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111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Ebook577 pages2 hours

111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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About this ebook

UNESCO-Weltkulturerbe, 1.000 Jahre Bischofssitz und eine enorme Brauereidichte – kein Wunder, dass die Domstadt boomt wie keine andere in der Region. Hier huldigt man dem Bier und ein bisschen auch dem Wein, erfreut sich am reichen kulturellen Erbe von Fürst- und Erzbischöfen wie auch an der deftigen fränkischen Küche, in der die Schulter Schäuferla heißt und Ausgezogene oder Blaue Zipfel nichts Unanständiges sind. Die Stadt strotzt nur so vor außergewöhnlichen Geschichten an jeder Ecke. Begeben Sie sich auf einen Streifzug über die sieben Hügel, auf die Insel und rundum, zu schönen und interessanten, unbekannten und fast vergessenen Orten.
LanguageDeutsch
PublisherEmons Verlag
Release dateApr 29, 2016
ISBN9783863589325
111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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    111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss - Sabine Becht

    111 Orte in und um Bamberg, die man gesehen haben muss

    Sabine Becht und Sven Talaron

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2015

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Sabine Becht und Sven Talaron

    Die Autoren danken Klaus Vogt für seine wertvollen Tipps und Hinweise.

    © der Fotografien: Sabine Becht und Sven Talaron, außer

    Kap. 37: Thomas Bachmann (Calderón Festspiele); Kap. 46: Eberts, Bamberg (Bamberger Marionettentheater); Kap. 109: C.A.B., Schloss Wernsdorf; Reprogenehmigung Städtische Museen; Kap. 8: Copyright Museen der Stadt Bamberg, Inv. Nr. 46, Fränkisch, Umkreis Wolfgang Katzheimer; Kap. 69: Copyright Museen der Stadt Bamberg, Innenraum Marstall, Historisches Museum. Autorenfoto Sven Talaron: Dr. Jens Helbig.

    Herzlichen Dank für die freundliche Fotogenehmigung an das Erzbistum Bamberg, die Bayrische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, das Museum Kloster Banz und die Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Stephan sowie für alle weiteren formlos erteilten Fotogenehmigungen.

    © Covermotiv: shutterstock.com/Andreas Zerndl

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-86358-932-5

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Das Nilkrokodil | Bad Staffelstein

    Die Orientalische Sammlung von Herzog Max

    2_Der Gnadenaltar | Bad Staffelstein-Vierzehnheiligen

    Warum Vierzehnheiligen an der falschen Stelle steht

    3_Der Abtsberg | Bamberg

    Der siebte Hügel

    4_Das Äffchen im Kaisersaal | Bamberg

    Jede Menge Habsburger und ein Primat mit Übersicht

    5_Die Altarinsel | Bamberg

    Moderne Kunst im Kirchenraum

    6_Die Alte Mauth | Bamberg

    Kriegswunden im historischen Stadtbild

    7_Das Apfelweibla | Bamberg

    Ein Türknauf und ein kunstsinniger Weinhändler

    8_Der Apostelabschied | Bamberg

    Spurensuche in historischer Stadtansicht

    9_Die Aula | Bamberg

    Mönche, Soldaten und ein Symphonieorchester

    10_Der Aussichtsturm | Bamberg

    Bambergs schiefer Turm in der Gärtnerstadt

    11_Die Barockkapelle | Bamberg

    Seelenheil im alten Krankenhaus

    12_Das Berganza-Denkmal | Bamberg

    E. T. A. Hoffmann und der sprechende Hund

    13_Das Bibra-Haus | Bamberg

    Barock im Sinne des Fürstbischofs

    14_Bullani | Bamberg

    Handarbeit für den Kopf

    15_Das Café Sandbad | Bamberg

    Das bestbewachte Stück Regnitzufer

    16_Die Dominikanerklause | Bamberg

    Schankstätte im ehemaligen Klostergewölbe

    17_Die Dürer-Gedenktafel | Bamberg

    Das Genie zu Gast im Wilden Mann

    18_Die Erthalstatue | Bamberg

    Der Reformfürstbischof

    19_Die Fähre | Bamberg

    Flussquerungen – Fährboote und ein Luftschutzsteg

    20_Der Fass-Aufzug | Bamberg

    Fränkische Bierkultur am Stephansberg

    21_Das Feuerwehrmuseum | Bamberg

    Feuerlöschtechnik im Fürstbischöflichen Jagdzeughaus

    22_Der fehlende Flügel | Bamberg

    Wie man einen Fürstbischof auflaufen lässt

    23_Die Graf-Stauffenberg-Halle | Bamberg

    In der Vorhölle zur Frankenhölle

    24_Der Greifenklau | Bamberg

    Biergenuss mit Altenburgblick

    25_Der Hafen | Bamberg

    Bambergs Tor zur Welt

    26_Das Hainbad | Bamberg

    Mit Gegenstromanlage

    27_Das Haus zum Einhorn | Bamberg

    Es war Samstagmorgen, und Herr Taschenbier ...

