Spirituelle Meister - Hoffnungsträger der Menschheit: Was die Religionen eint
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Spirituelle Meister - Hoffnungsträger der Menschheit - Hans-Ludwig Dornbusch
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2013 novum publishing gmbh
ISBN Printausgabe: 978-3-99026-835-3
ISBN e-book: 978-3-99026-837-7
Lektorat: Christine Schranz
Umschlagfoto: Kevin Carden | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Widmung
Für
Karin und Christian
Vorwort
Nur wer zur inneren Wahrheit vorgedrungen ist, vermag das Unsagbare in solche Worte zu fassen wie Sai Baba, der Dalai Lama, Osho und Hazrat Inayat Khan – Meister, Avatare (Göttliche Inkarnationen), Erleuchtete – oder wie der spirituelle Dichter und Schriftsteller Hermann Hesse es vermochte. Ihre Botschaften, in umfangreichen Schriften festgehalten, sind wegweisend für alle Menschen, unabhängig davon, ob sie einer Religionsgemeinschaft angehören oder nicht.
Wir Menschen sind ausnahmslos ein programmiertes Produkt der jeweiligen Gesellschaft, in der wir leben. Der Verstand ist programmiert durch Elternhaus, Schule, Freundeskreis usw., das gesellschaftliche Umfeld eben. Doch der Verstand ist nur Teil des Körpers, der mit dem Körper stirbt. Er kann also niemals zur Wahrheit vorstoßen. Er kann nur spalten, trennen, Ausschnitte betrachten. Das Ganze entzieht sich seinem Gesichtskreis. Dazu muss man über den Verstand hinausgehen. Die Methode heißt „Meditation".
Die spirituellen Meister haben ihre Anhänger in die Meditationsmethoden eingeführt, die keiner Religion, keiner imaginären Gottesvorstellung bedürfen. Göttlich ist das Universum als Ganzes. Die innere Einheit mit dem göttlichen Universum zu erfahren durch tiefe meditative Innenschau, darum geht es ihnen. Es kommt darauf an, sein inneres Zentrum zu finden. Meditation ist das Schlüsselwort zur geistig-seelischen Befreiung des Menschen. Welche individuelle Meditationsmethode das bewirkt, ist zweitrangig. Meditation ist nach buddhistischer Lehre nur Mittel zum Zweck, nämlich zum Zwecke der innerlichen Befreiung. Wenn dieser Zustand erreicht ist, erübrigt sich jedes Mittel, wird auch die Anwendung einer der vielen von den spirituellen Meistern entwickelten Meditationsmethoden überflüssig.
Bücherschreiben ist zwar seit langem mein Beruf, doch der Themenbereich beschränkte sich bisher auf Staatsökonomie, ein ausgesprochen irdisches Arbeitsgebiet. Dieses Buch aber richtet sich an alle Menschen, die intuitiv oder bewusst in dieser durch Egoismus geprägten Enge unserer Gesellschaft nach neuer Lebenssinngebung suchen. Ihnen können die von den spirituellen Meistern ausgesprochenen Wahrheiten eine echte Hilfe sein. Mein Leben jedenfalls haben diese spirituellen Meister verändert, bewusster gemacht. Und es reifte in mir immer mehr der Entschluss, ihr Sprachrohr zu werden.
Der Buch-Aufbau ist eng angelehnt an die buddhistische Lehre, deren logische Grundkonzeption wie keine andere Religion ein in sich schlüssiges Bild von der Einheit im Gottesbewusstsein vermittelt und die damit eine Leitfunktion für die Menschen aller Religionsrichtungen übernehmen kann, sowie auch für Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören. Die Vier Edlen Wahrheiten Buddhas sind ein geeigneter Schlüssel für vergleichende Betrachtungen der vier Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Islam und Christentum, deren Kernbotschaften die hier zu Wort kommenden spirituellen Meister zum Ausdruck gebracht haben.
Im Zentrum von Teil 1 stehen der Gottesbegriff und der Religionszweck. Kapitel 1 beschäftigt sich mit den Gottesvorstellungen der verschiedenen Glaubensrichtungen bzw. mit dem, was die spirituellen Meister als Gottesvorstellung definieren. Im Kapitel 2 werden dann die mit dem jeweiligen Gottesbegriff korrespondierenden vornehmlich fernöstlichen Religionsphilosophien behandelt und dabei Parallelen zu anderen Weltreligionen, wie insbesondere zum Christentum, aufgezeigt.
