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Ein Kind! Was nun?: Das Buch für Eltern und werdende Eltern: Mit Tipps und Anregungen von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr.
Ein Kind! Was nun?: Das Buch für Eltern und werdende Eltern: Mit Tipps und Anregungen von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr.
Ein Kind! Was nun?: Das Buch für Eltern und werdende Eltern: Mit Tipps und Anregungen von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr.
Ebook233 pages2 hours

Ein Kind! Was nun?: Das Buch für Eltern und werdende Eltern: Mit Tipps und Anregungen von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr.

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About this ebook

Wer ein kleines Kind hat oder bald eines bekommt, ist mit verschiedensten Themen konfrontiert, welche von der Geburt, der Förderung bis hin zu komplexen Erziehungs- und Gesundheitsfragen reichen.Dank der Erfahrung der Autorin als Ergotherapeutin für Kinder und Jugendliche sowie als Mutter von zwei Kindern, gibt dieses Buch zu diesen Themen Überlegungsanreize mit konkreten Beispielen zur Förderung der Kinder. Des Weiteren finden sich wichtige Tipps und Gedankenanstösse für die Geburt und die Zeit danach für Eltern und werdende Eltern.Die Autorin versucht bewusst auf belehrende Theorien zu verzichten und vermittelt themenspezifisch verschiedene Sicht- und Vorgehensweisen im Alltag mit dem Kind sowie aktuelle Erkenntnisse, um den Umgang mit Babys und Kleinkindern zu erleichtern.
Ein Buch, dass auf die vielen Fragen, denen Eltern sich zwangläufig zu stellen haben, Anregungen und Antworten gibt.
LanguageDeutsch
Release dateApr 5, 2016
ISBN9783739229621
Ein Kind! Was nun?: Das Buch für Eltern und werdende Eltern: Mit Tipps und Anregungen von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr.
Author

Beatrice Cattarozzi

Die Autorin ist selbst Mutter von zwei Kindern und zudem praktizierende Ergotherapeuten, spezialisiert auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeits-, Bewegungs- und Lerndefiziten sowie zertifizierte Trainerin für diverse Elternberatungen. In diesem Buch macht die Autorin von ihrem Fachwissen als Ergotherapeutin gebrauch und bringt ihre eigenen Erfahrungen als Mutter von zwei Söhnen ein.

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    Book preview

    Ein Kind! Was nun? - Beatrice Cattarozzi

    Inhalt

    Vorwort

    Wie Sie dieses Buch lesen können

    Die Geburt und die ersten Tage danach

    Entscheidung für die Geburtsart

    Die Geburtsarten

    Anmerkungen zur Spontangeburt

    Anmerkungen zum geplanten Kaiserschnitt ohne medizinische Notwendigkeit

    Anmerkungen zum Kaiserschnitt mit medizinischer Notwendigkeit

    PDA (Periduralanästhesie) – ja oder nein

    Unterstützung bei der Geburt

    Das Kind in den Armen

    Messen, wiegen und anziehen

    Neue Eindrücke für das Kind

    Die Tage im Krankenhaus

    Das Stillen

    Babyblues und Wochenbettdepression

    Der Alltag mit einem Kind

    Tagesgestaltung mit einem Baby/Kleinkind

    Familienstrukturen früher und heute

    Möglichkeiten zur Entlastung bei der Kindsbetreuung und im Haushalt

    Soziale Kontakte für Eltern und Kind

    Das Tragetuch als Alternative zum Kinderwagen

    Erinnerungen an die erste Zeit des Tragens

    Zu sehr verwöhnt?

    Unterwegs mit dem Tragetuch

    Höhere Stimulation durch das Tragen 

    Körperliche Belastung des Tragens

    Förderung der Bindung durch das Tragen

    Zusammenfassung zum Thema Tragen

    Das Schlafen

    Schlafen im Elternbett oder alleine?