    28_Das Haus zum Goldenen Löwen | Bamberg

    Hier sang E. T. A. Hoffmanns Lolita

    29_Die Hochwassermarken | Bamberg

    Land unter, öfter

    30_Die Hölle | Bamberg

    Unsere Liebe Frau – auf Abwegen

    31_Das Jugendstil-Klo am ZOB | Bamberg

    Von Pissorten und Aborten

    32_Das Kesselhaus | Bamberg

    Bambergs neuer Kunstraum

    33_Die Kettenbrücke | Bamberg

    Vorbild für die Brooklyn Bridge

    34_Die Kräutergärtnerei | Bamberg

    Süßholz und Majoran

    35_Der Kreuzgang | Bamberg

    Kontemplation mit Engeln, Monstern, Sensationen

    36_Das Krippenmuseum | Bamberg

    Die nächste Weihnacht kommt bestimmt

    37_Die Kulisse | Bamberg

    Sommertheater und großes Kino in der Alten Hofhaltung

    38_Das Künstlerhaus | Bamberg

    Inspiration im Wasserschloss

    39_Die Kupferschmiede | Bamberg

    Hardware fürs Bier

    40_Die Lagarde-Kaserne | Bamberg

    Garnison und Konversion

    41_Das alte Landratsamt | Bamberg

    Fliegende Akten und prügelnde Bürger

    42_Das Lichtspiel | Bamberg

    Die Kulturinstitution

    43_Die Liegende mit Frucht | Bamberg

    Boteros füllige Eva auf dem Heumarkt

    44_Das Luli | Bamberg

    Kino im Teppichhaus – die Bamberger Kurzfilmtage

    45_Die Malzfabrik | Bamberg

    Röstaromen aus Bamberg

    46_Das Marionettentheater | Bamberg

    Große Oper und klassisches Theater, zauberhaft in Szene gesetzt

    47_Das Missionsmuseum | Bamberg

    Suche Souvenirs, biete neuen Glauben

    48_Das Mondschein | Bamberg

    Bierkrieg!

    49_Der Nabel der Welt | Bamberg

    Urbi et orbi

    50_Der Napoleon-Schreibtisch | Bamberg

    Weltpolitik in der Neuen Residenz

    51_Der Ochse am Kranen | Bamberg

    Büffeln im alten Schlachthaus

    52_Die Otto-und-Amalie-Tafel | Bamberg

    Zwei Stunden Griechisch Tag für Tag

    53_Das Papstgrab | Bamberg

    Ein ungelöster Todesfall

    54_Die Parkbank | Bamberg

    Entspannung samt herrlichem Rathaus-Blick

    55_Der Pleinserhof | Bamberg

    Bambergs kleinste Parkanlage

    56_Poldis Reich | Bamberg

    Der alte Bär vom Burgberg

    57_Der Portugiesische Volksgarten | Bamberg

    Saudade? Sicher nicht!

