Das Recht auf Faulheit (Widerlegung des "Rechts auf Arbeit" von 1848): Ein verderbliches Dogma + Der Segen der Arbeit + Was aus der Überproduktion folgt + Ein neues Lied, ein besseres Lied
Von Paul Lafargue
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Über dieses E-Book
Lafargue kritisiert in seiner Schrift die ideologischen (moralischen), bürgerlichen und kapitalistischen Grundlagen des Arbeitsbegriffs seiner Zeit. Dabei kritisiert er auch die Arbeiterbewegung, die von der "seltsamen Sucht", der "Arbeitssucht" beherrscht sei. Bei ihm ist die Rede von der "Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht". Ziel seiner Kritik ist nicht die Forderung eines Grundrechts auf Faulheit, sondern die Abschaffung kapitalistischer Produktionsweisen. Die "kapitalistische Moral" sei "eine jämmerliche Kopie der christlichen Moral, belegt das Fleisch des Arbeiters mit einem Fluch; ihr Ideal besteht darin, die Bedürfnisse des Produzenten auf das geringste Minimum zu drücken, seine Freude und seine Leidenschaften zu ersticken und ihn zur Rolle einer Maschine zu verurteilen, aus der man pausenlos und gnadenlos Arbeit herausschindet." Die bürgerlichen Philosophen kritisiert er als abhängig von ihren Arbeitgebern, in deren Sinne lieferten sie die notwendige Moral der Arbeit. Ihnen stellt er am Beispiel Herodot die griechische Philosophie und ihre Verachtung der Arbeit gegenüber.
Paul Lafargue (1842-1911) war ein französischer Sozialist und Arzt.
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Buchvorschau
Das Recht auf Faulheit (Widerlegung des "Rechts auf Arbeit" von 1848) - Paul Lafargue
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Im Jahre 1849 sagte Herr Thiers als Mitglied der Kommission für den Elementarschulunterricht: Ich will den Einfluß des Klerus zu einem allgemeinen machen, weil ich auf ihn rechne in der Verbreitung jener gesunden Philosophie, die den Menschen lehrt, daß er hier ist, um zu leiden, und nicht jener anderen Philosophie, die im Gegenteil zum Menschen sagt: Genieße!
Herr Thiers formulierte damit die Moral der Bourgeoisie, deren brutaler Egoismus und deren engherzige Denkart sich in ihm verkörperte.
Als das Bürgertum noch gegen den von der Geistlichkeit unterstützten Adel ankämpfte, pflanzte es das Banner der freien Forschung und des Atheismus auf; kaum aber hatte es sein Ziel erreicht, so änderte es Ton und Haltung; und heute sehen wir es bemüht, seine ökonomische und politische Herrschaft auf die Religion zu stützen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte es fröhlich die Überlieferungen des Heidentums aufgegriffen und das Fleisch und dessen Leidenschaften, diesen Greuel
in den Augen der christlichen Moral, verherrlicht; heute dagegen, wo es in Reichtum und Genüssen aller Art fast erstickt, will es von den Lehren seiner Denker, der Rabelais und Diderot, nichts wissen und predigt den Lohnarbeitern Enthaltsamkeit. Die kapitalistische Moral, eine jämmerliche Kopie der christlichen Moral, belegt das Fleisch des Arbeiters mit einem Bannfluch: Ihr Ideal besteht darin, die Bedürfnisse des Produzenten auf das Minimum zu reduzieren, seine Genüsse und seine Leidenschaften zu ersticken und ihn zur Rolle einer Maschine zu verurteilen, aus der nun ohne Rast und ohne Dank Arbeit nach Belieben herausschindet.
Die revolutionären Sozialisten sind somit vor die Aufgabe gestellt, den Kampf, den einst die Philosophen und Satiriker des Bürgertums gekämpft, wieder aufzunehmen: sie haben wider die Moral und die Soziallehren des Kapitalismus Sturm zu laufen und in den Köpfen der zur Aktion berufenen Klasse die Vorurteile auszurotten, welche die herrschende Klasse gesät hat; sie haben allen Moralitätsheuchlern gegenüber zu verkünden, daß die Erde aufhören wird, das Tal der Tränen für die Arbeiter zu sein, daß in der kommunistischen Gesellschaft, die wir errichten werden - wenn es geht, friedlich, wenn nicht, mit Gewalt
-, die menschlichen Leidenschaften freien Spielraum haben werden, da alle von Natur aus gut sind, wir nur ihren falschen und übermäßigen Gebrauch zu vermeiden haben
.[1] Und das wird nur durch das freie Gegenspiel der Leidenschaften und die harmonische Entwicklun