Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2
Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2
Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2
Ebook626 pages9 hours

Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Hier kommt ein neuartiges Lehrbuch von einem Bestsellerautoren der New York Times und USA Today … 

Nach dem großen Erfolg der ersten Ausgabe von Lesend Englisch lernen haben wir uns entschieden einen zweiten Teil für Sie herauszugeben. Der Ausgangstext des zweiten Teils Teil ist gleichzeitig der zweite Band der Serie Gedankendimensionen. Sollten Sie das erste Buch nicht gelesen haben empfehlen wir Ihnen damit zu beginnen. Auch wenn der Lerneffekt erhalten bleibt, sollten Sie mit diesem zweiten Band beginnen, werden Ihnen wichtige Handlungsstränge fehlen, die Ihr Lesevergnügen einschränken könnten – und wir denken, dass der Spaß am Lesen des Buches den Lernprozess unterstützt.

LanguageDeutsch
Release dateApr 13, 2016
ISBN9781631421624
Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2
Author

Dima Zales

Dima Zales is a full-time science fiction and fantasy author residing in Palm Coast, Florida. Prior to becoming a writer, he worked in the software development industry in New York as both a programmer and an executive. From high-frequency trading software for big banks to mobile apps for popular magazines, Dima has done it all. In 2013, he left the software industry in order to concentrate on his writing career. Dima holds a Master's degree in Computer Science from NYU and a dual undergraduate degree in Computer Science / Psychology from Brooklyn College. He also has a number of hobbies and interests, the most unusual of which might be professional-level mentalism. He simulates mind-reading on stage and close-up, and has done shows for corporations, wealthy individuals, and friends. He is also into healthy eating and fitness, so he should live long enough to finish all the book projects he starts. In fact, he very much hopes to catch the technological advancements that might let him live forever (biologically or otherwise). Aside from that, he also enjoys learning about current and future technologies that might enhance our lives, including artificial intelligence, biofeedback, brain-to-computer interfaces, and brain-enhancing implants. In addition to his own works, Dima has collaborated on a number of romance novels with his wife, Anna Zaires. The Krinar Chronicles, an erotic science fiction series, has been a bestseller in its categories and has been recognized by the likes of Marie Claire and Woman's Day. If you like erotic romance with a unique plot, please feel free to check it out, especially since the first book in the series (Close Liaisons) is available for free everywhere. Anna Zaires is the love of his life and a huge inspiration in every aspect of his writing. Dima's fans are strongly encouraged to learn more about Anna and her work at http://www.annazaires.com.

Read more from Dima Zales

Related to Englisch Lernen

Titles in the series (2)

View More

Related ebooks

ESL For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Englisch Lernen

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Englisch Lernen - Dima Zales

    Lesend Englisch Lernen

    Mit einem Urban Fantasy Roman 2

    Dima Zales

    Aus dem Amerikanischen von Grit Schellenberg

    ♠ Mozaika Educational ♠

    Inhalt

    Impressum

    Vorwort

    Wie Sie dieses Buch benutzen sollten

    Kapitel 1

    Chapter 1

    Kapital 2

    Chapter 2

    Kapital 3

    Chapter 3

    Kapital 4

    Chapter 4

    Kapital 5

    Chapter 5

    Kapital 6

    Chapter 6

    Kapital 7

    Chapter 7

    Kapital 8

    Chapter 8

    Kapital 9

    Chapter 9

    Kapital 10

    Chapter 10

    Kapital 11

    Chapter 11

    Kapital 12

    Chapter 12

    Kapital 13

    Chapter 13

    Kapital 14

    Chapter 14

    Kapital 15

    Chapter 15

    Kapital 16

    Chapter 16

    Kapital 17

    Chapter 17

    Kapital 18

    Chapter 18

    Kapital 19

    Chapter 19

    Kapital 20

    Chapter 20

    Kapital 21

    Chapter 21

    Kapital 22

    Chapter 22

    Kapital 23

    Chapter 23

    Kapital 24

    Chapter 24

    Kapital 25

    Chapter 25

    Kapital 26

    Chapter 26

    Kapital 27

    Chapter 27

    Kapital 28

    Chapter 28

    Kapital 29

    Chapter 29

    Über den Autor

    Alle in diesem Roman vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Handlungen sind vom Autoren frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen sind rein zufällig.


    Copyright © 2014 Dima Zales

    www.dimazales.com/deutsch.html


    Alle Rechte vorbehalten


    Kein Teil dieses Buches darf reproduziert, gescannt oder in gedruckter oder elektronischer Form ohne vorherige Erlaubnis verbreitet werden. Ausnahme ist die Benutzung von Auszügen in einer Buchbesprechung.


    Veröffentlicht von Mozaika Educational, einer Druckmarke von Mozaika LLC.

    www.mozaikallc.com


    Cover by Najla Qamber Designs

    www.najlaqamberdesigns.com


    Lektorin: Kerstin Frashier


    e-ISBN: 978-1-63142-162-4

    Vorwort

    Nach dem großen Erfolg der ersten Ausgabe von Lesend Englisch lernen haben wir uns entschieden einen zweiten Teil für Sie herauszugeben. Der Ausgangstext des zweiten Teils Teil ist gleichzeitig der zweite Band der Serie Gedankendimensionen. Sollten Sie das erste Buch nicht gelesen haben empfehlen wir Ihnen damit zu beginnen (Bitte klicken Sie HIER). Auch wenn der Lerneffekt erhalten bleibt sollten Sie mit diesem zweiten Band beginnen, werden Ihnen wichtige Handlungsstränge fehlen, die Ihr Lesevergnügen einschränken könnten – und wir denken, dass der Spass am Lesen des Buches den Lernprozess unterstützt.


    Danke, dass sie Ihre Fremdsprache weiterhin mit uns erlernen.

    Wie Sie dieses Buch benutzen sollten

    Wir haben die deutschen Kapitel mit englischen gemischt. Das ermöglicht es Ihnen gleichzeitig zu lesen und sicherzugehen, alles richtig verstanden zu haben. Unabhängig von Ihrem Ausgangsniveau empfehlen wir Ihnen, zuerst die deutsche Version eines jeden Kapitels zu lesen, bevor Sie sich der englischen Version zuwenden. Wenn Sie das Buch einmal durchgelesen haben, sollten Sie es wenigstens noch einmal von Anfang bis Ende durchlesen. Je häufiger Sie es lesen, desto besser werden Sie den Inhalt kennen, was Ihrem Gehirn ermöglicht, auch eigentlich unbekannte Wörter im Zusammenhang zu verstehen.

