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DSA 90: Goldener Wolf: Das Schwarze Auge Roman Nr. 90
DSA 90: Goldener Wolf: Das Schwarze Auge Roman Nr. 90
DSA 90: Goldener Wolf: Das Schwarze Auge Roman Nr. 90
Ebook396 pages5 hours

DSA 90: Goldener Wolf: Das Schwarze Auge Roman Nr. 90

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About this ebook

Ein goldfarbener Wolfswelpe ist der größte Schatz der Sippe der Hekkla-Nivesen und des mit ihr verbündeten Wolfsrudels. Doch eines Tages ist er fort - entführt. Obwohl allein der Jäger Rikkinen seiner Spur folgen kann, macht er sich nur recht widerwillig auf die Suche, begleitet von der Schamanin Starna. Ob Rikkinen ahnt, dass er mehr in die Ereignisse verstrickt ist, als es scheint?
Die beiden begeben sich auf einen Weg voller Gefahren und Geheimnisse. Wird es ihnen gelingen, den jungen Wolf zu retten?
LanguageDeutsch
Release dateDec 12, 2013
ISBN9783868898736
DSA 90: Goldener Wolf: Das Schwarze Auge Roman Nr. 90

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    Book preview

    DSA 90 - Linda Budinger

    Biografie

    Linda Budinger (geb. 1968) schreibt seit mehr als 20 Jahren, angeregt durch Märchen, Mythen und Legenden aus aller Welt. Schon früh lernte sie das Rollenspiel kennen und lieben. Nach dem Abitur studierte sie einige Semester Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde und Germanistik. Inzwischen ist sie als freie Phantastik-Autorin und Übersetzerin für verschiedene Verlage (u.a. Heyne, Bastei Lübbe. Blitz und Bastei) tätig.

    Der Geisterwolf, die Geschichte von Starnas großer Reise, war ihr erster Roman in der DSA-Reihe. Mehr dazu unter www.budinger.name

    Titel

    Linda Budinger

    Goldener Wolf

    Ein Roman in der Welt von

    Das Schwarze Auge©

    Originalausgabe

    Impressum

    Ulisses Spiele

    Band 11010EPUB

    Titelbild: Tom Thiel

    Aventurien-Karte: Ralph Hlawatsch

    Redaktion und Lektorat: Catherine Beck

    Satz und Layout: Sarah Nick

    Umschlaggestaltung: Ralf Berszuck

    E-Book-Gestaltung: Michael Mingers

    Copyright © 2006, 2013 by Ulisses Spiele GmbH, Waldems.DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN, DERE, MYRANOR, RIESLAND, THARUN und UTHURIA sind eingetragene Marken der Significant GbR.

    Titel und Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt.

    Der Nachdruck, auch auszugsweise, die Bearbeitung, Verarbeitung, Verbreitung und Vervielfältigung des Werkes in jedweder Form, insbesondere die Vervielfältigung auf photomechanischem, elektronischem oder ähnlichem Weg, sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Ulisses Spiele GmbH, Waldems, gestattet.

    Print-ISBN 978-3-89064-542-1

    E-Book-ISBN 978-3-86889-873-6

    Widmung

    Meinen Testlesern gewidmet:

    Alexander - für die richtigen Worte und Taten zur rechten Zeit

    Steffi - für ihre Lesermeinung und nützliche Informationen über Biber

    Christel - speziell für eine inspirierende DSA-Postkarte

    Charlie - für turboschnelles Fehlerlesen

    Namensliste

    Die lyamit:

    Amuri

    Starna - Schamanin

    Jorinen - Starnas Bruder

    Kylänjak - Lahti

    Ulu - stumme Häuptlingsfrau

    Pevyk - verschollener Hirte

    Roika

    Die Hekkla:

    Rikkinen

    Kerjuk - Rikkinens Sohn

    Sekjera - Rikkinens Ehefrau

    Rejko (Hrriko) - Schamane, Rikkinens Adoptiv-Vater

    Kirugi - Älteste, Heilerin

    Tinjat - Lehrling von Rejko

    Lanan - Opfer eines bösen Geistes

    Jasu - Jäger

    Eki - verstorbener Vater von Lanan

    Tamani-Lie:

    Völusa - Schamanin der Tamani-Lie

    Nekaar - Lehrling von Völusa Gurjinen - Bruder von Nekaar Poukai - Mann

    Karenju - Verlobte von Poukai, Wolfskind

    Taarjuk-Nuk - dunkler Bärenschamane

    Die Rauhwölfe:

    Schimmerglanz -Leitwölfin

    Goldglanz - ihr Sohn, der Goldene Welpe

    Dreikralle - flammenfarbiger Rauhwolf

    Die Steppenelfen:

