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Die Geheimmission des Tempelritters: Die Geheimmmission des Tempelritters, #1
Die Geheimmission des Tempelritters: Die Geheimmmission des Tempelritters, #1
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Ebook409 pages5 hours

Die Geheimmission des Tempelritters: Die Geheimmmission des Tempelritters, #1

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About this ebook

Man schreibt das Jahr 1148, der Zweite Kreuzzug verheert die islamischen Länder.
Bruder Johannes wird nach einigen unglaublich harten Prüfungen in den christlichen Elite-Orden der Tempelritter aufgenommen. Schließlich erhält er den Auftrag, den geheimnisvollen „Alten vom Berge“ zu töten, den Führer der brandgefährlichen Assassinen. Hierbei handelt es sich um einen islamischen Meuchelmörder-Orden, deren Hauptburg in Persien gelegen ist. 
Johannes wird auf seine Aufgabe sorgfältig vorbereitet. 
Im christlichen Lager weiß man, dass die Assassinen eine Person „umdrehen“ können – sie benutzen dazu wunderschöne Paradiesjungfrauen und Drogen. 
Damit Johannes den Fallgruben der Assassinen entgehen kann, muss er zunächst einer Frau beiwohnen, einer hübschen, erfahrenen, christlichen Nonne. Bevor diese Nonne den Schleier genommen hatte, war sie eine Liebesdienerin, die jetzt ihre Sünden abbüßt. Sie ist einverstanden, für den höheren Zweck Johannes zu verführen, denn jetzt dient sie damit Christus. Ihre Aufgabe: Sie soll den Tempelritter immunisieren gegen die Listen der Paradiesjungfrauen. 
Johannes lernt die Fallstricke und Finessen der Frauen kennen: die Macht der Blicke, der Berührungen und der Worte. 
Aber kann er auch den Paradiesjungfrauen widerstehen, die bisher jeden 
Mann schwach gemacht haben? 
Und kann er die Nonne vergessen? 
Nach einer abenteuerlichen Reise gelangt Johannes auf die Burg der Assassinen. Dort versucht man tatsächlich ihn „umzudrehen“ und ein neues Ziel einzupflanzen. Dem Tempelritter werden 22 wunderschöne Frauen zugeteilt, die Johannes jeden Wunsch von den Augen ablesen…

LanguageDeutsch
Release dateOct 25, 2015
ISBN9781519962188
Die Geheimmission des Tempelritters: Die Geheimmmission des Tempelritters, #1

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    Book preview

    Die Geheimmission des Tempelritters - Frank Fabian

    Frank Fabian

    Die

    Geheimmission

    des

    Tempelritters

    © Copyright by Frank Fabian, 2015 All rights reserved

    Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung vorbehalten. Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form durch Fotokopien, Mikrofilm oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet oder verbreitet werden.

    PROLOG

    Die Umgebung war einzigartig und unwirklich.

    Er griff sich an den Kopf. Schlief und träumte er oder war er bereits tot und im Reich der Geister?

    Er befand sich in einem Garten wie man ihn sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Überall waren bizarr gewachsene, exotische Sträucher und Bäume zu sehen. Einige Gewächse trugen riesige, saftige Früchte, deren Namen er nicht einmal kannte. Immerhin konnte er Feigen, Äpfel, Apfelsinen, Granatäpfel, Mangos, Limonen, Mirabellen, Pfirsiche und Trauben ausmachen.

    Er rieb sich die Augen und spürte den sanften Druck an den Lidern und den Augäpfeln. Dann kniff er sich selbst in den Arm, bis es schmerzte. Schmerz konnte man nur fühlen, wenn man sich im Wachzustand befand.

    Oder doch nicht? Nichts war sicher.

    Er sah sich weiter um.

    In der Ferne klang Gelächter auf, dann ertönte Gesang, begleitet von Instrumenten. Die Melodien klangen zart und einschmeichelnd. Er blickte in die Richtung, aus der Musik zu ihm herüberdrang. Wenig später entdeckte er eine Sängerin zwischen zwei Zitronenbäumen. Sie war von Musikerinnen umgeben, die auf verschiedenen Instrumenten spielten. Er erkannte eine Art Zither, Lauten und Langflöten aus Bambus.

    Himmel, wo befand er sich?

    Er betastete sich von Kopf bis Fuß. Sein Körper fühlte sich wohlig entspannt an. Sein Leib war flockig leicht, so als ob er nicht zu ihm gehörte. Eine wunderbare Ruhe durchströmte ihn.

    Erstaunt ließ er seine Blicke weiterschweifen. Zwischen den Bäumen und Sträuchern schlängelte sich direkt vor ihm ein kleiner, hübscher Bachlauf dahin. Als er genauer hinsah, zuckte er ungläubig zurück. Der Bach enthielt Milch! Unmöglich! Er musste noch immer träumen. Er stand auf und tauchte den Finger in den Bach, dann schleckte er ihn ab. Bei allen Heiligen, es handelte sich tatsächlich um Milch, um Stutenmilch sogar!

    Er blickte sich aufgeregt noch weiter um. In nicht allzu großer Entfernung sah er zwischen verschiedenen Bäumen einen Pavillon, der mit einem hübschen Runddach bedeckt war. Aus dem Pavillon strömten in diesem Moment lachend und scherzend verschiedene Frauen heraus, alle von einzigartiger Schönheit. Sie kamen geradewegs auf ihn zu. Ihr Gelächter klang glockenhell zu ihm herüber.

    Nein, er musste sich irren. Oder doch nicht? Als die Schar näherkam, konnte er weitere Einzelheiten erkennen. Die Frauen waren in blendendweiße, halb durchsichtige Schleiertücher gewandet. Himmel, es musste sich um die legendären Paradiesjungfrauen handeln! Eine Woge von Lust überspülte ihn. Doch selbst die Lust war unwirklich, alles war leicht und luftig.

    Die Paradiesfrauen kamen näher, immer noch lachend und scherzend. Sie verfügten ausnahmslos über schwarzumrandete, große, sprechende Augen. Ihre Schönheit blendete ihn, ihre Münder sahen aus wie frisch aufgebrochene Feigen, die Augenbrauen waren vollkommener gerundet als ein Halbmond.

    Eine der Jungfrauen trat jetzt direkt auf ihn zu. Ihm gingen die Augen über. Auf ihrer Brust, die fast nackt war, stand sein Name! Er las ihn wieder und wieder. In lateinischen Großbuchstaben war unzweifelhaft auf dieser herrlichen Brust sein Name zu lesen. Die Botschaft war eindeutig: Diese Jungfrau gehörte ihm persönlich!

    Die Paradiesjungfrau lächelte ihn betörend an und sagte einfach: „Miriam ist mein Name. Man hat mich dir zugeteilt. Ich bin deine Hauptfrau."

    Alle Jungfrauen aus dem Pavillon umringten ihn jetzt. Es handelte sich um einen einzigen Augenschmaus, er konnte sich kaum an ihnen sattsehen. Alle waren leichtbekleidet, die meisten Brüste kaum bedeckt. Und auf allen Brüsten sah er seinen Namen geschrieben. Sie gehörten ihm, nur ihm! Wie konnte das sein? Träumte er noch immer? Die Knospen einer der Frauen richteten sich gerade hoch auf.

    Plötzlich stand sein Leib in Flammen, obwohl er noch immer diese angenehme Ruhe und wohlige Trägheit verspürte. Die Paradiesjungfrauen lachten schelmisch. Eine der Paradiesfrauen schob ihm eine mit Honig gezuckerte Feige in den Mund. Eine andere hielt ihre aufgerichtete Brustwarze direkt vor seine Lippen, zog sie aber sofort wieder zurück, als er danach schnappte. Aber da hielt ihm schon eine zweite eine Pfirsichschnitte entgegen. Er öffnete erneut die Lippen und fühlte den süßen Saft die Kehle herabrinnen, während er das Gefühl weichen Fruchtfleisches im Mund genoss.

    Eine andere herrlich große Brust drängte sich ihm plötzlich auf. Er fasste danach, die Jungfrau entzog sie ihm diesmal nicht. Augenblicke später fühlte er die Brüste von mehreren Frauen, die sich an seinen Leib drückten. Auf seinen Oberschenkeln und an seinem Oberkörper befanden sich unversehens nur Brüste – eine überwältigende Anzahl der schönsten, weichsten, wohlgeformtesten und wohlriechendsten Brüste.

    Sie dufteten nach Rosen- und Jasminöl.

    Nein, er träumte doch nur! Oder war er vielleicht tatsächlich im Paradies gelandet?

    „Was ist dein geheimster Wunsch?", flüsterte ihm Miriam unversehens ins Ohr. Ihr Atem kitzelte ihn auf der Haut.

    „Mein geheimster Wunsch?", fragte er träge. Er betrachtete versonnen die Jungfrauen und ihre vollkommenen Körper, mit den hennagefärbten, einladenden Lippen und den schwarzumrandeten, verheißungsvollen Augen.

    Er schloss die Lider und dachte nach. Oh, er hatte noch nie einem Weib beigelegen.

    „Mein geheimster Wunsch?, wiederholte er, auf einmal seltsam lebendig „besteht darin, die letzte und höchste Ekstase der Liebe zu erfahren.

    „Dein Wunsch wird heute und jetzt in Erfüllung gehen!", flüsterte ihm Miriam mit ihrem warmen Atem ins Ohr.

    Erster Teil

    1

    Ich habe gesündigt, Vater, schwer gesündigt!

