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Die großen Western 137: Töte …
Die großen Western 137: Töte …
Die großen Western 137: Töte …
Ebook123 pages1 hour

Die großen Western 137: Töte …

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About this ebook

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).


Gewehre schoben sich aus dem dichten Grün der Strauchgruppen hervor. Sonnenschein brach sich auf den Läufen der Winchester. In den Baumkronen raunte der Wind. Bösartig peitschten die Schüsse auf. Mündungsfeuer versengte die Blätter. Fauchend gingen die Kugeln ins Tal und klatschten in die Körper von Menschen … O Herr, sieh auf dieses Land! Warum gibt es kein Ende mit diesem Morden! Siehst du es nicht, hörst du es nicht, wie sie schreien und flehen?
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateMar 29, 2016
ISBN9783740901134
Die großen Western 137: Töte …

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    Die großen Western 137 - U.H. Wilken

    Die grossen Western 137 – Töte …

    Die grossen Western –137–

    Töte …

    Roman von U. H. Wilken

    Gewehre schoben sich aus dem dichten Grün der Strauchgruppen hervor. Sonnenschein brach sich auf den Läufen der Winchester. In den Baumkronen raunte der Wind.

    Bösartig peitschten die Schüsse auf.

    Mündungsfeuer versengte die Blätter. Fauchend gingen die Kugeln ins Tal und klatschten in die Körper von Menschen …

    O Herr, sieh auf dieses Land! Warum gibt es kein Ende mit diesem Morden! Siehst du es nicht, hörst du es nicht, wie sie schreien und flehen?

    Pulverrauch stieg über den Strauchgruppen empor und in die Bäume. Pferde stampften unruhig und zerrten an den Zügeln. Beißender Qualm wehte in die vor Hass verzerrten Gesichter weißer Männer. Gnadenlos schossen sie ins Tal. Einer lachte röhrend, wie irre. Erbarmungslos schickten sie die Bleistücke zwischen die zerschlissenen Zelte. Sie schossen auf alles, was sich bewegte …

    Und unten liefen die Apachen umher und versuchten, dem Tod zu entrinnen. Sie schossen zurück, doch ihre Waffen waren alt und schlecht; die Schüsse blieben wirkungslos.

    Röchelnd brachen sie zusammen, krallten ihre Hände in den Boden. Frauen rissen ihre Kinder an sich. Schreiend und weinend fielen sie auf die Knie. Die Kinder starben in ihren Armen. Sie alle entkamen nicht dem tödlichen Hass der Weißen. Krieger fielen im Feuer der Schüsse. Greise kippten um wie alte dürre Bäume. Squaws krochen umher. Kugeln fuhren in die Glut des Lagerfeuers und wirbelten das Holz und die Asche hoch. Kinder schrien gellend, blickten mit geweiteten Augen auf ihre Eltern und starben unter den Schüssen …

    Und dann kamen die Männer unter den Bäumen hervorgeritten. Sie trieben die Pferde ins Tal und jagten auf das Lager der Apachen zu. Während das Echo der Schüsse in den Tälern brüllte, taumelten die letzten Apachen davon. Doch die Reiter holten sie ein.

    Sie schlugen mit den Gewehrkolben zu, sie warfen sich auf die Apachen, stachen zu, würgten und wüteten unter höllischem Gelächter … Der Wind trug den Knall der Schüsse weit davon, durch Täler und über kalte Höhen, über bizarre Felsklippen, durch Canyons und zu dem Mann Cheyenne …

    Hoch aufgerichtet stand er am Feuer und horchte. Der Wind bewegte sein sandfarbenes, fast graues Haar. Sonnenschein lag auf dem wettergebräunten verwitterten Gesicht. Die grauen Augen waren fast geschlossen.

    Ein Mann und seine Legende … An den langen Beinen waren Chaps. Lederschnüre hingen herunter. Aus den glühenden Holzscheiten stieg schwacher Rauch und in das harte Gesicht.

    Fernab verloren sich die Schüsse, und es war wieder still in weiter Runde. Die Wipfel der Bäume wiegten sich im Wind, die Sonne flirrte durch die Baumlücken.

    Jäh kam Leben in den großen Mann. Mit den Stiefeln stampfte er durch die Glut, erstickte das Feuer und packte die Winchester. Mit großen Schritten ging er zu seinem Pferd, zog sich in den Sattel und ritt an.

    Auf windiger Höhe verhielt er und witterte wie ein Wolf. Nichts war zu hören und zu sehen. Der Tag schien so friedlich zu sein. Die klare Luft füllte die Täler, der Himmel war von seidiger Bläue.

    Hart trieb Cheyenne sein Pferd an und ritt durch die Täler. Der alte Stetson hing am Kinnriemen im Nacken und schlug auf und ab. Die Chaps an den Beinen flatterten. Schnell trug ihn das Pferd nach Süden.

    Als er das Tal des Todes erreichte, waren die Mörder schon verschwunden.

    Steif saß er im Sattel, verhielt am Talrand und starrte auf die entseelten Körper. Das Feuer schwelte noch schwach …

    Langsam ritt er ins Tal. Sein Gesicht war wie aus Stein, und in seinen Augen war es seltsam dunkel. Vor den Toten saß er ab, stand mit gesenkter Winchester still und atmete schwer.

    Kein Wort kam über die rauen Lippen. Er schloss einen Atemzug lang die Augen – dann ging er steif um die Toten.

