kraftwirkungen wertete man sie geringschätzig als Strömung, die im Erleben verhaftet sei und noch auf eine theologische Struktur warte. Doch damit nicht genug: Die Betonung eschatologischer Themen zog ihre Aufmerksamkeit weg von der Verantwortung, über die sozialen, politischen und systemischen Mächte des Bösen auf der Welt nachzudenken und darauf zu reagieren. Pfingstgläubige wurden Experten darin, mit Gott und mit Dämonen zu reden, aber zu institutioneller Unterdrückung hatten sie nichts zu sagen. Wie bei vielen Evangelikalen fiel ihre Antwort auf Mission dualistisch und manchmal recht kurzsichtig aus. Sie versäumten es, das vielschichtige Wesen der Situation widerzuspiegeln, in der die Menschheit sich befindet.
In den letzten Jahrzehnten hat sich all dies zum Besseren verändert. So wie jede andere Ausprägung christlichen Glaubens, und sogar mehr als die meisten von ihnen, ist die Pfingstbewegung immer noch eng mit der Basis verbunden. Folglich hat sie sowohl eine Verantwortung als auch einen berechtigten Auftrag, auf die bedeutenden Probleme und Fragen zu reagieren, die das Leben ihrer unzähligen Anhänger und darüber hinaus den größeren Rahmen der Gesellschaft betreffen. Ihre Aufgabe ist es, auf der Grundlage von Erfahrungen zur Substanz moderner Missionsarbeit beizutragen. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Ihr Erleben muss das Profil ihrer Fürsprache für die Welt bilden.
Doch der Beitrag der Pfingstbewegung zu sozialem Engagement und Mission sollte sich ebenso tief in den Quellen des Wortes Gottes gründen, welches die pfingstliche Erfahrung nicht nur bestätigt, sondern sie in den Kontext der realen Bedürfnisse des Volkes Gottes stellt.
Genau dies geschah, als Mose am brennenden Dornbusch den Auftrag erhielt, für sein Volk einzutreten und es zu befreien (2Mo 3). In der Gegenwart des heiligen Gottes erging dieser Ruf nach Rettung an Mose und aus der glühenden Kraft heiliger Anbetung wurde er nach Ägypten ausgesandt, auf eine extreme Mission der Barmherzigkeit.
Viel zu lange hat die Pfingstbewegung ihr radikales, in der Bibel verwurzeltes Erbe übersehen: Dort war die großartige Verheißung des Kommens des Heiligen Geistes gleichzeitig verbunden mit der Ankündigung einer im höchsten Maße gleichberechtigten Gemeinschaft von Menschen, wie sie die Welt des Altertums nie gekannt hatte. In diesem apokalyptischen Musterbeispiel der Kraft umfasste die missio dei alle Menschen: Knechte und Mägde, Alte und Junge. Prophetien, Träume und Visionen, Zeichen und Wunder flossen durch diese Gemeinschaft und brachten H