    Kapitel 1

    Mein Telefon gibt höchst störende Geräusche von sich. Warum habe ich es nochmal neben mein Bett gelegt?

    Schlecht gelaunt versuche ich aufzuwachen. Dieser unangenehme Lärm hört einfach nicht auf, also schnappe ich mir das Telefon.

    »Hallo?« Meine Stimme hört sich in meinen Ohren rau an. Wie lange habe ich geschlafen?

    »Darren, ich bin's, Caleb. Ich warte unten. Komm raus.«

    Der Adrenalinschub, der mich überkommt, befördert mich in die Stille. Ich liege neben meinem eingefrorenen Ich auf der linken Seite des Bettes. Es hat einen mitleidserregenden, extrem besorgten Gesichtsausdruck. Mein Gesicht.

    Ich greife nach meiner Armbanduhr die auf dem Nachttisch liegt. Es ist 6.13 Uhr.

    Die Ereignisse der letzten Tage schießen mir mit erschütternder Klarheit durch den Kopf. Der Trip nach Atlantic City auf dem ich Mira zum ersten Mal gesehen habe. Mein Hacker-Freund Bert, der sie für mich ausfindig gemacht hat. Das Treffen mit ihr und ihrem Bruder Eugene in ihrem Apartment in Brooklyn und die Erkenntnis, dass ich ein Leser bin. Miras Entführung durch die russische Mafia und unser Aufsuchen der Lesergemeinschaft um um Unterstützung zu bitten. Caleb und Julia, die uns helfen. Das alles fällt mir wieder ein, zusammen mit dem übelsten Teil.

    Ich habe bei jemandem die Strippen gezogen.

    Das ist etwas, was kein Leser tun können sollte. Das ist etwas, dass nur Strippenzieher, die Menschen, die die Leser hassen, tun können.

    Ich habe jemanden seines freien Willens beraubt.

    Und jetzt ist Caleb hier, bei Sonnenaufgang.

    Scheiße. Mein Herz rast. Hat Mira mich verraten? Weiß die gesamte Lesergemeinschaft etwa schon Bescheid? Und falls sie es getan hat, was bedeutet das für mich? Was machen Leser mit Strippenziehern? Ich erinnere mich daran, dass Mira gedroht hat jeden Strippenzieher umzubringen, dem sie begegnen würde. Was passiert, wenn ich einer dieser Strippenzieher bin? Falls die anderen Leser herausfinden, dass ich diesen Kerl manipuliert habe, damit er sich zwischen Mira und die Kugel schmeißt, was würden sie tun? Nichts Gutes, so viel weiß ich mit Sicherheit. Aber warum sollte Mira verraten, was ich getan habe? Der einzige Grund aus dem sie am Leben ist, ist, dass ich den Kerl dazu gebracht habe die Kugel abzufangen, die für sie bestimmt war. Das muss sie auch wissen.

    Oder könnte Caleb aus einem anderen Grund hier sein? Ich schulde ihm einen Ausflug in den Kopf einer anderen Person, so komisch sich das auch anhören mag. Könnte er hier sein, um seine Schulden einzusammeln? Das wäre besser, als wenn die anderen wüssten, dass ich ein Strippenzieher bin.

    Falls ich überhaupt ein Strippenzieher bin. Gestern schien es so, als habe ich bewiesen ein Leser zu sein. Zweimal sogar, zwei verschiedenen Personen. Sie waren ziemlich überzeugt von meinen Lesefähigkeiten. Bedeutet das, dass die Leser nicht wirklich verstehen, was die Strippenzieher tun bzw. nicht tun können, oder bedeutet es etwas völlig anderes ... vielleicht dass ich weder ein Leser noch ein Strippenzieher bin? Gibt es eine dritte Möglichkeit? Soweit ich weiß, gibt es andere Gruppen, von denen wir noch nichts gehört haben.

    Oder ich bin beides. Ein Hybrid. Ist es möglich, dass einer meiner Elternteile ein Leser und der andere ein Strippenzieher war? Sollte das der Fall gewesen sein, wäre ich das Produkt einer Vermischung der Blutlinien — etwas, das in Eugenes Augen ein Tabu zu sein schien. Und das obwohl er und Mira Halbblute sind und damit wahrscheinlich diesem Thema offener gegenüber stehen als reinblütige Leser. Bedeutet das, dass meine Existenz gegen einige dämliche Regeln verstößt? Das könnte natürlich auch erklären warum meine biologischen Eltern so überzeugt davon waren, dass jemand sie umbringen wollte.

    Es könnte erklären warum sie ermordet wurden.

    Ich könnte jetzt stundenlang hier in der Stille sitzen und nachdenken, aber auch alles Denken dieser Welt würde Caleb nicht veranlassen zu gehen. Ich muss herausbekommen warum er hier ist.

    Ich stehe auf und gehe nackt zur Tür. In der Stille kann mich niemand sehen, also muss ich mir darüber keine Gedanken machen.

    Ich gehe nur mit Hausschuhen bekleidet hinunter ins Erdgeschoss und trete durch die Eingangstür nach draußen. Erstaunlicherweise sind schon recht viele Menschen auf der Straße unterwegs — Motorradfahrer, Fußgänger, sogar Obdachlose — die jetzt eingefroren sind. Sie müssen verrückt sein, so früh schon wach zu sein.

    Ich brauche nur einen kurzen Augenblick um Calebs Auto zu finden. Es steht genau an derselben Stelle, an der er mich gestern abgesetzt hat. Er scheint ein Gewohnheitsmensch zu sein.

    Er hält sein Telefon in der Hand und ich finde es lustig, dass ich gerade am anderen Ende der Leitung bin. Ich untersuche den Innenraum des Autos gründlich, weil ich versuche Hinweise darauf zu finden, weshalb er hier sein könnte. Außer zwei Kaffeebechern in den Getränkehaltern finde ich aber nichts Außergewöhnliches. Ist einer davon für mich? Wie fürsorglich. Ich finde eine Waffe im Handschuhfach, aber das beunruhigt mich nicht wirklich. Caleb ist wahrscheinlich der Typ der überall Waffen versteckt hat, nur für den Fall, dass ...

    Ich vermeide es, Caleb zu nahe zu kommen — eine Berührung könnte ihn in meine Gedankendimension holen, wie er die Stille nennt, und er würde wissen, dass ich herumgeschnüffelt habe. Nicht zu vergessen die ganzen Witze, die er auf meine Kosten machen würde, weil ich gerade nackt bin.