Teil 2 befasst sich mit dem menschlichen Leiden und seinen Ursachen. Zunächst werden im Kapitel 3 die Lehre Buddhas über die Vier Edlen Wahrheiten vorgestellt und dann im Kapitel 4 die auf Vergänglichkeit des Lebens zurückzuführenden menschlichen Leiden beleuchtet. Kapitel 5 konkretisiert die auf vielfältige Spielarten von Begierde basierenden Leidensursachen und zeigt den damit zusammenhängenden Wiedergeburtskreislauf auf.
Im Teil 3 schließlich geht es um den Weg zur Beendigung menschlichen Leidens. Das sind die Acht Vollkommenheiten: Vollkommenes Verstehen resultiert aus der vedischen Wahrheit, der Grundlage aller Religionen, und ist Gegenstand von Kapitel 6. Vollkommenes Denken, Reden und Handeln sowie Vollkommener Lebensunterhalt umfassen das ethische Verhalten und sind Gegenstand von Kapitel 7. Vollkommene Anstrengung, Achtsamkeit und Konzentration beziehen sich auf das meditative Verhalten, das man als die Suche nach der inneren Wahrheit bezeichnen könnte. Sie sind Gegenstand des abschließenden Kapitels 8.
Die hier vor allem in direkter oder vereinzelt auch in indirekter Rede zu Wort kommenden spirituellen Meister haben allesamt ihre Wurzeln in Indien, seien sie nun Vertreter des Hinduismus wie Sai Baba, des Buddhismus wie der Dalai Lama, des Jainismus wie Osho oder des Islam wie Hazrat Inayat Khan. Selbst der christlich geprägte Schriftsteller und Dichter Hermann Hesse hat durch seine als Missionare tätigen Eltern und Großeltern dort seine Wurzeln. Osho fällt jedoch insoweit aus dem Rahmen, als er zwar in eine Familie hineingeboren wurde, die der Jainismus-Religion¹ angehörte, sich aber frühzeitig von jeglicher institutionellen Religionsgemeinschaft distanziert und intensiv mit der Kommentierung vielfältiger Religionsphilosophien beschäftigt hat. Dabei stehen die Lehren der Begründer aller vier Hauptreligionen im Mittelpunkt seines Schrifttums.
1 Die Entstehung dieser Religion geht auf die gleiche Zeit wie die Entstehung des Buddhismus zurück und ähnelt diesem in wesentlichen Zügen.
Dass die Schöpfung nicht aus dem „Nichts entstanden, kein Produkt des „Zufalls
sein kann, wird wohl niemand bezweifeln, egal ob er tief religiös oder atheistisch eingestellt ist. Die Suche nach dem Lebenssinn ist für jeden Menschen bewusstes oder unbewusstes Lebensziel. Die spirituellen Meister geben Antwort auf alle Lebenssinnfragen und zeigen dabei Wege auf, wie jeder einzelne Mensch diese Sehnsucht seiner Seele stillen kann. In diesem Buch finden sich für jeden Sucher nach dem höheren Sinn des Lebens, nach der inneren Wahrheit, Anregungen für eine Neuorientierung seines Lebens, besonders in einer so materialistisch ausgerichteten Gesellschaft wie in unserer westlichen Welt.
Bevor Sie nun als Leser das erste Kapitel in Angriff nehmen, ist es ratsam, zuerst die im Anhang dargestellten Kurz-Biografien der hier zu Wort kommenden spirituellen Meister zu lesen. Den Dalai Lama kennt jeder, doch wer sind Sai Baba, Osho, Hazrat Inayat Khan? Und warum ist Hermann Hesse der richtige christliche Vertreter? Antworten finden Sie dort.
Und noch ein Hinweis für den Schnellleser: Der Kursiv-Text leitet ihn durch die Kapitel mit jeweils einer Einleitung, den Kernthesen der spirituellen Meister und einem Fazit daraus. Was ihn interessiert, das kann er vertiefen, indem er in die Originaltexte der Meister eintaucht.
Teil 1
Gottesvorstellungen
und Religionen
Kapitel 1
Gottesvorstellungen
Einleitung²
2 Vgl. Fernando, Antony: Zu den Quellen des Buddhismus, 1. Aufl., Matthias-
Grünewald-Verlag, Mainz 1987, S. 149-163.