    Shanaha Mistelzweig - Anführerin der Späher vom Stamm

    der Adlerkrallen

    Alarion Habichtskind Rallion

    Ellenan - Heiler, Bruder von Alarion

    Sturmschnell - Pony von Shanaha Mistelzweig

    Schneeflocke - Pony von Alarion Habichtskind

    Gletschersprung - Pony von Ellenan

    Sonstige:

    Surg - ein Goblin

    Nimla - eine Goldsucherin

    Hedding - ein malträtiertes Paavi-Pony

    Danja Notjes - Pelzjägerin aus dem Bornland

    Jemed - Vorarbeiterin der Goldsucher

    Kisaris - Leiter der Grabungsstelle

    Petrem - Goldsucher

    Belwer - Goldsucher

    Hemuka - Name von Starnas Knochenkeule, nach einer nivesischen Legende um ein Mädchen namens Hemuka Wolfschwester, das bei den Wölfen aufgewachsen war

    Prolog

    20 Jahre früher

    Nekaars Hand glitt über den Boden wie eine Schlange. Bis zum Köcher war es nicht weit, und Nekaars Finger tasteten sacht die bemalte Birkenrinde hinauf bis an die Befiederung der Pfeile. Zum dritten Mal an diesem Nachmittag lockerte der Junge die Pfeile und hoffte, dass seinem Vater die Bewegung entging.

    Nekaar lag auf dem Bauch inmitten von aufragendem Gras und üppigen Rispen. Er spannte die Beinmuskeln kurz an und krümmte mehrmals die Zehen, damit seine Gliedmaßen nicht einschliefen. Schließlich wollte er schnell und sicher auf den Füßen sein, wenn endlich der Ruf zum Losschlagen kam.

    Nekaars Linke hielt den Bogen, der lederumwickelte Griff war schweißnass. Heute war seine erste Jagd, und obwohl Nekaar einen einfach zu spannenden Kinderbogen trug, war das doch eine richtige Waffe und kein Spielzeug.

    Gerade außer Reichweite der Bogen ästen wilde Karene, unter dem Schutz dreier Wächtertiere, die nach allen Richtungen sicherten und die Nase in die Luft hoben. Aber der Nachmittag war windstill und so gelangte keine Witterung in ihre geblähten Nüstern, kein Laut an ihre Lauscher. Die Beute ahnte nichts von den Jägern und fühlte sich sicher.

    In der Mitte der gewaltigen Herde befanden sich die Karenkühe mit den Kälbern. Übermütig sprangen die Jungtiere in spielerischen Gefechten aufeinander los.

    Schwüle Sommerluft brütete über der Tundra. Durch das Gras, in dem sich die Jäger verbargen, summten Fliegen und andere Insekten.

    Nekaar stand der Schweiß auf der Stirn, doch er wagte nicht, ihn abzuwischen. Er sollte sich so wenig wie möglich bewegen, das hatte ihm sein Vater eingeschärft. Doch es war gar nicht so einfach, lange Zeit stillzuhalten, wenn die Kleider am Leib klebten und einem die Karen-Fliegen um den Kopf schwirrten.

    Eine Fliege war besonders dreist und ließ sich in Nekaars Augenwinkel nieder. Der Junge blinzelte heftig, um das Tier zu vertreiben. Die Hand konnte er nicht heben, denn das Tundragras war ausgedörrt und trocken; es raschelte bei der kleinsten Bewegung. Außerdem würde es auffallen, wenn die langen Halme zitterten, obwohl kein Wind ging.

    Wenn Nekaar die Jagd durch eine unbedachte Bewegung störte, gab es Schelte vom Vater. Oder schlimmer noch, der Lahti der Tamani-Lie würde ihn bei der nächsten Jagd zu Hause lassen.

    Die Beine der Fliege kitzelten, als das Insekt über seine Wimpern tastete. Nekaar schob die Unterlippe vor und blies kräftig zum Auge hoch. Die Fliege schwirrte fort. Nekaar seufzte und entspannte sich.

    Aber schon ließ sich das Mistvieh auf seinem Ohr nieder.

    Nekaar versuchte, die Plage mannhaft zu ertragen. Aber er musste doch zusammengezuckt sein, denn einer der niedergedrückten Halme löste sich und schnellte hoch.

    Nekaar wollte das Gras festhalten, doch im letzten Moment stockte er. Die Bewegung hätte noch mehr Aufmerksamkeit erregt und seinen Standort preisgegeben. Mit klopfendem Herzen sah Nekaar zu, wie der Grashalm gegen einen anderen stieß, und dieser wiederum einen weiteren Stängel erzittern ließ.

    Dann endete die Bewegung an einem abgeknickten Halm, der zwischen Grasbüscheln verkeilt war.