    Enttäuscht darüber nichts Nützliches herausgefunden zu habe, gehe ich wieder in mein Apartment zurück. Ich berühre die Hand meines eingefrorenen Ichs, die das Telefon hält und verlasse die Stille.

    »Worum geht es, Caleb? Ich bin gerade erst aufgewacht.« Meine Stimme ist immer noch rau, also räuspere ich mich einige Male und bedecke dabei den Telefonhörer mit meiner linken Hand.

    »Komm raus und wir reden«, antwortet er.

    Ich habe keine Lust auf lange Diskussionen. Da ich Calebs Fähigkeiten kenne, weiß ich, dass ich wahrscheinlich mit seiner Waffe in meinem Mund aufgewacht wäre, hätte er mir etwas antun wollen.

    »Ich bin in zwanzig Minuten unten«, sage ich ihm.

    »In zehn«, erwidert er und legt auf.

    Manche Menschen haben wirklich keine Manieren.

    Ich stehe auf, putze meine Zähne und ziehe mich an. Danach mache ich mir schnell einen grünen Smoothie — meine Antwort auf Frühstück to go. Drei gefrorene Bananen, eine Handvoll Cashewkerne, ein Becher Spinat und ein Becher Kohl wandern in den Mixer. Einige laute Sekunden später sind ich und mein riesiger Becher auf dem Weg nach draußen. Ich mache diesen Smoothie um an den Tagen, an denen ich ins Büro muss, Zeit zu sparen.

    Da wir gerade von Arbeit sprechen: versteht Caleb nicht, dass normale Menschen Jobs haben, bei denen sie Mittwochmorgens erscheinen müssen? Ich gehöre zwar nicht dazu, aber das ist nicht der Punkt. Jetzt bin ich noch verärgerter. Andererseits ist es noch sehr früh, und das ganze könnte vorbei sein bevor der Arbeitstag beginnt.

    »Du solltest besser einen guten Grund dafür haben, mich so früh aus dem Bett zu holen,« meine ich zu ihm während ich die Autotür öffne.

    »Dir auch einen schönen guten Morgen, Darren.« Er ignoriert mein Nörgeln, lässt den Motor an und fährt los sobald ich eingestiegen bin. »Schau, Kind. Ich wollte dich auch nicht in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett zerren, aber Jacob hat den Nachtflug hierher genommen und verlangt, dich vor dem Beginn deines Arbeitstages zu sehen, damit du nicht so viele Umstände hast. Und hier bin ich.«

    Jacob, das Oberhaupt der Lesergemeinschaft, möchte mich sehen? Scheiße. Vielleicht hat Mira doch allen von meinem Strippenziehen erzählt, und es ist bis ganz nach oben durchgesickert. Andererseits sieht Caleb nicht besonders feindlich gestimmt aus, also könnte meine Befürchtung unbegründet sein.

    Während wir die ersten Straßen hinter uns lassen, werden meine Sorgen um die möglichen Gründe für Jacobs Wunsch durch die Angst verdrängt, die Calebs Fahrstil mir macht. Ich beschwere mich nicht darüber, dass er wie ein Irrer gefahren ist als wir Mira retten mussten, aber jetzt gerade gibt es keine Rechtfertigung dafür.

    »Ich muss nicht zur Arbeit gehen, also bitte bringe uns nicht um«, sage ich. Caleb ignoriert meine Bemerkung. Also frage ich: »Was will Jacob von mir?«

    »Was er von dir möchte ist eine Angelegenheit zwischen ihm und dir.« Caleb hupt ein anderes Auto an, dessen Fahrer an der roten Ampel stehengeblieben ist, so als sei das falsch. »Ich versuche die Zeit wiedergutzumachen, die wir verloren haben, als du dich fertig gemacht hast. Wir haben noch etwas anderes vor, bevor ich dich zu Jacob bringe.« Die Ampel springt um und wir rasen weiter.

    »Was denn?« Als ich einen Schluck meines Getränks nehme wird mir klar, dass das kein Witz war. Allerdings würden die meisten Menschen wenigstens vorher fragen. Aber meiner Erfahrung nach werden erbsengrüne Morgengetränke ja auch mit Verwunderung oder Belustigung betrachtet, was bei Caleb ebenfalls nicht der Fall ist.

    »Wir werden uns ein wenig amüsieren gehen«, sagt er mit der offensichtlichen Absicht mich aufzuheitern. »Ein Typ aus Brooklyn ist als erster dran.«

    »Als erster dran?« Ich bin verwirrt. »Wovon redest du?«

    »Unserem Deal«, sagt er und schaut mich vorwurfsvoll an. Ich würde mich wirklich freuen wenn er die Straße im Auge behalten könnte. »Ich habe mich für jemanden entschieden.«

    Unser Deal. Mist. Ich hatte gehofft, er würde das Versprechen, welches ich ihm gegeben habe, vergessen. Ich sollte ihm helfen tiefer in die Gedanken einiger Kämpfer hineinzulangen, als er es alleine kann — etwas, das andere Leser nicht für ihn machen wollten. Ich hatte gehofft etwas mehr darüber herauszubekommen warum sie es nicht wollten, auch wenn es mir nicht wirklich weiterhilft — ich habe ihm mein Versprechen ja schließlich schon gegeben, als er bei Miras Rettung helfen sollte.

    »Was weißt du über das, was wir tun werden?«, frage ich. Plötzlich ist Calebs Fahrstil nicht mehr meine größte Sorge.

    »Ehrlich gesagt nicht viel«, meint er nachdenklich und schaut auf die Straße. »Das einzige Mal an dem ich es getan habe, war der andere Leser nur ein kleines wenig stärker als ich. Ich glaube, dass die Länge der Zeit, die beide Beteiligten theoretisch zusammen in der Gedankendimension verbringen könnten bestimmt, wie eng das Bewusstsein verschmilzt. Die Frau mit der ich es tat, konnte allerdings nur einen Tag in der Gedankendimension verbringen«

    »Glaubst du das?« Toll. Jedes kleinste Bisschen Vertrauen, das ich bei dieser Sache in ihn gelegt hatte, löst sich in Rauch auf. Ich frage mich, ob er überhaupt mehr weiß als ich.

