eBook331 Seiten4 Stunden
Vom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 2.2 Die Mittelschule
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Der Kampf um die Schule tobt seit über vier Jahrzehnten. Er ist zum ideologischen Grabenkrieg geworden: Gesamtschule gegen dreigliedrige Schulen, Schule mit oder ohne Disziplin, Noten und Sitzenbleiben. Gelitten haben die Schüler, die Eltern und die Bildung. Wir müssen einen gordischen Knoten durchschlagen.
Wir müssen dabei Ordnung in den Bildungsdschungel bringen. In Bayern kommen 40% der Studenten nicht vom Gymnasium. Die Arbeitsagentur nennt 15.937 Studiengänge an deutschen Hochschulen. Für die Bürger muss das Bildungssystem verständlich, durchschaubar und überzeugend werden. Die Eltern müssen über den Weg ihrer Kinder durch die Schule entscheiden. Sie wollen dazu die passenden Angebote. Das ist weder die Gesamtschule noch die dreigliedrige Schule. Wir brauchen nach der Grundschule die neigungs- und begabungsgerechte „Mittelschule für alle“, für die praktisch wie für die theoretisch Begabten. Das führt zu einer Technischen und einer Naturwissenschaftlichen, zur Wirtschaftlichen und zur Sprachlichen Mittelschule. Diese vier Schularten sind nicht gleichartig, aber gleichwertig. Sie schließen mit der Mittleren Reife ab.
An die Mittelschule schließen sich die Technische und Naturwissenschaftliche, die Sprachliche und die Wirtschaftliche Oberschule an. Hinzu kommt noch die Lehre mit der Berufsoberschule. Wir brauchen ab der Mittleren Reife einen dualen Bildungsweg bis zum Hochschulabschluss. Das ist ein typisch deutscher Weg. Wir lernen fürs Leben. Wir müssen am Ende jeder Schulstufe das können, was wir im nächsten Lebensabschnitt brauchen. Dabei müssen wir unterscheiden: Was ist an Wissen und Können wichtig und unverzichtbar, was nett und erfreulich, wenn wir es können? Das ergibt den Unterschied zwischen „Lernfächern“ und „Lehrfächern“. In den Lernfächern (z. B. Deutsch, Mathe, Englisch) gibt es am Ende jeder Schulstufe staatliche Abschlussprüfungen. Diese legen die Ziele fest, den Weg zu den Zielen wählen die örtlichen Schulen eigenverantwortlich und selbstständig.
Das führt zur „Bürgerschule“ und zum Abschied von der staatlichen Obrigkeitsschule. Bei der Bürgerschule liegt die Schulträgerschaft ganz bei der Gemeinde. Die Eltern (Erziehungsberechtigte), die Lehrer (Fachkräfte) und die Gemeinderäte (Träger der politischen und finanziellen Verantwortung) bestimmen gemeinsam das Schulgeschehen. Damit kommen wir zu einem „Schulrat neuer Art“. Hier sind die drei Gruppen gleichberechtigt vertreten (Drittelparität). Ausführungsorgan der Beschlüsse des Schulrats, Leiter der laufenden Verwaltung und Schulleiter ist ein volksgewählter Kulturbürgermeister. Vorbild sind die Schweizer Schulpflegschaften sowie das dänische und niederländische Schulmodell. Es geht!
Wir müssen dabei Ordnung in den Bildungsdschungel bringen. In Bayern kommen 40% der Studenten nicht vom Gymnasium. Die Arbeitsagentur nennt 15.937 Studiengänge an deutschen Hochschulen. Für die Bürger muss das Bildungssystem verständlich, durchschaubar und überzeugend werden. Die Eltern müssen über den Weg ihrer Kinder durch die Schule entscheiden. Sie wollen dazu die passenden Angebote. Das ist weder die Gesamtschule noch die dreigliedrige Schule. Wir brauchen nach der Grundschule die neigungs- und begabungsgerechte „Mittelschule für alle“, für die praktisch wie für die theoretisch Begabten. Das führt zu einer Technischen und einer Naturwissenschaftlichen, zur Wirtschaftlichen und zur Sprachlichen Mittelschule. Diese vier Schularten sind nicht gleichartig, aber gleichwertig. Sie schließen mit der Mittleren Reife ab.
An die Mittelschule schließen sich die Technische und Naturwissenschaftliche, die Sprachliche und die Wirtschaftliche Oberschule an. Hinzu kommt noch die Lehre mit der Berufsoberschule. Wir brauchen ab der Mittleren Reife einen dualen Bildungsweg bis zum Hochschulabschluss. Das ist ein typisch deutscher Weg. Wir lernen fürs Leben. Wir müssen am Ende jeder Schulstufe das können, was wir im nächsten Lebensabschnitt brauchen. Dabei müssen wir unterscheiden: Was ist an Wissen und Können wichtig und unverzichtbar, was nett und erfreulich, wenn wir es können? Das ergibt den Unterschied zwischen „Lernfächern“ und „Lehrfächern“. In den Lernfächern (z. B. Deutsch, Mathe, Englisch) gibt es am Ende jeder Schulstufe staatliche Abschlussprüfungen. Diese legen die Ziele fest, den Weg zu den Zielen wählen die örtlichen Schulen eigenverantwortlich und selbstständig.
