Möglichkeiten, Perspektiven und Grenzen des gemeinsamen Unterrichts im Bereich "Bewegen im Wasser" aus Sicht der Körperbehindertenpädagogik
Von Christian Otto
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Über dieses E-Book
Christian Otto
Christian Otto hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das Lehramt an Förderschulen in den Fachrichtungen der Geistig- und Körperbehindertenpädagogik sowie Sportwissenschaft studiert. Weiterhin engagiert er sich seit 2006 in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. und bildet dort Nichtschwimmer und Schwimmer aus und fort.
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Buchvorschau
Möglichkeiten, Perspektiven und Grenzen des gemeinsamen Unterrichts im Bereich "Bewegen im Wasser" aus Sicht der Körperbehindertenpädagogik - Christian Otto
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
1 Einführung
2 Methodologie
3 Bewegen im Wasser
an Regelschulen
4 Bewegen im Wasser
an Förderschulen für Körperbehinderte
5 Gemeinsamer Unterricht: Ein Adaptationsversuch für den Bereich Bewegen im Wasser
6 Schlussfolgerungen und Ausblick
Literaturverzeichnis
Danksagung
Impressum
Christian Otto
Möglichkeiten, Perspektiven und Grenzen
des gemeinsamen Unterrichts
im Bereich „Bewegen im Wasser"
aus Sicht der Körperbehindertenpädagogik
1 Einführung
„Es gibt kein Kind,
das nicht integriert werden könnte"
(Wahl-Immel 2012)
Mehr denn je wird über die gemeinsame Beschulung aller Schülerinnen und Schüler, gleichwohl ob mit oder ohne Behinderung, debattiert. Es gibt eine Vielzahl von Fürsprechern, die sich für ein Gelingen eines solchen Vorhabens einsetzen und dieses für unkompliziert und schnell realisierbar halten, wohingegen es ebenso eine große Zahl von Widersachern gibt, die Probleme bei der Verwirklichung des gemeinsamen Unterrichts aufzeigen.
Das oben angeführte Zitat ist die Schlagzeile eines Artikels des Spiegels . Im Artikel selbst liest man, dass es sich um eine Aussage von Winfried Godde handelt, dem Schulleiter einer laut eigener Aussage inklusiv arbeitenden Schule in Nordrhein-Westfalen. Auf der anderen Seite wird dort auch deutlich, dass das Zitat in der Überschrift nicht vollständig abgebildet wurde, denn es heißt im Fließtext: „Es gibt kein Kind, das nicht integriert werden könnte, aber man muss den Schulen schon die Voraussetzungen geben." (ebd.)
In der hier vorliegenden Arbeit wird der Fokus auf das Unterrichtsfach Sport und speziell auf den Bereich „Bewegen im Wasser" als Bewegungsfeld gerichtet sein. Der Sportunterricht nimmt im Fächerkanon von Grund- und Sekundarschulen, welche in dieser Arbeit beleuchtet werden, eine besondere Rolle ein. Neben dem Ausgleich, den die körperliche Aktivität im Sportunterricht zu allen anderen Schulfächern ermöglichen soll, hat dieser auch einen Doppelauftrag, dem er gerecht werden muss. Der Sportunterricht soll einerseits die Schülerinnen und Schüler durch die sportliche Betätigung erziehen und dabei essentielle Kompetenzen sowohl herausbilden als auch weiterentwickeln. Andererseits hat er aber auch die Aufgabe, die Lernenden auf das eigenständige Sporttreiben vorzubereiten und dazu zu motivieren.
Der Schwimmunterricht bzw. der Unterricht im Bereich „Bewegen im Wasser" nimmt innerhalb des Fächerkontextes Sport nochmals eine Sonderrolle ein, da dieser andere Bedingungen bezüglich der Unterrichtsgestaltung als der übrige Sportunterricht aufweist. Hierbei sind exemplarisch die speziellen äußeren Rahmenbedingungen, die besondere Ausbildung der Lehrkräfte sowie die unnachahmliche Art des Bewegungsraumes zu nennen. Dies stellt die Lehrerinnen und Lehrer sowie auch die Lernenden vor spezielle Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Sportliche Bewegung stellt für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung eine besondere Möglichkeit dar, den eigenen Körper wahrzunehmen und kennenzulernen. Des Weiteren zeigt ihnen die körperliche Betätigung Perspektiven für den Umgang mit ihrer Beeinträchtigung auf. Der Unterricht im Wasser bietet einen vergleichsweise großen Bewegungsspielraum durch den Auftrieb des Wassers und steigert die Lebensqualität durch seine physischen, psychischen und psycho-sozialen Auswirkungen auf den Menschen. Nichtsdestotrotz müssen für diese spezielle Gruppe von Schülerinnen und Schülern andere bzw. weitere Voraussetzungen geschaffen werden, um eine an die Lernenden angepasste Unterrichtsgestaltung in dem hier beleuchteten Bereich möglich zu machen.