Buddha hat sich nicht gegen eine Gottesvorstellung gewandt, er hielt die Verehrung von einem höchsten Gott oder gar Göttern wie in seinem hinduistischen Lebensumfeld in einer wie auch immer gearteten rituellen Form aber nicht für eine notwendige Voraussetzung, um den Weg der Befreiung zu gehen. Deshalb enthält sein Achtfältiger Pfad im Unterschied zur christlichen Parallele der Zehn Gebote keine eigenständige Stufe zur Verehrung Gottes. Buddha war gegen das blinde Befolgen ritueller Praktiken seiner Zeitgenossen, das blinde Akzeptieren der Veden (Heilige Schriften der Hindus) als unfehlbares Dogma.
Auch für Christus ist der Glaube an Gott keine Angelegenheit äußerlich-ritueller Verehrung, sondern kommt nur in der richtigen Lebensweise zum Ausdruck, wie sein Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 29–37) klarmacht: Ein Priester und ein Levit (Abkömmling des Stammes Levi), beide gottgläubig „von Berufs wegen, gehen an dem von Räubern überfallenen und verletzten Reisenden vorbei, ohne sich um ihn zu kümmern, vermutlich, weil sie es eilig haben, um im Tempel ihren rituellen Pflichten zur Verehrung Gottes nachzukommen. Der ebenfalls vorbeikommende Samariter hingegen, von dem fraglich ist, ob er überhaupt eine Vorstellung von Gott hat, erbarmt sich des Verletzten und kommt für seine weiteren Pflegekosten auf. Er ist der Prototyp des guten Menschen, der spontan das Notwendige tut im Dienste eines konkreten hilfsbedürftigen Menschen, ohne Kosten- und Zeitaufwand zu scheuen und ohne auf öffentliche Wirksamkeit zu schielen, wie es der sogenannte „Gutmensch
zu tun pflegt. Kein Zweifel, dass Christus den sogenannten „Ungläubigen, der keine Vorstellung von Gott hat, für den wahren Verehrer Gottes hält und den sogenannten „Gläubigen
, der vorgibt, eine Vorstellung von Gott zu haben, seinen rituellen Pflichten gewissenhaft nachkommt, aber nicht für Bedürftige Sorge trägt, für einen falschen Verehrer Gottes. Wahre Gottesverehrer erkennt man nicht an den Handlungen formaler ritueller Verehrung, sondern an ihrer fürsorglichen Behandlung der Mitmenschen.
Für Christus wie auch für Buddha war deshalb die Frage nach der Existenz Gottes nicht von so entscheidender Bedeutung wie die Frage, ob der Glaube an Gott zur Lösung der drängendsten Probleme der Menschheit beiträgt. Einmütig verurteilten sie den falschen Gottesglauben, der in der jeweiligen Gesellschaft, der sie angehörten, vorherrschte. Die Gottesvorstellung ist immer etwas Bildhaftes. Gott erschöpft sich aber nicht im Bildhaften, Gott ist auch etwas Nicht-Bildhaftes und das nennt man Erfahrung, Gotteserfahrung. So ist z. B. das Bild, die Vorstellung von Gott als Schöpfer, zu unterscheiden von der Erfahrung, Teil der Schöpfung zu sein, in Beziehung zu den Elementen des Universums zu stehen. Ebenso ist die bildliche Vorstellung von Gott als Vater zu unterscheiden von der Erfahrung, auch in den schlimmsten Lebenskrisen universelle Kraft zu ihrer Überwindung zu erhalten.
Um über Gott nachzudenken, müssen wir uns Vorstellungen machen, genauso wie wir es tun müssen, wenn wir eine nicht mit den Sinnesorganen wahrnehmbare Wirklichkeit betrachten. Wir können uns aber nur von einzelnen göttlichen Aspekten eine Vorstellung machen. Niemand kann sich von Göttlichkeit in ihrer tieferen, allumfassenden Bedeutung ein Bild machen. Sie kann nur erfahren werden.
Wir suchen Gott im Außen, außerhalb von uns selbst. Und da ist er auch. Doch wir finden ihn dort nicht, wir finden ihn nur im Innern, innerhalb von uns selbst. Gott lebt in uns, wir sind ein infinitesimaler Teil des göttlichen Ganzen.