    Einschlafrituale

    Eingefahrene Schlafgewohnheiten

    Umstellung der Schlafgewohnheit 

    Rückschritte beim Ein- und Durchschlafverhalten

    Trinken vor dem Schlafengehen 

    Bei Schwierigkeiten bezüglich des Schlafens

    Tagesprotokoll

    Das Essen

    Essen als sozialer Event

    Essensrituale

    Kein Zwang zum Aufessen

    Isst das Kind zu viel?

    Isst das Kind zu wenig oder nur das Falsche?

    Umgang mit Süssigkeiten

    Zusammenfassung zum Thema Essen

    Schnuller, Nuscheltücher und andere Helfer

    Tagesaktivitäten

    Stresssituationen vermeiden

    Kursangebote für Eltern und Kinder

    Tagebuch führen

    Alles zu seiner Zeit (Entwicklung des Kindes)

    Entwicklung des Urvertrauens im ersten Lebensjahr

    Entwicklung des Hirns und der Sinneswahrnehmung

    Allgemeines zur Förderung der Sinne

    Der Nah- und Fernsinn

    Spür- und Tastsinn (Taktile Wahrnehmung)

    Sinn der Körpereigenwahrnehmung (Propriozeption)

    Gleichgewichtssinn (Vestibuläre Wahrnehmung)

    Geschmackssinn (Gustatorischer Sinn)

    Geruchssinn (Olfaktorischer Sinn)

    Sehsinn (Visuelle Wahrnehmung)

    Hörsinn (Auditiver Sinn)

    Abschliessendes zur Förderung der Sinne

    Bauchlage als wichtige Voraussetzung für späteres Krabbeln

    Erzieherische Interventionen und Förderung Ihres Kindes

    «Nein, das darfst du nicht …»

    Die Macht der Worte

    Ihre Aufmerksamkeit

    Lob und Tadel

    Positives Feedback

    Grenzen setzen

    Trotzköpfe und Dickschädel

    Beisskinder

    Entwicklung des Einfühlungsvermögens 

    Selbstständiges Spielen

    Das Kind vor Gefahren schützen

    Beschützende und eingreifende Haltung

    Verantwortung abgebende Haltung

    Zusammenfassung zum Thema Schützen vor Gefahren

    Wer rennt wem hinterher?

    Erlernen von Geborgenheit und Sicherheit trotz räumlicher Distanz

    Mein Kind nimmt alles in den Mund

    Spürerfahrungen mit dem Mund und Hygiene

    Mein Kind fasst alles an

    Langeweile durch mangelnde Alternativen

    Anpassen an das Zeitgefühl des Kindes

    Lernen durch Wiederholungen

    Eigene Bedürfnisse beachten

    Sich Auszeiten gönnen

    Energie auftanken

    Raus aus den vier Wänden

    Partnerschaft und Rollenteilung

    Was tun bei körperlichen Beschwerden?

    Wie bekommt man nach der Schwangerschaft die alte Figur zurück?

    Einige kleine Tipps zum Abnehmen

    Was tun bei Verstopfung?

    Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts

    Was tun für einen guten Säure-Basen-Haushalt?

    Geeignete Getränke

    Empfohlene Nahrungsmittel

    Impfen und impfbare Krankheiten

    Allgemeines zum Thema Impfen

    Die Basisimpfungen

    Erkrankungen, gegen die man Kinder impfen kann, und Allergien

    Impressum

    Vorwort

    Mit diesem Buch möchte ich meine Erfahrungen als Mutter und Ergotherapeutin weitergeben, damit Kinder möglichst optimal in ihrer Entwicklung unterstützt werden können. Das Buch soll als Unterstützung, speziell in den ersten Lebensmonaten bis zum dritten Lebensjahr, gesehen werden. 

    In dieser Zeit ist die Symbiose zwischen Mutter und Kind besonders stark und intensiv. Ist das Kind älter, kommen immer mehr Bezugspersonen hinzu und der Einfluss der Eltern wird kleiner. 

    Mein Wunsch ist es, dass Entwicklungsdefizite möglichst verhindert oder verringert werden, welche sonst zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht sogar einer Therapie bedürfen. Ich zeige auf, welche Haltung und welches Verhalten dazu führen, dass sich solche Defizite erst gar nicht oder möglichst reduziert entwickeln. Es geht darum, was Sie als Mutter oder Vater tun können, damit sich das Kind gemäss seinen Fähigkeiten entwickeln kann. Dazu erhalten Sie einen Einblick in den neuen Lebensabschnitt mit Ihrem Kind. Es werden verschiedene Schlüsselsituationen erklärt, wie sie in der Beziehung und im Umgang mit einem Kind vorkommen können und wie Sie diesen schliesslich begegnen. 

    Die Themen reichen von den ersten Lebensstunden mit ­einem Kleinkind bis weiter zu ganz konkreten Beispielen, wie Sie Ihr Kind in den ersten Jahren optimal fördern und begleiten können. Da Ihr eigenes Wohl für die Entwicklung Ihres Kindes ebenso von grosser Bedeutung ist, werden auch Themen behandelt, welche Ihnen helfen können, Ihre Bedürfnisse und Ihre Gesundheit zu fördern. Denn wenn auch Sie als Mutter oder Vater ausgeglichen sind, dient dies nicht nur Ihnen, sondern der ganzen Familie.

    Wie Sie dieses Buch lesen können

    Stehen Sie kurz vor der Geburt, können Sie zuerst das Kapitel «Die Geburt und die ersten Tage danach» lesen. Darin finden Sie Entscheidungshilfen bezüglich der Geburt und was in den ersten Tagen mit dem Kind auf Sie zukommen kann. Haben Sie bereits ein Neugeborenes oder Kleinkind, dann lesen Sie am besten einfach diejenigen Kapitel, welche Sie am meisten interessieren. Haben Sie zur Zeit konkrete Erziehungsschwierigkeiten, interessiert Sie vermutlich das Kapitel «Erzieherische Interventionen und Förderung Ihres Kindes».

    Wir gebären ein Kind, es gehört uns aber nicht. Wir können es auf seinem Weg begleiten und versuchen, dies möglichst gut zu machen. Wir schaffen die Umgebung für ein Kind, sollten ihm aber nicht unsere Ideen und Vorstellungen aufdrücken. Dem Kind soll der Raum für eigene Erfahrungen geschaffen werden. Ein Kind muss die Erfahrungen fühlen und erleben. Es hilft ihm nichts, wenn wir ihm unsere Erfahrungen erzählen. Es muss seine eigenen machen. Ein Kind möchte uns gefallen, da es geliebt werden will. Das wichtigste im Leben eines Kindes ist es, dass es fühlt, sieht und hört, dass es geliebt wird. Wir sollten es aber mit unserer Liebe nicht ersticken, sondern ihm Flügel verleihen, um frei wie ein Vogel zu sein.

    Vieles schaut es uns ab und imitiert uns. 

    Haben wir selbst einen liebevollen Umgang, wird es auch das Kind so lernen können. 

    Die Geburt und die ersten Tage danach

    In diesem Kapitel geht es um die Geburt und die ersten Tage im Spital oder Geburtshaus. Besonders die Frage, ob man das Kind per Kaiserschnitt oder doch natürlich zur Welt bringen möchte, ist eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt ­werden sollte. Unter «Geburtsarten» sind diese zwei verschiedenen Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen beschrieben.

    Entscheidung für die Geburtsart

    Stehen Sie vor der Entscheidung, ob Sie Ihr Kind natürlich oder per Kaiserschnitt zur Welt bringen wollen? Vielleicht haben Sie Angst vor den Geburtsschmerzen. Vielleicht ­fragen Sie sich, ob diese erträglich sind. Vielleicht möchten Sie es auch nicht dem Zufall überlassen, wann Ihr Kind auf die Welt kommt. Die Gründe für eine Kaiserschnittgeburt sind viel­fältig. Vielleicht wollten Sie spontan gebären, stehen aber nun auf Anraten ­Ihres Arztes vor einer Kaiserschnittgeburt. 

