eBook98 Seiten58 Minuten
Der Euro-Wahn und seine Nutznießer: Politische und ökonomische Motive, Hintergründe und Folgen
Von Hermann Patzak
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Der Euro hat die Volkswirtschaften Europas nachhaltig geschwächt und geschädigt.
Mit dem Euro untrennbar verbunden ist die Legende, dass die Deutschen die größten Profiteure des Euro seien. Das widerspricht den Tatsachen, es ist eine Lüge:
Innerhalb weniger Monate nach Einführung wertete der Euro um 30 Prozent gegenüber dem US-Dollar ab! Und mit ihm die an ihn gebundene DM. Das hatte nicht nur zur Folge, dass die deutschen Exporte für Ausländer um 30 Prozent billiger wurden, auf der Gegenseite wurden alle Importe um 30 Prozent teurer. Diese schlagartige Verwerfung der Preis- und Kostenstrukturen löste in Deutschland die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Der Euro als Ursache dieser Krise wurde nie genannt. Weder von den stets zitierten Ökonomen, noch von den Medien und schon gar nicht von der Politik.
Für das internationale Finanzkapital, das weltweit nach profitablen Aufkäufen giert, verbilligten sich Aufkäufe deutscher Unternehmen, Grundstücke, Wohnungen und Agrarflächen. Der Anteil ausländischer Eigentümer an den größten deutschen Aktiengesellschaften stieg von 1997 - 2007 von 10 auf 65 Prozent. Ohne den Euro wären diese Eigentumsübertragungen unmöglich gewesen. In den Jahren von 1970 bis 1995 war der Wert der DM jährlich um 6,17 Prozent angestiegen.
Die ehemaligen Schwachwährungsländer hat der Euro auf andere Weise geschädigt. Dank des für ihre Verhältnisse hohen Euro-Außenwertes konnten sie billiger im Ausland einkaufen als im Inland selbst produzieren. Ihre Wettbewerbsfähigkeit war sogar bei ihren typischen Exportgütern, wie dem Tourismus, erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Euro verschaffte ihnen in den ersten Jahren einen großartigen Aufschwung. Doch es war eine mit billigen Krediten finanzierte Scheinblüte, die in der von den USA losgetretenen Finanz- und Wirtschaftskrise schlagartig zusammenbrach. Die anschließenden Rettungsversuche galten primär dem Euro. Die den zahlungsunfähig gewordenen Euro-Ländern auferlegten Spardiktate mussten ihre Krise zwangsweise noch verschärfen und vertiefen. Das hätten Ökonomen und Politiker auch wissen müssen. Ein Blick in die Geschichte der Weimarer Republik (Brüningsche Notverordnungen) hätte sie das lehren können.
Als Fazit bleibt festzustellen: Den "Europäern" wäre viel Leid erspart geblieben, wenn ihre Politiker - aus unterschiedlichen und sogar gegensätzlichen Motiven heraus - nicht der Euro-Wahn ergriffen hätte. Er hat den Völkern Europas weder Wohlstand noch Frieden gebracht.
Mit dem Euro untrennbar verbunden ist die Legende, dass die Deutschen die größten Profiteure des Euro seien. Das widerspricht den Tatsachen, es ist eine Lüge:
Innerhalb weniger Monate nach Einführung wertete der Euro um 30 Prozent gegenüber dem US-Dollar ab! Und mit ihm die an ihn gebundene DM. Das hatte nicht nur zur Folge, dass die deutschen Exporte für Ausländer um 30 Prozent billiger wurden, auf der Gegenseite wurden alle Importe um 30 Prozent teurer. Diese schlagartige Verwerfung der Preis- und Kostenstrukturen löste in Deutschland die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Der Euro als Ursache dieser Krise wurde nie genannt. Weder von den stets zitierten Ökonomen, noch von den Medien und schon gar nicht von der Politik.
Für das internationale Finanzkapital, das weltweit nach profitablen Aufkäufen giert, verbilligten sich Aufkäufe deutscher Unternehmen, Grundstücke, Wohnungen und Agrarflächen. Der Anteil ausländischer Eigentümer an den größten deutschen Aktiengesellschaften stieg von 1997 - 2007 von 10 auf 65 Prozent. Ohne den Euro wären diese Eigentumsübertragungen unmöglich gewesen. In den Jahren von 1970 bis 1995 war der Wert der DM jährlich um 6,17 Prozent angestiegen.
