Es darf doch gelacht werden oder "Dilemma-Gesellschaft": Vom Mutig-Sein, Beleidigt-Sein und Listig-Sein
Von Gerd Ossenbrink
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Über dieses E-Book
Muslime, und hier besonders dschihadistische Fanatiker, verstehen keinen Spaß auf ihre Kosten. Wer das Bild des Propheten herstellt und zeigt, beleidigt alle Muslime, und es kann tödlich enden. Das ist "koranisches" Urgesetz.
Eine Spirale der religiös induzierten Gewalt ist die Folge. Der Islam scheint sich in einem Gewaltexzess zu befinden, mit ungewissem Ausgang für unsere Zivilisation.
Ein weiteres Dilemma zeigt sich am Beispiel Griechenland, das offensichtlich den Anforderungen des globalen Kapitalismus nicht entspricht und wohl auch nicht entsprechen kann. Das hat weitreichende Folgen für das Land, aber auch für Europa. Angesichts der griechischen Geschichte, vor allem der Antike, befällt uns tiefe Trauer...
Gerd Ossenbrink
Gerd Ossenbrink, geboren 1943, katholisch sozialisiert, Schüler in einem Ordensinternat und Abitur an einem Jesuitengymnasium, Lehrer und Schulleiter a. D., ehem. Kommunalpolitiker, Öffentliche Interventionen in gesellschaftlichen Diskursen
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Buchvorschau
Es darf doch gelacht werden oder "Dilemma-Gesellschaft" - Gerd Ossenbrink
ZUM AUTOR
Gerd Ossenbrink,
geboren 1943, katholisch sozialisiert, Schüler in einem Ordensinternat und Abitur an einem Jesuitengymnasium, Lehrer und Schulleiter a. D., ehem. Kommunalpolitiker, Öffentliche Interventionen in gesellschaftlichen Diskursen.
Inhalt
Vorwort
Vom Mutig-Sein und Beleidigt-Sein
Literatur
Bildnachweis
Die griechische List
Literatur
Bildnachweis
Vorwort
Das ist so eine Situation zu Beginn des Jahres 2015. Ein Anlass ergibt sich zu schreiben, es ist fast ein Zwang angesichts der Ereignisse von Paris und der nachfolgenden irritierenden Manifestationen von Bekennertum, von Widerständigkeit, aber auch klammheimlicher Freude. Ich habe mich diesem Zwang ergeben und habe vieles einfließen lassen, was im weiten Sinne erhellend oder bedenkenswert sein kann. Der Cluster auf Seite → ergab sich fast von allein, die Begriffe purzelten, verlangten nach Abgrenzung, nach Definitionen, wollten an das gerade Geschehene irgendwie angepasst werden, verlangten aber auch gleichzeitig nach Abgrenzung und Distanzierung zu den Morden in Paris, in der Redaktion eines Satiremagazins, und dann in dessen Umfeld. Neunzehn Menschen sind am Ende tot, siebzehn sind die Opfer von zwei Mördern, deren Kennzeichen die Verweigerung von säkularem Umgang mit der Welt und auch deren Gottheiten und Heiligtümern ist. Die Fundamentalisten maßen sich an zu definieren, worüber gelacht, geschmunzelt und disputiert werden darf in unheiligem Spaß oder auch heiligem Ernst. Sie sind aus der Zeit gefallen, hören und lesen, was sie nicht verstehen können, und folgen ihrem Gotteswahn oder ihren Religionsverführern.
Indes: Gibt es nicht auch Grenzen beim Lächerlich-Machen, darf Spaß grenzenlos bis zur Geschmacklosigkeit sein, darf das Wort Blasphemie noch verwendet werden, darf Spaßgesellschaft alles?
Darauf einige Gedanken zu verschwenden tut meines Erachtens bitter not, wenn wir nicht grenzenlose Idioten sein wollen, die schenkelklopfend verblöden.
Der weitere Verlauf dieses Jahres ist geprägt durch die ökonomische, soziale und politische Krise Griechenlands, die sich zu einem Debakel zu entwickeln droht und so auch ständig medial inszeniert wird. Es ist für mich ein Beispiel des erbarmungslosen Umgangs mit den Schwachen in einer globalen kapitalistischen Welt. Darüber einen historisch-kritischen Essay zu schreiben schien mir notwendig und erhellend zu sein.