    Ja, das würden seine ersten Worte sein, sobald er im Beichtstuhl kniete, auf der harten Holzbank. Oder doch nicht? Nein, er würde sagen: „Ich habe die verwerflichste Sünde gegen meinen Orden begangen, die überhaupt vorstellbar ist."

    Er musste seine Worte sorgfältig wählen, jedes wog schwer, es kam auf jeden einzelnen Ausdruck an.

    Die Beichtstunde stand kurz bevor, aber zunächst war es allen Mönchen erlaubt, hier im Speisesaal des Klosters für das leibliche Wohl zu sorgen. Es war nicht auszuschließen, dass man ihn nach der Beichte mit Schimpf und Schande aus dem Orden ausstieß, vielleicht würde man ihn wie einen räudigen Hund davonjagen, doch möglicherweise kam er auch mit einer geringeren Strafe davon.

    Johannes blickte auf seine Mönchsbrüder, die alle rund um einen riesigen, länglichen, Eichentisch saßen, auf dem Becher, Kannen und gewaltige Fladenbrote, Holzteller, Löffel und frisches Gemüse zu sehen war. Sie alle trugen schwarze Kutten mit weiten Ärmeln, die sie manchmal wie riesige, dunkle Vögel mit halb zusammengefalteten Schwingen aussehen ließen. An diesem Eindruck änderten auch die zurückgeschlagenen Kapuzen nichts.

    Er war im Vorjahr, 1147 Anno Domini, hier in dieses französische Benediktinerkloster versetzt worden. Aber noch immer hatte er sich nicht richtig eingewöhnt. Als deutscher Ordensbruder war Johannes größer und stärker gebaut als die meisten seiner Mitmönche, er überragte einige von ihnen um Haupteslänge. Nur einige wenige ahnten, dass er nicht nur groß und stark wie ein Bär war, sondern sich auch mit fremden Sprachen leichttat, mit Latein und Griechisch unter anderem. Aber alle wussten, dass er Linkshänder war, was ihm manchmal den gutmütigen Spott seitens der Mönche eingetragen hatte, denn man unterhielt sich in diesem Kloster manchmal nur wortlos nur mit den bloßen Händen und Fingern, wobei er manchmal links und rechts verwechselte.

    Johannes blickte sich weiter um. Oh, er befand sich nicht in einem beliebigen Kloster, er befand sich in dem berühmtesten Kloster der Welt, in Cluny. Die Abtei Cluny lag in Burgund und damit im Franzosenland, es handelte sich um den Hauptsitz der Benediktiner. Viele geheimnisvolle Fäden liefen hier zusammen. Aber das bedeutete nur, dass man als Mönch an diesem Ort umso größere Aufgaben zu bewältigen hatte und schwerere Verzichte auf sich nehmen musste. In Cluny war es den Mönchen untersagt, während bestimmter Zeiten auch nur ein einziges gesprochenes Wort zu wechseln. Man verständigte sich ausschließlich mittels Handzeichen und Fingerbewegungen, jede Stellung jedes einzelnen Fingers besaß eine eigene Bedeutung. Dadurch hatte sich eine Zeichensprache herausgebildet, die nur den Cluny-Mönchen verständlich war. Ja, Cluny war einzigartig, und er hatte gegen die Regeln verstoßen!

    Johannes` Gedanken flogen davon, während er sich einen Bissen Brot in den Mund stopfte: Cluny war mächtig und reich, reicher als jedes andere Kloster, das er gesehen hatte. Viele Messen wurden in Cluny gekauft, um begüterten Christen das Seelenheil zu garantieren. Seine Äbte waren Berater von Königen und Fürsten, ja hatten sogar selbst Päpste gestellt. Papst Urban II., der vor kurzem das Zeitliche gesegnet hatte, war zuvor Abt hier in Cluny gewesen! Die gesamte Kirchenreform war von diesem hochberühmten Kloster ausgegangen, in dessen gewaltigen Mauern er sich gerade befand. Sie hatte das Gesicht der Welt verändert und den ersten Kreuzzug ermöglicht, der bis nach Jerusalem geführt hatte, wo der HERR selbst gepredigt und ans Kreuz geschlagen worden war. Und jetzt bereitete man gerade den zweiten Kreuzzug vor. Das Kloster war vor allem zuständig für das Pilgerwesen. Obwohl Cluny bekannt war für seine prunkvollen Prozessionen und sein kostbares Altargerät, trotz seines Reichtums, waren die Regeln für die Mönche hier weitaus strenger als in anderen Klöstern.