    Bevor Sie Ihr Kind gebären, ist es hilfreich, sich über die Art der Geburt Gedanken zu machen und darüber nachzudenken, welche Art für Sie persönlich die Richtige wäre und wie Sie die Geburt gestalten würden. Genauso wichtig kann es aber auch sein, herauszufinden, was Sie nicht möchten.

    Manchmal müssen Sie Ihren Wunsch mehrmals mitteilen. Dem Partner, dem Arzt und der Hebamme. Wenn Sie wissen, was Sie möchten, kann Ihr Partner Sie darin bestärken und Ihren Wunsch bei Bedarf auch weiterkommunizieren. Hebammen und Ärzte können keine Gedanken lesen, ­manchmal handeln diese anders, als Sie es wünschen würden. Wenn Sie sich jedoch schon vor der Geburt über Ihre Wünsche im Klaren sind, können Sie diese auch besser mitteilen.

    Die Geburtsarten

    Bei den Geburtsarten gibt es die Spontangeburt und den ­Kaiserschnitt. Beim Kaiserschnitt gibt es den geplanten ­­­Kaiserschnitt, der medizinisch nicht notwendig ist, oder den ­Kaiserschnitt, der medizinisch notwendig ist, das heisst lebens­rettend für Mutter oder Kind sein kann oder ist.

    Anmerkungen zur Spontangeburt

    Die natürlichste Geburt ist die Vaginalgeburt ohne Dammschnitt, ohne Zange oder Saugglocke, ohne medikamentöse oder operative Eingriffe. Die natürliche Geburt wird durch Wehen eingeleitet, welche es dem Kind ermöglichen, die Gebärmutter zu verlassen und auf die Welt zu kommen. Man unterscheidet drei Phasen: die Eröffnungsperiode, die Austreibungsperiode und die Nachgeburtsperiode. 

    Die Geburt beginnt mit den einsetzenden Wehen, der sogenannten Eröffnungsperiode. Mit den regelmässig einsetzenden Wehen öffnet sich der Muttermund. Diese erste Geburtsphase dauert unterschiedlich lange und dauert bei Erstgebärenden meist etwas länger.

    Mit den Presswehen wird die letzte Phase der Geburt (Austreibungsphase) eingeleitet. Diese Wehen können von der Frau nicht beeinflusst werden. Durch die Presswehen wird das Kind durch die Beckenöffnung und dann durch die Scheide auf die Welt gebracht. In der Nachgeburtsperiode treten weitere Wehen auf, welche dazu führen, dass die Plazenta ausgeschieden wird. Die restlose Ausscheidung der Plazenta ist sehr wichtig, da zurückgebliebene Reste Entzündungen und Blutungen hervorrufen können. Je mehr Kinder eine Frau zur Welt gebracht hat, desto stärker fallen die Nachwehen aus. Erstgebärende empfinden oft keine Nachwehen. 

    Frauen und die ungeborenen Kinder sind auf diesen Geburts­prozess körperlich eingestellt. Die Geburt ist ein ganz besonderes und ganz wichtiges Übergangsstadium zum Leben ausserhalb des Bauches der Mutter. Dass dieser Übergang nicht zu heftig und «überrumpelnd» für Mutter und Kind wird, dafür sorgt die Phase der Geburt. Das heisst, die vielen Stunden in der Eröffnungsphase helfen dabei, sich auf die Geburt und Ihr Kind vorzubereiten. 

    Der Vorteil einer Spontangeburt ist, dass Mütter meist schnell wieder auf die Beine kommen. Durch die Ausschüttung von Hormonen sind sie vor allem in den ersten zwei bis drei Tagen manchmal erstaunlich fit, auch ohne viel Schlaf. 

    Nach der Spontangeburt bildet sich die Gebärmutter meist gut von selbst zurück. Anfangs können Schmerzen im Bereich der Brust, der Scheide oder durch einen eingerissenen Damm auftreten. Das Erfolgserlebnis und die starken Gefühle bei der Geburt und natürlich die Freude am Kind können jedoch dabei helfen, die auftretenden Schmerzen besser zu ertragen. 