    Nekaars Blicke huschten von einem der Wachtiere zum anderen. Alles blieb friedlich.

    Glück gehabt.

    Seinem Vater war der Vorfall jedoch nicht entgangen. Er tadelte Nekaar mit einem einzigen Blick unter zusammengezogenen Brauen, bei dem dem Jungen trotz der Hitze kalt wurde. Wenn Karene einmal aufschreckten, rannten sie kopflos davon und die Jäger mussten eine neue Herde ausfindig machen.

    Nekaar blinzelte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

    Während des kurzen, reichen Sommers mussten die Jäger für Fleischvorräte sorgen. Bei ihrer herbstlichen Wanderung Richtung Süden waren die Nivesen zu sehr mit den Herden beschäftigt, und im Winter wurde das Wild knapp. Dann lebte der Stamm von den gehorteten Nahrungsmitteln.

    Nur in der Not würde man ein zahmes Karen im Winter schlachten, wo die mageren Tiere selbst hungerten. Gedeih und Verderb des Stammes hingen daher am Jagdglück und dem Geschick der Sammler, die Beeren, Wurzeln und Pilze suchten. Aber Pilze sammeln war langweilig, fand Nekaar. Doch hier, auf stundenlanger Lauer, stellte er fest, dass auch die Jagd nicht so aufregend war, wie er sie sich vorgestellt hatte.

    Die Luft war noch drückender geworden. Nekaar verspürte Durst, aber natürlich war nicht daran zu denken, den Wasserbeutel vom Gürtel zu lösen. Der Durst musste warten. Der Junge ertappte sich dabei, wie er für Momente träge die Augen schloss. Die Sonne brannte so heiß!

    Im Laufe les Nachmittags kamen die äsenden Karene langsam näher. Auch die Tiere nutzen den Sommer, um sich eine Speckschicht für den Winter anzufressen.

    Jetzt waren sie bloß noch fünfzig Schritt von den versteckten Jägern entfernt. Nekaar wurde munter und spähte zum Lahti hinüber. Worauf wartete der Jagdführer?

    Plötzlich kam Wind auf. Er strich durch die raschelnden Halme, und sie wisperten. Beinahe wie das Geflüster der Schamanin, wenn sie den Krankheitsgeist aus einem fiebernden Kind vertrieb.

    Der Wind schob eine Rispe an Nekaars Nase. Er unterdrückte ein Niesen. Beim nächsten Mal würde er bei der Wahl seines Verstecks besser Obacht geben, das schwor er.

    Nekaar blinzelte zwei Tränen fort und stutzte. Lag es an den tränenden Augen, oder war es wirklich von einem Augenblick auf den anderen finster geworden?

    Am Himmel zog eine dunkle Wolkenwand über die Sonne. Ihr graues Zentrum zerfaserte zum Rande hin gelbgrün, wie in Eiter getaucht. Mit einem Mal zuckte ein Blitz herab und blendete Nekaar.

    Dann krachte der Donner, so laut wie ein Trommelschlag in seinem Kopf. Nekaar riss die Hände hoch und bedeckte die Ohren, bis der Knall verebbte.

    Das war kein Gewitter, nur ein vereinzelter Blitz.

    Doch dann hörte Nekaar ein Donnergrollen, das immer lauter und lauter wurde und alle anderen Geräusche aus seiner Wahrnehmung drängte.

    Hufe trommelten über den ausgetrockneten Boden. Ka-rene stürmten in Panik auf ihn zu wie eine Wand aus Fell und Hörnern. Vorneweg raste die Leitkuh, den Schwanz warnend emporgereckt. Hinter ihr rannten die kräftigen Jährlinge, Hälse gesenkt und die Köpfe mit dem Geweih vorgestreckt. Diese Spitzen konnten einen Mann durchbohren wie ein Messer.

    Die anderen Jäger hechteten zur Seite. Einigen gelang es noch, Pfeile abzuschießen. Ein paar Karene brachen zusammen. Aber die verängstigten Tiere dahinter kannten kein Halten mehr und setzten einfach über die toten Artgenossen hinweg. Ein Kalb wurde umgerissen und in den Boden gestampft.

    Auch Nekaar sprang auf, knickte aber ein und stürzte zu Boden. Ein grausamer Schmerz wütete in seinem Oberschenkel - ein Krampf.

    Die Zeit schien stillzustehen. Er musste augenblicklich hier fort oder er würde ebenso zertrampelt wie das Kalb. Ein Karen allein wirkte zierlich, aber die Kraft der voranstürmenden Herde glich einer Naturgewalt.

    Nekaar versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, doch sein Bein ließ ihn im Stich. Er kroch fort, aber langsam, viel zu langsam, um den wirbelnden Hufen zu entkommen.