    Johannes dachte erneut an seinen Magen, der Hunger nagte noch immer in seinen Eingeweiden. Er hob die rechte Hand und vermied bewusst seine Linke. Es gab allein 22 verschiedenen Stellungen der Finger, um Kleidungsstücke voneinander zu unterscheiden. 35 Zeichen, gebogene und gerade Fingerhaltungen, dienten dazu, auf ein bestimmtes Nahrungsstück zu verweisen. Selbst verschiedene Brotsorten konnten mit diesen Zeichen auseinandergehalten werden.

    Johannes stellte den Mittelfinger der rechten Hand halbhoch auf und winkelte den Zeigefinger in eine Krümmung. Daraufhin reichte ihm einer seiner Mitbrüder das richtige Brot, das versetzt war mit würzigem Salz und einer Prise Knoblauch.

    Johannes nickte dankbar, als er das Brot mit der Linken entgegennahm.

    Weit entfernt hustete ein Bruder verhalten, während ein anderer Bruder Mönch, ganz am Ende des Speisesaales, gerade einige Worte in sich hinein flüsterte, obwohl es verboten war: „Die Beichte, zischte er leise vor sich hin. „ Jeder muss nach der Speisung die Beichte ablegen.

    Niemand außer ihm vernahm die Worte. Johannes besaß die Gabe, über größte Entfernungen hinweg die leisesten Töne hören zu können. Sein Talent ging weit über ein nur geschärftes Gehör hinaus, er konnte sogar ganze Sätze verstehen, selbst über eine Distanz von mehreren hundert Schritten. Vielleicht war ihm diese Gabe erst in Cluny richtig zu Bewusstsein gekommen? Da das Gespräch innerhalb der wuchtigen Mauern Clunys oft untersagt wurde, hatte das sein Gehör aller Wahrscheinlichkeit nach noch mehr geschärft.

    Aber alle seine Fähigkeiten würden ihm nichts nützen, wenn er nach der Speisung im Beichtstuhl seine Sünden bekennen musste. Da man als Mönch selten reden durfte, überlegte man sich jedes Wort sehr genau, wenn es endlich erlaubt war, sich mündlich mitzuteilen. „Ich habe die schwerste Todsünde wider den Orden begangen, die vorstellbar ist, Vater", würde er sagen. Ja, das war die demütigste Einleitung.

    Der Gedanke an die Beichte trocknete seinen Hals aus und machte ihn durstig. Johannes vollführte eine andere Fingerbewegung. Er krümmte die gesamte rechte Hand auf eine Art und Weise, als wollten sie einen Becher umspannen, während er gleichzeitig den kleinen Finger abspreizte.

    Daraufhin reichte ihm ein Bruder ein Trinkgefäß, das mit klarem Quellwasser gefüllt war, Wein war in Cluny streng untersagt.

    Johannes nickte erneut dankbar und trank.

    Alle Mönche nahmen Speise und Trank stumm und bescheiden zu sich, aber die Speisung verlief unruhig, etwas lag in der Luft. Jeder dachte an die bevorstehende Beichte, denn selbst lässliche Sünden wurden manchmal mit schweren Strafen belegt. Aber noch etwas anderes stand bevor, ein Ereignis, das jedoch niemand mit Händen fassen konnte. Hatte es etwas mit dem zweiten Kreuzzug zu tun?

    Johannes dachte über seine Sünden nach. Der Kanon der möglichen Verfehlungen war lang. Ora et labora et lege! lautete die Ordensregel. Hieran wurde man gemessen. Bete und arbeite und lies! Das ständige Gebet, die körperliche Arbeit und die gemeinsamen Lesungen aus der Bibel unterschieden die Benediktiner von allen anderen Orden. Sündhaft war es, wenn man zu wenig betete oder zu wenig arbeitete. Ja, auch die Arbeit war bedeutsam. Er, Johannes, musste sich um alle metallischen Gegenstände kümmern, zu denen seit neuestem sogar ein paar gesegnete, schartige Schwerter gehörten, die in dem Heiligen Krieg gegen die Muselmanen in Jerusalem zum Einsatz gekommen waren. Das Nichtstun ist der Feind der Seele, hatte der heilige Benedikt gelehrt.

    Trotzdem stand nach wie vor das Gebet an erster Stelle. Neben der täglichen Messe musste nahezu jede Stunde gebetet werden, die Regel schrieb acht Gebetszeiten vor. Weiter musste ein Benediktiner innerhalb einer Woche 150 Psalmen des Alten Testamentes rezitieren und verinnerlichen – in einem normalen Kloster. In Cluny aber musste ein Mönch diese 150 Psalmen täglich beten. Dabei hatte er mit seiner Sorge um die Metallgegenstände und die Waffen wahrhaftig genug zu tun. Aber das war schon ein sündiger Gedanke, den er rasch verscheuchen musste. Schnell wedelte Johannes mit der linken Hand, als wolle er eine Fliege vertreiben. Die oberste Regel der Benediktiner lautete Gehorsam.