    »Es ist schwer zu beschreiben, Darren. Alles was ich sagen kann ist: lass uns abmachen nicht in den Kopf des anderen einzudringen.«

    Und dann verstehe ich es auf einmal: wir haben Zugang zum Kopf des jeweils anderen. Er wird Zugriff auf meine Gedanken haben, auch wenn ich noch nicht genau verstehe wie. Falls es so ähnlich ist wie das Lesen, könnte er theoretisch herausfinden was gestern passiert ist. Er könnte sehen, dass ich die Strippen bei jemandem gezogen haben. Ich habe das Gefühl, dass ich große Schwierigkeiten bekommen könnte, sollte er das erfahren. Ich möchte ihn am Liebsten fragen, was er über die Strippenzieher denkt. Aber das könnte ihn nur dazu veranlassen daran zu denken, wenn er sich in meinem Kopf befindet.

    »Je mehr ich darüber weiß, desto weniger möchte ich es tun, Caleb.«

    »Ja, ich habe auch meinen Bedenken«, erwidert er und ich beginne mir schon Hoffnungen zu machen. Diese werden allerdings zerstört als er hinzufügt: »Aber mir bietet sich nicht jeden Tag so eine Gelegenheit. Wer weiß, ob ich jemals eine weitere bekommen werde. Und was dich betrifft — ein Deal ist ein Deal.«

    »Was meinst du damit, dass du vielleicht nie wieder so eine Gelegenheit bekommst? Ich würde es problemlos an jedem anderen Tag machen; du hast mich einfach unvorbereitet erwischt. Ich habe nicht erwartet, dass du heute kommst. Ich bin einfach mental noch nicht bereit. Ich würde mich einfach gerne ein wenig darauf vorbereiten anstatt mich kopfüber hineinzustürzen.« Das hört sich für mich vernünftig an, aber es scheint Caleb nicht zu überzeugen.

    »Oh, ich mache mir keine Sorgen darum, deine Schulden einzutreiben.« Ich kann nicht genau sagen ob er einen Witz macht oder mich bedrohen möchte. »Die Gelegenheit über die ich rede bist nicht du, sondern hat mehr mit dem Opfer zu tun.«

    »Wer ist es? Und warum ist es so eine rare Beute?« Meine Neugier beginnt die Oberhand über meine Sorge zu gewinnen, aber nur um Haaresbreite.

    »Sein Name ist Haim. Ich habe herausgefunden, dass er in der Stadt ist, weil ich meine Kontakte zu fähigen Kämpfern befragt habe, von denen ich noch etwas lernen könnte. Er könnte jeden Moment wieder abreisen, wenn man bedenkt was seine Arbeit ist. Das ist der Grund dafür weshalb ich jetzt sofort zu ihm möchte.«

    Ich lasse diese Informationen einsickern während wir den Highway in einem der Heights Teile Brooklyns verlassen. Dieser Teil der Stadt ist für den Blick auf die Skyline von Manhattan und alte Sandsteinhäuser bekannt.

    Zufällig parken wir auch genau vor einem solchen dreistöckigen Haus in der zweiten Reihe. Es ist idyllisch wenn man ältere Architektur mag, was bei mir allerdings nicht der Fall ist. Ich stelle mir vor, wie muffig es darin sein muss.

    Die Straße sieht dafür viel sauberer aus als dort wo Mira wohnt. Fast wie in Manhattan. Ich kann verstehe warum einige meiner Kollegen hier leben.

    »Hol uns rein«, fordert mich Caleb auf ohne den Motor abzustellen.

    Ich gehorche und gleite in die Stille. Die Angst der Fahrt, die mir immer noch in den Knochen steckt, macht es mir einfach; Angst hilft mir immer dabei. Sofort verstummt das Motorengeräusch und ich finde mich auf der Rückbank wieder.

    Ich hole Caleb zu mir in die Stille und wir gehen schweigend zu dem Haus.

    Als wir die verschlossene Tür erreichen, öffnet Caleb sie mit ein paar kräftigen Tritten. Seine Beine müssen unglaublich stark sein. Danach geht er hinein, als würde er hier wohnen, und ich folge ihm.

    Zu meiner Überraschung ist es hier drinnen wirklich hübsch — richtig schön. Die Dekoration hat etwas Exotisches, aber ich kann nicht genau sagen was.

    Im Erdgeschoss ist eine Küche in der ein Mann und eine Frau gerade frühstücken. Beide haben olivfarbene Haut und dunkle Haare. Der Mann ist ziemlich gut gebaut — was auch zu erwarten war, wenn er ein Kämpfer ist, wie Caleb gesagt hat.

    »Er«, sagt Caleb und deutet auf den Typen.

    »Wie funktioniert das jetzt?« möchte ich wissen.

    »Du machst einfach das Gleiche wie immer wenn du jemanden lesen möchtest. Sobald ich mir sicher bin, dass du in seinem Kopf bist, versuche ich ihn zur gleichen Zeit zu lesen. So kann man es am besten erklären. Du wirst ein eigenartiges Gefühl verspüren — dein Instinkt wird das was passiert abwehren wollen. Du musst dagegen ankämpfen und mir stattdessen erlauben, dein Lesen zu teilen. Solltest du das nicht tun, werden wir ihn getrennt voneinander lesen, so als sei der andere nicht da.«

    »Und dann? Was passiert wenn es funktioniert?«

    »Dieser Teil ist schwer zu beschreiben. Es ist leichter es einfach zu erleben. Psychedelisch ist das beste Wort, das mir dazu einfällt.« Er grinst — kein hübscher Anblick.

    Psychedelisch ist gut, glaube ich. Manche Menschen zahlen dafür um diese Erfahrung zu machen. Aber ich war niemals einer von ihnen.

    »In Ordnung, ich habe es verstanden. Und wir dringen nicht in die privaten Erinnerungen des anderen ein«, sage ich und versuche dabei unbeschwert zu klingen.

    »So gut wir können, aber es ist reine Glückssache. In einer Sekunde wirst du sehen, was ich meine. Viel Glück.«

    »Warte, wie weit soll ich in seinen Erinnerungen zurückgehen?« frage ich und versuche damit das Unausweichliche hinauszuzögern.

    »Nicht zu tief. Deine Zeit wird mindestens auf drei aufgeteilt, wenn wir das tun. Ich verspreche dir, dass ich deine Tiefe nicht aufbrauchen werde. Versuche einfach zu dem ersten gewalttätigen Erlebnis zu gehen, das du findest. So etwas sollte bei Haim nicht schwer zu finden sein.« Der letzte Teil scheint Caleb zu amüsieren.