    Einige Jäger hockten am Boden und streckten den Speer vor, in der Hoffnung, die Tiere damit zu einem Sprung zu zwingen. Doch Nekaar hatte keinen Speer und war nur halb so groß wie die Erwachsenen.

    Sein Vater bemerkte Nekaars missliche Lage. Er winkte. Seine Lippen bewegten sich, aber alles ging unter im Donner der Herde auf der trockenen Steppe.

    Kaum zehn Schritt trennten die Herde noch von Nekaar. Sein Vater schleuderte die Wurfkeule, und der Bock seitlich der Leitkuh brach in die Knie. Aber sie wich nur aus und stürmte weiter.

    Sein Vater kämpfte sich voran. Er hatte Nekaar fast erreicht und streckte die Arme nach ihm aus. Doch dann wurde er von einigen Karenen abgedrängt. Er stürzte.

    Liska, nein!

    Nekaar duckte sich und wollte am Boden Schutz suchen. Er riss die Arme hoch, um den Kopf vor Tritten zu bewahren.

    In diesem Moment zuckte etwas durch sein Inneres wie ein zweiter Blitz. Nekaar spürte, wie sich eine gewaltige Macht Bahn brach. Er musste sich und seinen Vater retten. Die Erkenntnis, wie er das tun sollte, erblühte in seinem Kopf wie eine aufspringende Knospe.

    Nekaar blickte auf und fasste das Leittier genau ins Auge. Alle Angst fiel von ihm ab wie ein zu eng gewordenes Gewand aus Birkenbast. Er starrte der Leitkuh in die Augen und erkannte, wie sich ihr Blick veränderte. Die weit aufgerissenen Augen wurden normal, ihr Ausdruck sanft. Der Schwanz sank herab. Aber zu spät.

    Unmöglich konnte die Leitkuh ihren rasenden Lauf noch verzögern. Ihre Beine wirbelten über den Boden wie Flammen über einen Scheiterhaufen.

    Da riss sie den Kopf herum und schaute zurück.

    Wenn ein Leittier zurücksah, war das eine Warnung an alle. Stehen bleiben. Gefahr!

    Sie erreichte nur die Tiere unmittelbar hinter ihr, doch die Karene fächerten weiter auseinander und verlangsamten ihr Tempo. Elegant sprang die Leitkuh über Nekaar hinweg, die anderen Karene folgten ihrem Beispiel.

    Die rasende Flucht kam zu einem Halt.

    So rasch, wie er begonnen hatte, war der kopflose Lauf der Karene auch wieder zu Ende.

    Nekaar rannte zu seinem Vater und umarmte ihn, als wollte er ihn nie wieder loslassen.

    Völusa, die Wolfssprecherin, tastete den Jungen ab. Sie war auch die erfahrenste Heilerin ihres Volkes. Die Schamanin tat, als würde sie die Worte der Jäger nicht wahrnehmen, doch sie hörte sie nur zu genau. Die Jäger erzählten eine phantastische Geschichte, wie Nekaar inmitten einer wild gewordenen Karenherde unbeschadet geblieben war. Ja, er sollte sogar die Leitkuh beruhigt und die Herde zum Stillstand gebracht haben.

    Mit einem hatten die Männer Recht: Nekaar war vollkommen unverletzt. Die Geister mussten mit dem Jungen gewesen sein.

    Völusa summte eine leise Melodie, eintönig und einschläfernd. Schnell glitt sie in eine leichte Trance. Auch der Junge hielt jetzt ganz still.

    Mit halb geschlossenen Augen musterte die Kaskju den Helden des Tages. Nekaars rostrotes Haar, die dunklen Augen, das leichte Sommerhemd voller Grasflecke - nichts unterschied ihn von dem Knaben, der heute bei Tagesanbruch auf seine erste Jagd gezogen war. Äußerlich war er immer noch der gleiche Nekaar.

    Aber innen, da fühlte die Schamanin der Tamani-Lie etwas, das zuvor noch nicht da gewesen war!

    Völusas Hand glitt über die Brust des Jungen, als wolle sie noch einmal die Rippen prüfen. Ja, hier, in Höhe des Herzens, da hatte sich etwas entfaltet, wie ein Schmetterling.

    Eine seltene Gabe, eine Kraft.

    Nekaar war genau im richtigen Alter dafür, kein Kind mehr, aber auch noch kein Mann.

    Völusa hatte Geschichten gehört, dass sich Mädchen oder Jünglinge bei Todesgefahr ganz unerwartet in Wölfe verwandelten und damit ihre Herkunft als Wolfskinder offenbarten. Nur solcherart von den Himmelswölfen Erwählte konnten den Weg der Geister beschreiten.

    Schon lange suchte Völusa nach einer Nachfolgerin. Aber das Geschenk der Wölfe war in ihrer Sippe stumm geblieben. Bis heute.