    Die Stille lastete schwer über den Brüdern, selbst während der Mahlzeiten. Nur das Geklapper der Holzteller und Holzlöffel war zu hören. Johannes überlegte, ob er noch ein Stück Brot zu sich nehmen sollte. Discretio, das Einhalten des rechten Maßes, nicht zu viel und nicht zu wenig… so verlangte es eine weitere Regel des heiligen Benedikt. Aber sein Magen knurrte aufrührerisch. Noch einmal stellte Johannes deshalb den Mittelfinger der Hand halbhoch auf und krümmte dann den Zeigefinger. Zu spät bemerkte er, dass er die Linke benutzt hatte. Einige Mönche lächelten verhalten, einer schüttelte den Kopf. Rasch korrigierte sich Johannes und benutzte die rechte Hand.

    Augenblicke später wurde ihm erneut das wohlschmeckende Brot gereicht, mit dem Salz und dem Knoblauchgeschmack, aber sein Hunger trug ihm diesmal einen strafenden Blick eines Mitbruders ein. Discretio!, verriet sein Gesicht, ein Gesicht mit schmalen, entsagungsvollen Lippen.

    Johannes ignorierte ihn so gut es ging.

    Nach einer Weile wurde die Tafel durch eine Geste des stellvertretenden Abtes, der am Kopfende der langen Tafel saß, aufgehoben. Die Mönche schlurften und schritten schweigend in die Kapelle, um sich dort zu einem der Beichtstühle zu begeben, wie es vorgeschrieben war. Johannes fühlte die Erregung seiner Mitbrüder, aber auch er selbst war angespannt. Die Beichte zog fast immer harte Strafen nach sich. Außerdem war es seltsam, plötzlich wieder seine eigene Stimme zu hören. Man vernahm sich gewissermaßen von außen, als spräche ein Fremder.

    Aber nichts führte daran vorbei: In wenigen Augenblicken würde er sich verantworten müssen.

    2

    Gemeinsam mit den anderen Mönchen schritt Johannes mit gefalteten Händen und geneigtem Kopf durch einen langen Kreuzgang, der von hohen Steinmauern eingerahmt war, bis er in der Kapelle mit den Beichtstühlen anlangte.

    Vier geweihte Priester, die alle dem Benediktinerorden angehörten und ausnahmslos ein reifes Alter erreicht hatten, saßen bereits in den kleinen, abgeschirmten Beichtstühlen und warteten auf die Sünder. Johannes wusste, dass einige Beichtväter geringere Strafen auferlegten und verzeihlicher waren als andere, sie waren bei den Mönchen beliebter. Aber man wusste nie, wer die eigene Beichte abhören würde. Einige Beichtväter stellten sogar Zusatzfragen, wenn sie mit einem Bekenntnis nicht zufrieden waren, sie bohrten nach wie Inquisitoren.

    Die Mönche knieten sich in verschiedene Kirchenbänke. Jungmönche kamen gewöhnlich zuletzt an die Reihe, was die Marter noch erhöhte. Nacheinander beichteten jetzt die Mönche. Einige Brüder erhoben sich schon nach kurzer Zeit wieder, offenbar waren ihre Verfehlungen gering. Andere saßen länger im Beichtstuhl, um der Absolution teilhaftig zu werden. Alle aber blickten erleichtert auf, wenn sie den Beichtstuhl verließen. Ein Mönch schaute fast triumphierend in die Runde, weil er offenbar mit geringen Strafen davongekommen war und nur einige zusätzliche Gebete absolvieren musste. Er hatte vielleicht nur eines der Stundengebete vergessen, was ihn dazu verführte, nun regelrecht hochmütig auf seine Mitbrüder zu schauen, die sich schwerere Vergehen hatten zuschulden kommen lassen. Er vergaß offenbar, dass auch Hochmut eine Sünde war!

    Johannes blickte sich in der Kapelle um, um sich zu beruhigen und abzulenken. Schon bald würde er an der Reihe sein. Über dem Hochaltar hing ein leidender Christus am Kreuz, mit gebrochenen Augen. In einer Ecke der Kirche befand sich eine überlebensgroße Statue des heiligen Benedikt. Der Ordensgründer schien ihn direkt anzublicken und mit ihm zu sprechen. Johannes erschrak einen Moment. Unversehens wurde die Erinnerung an seine religiösen Unterweisungsstunden wach, und damit die Vita des Ordensgründers. Der heilige Benedikt hatte anfänglich geraume Zeit in einer einfachen Höhle gelebt, bevor er zum Vorsteher eines Klosters berufen worden war. Aber ein neidischer Abt hatte seinen Wein vergiftet und ihn beinahe umgebracht, nur weil er für eine höhere Zucht und Ordnung unter den Mönchen eingetreten war. Doch zuletzt hatte Benedikt seine Neider und Widersacher allein durch sein gottgefälliges Leben überzeugt. Er hatte anderen in Notzeiten beigestanden, Kranke gepflegt und geheilt und sogar Menschen von den Toten auferweckt. Noch immer wurde der heilige Benedikt bei Entzündungen, bei Nieren- und Gallensteinen und bei Vergiftungen angerufen! Am Schluss seines Lebens war er von Engeln auf einer teppichbelegten, lichterfüllten Straße in den Himmel getragen worden, nachdem er die Ordensregeln niedergelegt hatte.