I. Sai Baba (Hinduismus)
Kernthesen: Gott, das Göttlich-Absolute, ist überall, ist der Kern, die Essenz unseres Seins. Gott hat die Welt aus sich selbst heraus erschaffen. Gott ist eigenschaftslos, formlos, absolut, allgegenwärtig. Das ganze Universum ist vom Göttlichen durchdrungen, muss als Ausdruck göttlicher Urenergie angesehen werden. Wenn wir nicht das Göttliche in uns selbst entdecken, bleibt wirkliches Glück unerreichbar. Gott ist Energie.
Gott, das Göttlich-Absolute, ist überall, ist der Kern, die Essenz unseres Seins.
„Gott befindet sich weder im Himmel noch an einem Ort mit gleichbedeutendem Namen. […] Er ist überall, in jedem einzelnen, zu jeder Zeit. Als Zeuge aller Dinge ist ER in allem. Er ist jene Energie, die Raum und Zeit erfüllt. Er ist die Energie, die sich als verursachendes Prinzip kundtut."³
3 Sathya Sai Baba: Einheit ist Göttlichkeit, 1. Aufl., Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1986, Kapitel I, S. 2.
„Gott ist überall gegenwärtig; aber wir können nur jenen Teil von ihm verstehen, der sich vor unseren Augen manifestiert. […] Er ist ständig in uns und in allen Wesen gegenwärtig; aber wir übersehen ihn, wie wir die Bewegung der Erde übersehen. Wir müssen auf Gott wegen der Beweise und Zeugnisse seiner Vorsehung, seiner Gnade, seiner Majestät und seiner Herrlichkeit schließen, so wie wir auf die Bewegungen der Erde, des Mondes und der Sterne durch Beobachtung des Himmels, der Jahreszeiten und der genauen Abfolge von Tag und Nacht schließen. Wir können Gott nicht mit dem Vokabular beschreiben, das wir auf der Erde lernen. Wir müssen die Glückseligkeit erfahren, ihn als den Kern unseres Wesens erkennen. […] Das Universum ist der Körper Gottes: jedes Teilchen ist mit Gott, mit seiner Herrlichkeit, seiner Macht, seiner Unerforschlichkeit erfüllt. Glaubt daran, daß Gott die innere Wahrheit in jedem Ding und Wesen ist. Er ist Wahrheit. Er ist Weisheit. Er ist ewig. […] Es ist Gott in euch, der euch leitet und beschützt.
[…]
Der eine Gott manifestiert sich in diesen zwei Aspekten, damit die Welt erhalten und gefördert, verbessert und gereinigt wird. Diese beiden – das Schreckliche und das Sanfte – sind die Eigenschaften, die man in jedem einzelnen Ding auf Erden finden kann. Denn sind sie nicht alle Teile des gleichen Gottes? […] Gott ist allgegenwärtig, der innere Beweger aller Wesen. So müssen wir voraussetzen, daß er auch im Geist wohnt und ihn manipuliert. […] Gott nimmt den schrecklichen Aspekt nur an oder scheint ihn anzunehmen, um das Wohlergehen der Menschheit und das Glück der Welten sicherzustellen."⁴
4 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 9: Ansprachen 1974-75, 3. Aufl., Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1993, S. 54-62.
„Das Göttlich-Absolute ist überall gegenwärtig und allwissend. Wenn ihr Es überall in Seiner Schöpfung erkennt, werdet ihr das richtige Verständnis für die euch umgebende Natur bekommen. Durch dieses dem wahren Selbst eigene Wissen werdet ihr in der Lage sein, das Glück der spirituellen Welt zu erleben. Gott, das Göttlich-Absolute, verkörpert die Wahrheit, Weisheit und das Unendliche und ist in jeder Zelle eures Körpers gegenwärtig. Es leuchtet als wahres Selbst (atman) in euch. […] Der Begriff ‚Gott‘ steht für das höhere Selbst (atman), welches die ureigenste Substanz eines jeden Menschen ist. Wer behauptet, Gott nicht in seinem Herzen zu haben, verleugnet seine eigene Existenz, d. h. er glaubt nicht an sich selbst."⁵
5 Sathya Sai Baba: Sommersegen in Brindivan 3, Vorträge 1974, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1991, S. 10f.
„Es ist nicht möglich, Gott durch spirituelle Übungen, rituelle Opfer, Meditation oder gute Taten zu erkennen. Alle diese Bemühungen sind nur Hilfsmittel, das Herz und den Geist zu läutern. […] Der Mensch ist die Verkörperung von Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit (sat-cit-ananda). Sein ist der unveränderliche Zustand, der von Zeit – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – nicht berührt wird. Bewusstsein ist die Fähigkeit, die Dinge wahrzunehmen und ihre äußere und innere Wirklichkeit zu erkennen. Ananda ist der Zustand ungetrübter Glückseligkeit, die rein und unvergänglich ist.