    Solche Kraft wie Nekaar konnte nur ein Wolfskind innehaben.

    Der Junge war gewitzt und wissbegierig. Sie würde ihn zu ihrem Lehrling machen und in die Geheimnisse der Geister einweihen.

    1. Kapitel

    »... manche erzählen aber, dass die göttliche Wölfin Liska drei, nicht zwei Welpen in Vaes Jurte zur Welt brachte. Zwei davon waren schwach und zart, das älteste Wölflein aber strotzte schon vor Kraft und Unternehmungslust. Und so geschah es, dass sich der erstgeborene Welpe gleich nach der Geburt davonmachte, als Liska noch ermattet und mit bebenden Flanken dalag. Er stahl sich in einen dunklen Winkel der Behausung, kroch unter ein Bündel Felle und schlich von da aus durch die Klappe der Jurte davon, ohne jemals die Milch seiner Mutter gekostet zu haben.

    Damit entkam er dem Schicksal von Bruder und Schwester. Denn Mada, der eifersüchtige Sohn der Vae, erschlug die beiden Welpen ob ihres goldglänzenden Fells. Und so kam es, dass Menschen und Wölfe fortan im Unfrieden lebten. Unter Gorfangs Leitung zerstörte das göttliche Rudel die Welt der Vorfahren und ließ uns nur die harten Krumen des ehmals weichen Fladenbrotes. Und sie hätten auch das noch vernichtet, wenn nicht Liska trotz allem für die Menschen gesprochen hätte.«

    Auf und ab wogte die brüchige Stimme des Schamanen, der den Kindern die Geschichte vom Anfang der Zeit erzählte, als Wölfe und Menschen noch Geschwister gewesen waren.

    Die Kleinen hoben gespannt die Köpfe zu dem alten Rejko Himmelsschweif, der auf einem Stuhl über ihnen thronte, während sie es sich auf einer Fellrolle zu seinen Füßen bequem gemacht hatten. Rejkos einzigartiger Sitz bestand aus Holzstäben, die mit Fell umkleidet waren und von Sehnen zusammengehalten wurden. Bei der unsteten Lebensweise der Nivesen mussten die wenigen Möbel ebenso wie die Jurten leicht ab- und aufzubauen sein. Denn die Nivesen zogen mit den Karenherden, so war es seit alter Zeit gewesen und so würde es auch in Zukunft sein.

    Rikkinen hockte am offenen Eingang der Jurte und starrte reglos auf seine Füße, während sich in der runden, fellbehängten Behausung die Geschichte von Madas Schandtat entfaltete.

    Seine Augen wurden feucht. Vor einigen Monden wäre Kerjuk noch unter den Zuhörern gewesen. Kerjuk, sein kleiner Sohn. Es tat immer noch weh, an den Verlust zu denken. Rikkinen krallte die Finger in seinen bestickten Gürtel. Unbemerkt riss eine angenähte Holzperle ab und rollte zu Boden.

    »Was tust du denn hier, Rik?« Die Hände auf die Hüften gestützt, baute sich Sekjera vor ihm auf, als sei er eines der Kinder, die sie hütete, und nicht ihr Ehemann. »Ich dachte, du wärest mit den anderen bei der Herde?«

    »Bei der Herde? Nein. Ich sitze hier und höre zu, wie der lahme Rejko den Kindern Geschichten erzählt.« Er lachte freudlos. »Angeblich hatte Liska drei Welpen ... Pah! Ich frage mich, ob es diese andere Version der Sage von Mada wirklich gibt. Oder ob unser verehrter Schamane Neues zur alten Geschichte hinzugedichtet hat. Schließlich reden ja alle hier nur noch vom Welpen mit dem goldenen Fell.«

    »Sprich nicht so respektlos über unseren Schamanen«, sagte Sekjera.

    Rikkinen seufzte und stand auf. Immerhin warf sie ihm keinen Undank vor. Der alte Rejko hatte ihn immer wie einen Sohn behandelt und bei sich aufgenommen, obwohl Rikkinen nur ein Findelkind war.

    Sekjera redete schon weiter: »Und ich kann nicht verstehen, was du gegen den goldenen Welpen hast. Seine Geburt ist gewiss ein Zeichen Liskas, die unsere Sippe damit vor allen anderen Stämmen der Nivesen ehrt.«

    Rikkinen verzog das Gesicht, als habe er saure Beeren im Mund. Das Wolfsrudel war stolz auf das neue Mitglied, und die Sippe der Hekkla freute sich mit ihnen über das Wunder.