Ich werde in dieser Arbeit den Blick jedoch nicht nur auf die körperbehinderten Schülerinnen und Schüler richten, sondern ebenfalls untersuchen, wie ein gemeinsamer Unterricht von Lernenden mit und ohne Förderbedarf gestaltet werden kann. Aus dieser aktuellen Problematik heraus leitet sich sogleich das Ziel und die zentrale Fragestellung dieser wissenschaftlichen Hausarbeit ab: Welche Bedingungen sind nötig, um ein Gelingen vom gemeinsamem Unterricht im Bereich „Bewegen im Wasser" mit körperbehinderten Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen?
Um diese Frage beantworten zu können, werde ich in den nachfolgenden Kapiteln zunächst Regelschulen und anschließend Förderschulen für Körperbehinderte näher beschreiben, in denen der Unterricht im Bereich „Bewegen im Wasser" angeboten wird. In beiden Schulfeldern werde ich die zugrunde liegenden Erfordernisse, die den Unterricht bedingen, im Speziellen betrachten, um zunächst Vergleiche zwischen den Schulformen zu ziehen und daraus auf Bedingungen für den gemeinsamen Unterricht zu schließen. Diese werden darüber hinaus den Aussagen und Erfahrungen aus dem Praxisalltag gegenübergestellt, um eine realitätsnahe und nicht nur theoretisch konstruierte Kompatibilität der Ansprüche aus der Sportdidaktik, der Körperbehindertenpädagogik und dem gemeinsamen Unterricht zu erreichen.
Abschließend werde ich die hier dargestellte Problematik aufgreifen und die zentralen Ergebnisse zusammenfassen. Mit einem Ausblick auf Fragen und Aspekte, die im Kontext dieser Arbeit und der Forschung in diesem Bereich zwar interessant sind, aber wegen der räumlichen Begrenzung nicht bearbeitet werden konnten, werde ich die vorliegende Arbeit beenden.
2 Methodologie
Um der zugrunde liegenden Fragestellung gerecht zu werden und sie beantworten zu können, ist es notwendig, das Thema unter Zuhilfenahme einer hermeneutischen Arbeitsweise zu untersuchen. Das daraus resultierende theoretische Verständnis wird mit einem praktischen Bezug ergänzt, um ein praxisorientiertes, aber dennoch theoretisch fundiertes, Ergebnis zu erhalten.
Aus diesem Grund ist es erforderlich, die Lehrkräfte aus den verschiedenen Bereichen, also der Regel- und Förderschulen, zu befragen. Hierzu erstellte ich einen im Anhang befindlichen Interviewleitfaden für Einzelinterviews mit relevanten Fragen speziell zu dem Bereich, in dem die befragte Person tätig ist, um qualitative Interviews durchführen zu können. Dabei ist die Basis für den Leitfaden eine Kombination aus halbstandardisierten Interview (vgl. Scheele/Groeben 1988) und Experteninterview (vgl. Meuser/Nagel 1991).
Bei der befragten Zielgruppe handelt es sich um Lehrkräfte, welche seit mindestens 25 Jahren im Schwimmunterricht der jeweiligen Schulform tätig sind, um Rückschlüsse auf eine gewisse Praxiserfahrung ziehen zu können. Alle Personen, die an diesen Interviews teilgenommen haben, gelten als qualifizierte Gesprächspartner auf Grund der professionellen Kompetenz ihres Fachwissens für ihre jeweilige Schulform.
Das erste Interview führte ich am 06.07.2015 mit einer Lehrkraft aus dem Bereich der Grundschulen durch, welche vorrangig im Schwimmunterricht in Halle (Saale) tätig ist. Für das zweite Interview stellte sich eine Förderschullehrkraft von einer in Halle (Saale) ansässigen Förderschule für Körperbehinderte am 04.09.2015 zur Verfügung. Zur Verwirklichung einer möglichst genauen Transkription der Interviews wurden diese auditiv aufgezeichnet. Die beiden interviewten Lehrkräfte stimmten einer Veröffentlichung der Tondatei im Rahmen dieser wissenschaftlichen Hausarbeit nicht zu, sodass ausschließlich je ein anonymisiertes Interviewtranskript (Anhang) vorliegt.
Anschließend erfolgte die Datenauswertung im Rahmen einer qualitativen, zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2010, 67 f.). Die herausgefilterten und zusammengefassten Daten mündeten in einer Themenmatrix (vgl. Kuckartz 2014, 73 f.). Auf diesem Wege konnten die Aussagen der interviewten Personen sowohl einzeln betrachtet werden, um eine Fallzusammenfassung der jeweiligen Person hervorzubringen, als auch bezüglich eines Themenbereichs hinsichtlich der Ähnlichkeiten und Differenzen untereinander zu untersuchen (vgl. ebd.).
3 Bewegen im Wasser
an Regelschulen
Diese Arbeit widmet sich der Unterrichtsgestaltung im Bereich „Bewegen im Wasser"