    58_Der Pyramidenhügel | Bamberg

    Blick über Bambergs neuen Bürgerpark

    59_Die Radstube | Bamberg

    Mit der Kraft des Wassers

    60_Die Sanddüne | Bamberg

    Im Hauptsmoorwald – Kiefern, Hochmoor und Dünen

    61_Der Schachtisch | Bamberg

    In Bambergs schönstem Kaffeehaus

    62_Der Schimmel | Bamberg

    »Und siehe, ein weißes Pferd ...«

    63_Die Schleuse 100 | Bamberg

    Erinnerung an einen alten Wasserweg

    64_Der Schwarznussbaum | Bamberg

    Ein städtisches Idyll

    65_Das Sonnenloch | Bamberg

    Kunigundes schützender Schleier

    66_Der Sortengarten | Bamberg

    Urban Gardening

    67_Das Spezial | Bamberg

    Rauchbier

    68_Der Spiegelsaal | Bamberg

    Bayerns Verfassung

    69_Der Stall | Bamberg

    In der Alten Hofhaltung

    70_Die Statue des Staufers | Bamberg

    Der vergessene König

    71_Die Stauffenberg-Villa | Bamberg

    Hier lebte die Familie des Widerstandskämpfers

    72_Die Stengelallee | Bamberg

    Naherholung als Bestechungsversuch

    73_Das Stollenlabyrinth | Bamberg

    Bamberg von unten

    74_Der Synagogenplatz | Bamberg

    Gedenke meines Elends und meiner Verfolgung

    75_Der Troppauplatz | Bamberg

    Die Zukunft von 1964

    76_Das Turmfalkennest | Bamberg

    Nisthilfe an Bambergs höchstem Punkt

    77_Das Ulanen-Denkmal | Bamberg

    Zwischen Dung und Schlachtenlärm

    78_Die Untere Brücke | Bamberg

    The place to be

    79_Die Villa Dessauer | Bamberg

    Zeitgenössische Kunst in spätklassizistischer Villa

    80_Die Villa Remeis | Bamberg

    Ein Erbe für alle

    81_Der Vogelsaal | Bamberg

    Alle Vögel ... ausgestopft

    82_Der Weinberg | Bamberg

    Reben in der Bierstadt

    83_Das Willy-Lessing-Haus | Bamberg

    Der Bamberger, der es nicht mehr sein durfte

    84_Der Wittelsbacher Stein | Bamberg

    100 Jahre Bayern in zwei Wochen

    85_Thomann | Burgebrach-Treppendorf

    Europas größtes Musikhaus

    86_Der Veitsberg | Dittersbrunn

    Wahnsinnsblick auf Berg und Tal

    87_Die Burgruine Rotenhan | Ebern-Eyrichshof

    In Stein gehauen

    88_Der Hohe Buchene Wald | Ebrach-Handthal

    Buchenwald und Zankapfel

    89_Die Rösterei | Frensdorf

    Kaffeespezialitäten aus Frensdorf

    90_Die Friesener Warte | Friesen/Markt Hirschaid

    Regnitztal-Panorama und Segelflugplatz

    91_J. C. Neupert | Hallstadt

    Werkstätten für historische Tasteninstrumente

    92_Die Helenenkapelle | Kemmern

    Kleinod über den Mainauen

    93_Das Gasthaus Kramer | Ketschendorf

    Senf und fränkische Hochlandrinder

    94_Das Regiomontanus-Haus | Königsberg in Bayern

    Auf Zeitreise in den Haßbergen

    95_Das Weingut Laufer | Lisberg

    Frankenwein und eine steinalte Burg

    96_Die Hügelgräber | Litzendorf

    Keltisches Erbe am Waldrand

    97_Der Veitenstein | Lußberg

    Rätselhafte Höhle mit Zwergentunnel

    98_Das Wasserspiel | Memmelsdorf

    Wasser marsch! – Zur vollen Stunde

    99_Die Pettstadter Fähre | Pettstadt

    Mit der Kraft der Natur

    100_Der Gutshof Andres | Pettstadt

    Gourmetfreuden im Haßberge-Idyll

    101_Die Ruine | Pommersfelden

    Im Schatten fürstbischöflicher Pracht

    102_Im Schlosshof | Pommersfelden

    Zerwürfnis auf der Landpartie

    103_Der Felsenkeller | Roßdorf am Forst

    Fränkische Lebenswelt

    104_Die Confiserie Storath | Stübig

    Der Pralinenmacher

    105_Der Ellerberg | Tiefenellern

    Zwischen Toskana und Schweiz

    106_Der jüdische Friedhof | Walsdorf

    Versteckte Erinnerung an eine Gemeinde

    107_Die Wattendorfer Lagune | Wattendorf

    Jurassic Park in Oberfranken

    108_Die Käserei Oeffner | Weiher

    Käse aus der Milch von glücklichen Kühen

    109_Schloss Wernsdorf | Wernsdorf

    Capella Antiqua Bambergensis

    110_Der Hexenturm | Zeil am Main

    Die dunkle Seite des Hochstifts

    111_Der Abt-Degen-Steig | Ziegelanger

    Zu Ehren des Vaters des fränkischen Silvaners