    Doch er teilte diese Freude nicht. Rikkinen lebte in Trauer erstarrt, seit Kerjuk im letzten Jahr einem Fieber zum Opfer gefallen war, das die schwüle Sommerluft gebracht hatte. Kerjuks schmaler Körper war lange schon zu Asche geworden, in einem Totenfeuer, das heißer als jedes Fieber gebrannt hatte.

    Begleitet von einem dumpfen Gefühl der Leere erinnerte sich Rikkinen an die Tage, da er vergeblich um Kerjuks Leben gebangt hatte. Er bot den Himmelswölfen an, das Fieber und die Pein für seinen Sohn zu tragen, versprach ihnen sogar sein eigenes Leben im Austausch. Nächte hindurch hatte er gebetet, an der Seite der heilkundigen Kirugi und des schmerzgeschüttelten Kindes. Jede Handreichung der Heilkundigen hatte er verfolgt, sie abwechselnd bedroht und angefleht. Rikkinen presste die Zähne zusammen. Jedem sonst konnte sie helfen, aber bei Kerjuk hat sie versagt!

    Nach drei Tagen war der Lebenswille seines kleinen Wildfangs erloschen. Und damit auch sein eigener. Er wäre am liebsten mit Kerjuk gestorben. Nur Sekjeras Liebe hielt Rikkinen von der Verzweiflungstat ab. Gemeinsam standen sie Wochen voller Leid durch.

    Aber Sekjeras Trauer glich im Gegensatz zu seiner bitteren Verzweiflung einem langsam ausglühenden Feuer. Sie fand Trost in der Betreuung der anderen Kinder. Rikkinen dagegen suchte unter den Jüngsten der Sippe weiterhin nur nach dem weißblonden Schopf seines Sohnes. Vergeblich.

    Nie wieder wird Kerjuk durch das Lager laufen und neugierig in alle Jurten schauen. Nie mehr wird er mich anlächeln und mir Löcher in den Bauch fragen.

    Kerjuks lebensdurstiger Kinderblick war erloschen.

    Rikkinen ballte die Faust und wischte wütend die Tränen fort. Das göttliche Rudel hatte ihn verraten! Er fühlte sich geradezu verhöhnt durch die Ankunft des Welpen mit dem golden glänzenden Fell - einem Fell wie aus den alten Geschichten.

    Bei der Feier zur Geburt des goldenen Welpens hatte sich Rikkinen abgewendet und die Einsamkeit gesucht. Sekjera hatte vergeblich versucht, ihn zurückzuhalten. Mit Worten - die seinen Zorn nicht milderten und seinen Schmerz nicht lindern konnten. Sekjera war ihm fremd geworden in den vergangenen Wochen. Rikkinen hätte zehn goldene Welpen gegen Kerjuk getauscht. Aber Kerjuks Mutter schien das Kind bereits vergessen zu haben.

    Als hätte Sekjera Rikkinens Gedanken erraten, sagte sie mit sanfter Stimme: »Unser kleiner Kerjuk ist sicher glücklich in der Ewiggrünen Ebene. Lass ihn ziehen.« Doch Rikkinen schwieg nur, und so drehte sie wortlos um und verschwand.

    Mit einem Mal tat Rikkinen die harsche Abfuhr Leid. Er liebte Sekjera, sie war doch das Einzige, was ihm geblieben war. Und auch sie musste unter dem Tod des Kleinen leiden, zumal sie keine weiteren Kinder bekommen konnte.

    Er sollte seinen Sohn endlich vergessen, das predigte der Schamane und forderte der Lahti. Doch Rejko hatte nie leibliche Kinder heranwachsen sehen, und die Macht des Häuptlings endete, wo es um Gefühle ging.

    Rikkinen erledigte die notwendigen Arbeiten und wechselte unverbindliche Worte mit seinen Stammesgenossen. Doch tief innen wuchs ein Wall aus Eis und erstreckte sich neben der nicht greifbaren Kluft, die Rikkinen ohnehin von den anderen trennte.

    Und nun missbilligte sogar Sekjera seine Gefühle. Dabei sollte sie seine Trauer doch wirklich am besten verstehen.

    »... und so kommt es, dass uns Liska, die den Menschen stets wohl gesonnen war, ein neues Geschenk gesandt hat, auf das wir achten wollen. Den goldenen Wolf!«

    »Pah!«, stieß Rikkinen laut hervor. Der Schamane ließ nicht erkennen, ob er die verächtliche Äußerung gehört hatte: »Und Liska beschwor die Zeiten der geschwisterlichen Einheit von Menschen und Graupelzen, um ihren Vater, den großen Gorfang, und ihre wilden Brüder auf Dauer versöhnlich zu stimmen.«

    Rikkinens Mund war trocken vor Ärger und sein Magen zog sich zusammen, wie immer, wenn das göttliche Rudel erwähnt wurde. Ja, die Wölfe hatten nach Madas Schandtat die Welt verwüstet und unbewohnbar machen wollen. Allein Liskas Eingreifen bewahrte den Menschen ihren Lebensraum. Er sollte dankbar sein.