[…]
Das Göttliche ist überall in der Schöpfung (prakriti) gegenwärtig, die sonst nicht existieren würde. Die Energie in jedem Objekt der Schöpfung ist das Göttliche. Das Göttliche ist dasselbe im formlosen sat-cit-ananda und in der Schöpfung. Im modernen Sprachgebrauch könnte man sagen: Materie plus Sein ist Gott. […] Das Göttliche ist nichts anderes als das eigene Selbst. Obwohl der Mensch selbst das Göttliche ist, wird sein göttliches Wesen von dem dunklen Schleier der Zu- und Abneigungen verhüllt, so dass er seine innere Wirklichkeit nicht erkennt. Die einzige Wirklichkeit, die der Mensch entdecken muss, ist seine eigene. Alle spirituellen Übungen haben nur den einen Zweck, den Schleier zu lüften, der die Wirklichkeit des Menschen verhüllt. […] Richtet euren Geist auf das Göttliche, auf das ewig unveränderliche, strahlend reine sat-cit-ananda. Seht Gott in allen Dingen. Erkennt, dass es nur eine Göttlichkeit gibt, die sich in allem manifestiert. Vergeudet euer Leben nicht, indem ihr dem Dualismus verhaftet bleibt."⁶
6 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 20: Ansprachen 1987, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Dietzenbach 2000, S. 84-94.
Gott hat die Welt aus sich selbst heraus erschaffen.
„Gott hat die Welt aus sich selbst heraus erschaffen. Deshalb ist er sowohl der Urheber als auch die Substanz dieser Welt. Das heißt, daß er das vollkommene Ganze ist. Die Schöpfung ist ebenso vollkommen wie die individuelle Seele vollkommen ist. […] Der Mensch ist in Wirklichkeit das Selbst, die göttliche Seele. Aber er hat als Hülle einen Körper und scheint eins mit diesem zu sein. […] Trotzdem fühlt er, daß sein wirkliches Selbst nicht der Körper ist. […] Das Selbst kann eingeengt oder befreit, zum Leuchten gebracht oder verhüllt werden. Schlechte Handlungen trüben seinen Glanz. Böse Gedanken und Taten verbergen seine ihm innewohnende Wahrheit und Weisheit. […] Obwohl die Seele zunächst frei und ungebunden ist, wird sie später als eingeengt und begrenzt erlebt. Durch ein rechtschaffenes Leben wird sie erlöst und ihre grenzenlose Freiheit wiederhergestellt. Jedermann, ohne Unterschied, hat die Möglichkeit, diese Verwandlung herbeizuführen. Wenn die Zeit reif dazu ist, kann sich jeder von seinen Fesseln und Bindungen befreien."⁷
7 Sathya Sai Baba: Ewige Wahrheiten, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1993, S. 51f.
Gott ist eigenschaftslos, formlos, absolut, allgegenwärtig.
„Gott hat keine Eigenschaften (guna); er steht darüber und wird nicht von ihnen berührt. Obwohl Gott Form annimmt, dürft ihr nicht glauben, daß er eine bestimmte Form hat. Gott ist allgegenwärtig und das ist die Wahrheit. Ich werde euch diese Wahrheit an einem Beispiel erläutern: Ihr wißt, daß Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther die fünf Elemente sind, von denen jedes eine bestimmte Beschaffenheit hat. Die Erde besitzt alle fünf Merkmale dieser Elemente und das macht sie schwer und unbeweglich. Man kann sie hören, sehen, fühlen, schmecken und riechen. Das zweite Element ist das Wasser. Weil dem reinen Wasser die Stoffe fehlen, die den Geruch erzeugen, ist es beweglicher als die Erde. Feuer ist das dritte Element. Man kann es nur hören, fühlen und sehen. Es besitzt nichts, was den Geruchs- und Geschmackssinn ansprechen könnte, und deshalb ist es leichter als Erde und Wasser. Das nächste Element, die Luft, kann man nur hören und fühlen. Da ihr die Stoffe fehlen, welche die anderen drei Sinne wahrnehmen, ist sie viel leichter und kann sich schnell und frei im Raum ausbreiten. Das letzte Element ist der Äther. Er ist das feinste der fünf und kann nur Schwingungen übertragen. Der Äther ist so leicht, daß er das gesamte Universum durchdringt. Gott hat überhaupt keine Eigenschaften (guna) und ist deshalb allgegenwärtig. Wenn schon der Äther, der noch als Schwingung wahrgenommen werden kann, überall gegenwärtig ist, dann ist Gott, der gar keine Eigenschaften besitzt, auf jeden Fall allgegenwärtig."⁸
8 Sathya Sai Baba: Sommersegen in Brindavan 4, Vorträge 1977, Verlag
Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1993, S. 52f.
„Thiruppandar war ein glühender Verehrer von Shiva. Einst geschah es, dass er ein berühmtes Pilgerzentrum besuchte, das seinem Herrn geweiht war. Nachdem er Shivas Segen erhalten hatte, fühlte er sich zu erschöpft und schwach, um weiterzugehen und so legte er sich hin und übernachtete im Tempel.
Früh am nächsten Morgen betrat der Priester den Tempel mit einem Gefäß voll Wasser, um die Waschungen des Lingam (heiliges Shiva-Symbol) zu vollziehen. Zu seiner Empörung entdeckte er einen betagten Mann, der vor dem Schrein schlief und seine Beine in Richtung des Allerheiligsten ausgestreckt hatte. Dieser Anblick machte ihn wütend und er sprengte empört etwas Wasser auf das Gesicht des alten Mannes. Doch der bewegte sich nicht. Also beugte er sich hinunter und versuchte, die Beine des alten Mannes hochzuheben. Da öffnete dieser die Augen und fragte: ‚Mein lieber Sohn! Warum ziehst du an meinen Beinen?‘ Der Priester schrie: ‚Ist es nicht eine Schande, sich in Eurem Alter so hinzulegen und die Beine auf so frevelhafte Weise Gott entgegenzustrecken?‘ Der alte Mann sagte ruhig: ‚Mein lieber Sohn, ich habe einen Krampf im Bein und kann nicht aufstehen. Kannst du meine beiden Beine in eine Richtung legen, in der Gott nicht ist? Ich werde ganz bestimmt bald aufstehen.‘ Der Priester wollte keine Zeit mit weiteren Diskussionen verlieren. Also nahm er die beiden Füße des Mannes, hob sie hoch und legte sie in die entgegengesetzte Richtung. Plötzlich tauchte dort zu den Füßen des Alten ein Lingam auf! Nun legte der Priester die Füße des Alten in eine andere Richtung, aber auch dort tauchte ein Lingam auf! Innerhalb von einer Minute war der Ort voller Lingams! Da fiel der Priester dem alten Mann zu Füßen und sagte: ‚Oh, Verehrter! Ihr müsst eine verwirklichte Seele sein. Verzeiht mir bitte meine beleidigenden Worte und Taten.‘ Der alte Mann stand auf und sagte: ‚Mein lieber Sohn, hast du nicht in den Schriften gelesen, dass Gott allgegenwärtig ist? Kann man Gott auf einen Ort oder ein Bild oder eine Statue oder einen Rahmen begrenzen? Natürlich haben wir Tempel mit Statuen und Bildern für die Anbetung; aber sie helfen den Gläubigen nur, ihren Glauben und ihre Hingabe an Gott als Verkörperung der verschiedenen göttlichen Kräfte im weiten grenzenlosen Universum auszurichten. Es gibt nur einen höchsten Schöpfer, einen allmächtigen Gott, und denk daran, er ist allgegenwärtig.‘
[…]
Um sich jedoch auf den Allgegenwärtigen zu konzentrieren, ist zunächst ein Bezugspunkt oder eine Form nötig. Und um das Göttliche als überall zu allen Zeiten gegenwärtig wahrnehmen zu können, muss der Geist des Menschen mit Hilfe bestimmter psychologischer Prozesse und spiritueller Übungen geklärt und geläutert werden. Das ist der Grund, warum bestimmte regelmäßige Rituale für die Verehrung von Gottesbildern vorgeschrieben sind. […] Der Allgegenwärtige ist im Stein oder im Bild nicht abwesend. […] Wir erheben das Bild zu den Dimensionen des Absoluten."⁹
9 Sathya Sai Baba: Sai Baba erzählt – Kleine Geschichten und Gleichnisse, Chinna Katha, Band 2, 2. Aufl., Verlag Sathya Sai Vereinigung, Dietzenbach 2004, S. 125-127.
„,Wer das Allumfassende erkennt, wird eins mit Ihm‘, sagen die Weisen. Die vedische Behauptung: ‚Alles ist Gott (brahman)‘ ist der Schlüssel zum Verständnis der universalen Einheit. […] Das Göttliche ist das, was der Vielfalt zugrunde liegt und ihre Einheit darstellt. […] Das Göttliche ist das Drängen, welches hinter allem Sehnen und Streben und auch hinter dem Trachten nach Gotterkenntnis steht. Es ist die Energie in jedem Atom und jeder Zelle ebenso wie in jedem Stern und jeder Milchstraße."¹⁰
10 Sathya Sai Baba: Der Weg nach Innen – Sadhana, 4. Aufl., Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1993, S. 75.
„Menschen sind nicht fähig, sich irgendeine Form Gottes vorzustellen, die über die menschliche hinausgeht. Deshalb können sie die Wirklichkeit Gottes nicht wahrnehmen, bevor sie eine Ebene erreicht haben, die über und jenseits der menschlichen liegt."¹¹
11 Sathya Sai Baba: Erziehung zur Selbsterkenntnis – Vidya Vahini, 3. Aufl., Verlag Sathya Sai Vereinigung, Dietzenbach 2003, S. 31f.
Das ganze Universum ist vom Göttlichen durchdrungen, muss als Ausdruck göttlicher Urenergie angesehen werden.
„Der Kosmos ist eine Projektion der ewigen, unendlichen Realität (brahman) und steht nicht im Gegensatz zu ihr. Das Universum ist vom Göttlichen durchdrungen. Wer diese Wahrheit versteht, dem wird klar, dass alles, was man wahrnimmt oder erfährt, eine Manifestation des Göttlichen ist."¹²
12 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 20: Ansprachen 1987,
Verlag Sathya Sai Vereinigung, Dietzenbach 2000, S. 188.
„Ihr werdet in diese Welt hineingeboren, wachst auf und kehrt wieder dorthin zurück, von wo ihr gekommen seid. […] Das ganze Universum muß als Ausdruck des Göttlichen angesehen werden. Alles, was mit dem Göttlichen in Verbindung steht, ist ein Spiegelbild davon. In einer Hymne des Rigveda wird das Göttliche als ‚Kosmisches Wesen‘ mit tausend Köpfen, tausend Augen und tausend Füßen beschrieben. Das ist nicht eine Person, die ein Maler malen oder ein Dichter beschreiben kann. Es soll besagen, daß jedes einzelne Ding und deshalb auch der Kosmos mit seinen Myriaden von Formen Ausdruck der einen göttlichen Urenergie sind. Das göttliche Prinzip ist Ursubstanz sowohl des kleinsten Teils als auch der ganzen Schöpfung. In vedischer Sprache: ‚Es ist im kleinen Ei ebenso wie im kosmischen Ei.‘ Das kleine Ei ist das Individuum, das kosmische das Universum. Wer sich selbst versteht, kennt die Wirklichkeit des Universums.
[…]
Das Universum ist keine Schöpfung der Menschen; es wird von der göttlichen Urenergie erhalten. Deshalb muß jeder Mensch sich bemühen, einen Glauben an Gott zu finden und sich ihm hinzugeben. Gott belebt jede Zelle seines Körpers. Aber wenn man den Körper seziert, findet man nur Fleisch, Blut und Knochen. Der Mensch muß die richtigen Methoden anwenden, um das Göttliche in sich selbst zu erkennen. Weil das heute vernachlässigt wird, herrschen überall Verwirrung, Chaos und Unzufriedenheit. […] In den Schriften, welche die göttliche Urordnung erklären, werden viele Wege beschrieben, die zur Erkenntnis des Göttlichen führen. Für diese Erkenntnis sind spirituelle Übungen unerläßlich."¹³
13 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 11: Ansprachen 1979-82, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1992, S. 36-39.
Wenn wir nicht das Göttliche in uns selbst entdecken, bleibt wirkliches Glück unerreichbar.