    Johannes zermarterte sein Gehirn. War es nicht Sünde, wenn er vom Pfad seines Ordensgründers abwich? Er wagte es, ein Notgebet an Benedictus zu richten.

    Aber die Statue antwortete nicht, sie starrte ihn nur an.

    In diesem Moment wurde Johannes jäh abgelenkt. Auf einmal vernahm er mit seinem außerordentlichen Gehör das Beichtgeflüster eines seiner Mitbrüder, einem jungen Mönch mit roten Backen. Vielleicht hatte das mit der Tatsache zu tun, dass er in der Kirchenbank aufgerückt war und sich inzwischen in größerer Nähe zu dem Beichtstuhl befand. Einen Augenblick lang versuchte Johannes, sein Gehör abzuschalten. Es war ungehörig, den Sünden anderer nachzulauschen. Aber er konnte sich nicht die Ohren zuhalten, denn seine Hände waren zum Gebet gefaltet. Er hörte alles, alles, jedes einzelne Wort!

    „Ich habe die Hand auf mein Glied gelegt, Vater", bekannte der junge Mönch gerade dem Beichtvater.

    Obwohl er nur flüsterte, verstand ihn Johannes so genau, als würden seine Worte in der gesamten Kapelle widerhallen.

    Der Beichtiger schwieg nur und wartete ab, als der Jungmönch auch schon fortfuhr: „Aber das ist nicht meine größte Sünde."

    Aha, auch andere Mönche wurden von ihrem schlechten Gewissen gepeinigt, nicht nur er. Johannes stand der Atem fast still, als das arme Sünderlein hinzufügte: „Ich habe versucht, dagegen anzukämpfen, aber ohne Erfolg, denn die heilige Maria…!" Der Mönch erstickte fast an seinen eigenen Worten.

    Johannes sah rasch zu ihm hinüber. Aus dem jungen, rotwangigen Gesicht tropften ein paar Tränen auf die Kutte.

    Noch immer schwieg der Beichtvater geduldig.

    Der Mitbruder setzte noch einmal an: „Während meine Hand auf meinem Schoß ruhte, habe ich nicht nur an unseren HERRN gedacht und an all die Schmerzen, die er am Kreuz für uns erlitten hat. Ich.. ich dachte auch an die heilige Maria."

    „Aber das ist doch keine Sünde!", hörte Johannes den Beichtiger leise antworten, der damit dem jungen Mönch das Geständnis erleichtern wollte.

    Johannes hörte den Jungmönch vor Qual aufstöhnen, als er sein Bekenntnis fortsetzte: „Maria, die Gottesmutter, ist voll der Gnaden, aber auch wunderhübsch. Ich konnte meine Gedanken nicht abwenden von… von ihrem Busen."

    Damit war es heraus! Für den jungen Mönch stand die Zeit einen Moment lang still. Der Beichtvater entgegnete nichts, vielleicht war selbst er überrascht. Oder konnte einen Beichtiger nichts mehr überraschen?

    Johannes staunte nur insgeheim. Noch nie hatte er in Maria die Frau gesehen, obwohl einige figürlich-bildhauerische Darstellungen nicht darauf verzichteten, auch die Fraulichkeit der Gottesmutter herauszustreichen.

    Der junge Mönch setzte leise und beschämt hinzu: „Meine Hand lag auf meinem Glied, vielleicht auch um es zu beruhigen. Aber offenbar war der Teufel selbst in es hineingefahren. Immer wieder blitzte der Busen der Gottesmutter vor mir auf."

    In Johannes überschlugen sich auf einmal die Gedanken. Er hatte von Nonnen gehört, die sich in der Mediation über Christus soweit verirrten, dass sie Jesus als ihren Gemahl bezeichneten und in erotische Fantasien verfielen, wenn sie an den HERRN dachten. Aber offenbar gab es auch Mönche, die … nun, nicht umsonst hatte der heilige Benedikt das Zölibat gefordert.