    Jeden sah er genau an. Er blickte in starre Augen, in die Gesichter von Kindern – und er konnte sich seiner Gefühle nicht wehren. Die Hand krampfte sich um die Winchester. Die Stiefel rieben durch den Sand. Plötzlich vernahm er leises Schluchzen. Sofort stand er still und blickte über die Toten hinweg.

    Hufspuren führten durch das Todeslager, Squaws und Männer lagen halbnackt im zerstampften Gras. Der Tod zeigte seine Fratze. Es war still, doch es war kein Frieden.

    Und dort drüben im Gras, wo der Boden aufgewühlt war, wo ein verzweifeltes Kampf stattgefunden und der Apache sich mit letzter Kraft gewehrt hatte – dort lag ein abgerissenes Sporenrad.

    Cheyenne ging hin und hob es auf.

    Es war aus Stahl, ganz billig, verschrammt und verdreckt. Und wo es gelegen hatte, da waren auch die Hände des Apachen …

    Wieder schluchzte es irgendwo. Der Mann schob das Sporenrad in die Tasche der langen Lederjacke und ging umher. Vor dem zerfetzten Zelt blieb er stehen. Kugeln hatte die Zeltplane durchlöchert. Er packte die Plane und riss sie zur Seite, blickte in das Zelt und sah einen Jungen. Der wohl vierzehnjährige Indianerjunge lag unter buntbestickten Decken, hatte sich sammengekrümmt und stierte Cheyenne voller Todesangst an. Sein Gesicht war grau wie Asche. Aus dem Oberarm sickerte Blut. Die Decken waren blutverschmiert … Langsam legte Cheyenne die Winchester zu Boden. Tief beugte er sich hinunter und kroch ins Zelt.

    Der Junge wich zurück und zitterte am ganzen Körper. Das Grauen war in seinem Gesicht.

    »Ich bring dich weg von hier«, murmelte Cheyenne ernst, und in seinen blauen Augen, die sonst immer so hart und kalt blickten, wurde es seltsam weich. »Du lebst – und du sollst noch viele Jahre leben. Ich will, dass du alt wirst und dass du eines Tages erzählst, was hier geschehen ist, was Weiße getan haben …«

    Er streckte die Hand aus, hielt sie dem Jungen hin und wartete.

    »Ich gehör nicht zu diesen Schweinehunden, Junge. Kannst du mich verstehen?«

    Der Boy lauschte dem Tonfall dieser ruhigen dunklen Stimme. Tränen waren auf seinem Gesicht. Er krümmte sich wie ein getretener Wurm zusammen und weinte.

    Da sprach Cheyenne in spanischer Sprache zu ihm, und der Junge horchte auf.

    »Mein Pferd steht draußen. Wir beide reiten aus diesem Tal. Ich muss mir deine Wunde ansehen. Du sollst leben.«

    Die sehnige Hand war noch da. Der Junge blickte auf sie – und auf einmal kroch er zu Cheyenne. Und der Mann ging hinaus und wartete. Der Junge kam aus dem Zelt und starrte auf die Toten.

    »Komm«, murmelte Cheyenne. Tränen rannen über das graue Gesicht des Jungen. Er ging zu einer Squaw und küsste sie, und dann küsste er einen der Apachen. Schluchzend krümmte er sich zusammen.

    Cheyenne legte die Hand auf den Rücken des jungen Apachen.

    »Die Sonne geht bald unter. Wir müssen weg.«

    Er wollte den Jungen aus dem Tal haben, denn er sollte nicht länger die Toten sehen. Der Anblick der Toten war zu schlimm. Er könnte sich zu tief in das Erinnerungsvermögen dieses Jungen eingraben und ihn nie wieder loslassen. Dann wäre der Hass zeit seines Lebens in ihm.

    Sanft zog Cheyenne ihn hoch und geleitete ihn zum Pferd. Er wollte einmal ausweichen, doch Cheyenne ließ es nicht zu. Er drückte den Jungen hoch und aufs Pferd, und dann stieg er selber aufs Pferd.

    Langsam ritt er mit dem jungen Apachen aus dem Tal.

    Weitab zwischen den Hügeln verhielt er, rutschte vom Pferd und zog den Jungen herunter. Der Apache ließ ihn nicht aus den Augen, als er Holz für das Feuer sammelte und es aufschichtete. Wenig später leckten die Flammen um das Holz. Die Sonne sank hinter den fernen Bergen im Westen. Cheyenne holte Verbandszeug aus der Satteltasche und kniete sich vor dem Apachen hin.

    »Du wirst sehr tapfer sein, Junge. Wenn ich die Wunde nicht ausglühe, wird der Arm anschwellen, du wirst Fieber bekommen und sterben.«

    Der Boy sah ihn mit dunklen geröteten Augen an. Er spürte wohl, dass dieser große und hagere Mann ihm helfen wollte, und er versuchte nicht, zu fliehen. Er zuckte nur zusammen, als Cheyenne seinen Arm umfasste.

    Die Kugel hatte den Oberarm aufgerissen. Der ganze Unterarm war blutverkrustet. Dreck war in der Wunde.

    Cheyenne holte die Blechflasche und goss Wasser auf die Wunde. Mit einem Stück saubernen Verbandes säuberte er die Wunde. Dann zog er das Messer und hielt es in die Flammen. Langsam begann die Klinge zu glühen.

    Mit flackernden Augen stierte der Apache auf das Messer. Immer wieder schluckte er würgend. Schweiß rann übers Gesicht.

    »Es ist

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