Julian Huxley (1887−1975), der große englische Zoologe, Philosoph, Visionär und erste Generaldirektor der UNESCO, hat den Begriff des evolutionären Humanismus geprägt und diesen Begriff mit Inhalt gefüllt. In seinem UNESCO-Grundlagentext wies er nachdrücklich darauf hin, dass die zivilisatorische Weiterentwicklung nur »auf der Basis eines auf den Principien von Wissenschaft und Humanismus beruhenden Rahmenkonzepts gelingen kann«.
Die UNESCO dürfe sich nicht auf die sich gegenseitig ausschließenden (und hartnäckig bekämpfenden) Religionen bzw. philosophischen Denkschulen stützen, sondern müsse eine kosmopolitische Perspektive entwickeln, »einen wissenschaftlichen Welt-Humanismus«. Seine Überlegungen scheinen mir für die Zukunft unserer Zivilisation von größter Bedeutung zu sein. Daher stelle ich einen Gedanken von ihm diesen Essays voran:
Der evolutionäre Humanismus habe nichts zu tun mit Absolutem, einschließlich absoluter Wahrheit, absoluter Moral, absoluter Vollkommenheit und absoluter Autorität. Wir seien durchaus in der Lage, »geeignete Maßstäbe zu finden, auf die wir uns in unseren Handlungen und Absichten beziehen können«.
Diese Maßstäbe gilt es zu suchen und wiederzuentdecken.
Satire Ulk Kalauer
Karikatur Groteske Zote
Kabarett Comedy Sketch
Glosse Humoreske Witz
Parodie Humor Narretei
Eulenspiegelei Persiflage Spott
Nonsens Provokation
Blasphemie Agitprop
Vom Mutig-Sein und Beleidigt-Sein
Wer das Bild des Propheten Mohammed »herstellt« und zeigt, beleidigt alle Muslime dieser Welt. Das ist »koranisches« Urgesetz. Wie der oder die Beleidigten damit umgehen, ist Auslegungssache auf einer nach oben offenen Erregungsskala von null bis Tod dem Beleidiger.
Das ist die Titelseite der ersten Ausgabe von Charlie Hebdo nach dem Mordanschlag. Insgesamt wurde eine Auflage von sieben Millionen gedruckt und verkauft. Vorher war die Auflage 30.000 bis 60.000.
In der Welt des religiösen Irrationalismus, in der ein Gott Befehle erteilt, denen zu gehorchen oberstes
Abb 2: »Alles ist vergeben«
Gebot ist, ist es vorbei mit der säkularen Spaß- und Eventkultur, der sich die westliche, christlich abendländische und kapitalistisch organisierte Gesellschaft mit Wonne hingibt. Nichts ganz ernst meinen und nehmen ist hier das Gebot der Stunde.
Aber die Beleidigten meinen es ernst, verbrennen Flaggen, randalieren vor Botschaften, zeigen Vandalismus, prügeln, drohen die Ermordung an, sprechen Fatwas (geistliche Tötungsbefehle) aus und schreiten zur äußersten Tat wie in Paris oder an anderen Orten. Sie sind ein Teil der übergroßen Anzahl perspektivloser Jugendlicher in den islamischen Ländern, aber nicht nur dort. Experten wie Gunnar Heinsohn sprechen von »youth bulge«. Er zitiert Samuel Huntington aus dessen vielbeachtetem Buch Kampf der Kulturen. »Das riesige Reservoir an oft beschäftigungslosen Männern zwischen 15 und 30 Jahren ist eine natürliche Quelle der Instabilität und Gewalt innerhalb des Islam wie gegen Nichtmuslime. Welche anderen Gründe auch sonst noch mitspielen mögen, dieser Faktor allein erklärt zu einem großen Teil die muslimische Gewalt.«
Einige Leser werden vermissen, dass ich nicht sofort von Terroristen spreche oder wenigstens von Dschihadisten oder von Salafisten und nicht einmal dem »Mainstream-Sprech« vom Missbrauch der Religion zu folgen geneigt bin, sondern die Dinge klar