Das führt zur „Bürgerschule“ und zum Abschied von der staatlichen Obrigkeitsschule. Bei der Bürgerschule liegt die Schulträgerschaft ganz bei der Gemeinde. Die Eltern (Erziehungsberechtigte), die Lehrer (Fachkräfte) und die Gemeinderäte (Träger der politischen und finanziellen Verantwortung) bestimmen gemeinsam das Schulgeschehen. Damit kommen wir zu einem „Schulrat neuer Art“. Hier sind die drei Gruppen gleichberechtigt vertreten (Drittelparität). Ausführungsorgan der Beschlüsse des Schulrats, Leiter der laufenden Verwaltung und Schulleiter ist ein volksgewählter Kulturbürgermeister. Vorbild sind die Schweizer Schulpflegschaften sowie das dänische und niederländische Schulmodell. Es geht!
Mehr von Gerhard Pfreundschuh lesen
Soziale Volkswirtschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Mittelschule – Reform der Sekundarstufe I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 2.1 Die Grundschule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 3 Das Militär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 4.1 Die Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 4.5 Die Hochschulreform Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 4.2 Das Recht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 4.3 Die Wirtschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 1 Elternhaus u. Kitazeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Vom Parteienstaat zum Bürgerstaat – 2.2 Die Mittelschule
Ähnliche E-Books
Die 7 Irrtümer in der deutschen Bildungslandschaft: Memoiren eines Berufsschullehrers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChancenspiegel: Zur Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der deutschen Schulsysteme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenQualität in Ganztag, Hort und Schulkindbetreuung: Grundlagen zum Leiten, Führen und Managen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr zum Vergessen: Wie wir die Bildungskatastrophe nach Corona verhindern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum Sparen in der Bildung teuer ist: Folgekosten unzureichender Bildung für die Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCantamus Pädagogik & Campus: Schule zur Potenzialentfaltung für alle Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLernen über Grenzen: Auf dem Weg zu einer Lernkultur, die vom Individuum ausgeht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrühe Bildung: Lernförderung im Elementarbereich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFachwörterbuch Kita: Schnelle Zugänge für pädagogische Fachkräfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInterkulturelle Praxis in der Kita Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChancen für Kinder Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Schule weiter denken: Was wir aus der Pandemie lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBildungsgerechtigkeit: Teilhabe in allen Lebenslagen?: Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit 2/2021 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZerschlagt das Schulsystem: … und baut es neu! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchule sind WIR: Bessermachen statt Schlechtreden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Lehrer, glückliche Kinder: Erziehung zum Glücklichsein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChancen-gleich. Kulturelle Vielfalt als Ressource in frühkindlichen Bildungsprozessen: Manual zur Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutschlands Schuladressen: Baden-Württemberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMädchen und Jungen in Schule und Unterricht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Hänschen nicht lernt...: Streit um die frühkindliche Bildung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon der Schule in die Berufsbildung (E-Book): Eine einschneidende Lebensphase für Jugendliche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchule in Deutschland: Ein Zwischenzeugnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLernZeichen: Lernen und Schriftspracherwerb als Herausforderung für Kindertagesstätte, Schule und Jugendhilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Eltern mit Migrationshintergrund lernen (E-Book): Denkanstösse für die kultursensible Praxis in Spielgruppe, Kita und Schule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo Jugendliche sind, sind Wege (E-Book): Impulse für eine motivierende Berufsorientierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSozialpädagogische Perspektiven auf die Ganztagsbildung: Professionelle Handlungsmöglichkeiten und sozialstrukturelle Spannungsfelder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchülerinnen und Schüler mit Lernbeeinträchtigungen: Erkennen, fördern, unterrichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWege zur Lehrerpersönlichkeit: Kompetenzerwerb, Persönlichkeitsentwicklung und aktuelle Herausforderungen in der Lehrerbildung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerspektiven bieten - Talente fördern: Acht Beiträge für Bildungsgerechtigkeit in Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Schule für ALLE: Der Weg ist das Ziel einer Persönlichkeitsentwicklung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Bücher Für Sie empfohlen
Rich Dad Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Weniger ist mehr - Wege aus Überfluss und Überforderung: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Limitless: Wie du schneller lernst und dein Potenzial befreist Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Grammatik aktiv / B2/C1 - Üben, Hören, Sprechen: Übungsgrammatik mit Audios online Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMündliche Prüfung Deutsch B1: Übungen zur Prüfungsvorbereitung B1 Deutsch als Fremdsprache Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Small-Talk - kompakt in 11 Minuten: Erreichen Sie mehr durch simple Kleinigkeiten! Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Learn German With Stories: Café In Berlin – 10 Short Stories For Beginners Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der kleine Prinz und ich Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kommunikationstraining: Zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreich gestalten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Werde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5