    Johannes wandte sich den anderen Beichtstühlen zu. In der Kirche schwirrte es vor Bekenntnissen. Er hörte auf einmal mehrere Beichtgeflüster zu gleicher Zeit. Einige gestanden, zu viel und zu eifrig der Speise zugesprochen zu haben, denn der heilige Benedikt hatte das Gebot der Mäßigung erlassen. Fast alle hatten eines der Stundengebete vergessen oder es nicht inbrünstig genug hergesagt. Andere gaben zu, dass ihre Gedanken beim Gebet abgewandert waren. Die meisten Jungmönche hatten mit ihren erotischen Fantasien zu kämpfen, einer hatte seinen kleinen Teufel sogar mit einem Holzkreuz zu bändigen versucht, indem er mit dem Kreuz darauf einschlug.

    Doch dann wurden seine Ohren wieder von dem Jungmönch in Anspruch genommen, der sich an den Busen der Gottesmutter verirrt hatte. Flüsternd und beschämt gestand er nun: „Während meine Hand das schwache Fleisch zu beruhigen suchte, dachte ich immer intensiver an die nährenden Brüste Mariens, bis meine rechte Hand meinen kleinen Teufel umfasste und genau das tat, was mir Satan eingab. Meine Hand bewegte sich heftig auf und ab, wie von selbst."

    Johannes hörte nur mehr ungläubig weiter zu. Der Jungmönch schluchzte auf einmal auf und gestand verhalten: „Und dann machte ich in meiner Vorstellung mit Maria selbst Liebe. Ihr Gewand zerfloss plötzlich vor meinen Augen und löste sich auf. Auf einmal lag sie splitternackt vor mir. Ich lag ihr bei wie ein Mann seiner Frau beiliegt. Eine ganze Engelschar, Cherubine und Seraphime, umstanden das Lager, während ich und Maria…während ich also in ihr… Er kramte vergebens nach Worten. Er ließ den Satz offen und beendete sein Geständnis mit den Worten: „Die Engel sangen dabei Hosianna!

    Seine Tränen flossen jetzt reichlich. Er fügte beschämt und entschuldigend noch einmal hinzu: „Der Teufel selbst hat mir die Hand geführt."

    Der Beichtiger gab mit einem Brummton zu verstehen, dass er alles verstanden hatte. Dann sprach er den Jungmönch von seinen Sünden frei. Aber er verdonnerte ihn gleichzeitig zu einer ganzen Anzahl von Vaterunsern und Psalmen. Außerdem befahl er ihm, eine Woche lang die Aborte in ganz Cluny zu putzen.

    Der Mönch trat schließlich sichtlich erleichtert aus dem Beichtstuhl. Noch immer schimmerten auf seinem rotbackigen Gesicht die Tränen.

    Johannes bemerkte nicht, wie ihn ein Nachbar anschubste. Er sah auf. Mein Gott, er war in der Reihe. War es eigentlich auch ein Vergehen, den Bekenntnissen anderer zu lauschen? Aber er konnte sich schlecht für eine Gabe entschuldigen, die doch nur von Gott selbst stammen konnte. Siedend heiß fiel ihm ein, dass er eine noch viel größere Sünde zu beichten hatte als der Jungmönch, der offenbar gerade noch einmal den Krallen des Teufels entkommen war.

    Langsam und schwerfällig erhob er sich. Dann schleppte er seinen Körper zu dem Beichtstuhl und kniete nieder. Daraufhin faltete er die Hände und neigte sein Haupt. Seine ersten Worte lauteten: „Ich habe die schwerste Todsünde wider den Orden begangen, die vorstellbar ist, Vater!"

    3

    Als Johannes die ersten Worte ausgestoßen hatte, fühlte er unmittelbar eine Erleichterung. Jetzt endlich vermochte er, das Gepäck seiner Gedanken abzuladen, das ihn in den letzten Tagen schier erdrückt hatte.

    „Sprich mein Sohn", forderte ihn der Beichtiger auf.

    Johannes holte tief Luft und begann: „Meine größte Sünde ist mein Verstoß gegen die Satzung des heiligen Benedikts. Sie verlangt absoluten Gehorsam. Ich habe unserem Abt und damit gleichzeitig unserem Ordensgründer den Gehorsam versagt."

    In diesem Moment machte sich eine gewisse Unruhe unter den Mönchen breit. Johannes blickte sich irritiert um, etwas stimmte nicht. Dann hörte er es übergenau: Pferdegetrappel! Pferdegetrappel vor den Mauern Clunys. Das war außergewöhnlich. Normalerweise wurde das Kloster nur von Pilgern aufgesucht, die in bescheidenem Büßergewand und jedenfalls zu Fuß kamen, um sich von ihrer Sündenlast zu befreien. Den Klang fordernder, eisenbeschlagener Hufe vernahm man dagegen selten oder nie. In der Umgebung des Klosters Clunys, das in der Nähe des gleichnamigen Städtchens gelegen war, gab es zwar ein Pferdegestüt, es existierten auch Schlösser und verschiedene Kirchen, aber niemand wagte es, mit gezäumten und gesattelten Pferden in die Hochburg der Geistlichkeit einzureiten, wo die Reform der ganzen Christenheit ihren Anfang genommen hatte.

    Als der Lärm zunahm, flogen die Köpfe mehrerer Mönche zu der Eingangspforte der Kapelle. Das Schlagen von Hufen, als sollte das Kloster erstürmt werden! Das war unerhört!

    Der Orden herrschte über mehr als tausend Klöster und 20.000 Mönche, in Frankreich, Deutschland, Italien, England und Polen. Könige knieten nieder, wenn der Abt von Cluny erschien, der nur dem Papst unterstellt war. Die Kanzlei von Cluny war die berühmteste Verwaltungseinrichtung des gesamten Abendlandes. In Cluny wurde hohe Politik gemacht, Cluny war ein Mönchsimperium. Wer also wagte es, mit lautem Pferdegetrappel den Abt von Cluny persönlich herauszufordern und zu erzürnen?

    Auch Johannes hatte irritiert den Kopf in Richtung des Lärms gewendet. Jetzt versuchte der Priester, ihn wieder sanft zur Beichte zurückzuführen: „Sprich weiter mein Sohn!, mahnte er. „In welcher Beziehung hast du den Gehorsam verweigert?

    Johannes druckste herum. Dann sammelte er sich, bis es aus ihm herausplatzte: „Ich habe die Satzung des heiligen Benedikt missachtet, aber auch die Lehren der frühen Äbte Clunys, die Gebote Bernos, Odos und Odilos", gestand er.

    „Welche Gebote?", fragte sein Beichtiger vorsichtig. Jeder wusste, dass Abt Berno einst die Mönchsideale des Ordensgründers ausformuliert hatte. Die Äbte Odo und Odilo hatten weiter an ihnen geschliffen und gefeilt. …

    Der Klang der Pferdehufe drang jetzt noch lauter und aufdringlicher in die Kapelle, obwohl sie mit quaderdicken Mauern von der Außenwelt abgeschirmt war. Stimmen wurden laut. Halb Cluny befand sich in heller Aufregung. Zudem waren auf einmal hin- und hereilende Schritte zu hören sowie die Rufe des Abtes. Es musste sich um einen außerordentlichen Besucher handeln.

    Da vernahm Johannes auf einmal einen Schrei. Jemand hatte den hohen Gast erkannt. „Der heilige Bernhard von Clairvaux!", gellte eine hohe Stimme, die sich selbst überschlug, von Erstaunen und Ehrfurcht.

    Johannes wandte erneut unwillkürlich den Kopf.

    Sein Beichtvater aber schwieg nur, er wartete immer noch auf die Antwort seiner Frage.

    In Johannes aber jagten die Gedanken wie aufgescheuchte Bienenschwärme umher. Bernhard von Clairvaux war eine Legende. Er hatte fünfmal das hohe Amt eines Bischofs abgelehnt, was noch nie vorgekommen war! Er hatte einen Papst auf den Thron Petris gehoben! Er war der eigentliche Initiator des Kreuzzugsgedankens und das wahre Haupt der gesamten Christenheit! Zuerst war Bernhard von Clairvaux dem Zisterzienserorden beigetreten, der die Regeln des heiligen Benedikts noch viel strenger auslegte als die Mönche in Cluny. Die Zisterzienser lebten völlig asketisch, in bitterster Armut, selbst die Zimmer wurden im Winter nicht geheizt. Später hatte Bernhard ein eigenes Zisterzienserkloster gegründet, genannt Clairvaux, weil es in clara vallis, einem hellen Tal gelegen war. Wieder später hatte man Bernhard selbst nach diesem seinem Kloster Bernhard von Clairvaux benannt, dessen erster Abt er wurde. Hunderte, später Tausende von Mönche waren ihm nachgelaufen, wie junge Hunde, denn Bernhard von Clairvaux zeichnete sich aus durch seine völlige Hingabe an Gott. Niemand konnte so hinreißend predigen wie der heilige Bernhard, vor dem selbst die Könige knieten. Er wühlte die Gemüter auf wie kein zweiter.

    Die Gedanken jagten weiter wie ein Blitz durch Johannes` Kopf.

    Inzwischen war der berühmte Abt meist in diplomatischen Belangen unterwegs, in politischen, hoch geheimen Missionen. Was hatte er vor? Warum besuchte er Cluny? Er war der erste Abt, der zu dem heiligen Krieg in Palästina aufgerufen hatte. Die Mission mit dem Schwert hatte er als erster theologisch ausformuliert. Bernhard von Clairvaux hatte das Ideal des Tempelritters geboren, in dem sich der gehorsame, entsagungsvolle Mönch auf der einen Seite mit dem unbesiegbaren, gepanzerten Schwertkämpfer auf der anderen

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