    Anmerkungen zum geplanten Kaiserschnitt ohne medizinische Notwendigkeit

    Beim «Kaiserschnitt auf Wunsch», bei dem keine medizinische Indikation vorliegt (Komplikationen bei der Schwangerschaft oder Geburt), wird der Geburtstermin oft auf die 38. Schwangerschaftswoche festgelegt. Der Kaiserschnitt auf Wunsch gehört zu den geplanten Kaiserschnitten und macht etwa die Hälfte aller Kaiserschnitte aus. Das heisst, die Hälfte aller Kaiserschnitte wäre medizinisch nicht notwendig, sondern wird von den Eltern gewünscht oder vom Arzt vorgeschlagen.

    Durch die geplante Geburt lässt man sich nicht auf die Ungewissheiten einer spontanen Geburt ein. Die Kindersterblichkeit ist durch die Zunahme der Kaiserschnittgeburten gesunken, jedoch ist das Risiko für die Mutter um einiges höher als bei einer natürlichen Entbindung.

    Nach langem Überlegen hat sich Frau Kunz für einen Kaiserschnitt entschieden. Sie hatte Angst, nochmals eine Geburt über sich ergehen lassen zu müssen. Alles ist gut verlaufen. Mutter und Kind sind wieder daheim. Einige Wochen später klagt Frau Kunz, dass sie unterhalb der Narbe kein Gefühl mehr hat. Auch fällt es ihr schwer, ihr Kind lange zu tragen. 

    Der Unterschied zwischen der Spontangeburt und dem Kaiserschnitt liegt oft darin, dass Frauen nach einer Spontangeburt schneller wieder auf den Beinen sind als nach einem Kaiserschnitt, der ja ein operativer Eingriff ist. Das Risiko für die Mutter, bei der Geburt zu sterben, ist etwa dreimal höher als bei der Vaginalgeburt. Es ist für mich deshalb ein Rätsel, weshalb Frauen einen Kaiserschnitt bevorzugen, wenn sie auch vaginal gebären könnten. 

    Kann ich mein Kind sofort nach der Geburt bei mir haben und eventuell stillen? Diese Frage ist für einen «optimalen Start» für Mutter und Kind von grosser Bedeutung. Darum sollten Sie sicherstellen, dass das von Ihnen gewählte Krankenhaus Ihre Einstellung teilt.

    Ein Neugeborenes, das per Wunschkaiserschnitt auf die Welt kommt, ist noch nicht darauf «eingestellt», auf die Welt zu kommen. Ein Kaiserschnitt wird in der Regel früher als der errechnete Geburtstermin durchgeführt. Das Baby ist darum bei der Geburt häufig noch etwas kleiner und leichter als ein Neugeborenes, das auf Termin auf die Welt kommt. Bei einer vaginalen Entbindung geht das Kind durch die engen ­Geburtswege. Dadurch entsteht ein Druck auf das Unge­borene und das Fruchtwasser, welches sich in der Lunge und in den Atemwegen befindet, und wird dadurch herausgepresst. Die Erfahrung, die das Kind beim Durchgepresstwerden macht, ist für seine Körperwahrnehmung sehr wichtig. Dem Kaiserschnittbaby wird das Fruchtwasser abgesaugt, dennoch haben diese Kinder manchmal Atem­störungen und müssen intensivmedizinisch überwacht werden. In der Zeit, in der das Kind überwacht wird, können Mutter und Kind sich nicht kennenlernen und sind ­«alleine». Diese Zeit, die erste wichtige Mutter-Kind-Beziehung aufzubauen, fehlt. Dies kann bei der Mutter ein Trauergefühl auslösen.

    Das «Wunschkaiserschnittbaby» bekommt keine Vorbe­reitungszeit, um auf die Welt zu kommen, wie ein Baby, das spontan auf die Welt kommt. Es wird urplötzlich aus dem weichen, warmen und nassen Umfeld herausgerissen, untersucht und kommt erst nach einer für es langen Zeit endlich zur Mutter. Es muss für diese Kinder ein kleiner Schock sein, so plötzlich aus der Wärme herausgerissen zu werden. Bei ­Babys, die zuerst spontan geboren werden sollten, aber in

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