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Ormurin Langi
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Ormurin Langi

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Ein Skalde wird beauftragt, ein Loblied auf das neue Schiff von Wikingerkönig Olaf zu verfassen. Die "Ormurin Langi" soll riesig, uneinnehmbar und vor allem golden werden. Doch die Frau des Königs hat Anderes im Sinn und bringt den Skalden in Gefahr.
(ca. 22 Seiten)
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateDec 9, 2015
ISBN9783959266482
Ormurin Langi

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    Ormurin Langi - Tjure Sigmarsson

    Ormurin Langi

    verfasst 1002 n.Chr., in einem namenlosen Hof nahe dem Nordkap

    Wir Skalden sollen unsere Könige preisen, ihren Mut, ihre Klugheit und ihre Kampfesstärke loben, auf dass ihr Andenken in den Reichen der Nordländer auf ewig gewahrt bleibt (oder wenigstens so lange, bis die Welt untergeht). Dieser Pflicht bin ich nachgekommen, nur das Beste sprach mein Mund über Olaf Tryggvasson, den Sohn von Harald Schönhaar, und die Wahrheit über das goldene Schiff beabsichtigte ich, mit ins Grab zu nehmen. 

    Doch dieser Plan ist nun verworfen. Ich musste erfahren, dass Hallfred, dieser großmäulige Einschmeichler, diese Schande für unseren Berufsstand, ein Totenlied auf unseren König verfasst hat, das man im ganzen Lande singt. Frauen weinen über den Strophen, Männer schlagen sich gegen die Brust, wie Hallfred es angeblich während des Dichtens pausenlos tat, verbittert darüber, die letzte Schlacht seines Königs nicht miterlebt zu haben. Ich wiederhole: nicht miterlebt zu haben! Er war den Ereignissen so fern, wie man nur sein kann, weilte nämlich zu der Zeit, da das goldene Schiff gebaut wurde, in Eisland, wo er herkommt (und wohin er auf der Stelle zurückkehren könnte, wenn es nach mir ginge). 

    Ist es gerecht, dass Hallfred Ruhm erntet und meine Verse vergessen werden? Ich sage: nein! Nicht länger kann ich schweigen. Lest darum, wie es wirklich war.

    Drei Sommer ist es her. Mein Teil der Geschichte begann damit, dass Hallfred, der auf hündische Art Olafs Gunst erworben hatte, nicht aufzutreiben war, als unser König nach ihm verlangte. Allein das ist schon eine Verfehlung, für die man ihn auf der Stelle zurück auf das Fischerboot hätte schicken sollen, auf dem

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