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Bamberg ist eine der schönsten Städte in Deutschland, vielleicht sogar die schönste. Eine prächtige Kulisse mit beeindruckender Silhouette auf sieben Hügeln, die heute die Besucher in Scharen in die Oberfrankenmetropole zieht. Dass der Zuspruch einmal derart groß würde, war vor einem Vierteljahrhundert kaum zu ahnen. Konnte man damals noch gemütlich mit dem Fahrrad durch das Tor der Oberen Brücke fahren, gibt es hier heute oft kein Durchkommen mehr. Durchgangsstraßen wurden zu Flaniermeilen, und die Zahl der Kneipen und Cafés wuchs analog zur Zahl der Gäste ‒ und der Studierenden ‒ beständig. Anschub für diesen touristischen Boom war sicherlich auch die Ernennung der Bamberger Altstadt zum Weltkulturerbe im Jahr 1993. Doch eigentlich reicht Bambergs Karrierestart rund 1.000 Jahre zurück, denn »Babenberg« war zunächst ein Geschenk für eine anmutige Dame namens Kunigunde, bevor es zum »fränkischen Rom« befördert wurde.

    Es gibt zahllose Gründe, sich für Bamberg zu begeistern. Eine schier endlose Folge von Argumenten, die darauf drängen, endlich einmal, immer wieder oder gar für immer in die Welterbestadt zu kommen. Manche sind offensichtlich, wie die grandiose Stadtansicht als Ganzes, andere erzählen ihre Geschichte erst auf den zweiten Blick. Und wieder andere kann man nicht beschreiben, die muss man selbst erfahren, das Lebensgefühl fränkischer Art erspüren. Man nehme nur die lauen Sommerabende auf dem Keller, wenn Brotzeit, Bier und Feierabend zum Inbegriff der Bamberger Work-Life-Balance werden.

    Dieses Buch möchte Ihnen ein paar Aspekte dieser faszinierenden Stadt vorstellen, einige amüsant, einige ernst. Hier wird eine viel gesehene Sehenswürdigkeit gegen den Strich gebürstet, dort die Perspektive gewechselt oder um die Ecke geblickt. 111 Orte, die bemerkens- und bewundernswert sind, skurril, komisch, traurig vielleicht oder einfach nur schön.

    Bad Staffelstein

    Zum Vollbild

    1_Das Nilkrokodil

    Die Orientalische Sammlung von Herzog Max

    Herzog Maximilian in Bayern (1808–1888), Vater von Elisabeth, der späteren Kaiserin der Habsburger (bekannter als Sisi), war ein weit gereister Mann, abenteuerlustig und ein begnadeter Reiter – alles Eigenschaften, die er anscheinend auch seiner Tochter in die Wiege gelegt hat. Ein Nilkrokodil zu erlegen war jedoch im 19. Jahrhundert unbestritten Männersache, so geschehen auf einer Exkursion im Jahr 1838, die den Herzog für fast acht Monate von Triest über Griechenland nach Alexandria und zur Nilfahrt von Kairo bis in den Sudan, nach Jerusalem und in den Libanon sowie zu den klassischen Bildungszielen in Italien brachte.

    Von der »Grand Tour« kam Herzog Max, übrigens ein gebürtiger Bamberger, mit zahlreichen Souvenirs bestückt wieder nach Hause. Das fast vier Meter lange Nilkrokodil ist sicherlich das spektakulärste Mitbringsel seiner Reise, sieht man einmal von der Mumie aus dem 7./6. Jahrhundert v. Chr. ab. Die Ausstellung im Untergeschoss des Museums in Kloster Banz zeigt auch den Sattel und die Reisegarderobe des Herzogs, in den Vitrinenschränken außerdem ausgestopfte Vögel, Warane und kleinere Krokodile, dazu Waffen, ägyptische Grabbeigaben und vieles mehr. Spektakuläres befindet sich auch in der benachbarten Petrefaktensammlung: der gigantische Schädel und Skelettreste eines Flugsauriers, den man 1841 im Maintal entdeckt hat.

    Info

    Adresse Museum Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein | Anfahrt A73 bis Ausfahrt Bad Staffelstein-Kurzentrum und der Beschilderung nach Kloster Banz folgen | Öffnungszeiten April–Okt. Di–So 10–17 Uhr, März und Nov. 10–16 Uhr, Dez.–Feb. eingeschränkt, Termine für Führungen unter www.hss.de (im Sommer circa 15-mal pro Monat)| Tipp Zweimal im Jahr hört man von Kloster Banz auch in den überregionalen Medien: bei der CSU-Klausurtagung im September und bei den hochkarätig besetzten »Songs an einem Sommerabend« im Juli. Karten für das beliebte Musik-Event sollte man sich möglichst frühzeitig besorgen!