    »In Ordnung. Alles klar. Lass uns beginnen«, sage ich und lege meine Hand auf Haims Handgelenk. Ich komme in die Kohärenz — die Vorstufe des Lesens. Trotz des zusätzlichen Stresses befinde ich mich fast augenblicklich darin.

    Und dann bin ich auch schon in Haims Kopf.

    Chapter 1

    My phone makes the most annoying noises. Why did I put it next to the bed again?

    I grudgingly struggle to wake up. The bothersome noises continue, so I grab the phone.

    Hello? My voice is gravel-textured in my own ears. How long have I been asleep?

    Darren, it’s Caleb. I’m waiting downstairs. Come on out.

    The adrenaline rush hits me, and I phase into the Quiet. I’m lying on the left side of the bed near my other, frozen self. There’s a pitiful, ultra-concerned look on his face. My face.

    I reach for my wristwatch on the nightstand. It’s 6:13 a.m.

    The events of the prior days flash through my mind with startling clarity. The trip to Atlantic City, when I met Mira for the first time. Having my hacker friend Bert look her up. Meeting her and her brother Eugene in their Brooklyn apartment and learning that I’m a Reader. Mira getting kidnapped by the Russian mob, and our going to the Reader community for help. Caleb and Julia helping us. It all comes back to me, followed by the worst part.

    I Pushed someone.

    It’s an action that no Reader should be able to do. Something that only Pushers, the people Readers hate, can do.

    I took away someone’s free will.

    And now Caleb is here, at the crack of dawn.

    Shit. My heartbeat jumps. Did Mira already rat me out? Maybe to the entire Reader community? And if she did, what does that mean for me? What do Readers do with Pushers? I remember Mira threatening to kill every Pusher she met. What happens if I’m one of those Pushers? If the other Readers found out I Pushed that guy to throw himself between Mira and that bullet, what would they do? Nothing good, I’m sure of it. But why would she reveal what I did? The only reason she’s alive is because I made that guy take a bullet for her, and she has to know that.

    Or could Caleb be here for some other reason? I do owe him a trip into someone’s head, as weird as that sounds. Could he be here to collect? That would be preferable to the alternative of him knowing that I’m a Pusher.

    If I’m even a Pusher, that is. Yesterday, I seemed to have proven that I’m a Reader. Proven it twice, to two different people. They were quite convinced of my Readerness. Does that mean Readers have no real understanding of what Pushers can or can’t do, or does it mean something else entirely . . . perhaps that I’m neither a Reader nor a Pusher? Is there a third possibility? For all I know, there are other groups out there we haven’t even heard of.

    Or perhaps I’m both. A hybrid. Is it possible that one of my parents was a Reader, and the other was a Pusher? If so, I would be a product of blood mixing—something that Eugene seemed to think was a huge taboo. And he and Mira are half-bloods, so he’s probably more open-minded about this issue than pure Readers. Does this mean that my very existence is against some stupid rules? That could explain why my biological parents were convinced someone wanted them dead.

    It could explain why they were murdered.

    I could sit here in the Quiet thinking for hours, but all the thinking in the world won’t make Caleb leave. I need to figure out what he’s doing here.

    I get out of bed and walk naked toward the door. In the Quiet, no one can see me, so I don’t worry about it.

    I go down to the first floor wearing only my slippers and exit through the front door. There are actually a surprising number of people—motorists, pedestrians, even street people—frozen in that moment in time. They must be insane to be awake so early.

    It takes me only moments to locate Caleb’s car. It’s parked precisely where he dropped me off yesterday. He seems to be a creature of habit.

    He’s holding his phone. It’s kind of funny knowing I’m on the other end of that call. I examine the inside of the car carefully, looking for any clues as to why he might be here. I find nothing except two coffees in the cup holders. Is one for me? How thoughtful. I do find a gun in the glove compartment, but it doesn’t really worry me. Caleb’s the kind of guy who probably has guns hidden all over the place, just in case.

    I don’t go anywhere near Caleb himself—a touch could pull him into my Mind Dimension, as he calls the Quiet, and he’d know I was snooping. Not to mention the wisecracks he’d make about my being naked.

    Disappointed that I couldn’t get any extra information, I head back to my apartment. I touch my frozen self on the hand that’s clutching the phone, and phase out of the Quiet.

    What’s this about, Caleb? I just woke up. My voice still sounds hoarse, so I cough a few times, covering the phone speaker with my left hand.

    Come out, and we’ll talk, he replies.

    I’m not in the mood for a long debate. Knowing Caleb’s capabilities, if he was here to do me harm, I probably would’ve woken up with his gun in my mouth.

    I’ll be down in twenty minutes, I tell him.

    Make it ten, he says and hangs up.

    Some people have no manners.

    I quickly get up, brush my teeth, and get dressed. Then I whip up a green smoothie—my answer to breakfast on the run. Three frozen bananas, a big handful of cashews, a cup of spinach, and a cup of kale go into the blender. A few noisy seconds later, I’m on my way out with a giant cup in my hand. I often do this smoothie thing to save time on those few occasions when I actually go to the office.

    Speaking of work, doesn’t Caleb understand that normal people have jobs they need to be at on a Wednesday morning? I don’t, but that’s beside the point. I’m even more annoyed now. Then again, it’s early, and this thing could potentially be over before the workday begins.

    You better have an important reason to get me out of bed this early. I open the door to Caleb’s car.

    Good morning to you too, Darren. Ignoring my scowl, he starts the car as soon as I get in and pulls out. Look, kid, I didn’t want to wake up so fucking early, either, but Jacob took the red-eye, and he demanded to see you before your workday, so you’re not inconvenienced too much. So here I am.

    Jacob, the leader of the Reader community, wants to see me? Shit. Maybe Mira did tell everybody about my Pushing, and it got all the way to the top. Then again, Caleb doesn’t seem overly hostile, so maybe I’m wrong.

    As Caleb navigates a handful of streets, my nervousness over the possible reasons for Jacob’s request is quickly superseded by the fear induced by Caleb’s driving. I didn’t blame him for driving like a maniac when we had to save Mira, but there’s no reason to do so now.

    I don’t need to be back for work, so please don’t kill us, I say. Caleb ignores that statement, so I ask, What does Jacob want?

    What he wants is between you and him. Caleb honks at a guy who stopped at a red light, like that’s a mistake or something. I’m trying to make up for the time you took getting ready. We have an extra errand before I take you to Jacob. The light changes, and we surge ahead.

    What extra errand? As I sip my drink, I realize he didn’t make fun of it. Most people at least ask about it. In my experience, in mainstream America, pea-green morning drinks are looked on with either suspicion or ridicule.

    We’re going to have some fun, he says in an apparent attempt to cheer me up. A guy in Brooklyn is our first target.

    Our target? I’m confused. What are you talking about?

    Our deal, he says, scowling at me. I really wish he’d keep his eyes on the road. I thought of someone.

    Our deal. Crap. I’d hoped he’d forget I promised to help him Read deeper into some fighter’s memories than he can do on his own—something other Readers refuse to do for him. I was hoping to learn more about why they refuse, even though it’s too late—I already agreed to do it in exchange for him helping save Mira.

    What can you tell me about this thing we’re about to do? I ask. All of a sudden, his driving isn’t my biggest concern.

    Truth be told, not that much, he says contemplatively, looking at the road ahead. When I did it before, it was with someone who’s only a little more powerful than myself. The woman I did it with could only spend a day in the Mind Dimension. The length of time people can collectively spend in the Mind Dimension determines how strongly the minds Join, I believe.

    You believe? Great. Any confidence I had in Caleb’s understanding of this thing goes up in smoke. I wonder if he knows any more than I do.

    It’s hard to describe, Darren. All I can say is, let’s just agree to stay out of each other’s heads.

    That’s when it hits me: he’ll have access to my head. He’ll have access to my thoughts in a way I still don’t quite understand. If it’s anything like Reading, he could theoretically find out what happened yesterday. He could find out I Pushed someone, if he doesn’t know already. I have a feeling I’d be in deep trouble if that happened. More than anything, I want to ask him how he feels about Pushers, but that could just get him thinking about it, which could increase the odds of him snooping in my mind.

    The more I hear, the more I don’t really want to do this, Caleb.

    Yeah, I’m a little hesitant myself, he says, and I begin to have hope. Then my hope is dashed as he adds, But it’s not like I get a chance like this every day. Who knows if I’ll ever get another one like it. As for you—a deal’s a deal.

    What do you mean, you might never get another chance like this? I’ll totally do it some other day; you just caught me off-guard. I wasn’t expecting you today. I’m not ready, psychologically. I’d like to give it a little thought before I just dive in. It sounds reasonable to me, but Caleb isn’t sold.

    Oh, I’m not worried about collecting the debt you owe me. I can’t tell if he’s joking or threatening. The chance I’m talking about has more to do with our target.

    Oh, and who’s that? And why is it such a rare treat? Curiosity starts to win out over dread, by a very slim margin.

    His name is Haim. I only found out he was in town when I pinged my contacts about capable people I could actually learn something from. He could leave at any time, given the nature of his work. That’s why I want to get to him now.

    I absorb this information as we get off the highway in what I think is one of the Heights parts of Brooklyn, an area known for Manhattan skyline views and old brownstone buildings.

    Coincidently, we double-park next to one such home, a three-story brick townhouse. It’s quaint if you like older architecture, which I don’t. I can just imagine how musty it is inside.

    The street, though, looks much cleaner than Mira’s part of town. It’s almost Manhattan-like. I can see why some of my coworkers choose to live here.

    Take us in, Caleb requests without turning off the ignition.

    I comply and phase into the Quiet. The jitters from the ride make it easy; fear always helps me with the process. Instantly, the sounds of the engine disappear, and I find myself in the back seat.

    I bring Caleb into the Quiet with me, and we make our way to the house in silence.

    When we reach the locked door, Caleb breaks it with a few powerful kicks. His legs must be incredibly strong. Then he walks in like he owns the place, and I follow.

    Surprisingly, it’s nice inside—really nice. There’s something exotic about the décor that I can’t quite place.

    On the first floor, there’s a kitchen where we find a man and a woman sitting at a table, eating breakfast. Both are olive-skinned and dark-haired. The guy is fairly well built—which is expected, since Caleb said he’s supposed to be some kind of a fighter.

    Him, Caleb says, pointing at the guy.

    How is this supposed to work? I ask.

    You go about it just like you’re going to Read him. Then, once I’m confident you’re inside his head, I’ll try to Read him at the same time. That’s the best way to explain it. You’ll feel a strange sensation—your instinct will be to reject whatever is happening. You’ll have to fight that impulse. Instead, you’ll need to allow me to share your Reading. If you don’t, both of us will just end up Reading him separately, like the other isn’t there.

    And then? What will it be like if this works?

    That part is hard to describe. It’s easier to just try it. Psychedelic is the best way I can explain it. He smirks—not a pretty sight.

    Psychedelic is good, I guess. Some people pay to have that kind of experience. I was never one of them, but still.

    Okay, got it. And we stay out of each other’s individual memories, I say, trying to sound nonchalant.

    Yeah, as much as we can, but it’s a crapshoot. You’ll see what I mean in a second. Good luck.

    Wait, how far into his memories should I go? I ask, trying to postpone the inevitable.

    Don’t go too deep. Your time will be split at least three ways when we do this. I promised not to squeeze your Depth dry, and I want to keep my word. Just try to go for the first violent memory you can. That kind of thing shouldn’t be hard to locate when it comes to Haim. This last bit seems to amuse Caleb.

    Okay, fine. Let’s do it, I say, placing my hand on Haim’s wrist. I start getting into the Coherence state—the prerequisite for Reading. It comes to me almost instantly, despite the extra stress.

    And then I’m inside Haim’s mind.

    Kapital 2

    »Haim, es ist so schön dich hier zu haben«, meint Orit auf Englisch zu uns. Wir nehmen einen Schluck des Tees den sie zubereitet hat und versuchen, uns nicht die Zunge zu verbrennen. Wir denken darüber nach, dass dieses Treffen mit unserer Schwester einer der Höhepunkte in diesem Jahr war.

    »Jetzt bist du dran«, sagen wir. »Du musst mich und Großmutter in Israel besuchen kommen.«

    Orit zögert bevor sie nickt. Trotz ihrer Zustimmung wissen wir, dass sie wohl nicht kommen wird. Es stört uns nicht wirklich; normalerweise begeben wir uns in zu große Gefahr um die kleine Orit bei uns zu haben. Andererseits denken wir, sie sollte wirklich irgendwann einmal nach Israel reisen. Vielleicht würde sie dort einen Ehemann finden. Oder endlich einige Worte Hebräisch lernen.

    Ich, Darren, trenne mich von Haims letzten Erinnerungen. Ich bin erneut über das Fehlen von Sprachbarrieren beim Lesen erstaunt. Haims Muttersprache scheint Hebräisch zu sein, und trotzdem verstehe ich seine Gedanken genauso gut wie die des Russen neulich. Es scheint zu beweisen, dass Gedanken sprachunabhängig sind, außer es gibt eine andere Erklärung für dieses Phänomen, die mit unseren besonderen Fähigkeiten zu tun hat.

    Ich denke auch darüber nach, wie die Gefühle des anderen während dieses Vorgangs zu meinen eigenen werden. Die Frau mit der olivfarbenen Haut an diesem Tisch sah vor einem Moment noch ganz gewöhnlich für mich aus, aber in Haims Kopf ist das anders. Ihre dunklen Augen sind die unserer Mutter — und das gleiche gilt für ihren fürsorglichen Charakter.

    Ich werde durch ein neues Gefühl aus meinen Grübeleien gerissen.

    Es ist etwas, das ich nur schwer beschreiben kann. Es erinnert mich an das Schwindelgefühl wenn man zu schnell aufsteht oder zu viel Alkohol trinkt, nur tausendmal intensiver.

    Alle meine Instinkte sagen mir, dass ich meinen Kopf von diesem Gefühl befreien muss. Mich stabilisieren muss. Mich selbst festigen muss. Doch was ich jetzt versuchen sollte, ist genau das Gegenteil tun — zumindest wenn ich Calebs Anweisungen Folge leiste.

    Also konzentriere ich mich darauf leicht zu bleiben. Es ist schwierig, aber meine Belohnung, falls man das so nennen kann, ist, dass dieses eigenartige Gefühl verstärkt wird. Jetzt fühlt es sich losgelöster an und eher so, als würde man aus einem Flugzeug fallen — ein Gefühl, das ich kürzlich kennengelernt habe, als ich meine Freundin Amy während eines Fallschirmsprungs gelesen habe.

    Und dann beginnt auf einmal etwas völlig anderes.

    Ein Gefühl unvorstellbarer Intensität überkommt mich, eine Kombination aus überwältigendem Erstaunen und Bewunderung. Ich fühle mich eigenartig wohl dabei. Das, was danach folgt ist das Gefühl, als würde ich etwas mehr werden, nicht mehr nur meine eigenes Ich sein. Es ist beängstigend und gleichzeitig wunderschön.

    Dieses Gefühl kommt in Wellen, es sind Momente, in denen ich tiefes Verständnis für alles auf der Erde und im Universum — oder sogar mehreren Universen — verspüre, so als habe sich meine Intelligenz gerade vervielfacht. Diese kurzen Augenblicke der Allwissenheit werden von etwas abgelöst, das ich am besten mit der Verehrung von etwas Heiligem beschreiben kann. Es ist, als würde ich gerade andächtig neben einem Mahnmal für gefallene Soldaten stehen.

    Und inmitten dieser ganzen Eindrücke dämmert mir: Ich bin nicht alleine. Ich bin Teil von etwas Elementarerem als mir selbst. Und plötzlich verstehe ich es.

    Ich bin nicht mehr einfach nur Darren. Ich bin Caleb. Und ich bin Darren. Beides gleichzeitig. Aber nicht auf die gleiche Art und Weise, wie ich es normalerweise während des Lesens erlebe. Es besteht eine viel tiefere Verbindung. Während des Lesens sehe ich die Welt einfach nur durch die Augen einer anderen Person. Diese gemeinsame Leseerfahrung ist viel mehr als nur das. Ich sehe die Welt durch Calebs Augen, aber genauso sieht er die Welt durch meine. Ich verliere fast den Verstand als ich realisiere, dass ich sogar durch seine Augen sehen kann, wie die Welt durch meine eigenen Augen aussieht, wenn sie durch seine Sichtweise und Wahrnehmung gefiltert wird.

    Ich kann spüren, dass er versucht, nicht allzu tief in meine Gedanken einzudringen und ich versuche das gleiche zu tun. Während das passiert, beginnen sich diese positiven Gefühle die ich bis jetzt erlebt habe zu verdüstern. Ich spüre etwas Angsteinflößendes in Calebs Kopf. Das ganze Universum scheint in unseren verbundenen Gedanken eine einzige Sache zu schreien: »Wir bleiben aus dem Kopf des Anderen. Wir bleiben aus dem Kopf des Anderen ...«

    Aber bevor einer von uns diesem vernünftigen Mantra Folge leisten kann, wird plötzlich ein Schwall Erinnerungen ausgeschüttet.

    Unerklärlicherweise bin ich mir auf einer bestimmten Ebene sicher, dass Caleb gerade meine peinlichsten und lebendigsten Erinnerungen sehen kann. Ich weiß nicht warum das passiert; es könnte sein, dass sie einfach so leuchtend aus meinen Gedanken hervorstechen oder, dass er neugierig ist, was einige dieser Dinge betrifft. Warum auch immer, er erlebt den Zeitpunkt, an dem meine Mütter mit mir über Masturbation sprachen. Wenn ich jetzt rot werden könnte, würde ich bei dem Gedanken daran, genau diese Erinnerung zu teilen, ein Gesicht in der Farbe einer reifen Tomate haben. Er erlebt auch andere Dinge, wie zum Beispiel das erste Mal an dem ich nach meinem Fahrradunfall in die Stille geglitten bin. Mein erstes Mal Sex. Den Tag, an dem ich Mira in der Stille gesehen habe und mir klar wurde, nicht alleine zu sein.

    Auf einem bestimmten Niveau erlebe ich diese Erlebnisse mit ihm. Alles auf einmal, wie in einem Traum.

    Und plötzlich fällt mir auf, dass etwas anderes passiert. Mit Schrecken sehe ich einen mentalen Tsunami auf mich zustürmen.

    Es sind Calebs Erinnerungen.

    Chapter 2

    Haim, it’s been so good having you around, Orit says to us in English. We take a sip of the tea she’s prepared for us, trying not to burn our tongue, and reflect on how hanging out with our sister has been a highlight of the year.

    Now it’s your turn, we say. You have to visit me and Grandma in Israel.

    Orit hesitates before she nods. Despite her agreement, we know she’s not likely to come. We’re not actually that upset about it; we’re usually in too much danger to have little Orit around. But then again, we think she really ought to visit Israel at some point. Maybe she could find a husband there. Or finally learn a few words in Hebrew.