    Aber was war das Leben wert ohne ein Kind von eigenem Fleisch und Blut?

    Stumm starrte Rikkinen auf das Omvo in der Lagermitte, wo die Hekkla den Geistern kleine Opfergaben darbrachten. Zwischen den Jurten war der Schnee größtenteils getaut, sodass das Lager der Felldecke eines Damhirsches glich. Braune Zelte, zwischen weiße Schneeflecken und rötliche Erde getupft.

    Unvermittelt fühlte sich Rikkinen beobachtet. Er bemerkte den ernsten Blick, mit dem der Schamane ihn bedachte.

    Leises Schuldgefühl streifte Rikkinen, als er den Ausdruck seines Ziehvaters las. War er während der letzten Monate solch eine Plage geworden?

    In diesem Augenblick ertönte ein Wolfsruf in der klaren Morgenluft und jagte dem jungen Nivesen eine Gänsehaut über den Rücken. Andere Wölfe fielen in den Gesang ein, es klang nach einem ganzen Rudel. Auch wenn Rikkinen die Wolfssprache nicht beherrschte, so hörte er doch die Verzweiflung, die aus den Klagelauten sprach. Das Geheul drang ihm durch Mark und Bein. Wie musste es da erst Rejko ergehen, der auf besondere Weise mit den Wölfen verbunden war?

    Der alte Schamane war bei den ersten Rufen aufgesprungen. Nun stand er an einen Träger der Jurte gelehnt, als sei jede Lebenskraft aus ihm gewichen. Sein Gesicht war grau und angespannt.

    Rikkinen war mit einem Satz an Rejkos Seite. »Vater, was ist geschehen?«

    Er drängte Rejko mit sanfter Gewalt auf den Sitz, doch der alte Mann stieß ihn mit unerwarteter Kraft von sich. »Nein«, sagte er.

    Rikkinen riss die Hand zurück, als habe er sich verbrannt. Er wollte doch nur ...

    »Die Wölfe kommen gleich ins Lager. Ich muss sie gebührend empfangen«, erklärte der Schamane. »Wo ist meine Kappe?«

    Fahrig suchte Rejko nach seiner Schmuckhaube und blieb dann mitten im Zelt einfach stehen, als er sie nicht fand. Er fasste sich an die Stirn. »O ihr Himmelswölfe, welch ein Unglück!«

    Rikkinen beobachtete ihn mit feuchten Augen, halb gekränkt und halb besorgt. Es war wieder eine Wolfsangelegenheit. Das bedeutete wohl, er sollte sich möglichst wenig sehen lassen.

    Verärgert wollte Rikkinen das Zelt verlassen, doch dann betrachtete er wieder den Ziehvater, der seine letzten Kräfte zusammennahm und mit zitternden Fingern das Zere-monialgewand überstreifte.

    Es schien, als habe der Schamane mit diesem Gewand die Würde zurückgewonnen.

    Rikkinen schluckte seinen Ärger herunter. Er beobachtete, wie Rejko ruhiger wurde, sich aufrichtete, die Knochenkeule in die Linke nahm und das Zelt verlassen wollte.

    Da sah er aus dem Augenwinkel die bunt bestickte Schmuckhaube mit den Wolfsornamenten.

    »Halt, Vater, deine Kappe!« Er zog den Kopfschmuck unter einer Felldecke hervor und drückte dem Schamanen die Mütze in die Hand.

    Rejko dankte ihm mit einem Nicken und wappnete sich mit einem kurzen Einatmen für das Kommende. Er schlug die Zeltklappe zurück, über die Schulter seines Ziehvaters hinweg musterte Rikkinen die Menschenmenge. Vor der Jurte des Schamanen versammelten sich bereits alle, die im Lager der Hekkla geblieben waren und keine Aufgaben bei der Herde hatten. Frauen liefen heran, in den Händen oftmals noch kleine Werkzeuge oder Nähzeug. Kinder drückten sich durch die Reihen der Erwachsenen, großäugig und eingeschüchtert von den ernsten Gesichtern.

    Kirugi, die älteste Frau der Hekkla, und der Lahti versuchten, die aufgeregte Menge zu beruhigen. »Rejko wird uns gleich sagen, was geschehen soll«, erklärte der Häuptling, als der Schamane auch schon aus dem Zelt trat.

    Rikkinen schlüpfte hinter ihm her und drückte sich dann zur Seite in den Schatten der Jurte. Die Wölfe waren noch nie ins Lager der Menschen gekommen. Wenn sie diese Regel brachen, musste es dafür einen guten Grund geben.

