Helgas Liebeserwachen
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About this ebook
Um Klarheit zu bekommen, fährt sie übers Wochenende zu ihren Eltern. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf...
Franziska Fairytale
Franziska Fairytale liebt Feen, Märchen und die Erzählungen der Barden. Sie träumt oft und intensiv. Irgendwann stellte sie fest, dass sich viele ihrer Träume irgendwann in der Vergangenheit an anderen Orten ereignet hatte, oder später wahr wurden.
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Book preview
Helgas Liebeserwachen - Franziska Fairytale
Inhaltsverzeichnis
Zweifel
Aufwachen
Wiedersehen
Kennenlernen
Treffen
Aufbruch
Klärung
Die Autorin
Zweifel
Helga fühlte wie die Hände ihren Körper streichelten. Sie spürte die Wärme der Sonne auf der Haut, hörte das Rauschen des Meeres.
„Du bist eine wunderbare Frau, hörte sie seine Stimme. „Ich habe lange nach dir gesucht. Nun habe ich dich endlich gefunden und werde dich nie mehr loslassen.
Irgendetwas war anders. Nur was? War es richtig?
Wieder hörte sie die Stimme: „Ich liebe dich. Ich möchte dich nicht nur am Wochenende sehen, sondern den Alltag mit dir teilen. Ich möchte mit dir zusammen wohnen und dich heiraten."
Wer war der Mann? Es war nicht Tjarks Stimme.
Sie sah sein Gesicht. Es war braun gebrannt, hatte dunkle Haare und braune Augen. Tjark war blond und blauäugig. – Nein richtig blond war auch nicht mehr. Der Bart war inzwischen fast vollständig ergraut. Im Haupthaar befanden auch schon viele graue Strähnen, die Schläfen waren komplett grau. Eigentlich eine Haarfärbung, auf die Frauen fliegen. Auf Helga wirkte es allerdings nicht mehr.
„Denke über meine Worte nach", hörte sie die Stimme noch einmal.
Dann öffnete sie die Augen und sie brauchte einige Zeit, um sich zu orientieren. Sie war in ihrem Schlafzimmer, lag in ihrem Bett und fror. Der Wind heulte um ihr kleines Haus, Regen und Graupelschauer peitschten gegen die Fensterscheiben. Sie war allein. Es war also nur ein Traum gewesen.
Allerdings ein sehr realistischer, denn sie meinte das Salz des Meeres auf ihren Lippen zu schmecken. Die Haut roch nach Sonne.
Helga zog sich einen dicken Pullover und Wollsocken an. Dann ging sie in die Küche und kochte sich einen Ingwertee. Als der Tee fertig war, kroch sie wieder in ihr Bett. Dabei behielt sie allerdings Pullover und Socken an. Langsam wurde ihr warm. Sie dachte über ihren Traum nach. Inzwischen war ihr klar, das es ein Traum gewesen sein musste. Sie kannte weder die Stimme, die sie gehört hatte, noch das Gesicht des Mannes. Seit einer gefühlten Ewigkeit war sie mit Tjark zusammen.
Wie lange eigentlich genau? Über zehn Jahre – ja das war sicher. Waren es schon 20 Jahre? Nein, wahrscheinlich nicht, obwohl sie es nicht genau sagen konnte.
Was waren Sie eigentlich? Verheiratet waren sie nicht. Meist nannte er sie „meine Frau. Aber hieß „meine Frau
nicht auch, dass man regelmäßig oder zumindest überhaupt noch ab und an miteinander schlief? Damit meinte sie nicht nur, die Nacht nebeneinander im selben Schlafzimmer zu verbringen, oder in der Nacht nebeneinander im selben Bett zu liegen. Mann und Frau war man, wenn auch Sexualität eine Rolle in ihrem gemeinsamen Leben spielte. Und das war schon lange nicht mehr der Fall. Helga machte sich noch einen Tee und diesmal tat sie einen kräftigen Schuss Rum hinein, bevor sie sich wieder in ihr Bett verkroch um nachzudenken.
Sie war todunglücklich gewesen, als sie sich entschlossen hatte, hierher zu kommen.
Eigentlich war sie in einer glücklichen Beziehung mit Jan – dachte sie.
Als sie früher von einer Fortbildung zurück kam, hatte sie nicht angerufen, sondern wollte ihn in ihrer gemeinsamen Wohnung überraschen. Sie hatte Sushi und Wein für ein Candle Light Dinner besorgt.
Es gab eine riesige Überraschung, allerdings überhaupt nicht in Helgas Sinne. Jans Auto stand vor der Tür. Ein gutes Zeichen also: er war zu Hause. Als sie die Wohnungstür öffnete, meinte sie ein Parfüm zu riechen. Seltsam, es war keiner der Düfte, die sie ab und an verwendete.
Jans Jeans lag im Flur. Was war geschehen? Normalerweise war er ein sehr ordentlicher Mensch, zog sich im Schlafzimmer aus und legte seine Sachen glatt über einen Stuhl.
Ein Stückchen weiter fand Helga ein Tanktop. Eigentlich ein weibliches Kleidungsstück. Was hatte das zu bedeuten?
Direkt vor der Schlafzimmertür lag das T–Shirt, dass sie Jan im letzten Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte.
Es wurde immer merkwürdiger. Die Schlafzimmertür war nur angelehnt. Helga öffnete sie leise. Was sie dann sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren:
In ihrem Bett vergnügte Jan sich mit einer anderen Frau. Die beiden waren so in ihr Treiben versunken, dass sie Helga nicht wahrnahmen, obwohl sie alles tat, um sich bemerkbar zu machen. Erst als beide fast gemeinsam zum Höhepunkt gelangt waren und erschöpft ineinander verschlungen liegen blieben, bemerkten sie Helga, die inzwischen direkt vor dem Bett stand. Die Frau schrie vor Entsetzen auf. Jan hingegen blieb ganz ruhig, verbarg seine Blöße unter einer Bettdecke.
„Du bist früher zurück, sagte er. „Warum hast du vorher nicht angerufen?
Tränen schossen Helga in die Augen. Sie konnte nicht antworten. Fluchtartig verließ sie die Wohnung, floh zu ihren Eltern.
Es dauerte einige Tage, bis sie ihren Eltern erklären konnte, was geschehen war. Sie meldete sich auf der Arbeit erst einmal krank. Nach zwei Wochen wusste sie aber, dass sie an diesen Ort nicht bleiben konnte, denn es gab zu viele Erinnerungen und gemeinsame Freunde.