Die ehemaligen Schwachwährungsländer hat der Euro auf andere Weise geschädigt. Dank des für ihre Verhältnisse hohen Euro-Außenwertes konnten sie billiger im Ausland einkaufen als im Inland selbst produzieren. Ihre Wettbewerbsfähigkeit war sogar bei ihren typischen Exportgütern, wie dem Tourismus, erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Euro verschaffte ihnen in den ersten Jahren einen großartigen Aufschwung. Doch es war eine mit billigen Krediten finanzierte Scheinblüte, die in der von den USA losgetretenen Finanz- und Wirtschaftskrise schlagartig zusammenbrach. Die anschließenden Rettungsversuche galten primär dem Euro. Die den zahlungsunfähig gewordenen Euro-Ländern auferlegten Spardiktate mussten ihre Krise zwangsweise noch verschärfen und vertiefen. Das hätten Ökonomen und Politiker auch wissen müssen. Ein Blick in die Geschichte der Weimarer Republik (Brüningsche Notverordnungen) hätte sie das lehren können.
Als Fazit bleibt festzustellen: Den "Europäern" wäre viel Leid erspart geblieben, wenn ihre Politiker - aus unterschiedlichen und sogar gegensätzlichen Motiven heraus - nicht der Euro-Wahn ergriffen hätte. Er hat den Völkern Europas weder Wohlstand noch Frieden gebracht.
Ähnlich wie Der Euro-Wahn und seine Nutznießer
Ähnliche E-Books
Die große Ratlosigkeit: Fakten, Hintergründe und Lösungsansatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen2020: Der schleichende Tod der Freiheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Wir begehrten nicht auf! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Wirtschaftskrieg: Sanktionen als Waffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Produktion des Geldes: Ein Plädoyer wider die Macht der Banken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCorona 2021: Warten auf Godot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPrivatisierung: Idee und Praxis seit den 1970er Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Euro-Misere: Essays zur Staatsschuldenkrise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRevolution für Europa Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinanzkrieg: Angriff auf den sozialen Frieden in Europa Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEuropas Stunde: Der Kampf der groβen Mächte und die Renaissance eines unterschätzten Kontinents Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGescheitert: Warum die Politik vor der Wirtschaft kapituliert Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nach dem Ersten Weltkrieg: Lebensversuche moderner Demokratien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHaltung und Widerstand: Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegenStandpunkt 4-16: Politsche Vierteljahreszeitschrift Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas jetzt Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Was wir in Deutschland immer wieder falsch machen: - Handbuch für eine grundlegende Umorientierung - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas jetzt zu tun ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTatort Euro: Bürger, schützt die Demokratie, das Recht und euer Vermögen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Dritte Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Plünderung Griechenlands und die Rückkehr der "deutschen Frage": gleichheit 4/2015 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Inflation: Als Deutschland wirklich pleite war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGötterdämmerung - Warum "Die" es nicht können!: Eine Gesellschaftskritik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schützling: Stasi-Agent Adolf Kanter, Helmut Kohl, die Korruption und die größte Spionageaffäre der Bundesrepublik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegenStandpunkt 2-18: Politische Vierteljahreszeitschrift Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrise der Inflationskultur: Geld, Finanzen und Staat in Zeiten der kollektiven Korruption Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Diktatur der Märkte: Aufbruch in die sozio-ökologische Wende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenS.O.S. Germany: Wie Deutschland ausgeplündert wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Corona-Schock: Wie die Wirtschaft überlebt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Wirtschaft für Sie
Die Bedürfnispyramide: Menschliche Bedürfnisse verstehen und einordnen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Smith in 60 Minuten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Marketing-Mix: Mit 4 P zur erfolgreichen Strategie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die SWOT-Analyse: Erstellen Sie einen Strategieplan für Ihr Unternehmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blue-Ocean-Strategie: Neue Wege, die Konkurrenz hinter sich zu lassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wertkette nach Porter: Wettbewerbsvorteile erkennen und ausbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInvestment Punk: Warum ihr schuftet und wir reich werden. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5ECONOMIX: Wie unsere Wirtschaft funktioniert (oder auch nicht) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der reichste Mann von Babylon: Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Six-Sigma-Methode: Streben nach Perfektion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen