Bertha von Suttner und ihre Themen
By Birgit Heid
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About this ebook
An weitere Gedichte und Briefe aus der Zeit des 1. Weltkriegs von Franz Marc, Wilfred Owen und französischen Dichtern schließen sich Birgit Heids eigene Krisen- und Liebesgedichte an.
Birgit Heid
Birgit Heid, geb. 1961, lebt in Landau/ Pfalz. Sie ist 1. Vorsitzende des Litera-rischen Vereins der Pfalz und Mitglied der Deutschen Haikugesellschaft. Sie führt literarische Veranstaltungen und Schreibworkshops durch. Dreizehn Bücher hat sie seit 2009 veröffentlicht. https://rhein-neckar-wiki.de/Birgit_Heid
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Book preview
Bertha von Suttner und ihre Themen - Birgit Heid
Birgit Heid, Autorin aus Landau/Pfalz, studierte Betriebswirtschaft und arbeitete als Controllerin, bevor sie sich der Literatur verschrieb. Sie verfasste zahlreiche Märchen, Gedichte, eine Chronologie und Kurzprosa. Ihre Gedichte finden sich in Anthologien, beispielsweise in „Gesammelte Augenblicke, 2013, „Literarisches TreibGut
, 2014 und im Haiku-Jahrbuch, 2013 und 2014. Seit 2013 ist sie zweite Vorsitzende und Sektionsleiterin Landau des Literarischen Vereins der Pfalz e.V.. Neben der Leitung einer Autorengruppe organisiert sie literarische Veranstaltungen.
Inhalt
Vorwort
Birgit Heid: Berthas Lebensbericht
Bertha von Suttner: Sieben Textauszüge aus ihrem Roman „Die Waffen nieder!"
Textauswahlen anderer Autoren:
Franz Marc, Briefe
Haiku aus dem Krieg 1914-1918
Wilfred Owen: Gedichte
Eigene Gedichte und Kurzprosa
Krisengedichte und -kurzprosa
Liebesgedichte
Zeittafel
Quellennachweis
Vorwort
Die Idee zu diesem Band entstand nach der Einladung zu einer Lesung im südpfälzischen Freimersheim im Jahr 2016. Ausgehend von der Themenstellung „Bertha von Suttner, deren Biografie von Brigitte Hamann ich bereits als kurzgefassten „Lebensbericht
auf kleineren Bühnen 2014 vorgetragen hatte, sammelte ich weitere Texte zum Thema. In erster Linie sind dies Textauszüge aus ihrem bekanntesten Roman „Die Waffen nieder!", welche seinerzeit von Landauer Poetry-Schülern gelesen wurden, darüber hinaus Gedichte und Briefe anderer Autoren aus der Zeit des Krieges 1914-1918. Ferner hatte ich das Bestreben, eigene Krisentexte und Liebesgedichte meinem Publikum zugänglich zu machen.
Bertha von Suttner, 1943 als Gräfin geboren, wurde aufgrund ihrer unreinen adeligen Herkunft der Zugang zum Hochadel verwehrt. Sie arbeitete als Gouvernante in Wien, wo sie Arthur von Suttner kennen- und lieben lernte. Mit ihm zusammen lebte sie einige Jahre in Georgien, wo sie sich mit zeitgenössischer und gesellschaftskritischer Literatur beschäftige. Zurück in Wien begann sie mit ihrer friedensengagierten Arbeit. Sie lernte Friedensvereine kennen und vernetzte sie und viele Menschen zu einer europäischen Bewegung. Sie organisierte internationale Friedenskongresse, erhielt 2905 den Friedensnobelpreis und war unermüdlich aktiv bis zum Ende ihres Lebens kurz vor Kriegsausbruch 1914. Auch ihre Romane tragen ihrem Friedensengagement Rechnung.
Weil die von vielen Zeitgenossen mitgetragene Begeisterung für die Aufrüstungsaktivitäten im Hinblick auf einen sich anbahnenden Krieg als willkommenen Gesellschaftserneuerer einen wichtigen Aspekt der Themenstellung bildet, findet sich diese Euphorie im vorliegenden Band an verschiedenen Stellen wieder. Die kriegerischen Situationen selbst, in Gedichten und Briefen erzählt, kommen ebenfalls nicht zu kurz, so auch in Bertha von Suttners Roman „Die Waffen nieder!".
Die ausgewählten Textauszüge aus ihrem Roman geben u.a. den Verlust des Geliebten bei Kampfhandlungen wider, daraufhin das junge Ehepaar, das kurz vor der Geburt des Sohnes die Trennung der Ehegatten aus Anlass des Frontdienstes erfährt. Es werden Fragen der Erziehung zum traditionellen Rollenbild erörtert und es treffen Frontberichte zu Hause ein. Als diese eines Tages ausbleiben fährt die Romanheldin als Helferin in die Kriegsgebiete, um dort persönlich das Grauen zu erleben.
Einer der aktivsten Schreiber aus dem 1. Weltlkieg war Franz Marc. Auch er ließ sich von der Begeisterung tragen und widersetzte sich den Diskussionen seiner Kollegen. Geboren 1880 in München, wuchs Franz Marc in einem gutbürgerlichen Hause auf, in seiner Jugend schwärmte er für Wagner und Nietzsche. Einsam, grüblerisch und mit hehren Zielen, scheint er sein romantisches Refugium abseits von der Welt gefunden zu haben – der „Blaue Reiter vom Ried, ein „Großbiblischer, an dem der Duft Edens hing
(E. Lasker-Schüler). Doch stand er ebenso mit beiden Beinen im Leben, war herzlich, hilfsbereit und pragmatisch. Die Kunst bleibt hingegen sein Sehnsuchtsort. Wie viele Künstler und Intellektuelle neigte auch Franz Marc dazu, den Krieg als „positive Instanz zu überhöhen. Er sah ein krankes Europa, das durch den Krieg geläutert werden müsse. Ein Sinneswandel setzte, wie auch bei vielen anderen Menschen, erst später ein. Im Oktober 1915 bezeichnete er den Krieg als den „gemeinsten Menschenfang, dem wir uns ergeben haben.
Am 4. März 1916 fiel Franz Marc vor Verdun.
Als Haiku-Autorin und Mitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft besitze ich das außergewöhnliche Buch „Mitten ist Gesicht, herausgegeben von Stefan Wolfschütz und aus dem französischen übersetzt von Klaus-Dieter Wirth, und es war mir ein besonderes Anliegen, diese im wahrsten Sinne des Wortes treffenden Dreizeiler und mithin die großartige Leistung zur Zusammenstellung dieses Buches weiterzugeben. „So wie hundert Jahre später das Zeitgeschehen getwittert wird, haben damals junge französische Intellektuelle mitten im Kriegsgefecht die kürzest mögliche lyrische Form des Haiku gewählt, um das grauenhafte Geschehen zu dokumentieren
und auf ihren persönlichen Nenner zu bringen. Dabei war die japanische Gedichtform des Haiku in Europa