    Die allgemeine Aufregung erfasste auch ihn. Sein Herz pochte schneller. Obwohl er der Ziehsohn des Schamanen war, hatte er die Wölfe gemieden.

    Einmal hatte er als Junge zufällig die Fährte des Wolfsrudels gekreuzt, mit dem seine Sippe verbündet war. Rikkinen sah ihre kalten, gelben Augen noch heute in seinen Albträumen. Die Wölfe hatten ihn angestarrt und nach einer Ewigkeit, wie es Rikkinen schien, hatte der Leitwolf ihm einen kurzen Gruß zugebellt, während hinter ihm die Mitglieder des Rudels ungeduldig im Schnee kratzten.

    Solcherart entlassen machte Rikkinen, dass er seiner Wege kam. Doch während er weiterlief, fühlte er immer noch die Wolfsaugen in seinem Rücken brennen und vernahm das leise Knurren des Rudels, das er mehr im Magen spürte als hörte.

    Rejko ermunterte ihn nicht zu weiteren Kontakten, als wüsste er, wie unwohl sich Rikkinen in der Gesellschaft der Rauhwölfe fühlte.

    Rikkinens Aufmerksamkeit kehrte in die Gegenwart zurück. Jetzt hatte er die Ansprache des Schamanen verpasst.

    »... kann euch auch nicht mehr sagen. Wir müssen nun geduldig sein und für einen würdigen Empfang des Rudels sorgen.« Rejko stockte, dann wies er auf zwei Jäger. »Ihr schafft schnell etwas Fleisch herbei.«

    Die beiden Männer liefen los, wie ein Pfeil von der Sehne schnellt, und die übrigen Hekkla steckten die Köpfe zusammen und tuschelten.

    Rikkinen sah jetzt auch Sekjera herankommen. Sie schloss sich einer Gruppe Frauen an, die eilig ihre Alltagskleidung für den festlichen Anlass richteten. Sekjera teilte ihr Haar und flocht es mit einem gelben Band zu einem lockeren Zopf.

    Rikkinen erinnerte sich daran, wie der kleine Kerjuk als Säugling immer nach dem bunten Haarband der Mutter gegriffen hatte. Die Tränen schossen ihm wieder in die Augen, und er wischte sie entschlossen fort.

    Was wollten die Wölfe hier? Wider Willen wurde Rikkinen neugierig.

    Sekjera war keine Sekunde zu früh mit der Frisur fertig. Schon hörte Rikkinen auf der Anhöhe vor dem Dorf ein Kläffen. Die Hunde kündigten den seltenen Besuch an.

    Rejko gab das Zeichen und die Hekkla bewegten sich ungeduldig zum Rand des Lagerplatzes. Dort bildeten sie einen Halbkreis. Rikkinen ging als Letzter, stellte sich in die hinterste Reihe und hoffte, dass die Wölfe ihn dort nicht bemerkten.

    Die beiden Jäger schleppten auf Rejkos Geheiß gerade zwei Holztabletts mit Fleischbrocken in die Mitte der freien Fläche. Jetzt, gegen Ende des Winters, wurde die Nahrung knapp. Das hier war nicht der übliche Fleischtribut, sondern nur ein Begrüßungsgeschenk. Eine sehr bescheidene Gabe.

    Der Blick des Schamanen glitt über die kleinen und faserigen Fleischstücke und wieder davon fort, als besäßen sie keine Bedeutung. Er schien sich keine Sorgen zu machen, dass die kümmerlichen Reste die Wölfe beleidigten.

    Seine Lippen bewegten sich, und sein Ausdruck wurde wieder kummervoll.

    Vater weiß mehr, als er uns verraten will! Rikkinen überlegte, was den alten Rejko so aus der Fassung gebracht haben konnte. Doch für Grübeleien blieb keine Zeit.

    Von einem Lidschlag zum anderen waren sie da. Wie ein Fluss aus Sonnenlicht fluteten die Wölfe über die schneebedeckte Hügelkuppe. Die prachtvollen, dichten Pelze schimmerten gelblich, manche fast weiß, mit goldenen Spitzen, andere silberblond. Ein paar hatten einen Stich ins Rötliche.

    Die Wölfe streckten die geschmeidigen Leiber, und das Rudel blieb dicht beieinander, sodass die Fellfarben auf dem weißen Untergrund aufblitzten wie helle Flammen.

    Für jedes einzelne Tier war das farbig durchsetzte, gelbweiße Fell im verschneiten Winter eine gute Tarnung. Doch gemeinsam verschmolzen die Wolfskörper zu einer lebenden Feuerlohe.

    Die Sippe der Hekkla straffte sich wie ein Mann, und ein Raunen der Bewunderung lief durch die Reihen. Selbst

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