    1814 erwarben besagte Wittelsbacher (allerdings aus einer Seitenlinie, daher auch der Titel »in« Bayern und nicht »von«) das Schloss beziehungsweise Kloster als Sommerresidenz, seit 1858 befindet sich hier die Orientalische Sammlung. Nach einer wechselvollen Geschichte im 20. Jahrhundert – es wurde als Kloster, dann als Lazarett und Altenheim genutzt – drohte die Anlage zu verfallen. Für eine symbolische Mark kaufte die Hanns-Seidel-Stiftung Kloster Banz und eröffnete hier 1983 ein Seminarzentrum mit über 100 Gästezimmern.

    In der Nähe

    Der Gnadenaltar (4.34 km)

    Der Veitsberg (7.76 km)

    Die Wattendorfer Lagune (13.97 km)

    Die Confiserie Storath (14.59 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Bad Staffelstein-Vierzehnheiligen

    Zum Vollbild

    2_Der Gnadenaltar

    Warum Vierzehnheiligen an der falschen Stelle steht

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    Der Evangelische war schuld: Gottfried Heinrich Krohne, Bauleiter für die Errichtung der Wallfahrtsbasilika, veränderte eigenmächtig die Baupläne, die kein Geringerer als der große Architekt Balthasar Neumann entworfen hatte. Dadurch war der Grundriss versetzt und der Gnadenaltar, das spirituelle Zentrum von Vierzehnheiligen, nun nicht mehr das Zentrum, sondern aus der Vierung ins Langschiff gerückt. Das hat man davon, wenn man einen Protestanten als Bauleiter für eine Wallfahrtsbasilika einsetzt.

    Einem Schäfer war hier 1445 das Christuskind erschienen. Im September, nicht im Weihnachtsrausch. Ein Jahr später erschien es erneut, umgeben von einer 14-köpfigen Kinderschar. Sie seien die Nothelfer und wollten eine Kapelle haben, sagten sie (und man stellt sich unweigerlich vor, wie die Kleinen dabei trotzig auf den Boden stampften). Auf Wunderheilungen folgten die Wallfahrer, auf einen Altar eine Kirche, nach dem Bauernkrieg eine zweite und nach deren Baufälligkeit eine dritte. Und diese plante kein Geringerer als der Grandseigneur unter den Architekten seiner Zeit, der große Balthasar Neumann. Doch weil der Abt Kosten sparen wollte, hatte besagter evangelischer Baumeister seine Finger im Spiel – die Not in der Nothelferkirche war nun groß: Die gelben Sandsteinmauern waren schon gesetzt, ein Neubau viel zu teuer.

    Info

    Adresse Franziskanerkloster, Vierzehnheiligen 2, 96231 Bad Staffelstein-Vierzehnheiligen | ÖPNV in Bad Staffelstein Regionalbus 1212, Haltestelle Vierzehnheiligen | Anfahrt A73 bis Ausfahrt Bad Staffelstein-Kurzentrum und der Beschilderung nach Vierzehnheiligen folgen | Öffnungszeiten im Sommer täglich 6.30–20 Uhr, im Winter 7.30–17 Uhr| Tipp Wenn auch die Nothelfer in misslicher Lage passen, empfiehlt sich der »Nothelfer Trunk«. Das süffige Bier aus der Brauerei Trunk, der ehemaligen Klosterbrauerei, löst zwar auch keine Probleme, aber wenigstens schmeckt’s (Vierzehnheiligen 3).

    Doch Neumann wusste Rat, er behielt die Grundstruktur der falsch platzierten Kirche bei und rückte mittels eines innenarchitektonischen Kniffs – indem er den gesamten Innenraum in Ovalen strukturierte – doch die Erscheinungsstätte in den Mittelpunkt der Wallfahrtsbasilika. Über einem Loch im Kirchenboden, das die Stelle freigibt, wo das Jesuskind gewandelt sein soll, erhebt sich frei stehend der prachtvolle Gnadenaltar der 14 Nothelfer, ein opulenter Rokoko-Baldachin, vielgestaltig und elegant. So steht der Gnadenaltar zwar noch immer im Langhaus, bildet aber doch das Zentrum der 1772 geweihten Basilika, das alle Blicke auf sich zieht.

    In der Nähe

    Das Nilkrokodil (4.34 km)

    Der Veitsberg (6.94 km)

    Die Wattendorfer Lagune (10.11 km)

    Die Confiserie Storath (11.72 km)

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    Zum Kapitelanfang

    Bamberg

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