„Wenn die Menschen nicht versuchen, das ihnen innewohnende Göttliche zu entdecken, vergeuden sie ihr Leben. In allen heiligen Schriften der Welt wird betont, wie wichtig es ist, das eigene göttliche Wesen zu verwirklichen, weil wirkliches Glück und innerer Frieden sonst unerreichbar sind. Die Menschen streben nach Wohlstand und jagen weltlichen Vergnügungen nach, anstatt nach dem Göttlichen in sich selbst zu suchen, welches allein dauerhaftes Glück gewährt."¹⁴
14 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 11: Ansprachen 1979-82, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1992, S. 47.
„Wo ist Gott? Ghandi antwortete: ‚Gott ist die geheimnisvolle Macht, aus welcher die Welt entstand, auf der die ganze Schöpfung ruht und welche alles Vergängliche auflöst und in sich aufnimmt.‘ Diese Macht ist so geheimnisvoll, daß die Veden erklären: ‚Der Versuch, sie mit Worten zu beschreiben, muß fehlschlagen, und sogar der Geist mit all seiner Vorstellungskraft kann sie nicht erfassen.‘ ‚Alle Dinge gehen davon aus, existieren darin und werden eins mit ihr‘, erklärt die Gita."¹⁵
15 Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba spricht, Band 11: Ansprachen 1979-82, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1992, S. 117.
„Auf die Frage ‚Wo ist Gott?‘ gibt die Schöpfung selbst die Antwort. Die Erdrotation, bei der sich die Erde mit einer Geschwindigkeit von 1 000 Meilen pro Stunde um ihre Achse dreht, ist für das Phänomen von Tag und Nacht verantwortlich. Die Rotation der Erde um die Sonne bei einer Geschwindigkeit von 66 000 Meilen pro Stunde ist verantwortlich für die verschiedenen Jahreszeiten, den Regen und das Wachstum der Pflanzen bis hin zu ihrer Ernte. So sorgt die durch göttliche Ordnung festgelegte Erdrotation dafür, daß Nahrung für alle Lebewesen da ist. Das ist ein sichtbarer Beweis für die Existenz Gottes. Die Schriften sagen, daß der Törichte selbst noch beim Anblick von Gottes Werken behauptet, er habe Gott nicht gesehen. Er erkennt nicht, daß die Natur das Gewand Gottes ist."¹⁶
16 Sathya Sai Baba: Sommersegen in Brindavan 7, Vorträge über indische Kultur und Spiritualität 1990, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Bonn 1995, S. 83.
„Gott kann nicht erfahren und verstanden werden, indem man nur in der äußeren Welt nach ihm Ausschau hält. Obwohl Gott allgegenwärtig ist, offenbart er sich in der Form von Intuition und Weisheit im Inneren des Menschen."¹⁷
17 Svensson, Camille: Fünf Upanishaden – Mit Kommentaren aus den Schriften von Sathya Sai Baba, Verlag Sathya Sai Vereinigung, Dietzenbach 2004, S. 56.
„Das Göttlich-Absolute (brahman) und der göttliche Funke im Menschen (atman) sind ein und dasselbe. Sie sind das Eine, welches im unendlich Kleinen ebenso wie im unendlich Großen der unbeteiligte Zeuge der gesamten belebten und unbelebten Schöpfung ist. […] Atman ist immer und überall gegenwärtig und hat weder gute noch schlechte Eigenschaften. […] Atman ist allwissend, ist die brennende Macht des Feuers und die leuchtende Kraft der Sonne. Es erfährt kein Leid, ist an nichts gebunden und kennt keine Empfindungen, wie sie dem Menschen durch die fünf Sinne vermittelt werden. Atman verleiht allen Lebewesen Instinkt und Intuition. Das Allgegenwärtig-Göttliche ist weder sichtbar noch unsichtbar, wird weder erfahren noch nicht erfahren, hat weder Form noch ist es formlos. Man kann weder sagen, dass es ist, noch daß es nicht ist, denn es liegt jenseits der Gegensätze, jenseits der Grenzen des Verstandes und entzieht sich jeder Beschreibung. Es kann mit keinem der Sinne wahrgenommen werden. Sie tragen nur in begrenztem Maße dazu bei, dieses Phänomen zu verstehen. […] Der menschliche Körper kann aber dazu benutzt werden, atman zu entdecken und zu verstehen. Dabei muß der Geist durch spirituelle Übungen dazu gebracht werden, Wünsche und Verlangen, welche durch die Sinne hervorgerufen werden und bei diesem Bemühen hinderlich sind, zum Schweigen zu bringen."¹⁸
18 Sathya Sai Baba: Sommersegen in Brindavan 4, Vorträge 1977, Ve