    I, Darren, disassociate from Haim’s immediate memory. I’m amazed yet again at the lack of language barriers when it comes to Reading. Haim’s native tongue appears to be Hebrew, yet I understand his thoughts, just like I did with the Russians the other day. It seems to prove that thought is language-independent, unless something else explains this phenomenon.

    I also reflect on how someone else’s feelings become my own during Reading—for example, the olive-skinned woman at this table seemed very plain to me a moment ago, but inside Haim’s head, everything is different. Her dark eyes and hair are just like our mother’s—and the similarity is further highlighted by her caring nature . . .

    I’m distracted from my rumination when I feel something new.

    This something is hard to explain. Have you ever had a head rush from getting up too quickly or drinking too much? Multiply that lightheadedness a thousandfold, and you might get a glimpse of what this feels like.

    All my instincts tell me I need to clear my head of this feeling. To get stability. To ground myself, which means I need to do the opposite—at least if I follow Caleb’s instructions.

    So I try to remain loopy. It’s difficult, but my reward, if you can call it that, is a strengthening of this weird feeling. It now feels less like lightheadedness and more like free falling from a plane—a feeling I got to know recently from Reading my friend Amy’s skydiving experience.

    And then something completely different begins.

    A feeling of unimaginable intensity overcomes me, a combination of overwhelming awe and wonder. There’s a strange bliss to it, followed by a feeling of becoming something more than my own self—becoming a new being. It’s both frightening and beautiful.

    The sensation comes in waves of moments when I feel deep understanding of everything in the world, even the universe—or maybe even the multiverse—as though, all of a sudden, my intelligence has multiplied. That brief sensation of omniscience dissipates the next moment, and what I feel can best be described as cherishing something sacred, like standing in reverence next to a monument for fallen soldiers.

    In the midst of all this, the knowledge dawns on me: I’m not alone. I’m part of something more elemental than myself. And then, I understand.

    I’m not simply Darren, not anymore. I’m Caleb. And I’m Darren. Both at once. But not in the way Reading allowed me to be other people. This is a much deeper connection. During Reading, I merely see the world through someone else’s eyes. This Joint Reading experience is much more than that. I see the world through Caleb’s eyes, but he also sees the world though my eyes. It almost blows my mind when I realize I can even see through his eyes how the world looks through mine, when filtered by his perception and biases.

    I can tell he’s trying not to get deep into my mind, and I try to reciprocate by focusing on not getting into his. As this is happening, the positive feelings I was experiencing thus far begin to turn dark. I sense something frightening in Caleb’s mind. And the whole universe seems to be shouting one idea in our joint mind: We are staying out of each other’s heads. We are staying out of each other’s heads . . .

    But before either one of us can actually follow this reasonable mantra, a barrage of memories is triggered, all at once.

    On some level, I’m not sure how, I know that Caleb is seeing my most embarrassing and vivid memories. I don’t know why it’s happening; it could be because they shine so brightly in my mind, or it could be because he’s curious about some of this stuff. Whatever the answer, he’s reliving the time my moms talked to me about masturbating. If it were possible to turn red right now, I’d look like a tomato at the thought of sharing that particular memory. He’s also reliving other things, like the time I first phased into the Quiet after my bike accident. The first time I had sex. The day I saw Mira in the Quiet and realized I wasn’t alone.

    On some level, I’m reliving all these memories at the same time. All at once, as though in a dream.

    And then I realize something else is happening. With dread, I see a mental tsunami coming at me.

    It’s Caleb’s memories.

    Kapital 3

    Caleb, der Apparat ist gefunden worden.

    Wir lesen die Nachricht und Erleichterung überkommt uns.

    »Uns?«, sagt eine sarkastische Stimme in meinem Kopf. »Ich bin es Kind, Caleb. Das ist meine Erinnerung.«

    »Wir ist wie ich es erlebe, Caleb«, fauche ich zurück und hoffe, dass er mich hören kann. »Denkst du, dass ich hier sein möchte?«

    »Dann verzieh dich doch.«

    »Das würde ich auch wenn ich könnte.«

    »Versuch es«, denkt Caleb in meine Richtung, aber es ist zu spät. Ich bin in Calebs Erinnerung zurückversetzt, die sich vor mir wie eine Lesung entfaltet.

    Diese Nachricht verändert unsere Mission nicht, stellen wir fest.

    Wir nähern uns dem Auto und versuchen so nahe wie möglich heranzukommen, bevor wir splitten. Es ist ein schwieriges Unterfangen jemanden anzugreifen, der ebenfalls die Gedankendimension betreten kann. Diese schwierige Kunst versuchen wir gerade zu erlernen.

    Normalerweise ist es nicht einfach jemanden unbemerkt zu fangen, der splitten kann. Von frühester Kindheit an lernen diejenigen von uns, die die Gedankendimension betreten können, sich in sie zu begeben um sich nach möglichen Bedrohungen in der realen Welt umzusehen. Zumindest die Paranoiden unter uns.

    Die Lösung dieses Problems ist sehr einfach, aber die Wenigsten hätten den Mut es zu versuchen. Die Antwort darauf ist, jemanden in der Gedankendimension selbst anzugreifen.

    Ich trennen mich einen Moment lang ab und denke zu Caleb: »Warum jemanden in der Stille angreifen? Nichts von dem was du dort tust hat eine Auswirkung auf die reale Welt.«

    »Habe ich dir nicht gesagt aus meinem Kopf zu gehen?« Er hört sich verärgert an, falls man sich verärgert anhören kann während man denkt. »Höre wenigstens mit den verdammten Kommentaren auf. Zu deiner Information: wenn einer von uns in der Gedankendimension stirbt, hat das Auswirkungen in der echten Welt — dauerhafte Auswirkungen. Vertrau mir.«

    »Aber trotzdem, warum solltest du nicht in der wirklichen Welt angreifen?«, möchte ich wissen.

    »Kind, ich bin nicht hier um dir etwas beizubringen. Wir sind meinetwegen hier, erinnerst du dich? Aber wenn es dich zum Schweigen bringt erkläre ich es dir. Ein Vorteil davon, jemanden in der Gedankendimension anzugreifen ist der Überraschungseffekt. Die Person kann mich unmöglich sehen, bis ich sie zu mir hineinziehe. Noch Unvorhersehbarer geht es nicht und das ist auch der Grund für die Entwicklung dieser Technik. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass ein Strippennzieher in der Gedankendimension nicht einfach irgendwelche in der Nähe stehenden Personen zur Hilfe nehmen kann — etwas, das diese Arschlöcher definitiv

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1