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Die verborgene Verdammnis
Die verborgene Verdammnis
Die verborgene Verdammnis
Ebook222 pages2 hours

Die verborgene Verdammnis

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About this ebook

Der Kerker des Vergessens wurde aktiviert. Dadurch vergisst ein ganzes Volk, dass König Kaylan noch lebt.

Als Layla die Täuschung erkennt, muss sie den Pfad der dunklen Magie durchschreiten, auf welchem sie die Verdammnis hinter sich her zieht. Sie reißt nicht nur ihre Welt, sondern auch parallele Welten in den Untergang.

Der Rat der Weisen schreitet ein, doch die Verdammnis ist schon zu weit fortgeschritten
LanguageDeutsch
Release dateApr 26, 2016
ISBN9783741219863
Die verborgene Verdammnis
Author

Monika Lautner

Monika Lautner wurde 1976 im Bregenzerwald, Austria geboren. Sie ist Mental-Energetikerin und Trainerin asiatischer Kampfkünste.

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    Book preview

    Die verborgene Verdammnis - Monika Lautner

    115

    1

    Im Reich von Königin Layla und König Kaylan ist die Zeit rasch vergangen. Die Beiden standen an der Brüstung ihres Schlosses. Hand in Hand blickten sie auf den Hof, auf dem mehrere Kinder spielen. Layla drehte sich zu Kaylan, der mit einem charmanten Lächeln ihren Blick erwiderte. „Unser Sohn Jess-K ist ein geborener Führer, strahlte sie und schaute auf einen hellblonden Jungen im Alter von fünf Jahren, der gerade mit den anderen Kindern spielte. „Der Feind lauert vor den Toren. Wir schleichen uns an die Burgmauer und werden ihn ausspähen, rief Jess-K und mit einer Handbewegung in Richtung Burgmauer, liefen die Kinder los.

    „Unser Land ist so friedlich, seit wir Neveriti und den Fluch vor Jahren bezwungen haben, sagte Layla. „Ja, antwortete Kaylan und schaute über die Burgmauer hinaus in ihr friedvolles Land. Es war ein herrlicher Morgen und die Liebe zwischen Layla und Kaylan wuchs immer noch jede Sekunde. Heute war jedoch ein ganz besonderer Tag. Layla nahm Kaylans Hand und legte sie auf ihren Bauch. Überrascht zog er seine Augenbrauen hoch. „Wäre es nicht schön, wenn Jess-K ein Geschwisterchen bekommt? Kaylan strahlte. „Das wäre fantastisch, und schaute Layla fragend an, die überglücklich nickte. Sie war schwanger. Kaylan umarmte sie. Seine Augen gefüllt mit Freudentränen.

    Gemeinsam gingen sie ins Schloss. „Lass es uns feiern. Wir veranstalten ein Fest mit der ganzen Stadt. Layla wurde bleich. „Nein. Dieser Gedanke löst bei mir Unbehagen aus. „Weshalb, Layla? „Ich kann es dir nicht erklären. Wir sollten es noch für uns behalten. Zögernd nickte Kaylan.

    Die Nacht brach rasch herein und Kaylan erzählte Jess-K eine Gutenachtgeschichte, der kurz darauf einschlief. Dann legte sich Kaylan zu Layla ins Bett, dabei blickten sie sich tief in die Augen und schliefen überglücklich ein.

    2

    Am nächsten Morgen erwachte Layla, jedoch konnte sie sich nicht bewegen und ihr Blick schien verschwommen zu sein. Kaum wahrnehmbar bewegte sich ihr Brustkorb, doch den Rest ihres Körpers konnte sie nicht spüren. „Ich träume noch, dachte sie. Sie hatte schon mehrmals davon geträumt, dass sie sich nicht bewegen konnte. Doch dieses Mal war etwas anders. Entsetzt starrte sie geradeaus, denn sie war umgeben von Eis, deshalb konnte sie sich nicht bewegen. Das alles erschien ihr viel zu real, als dass es nur ein Traum sein konnte. „Wach auf, Layla, sagte sie zu sich selbst, schloss dabei die Augen und öffnete sie wieder. Immer noch Eis. „Wenn es real wäre, wäre sie schon längst gestorben durch Erfrieren oder Ersticken. Sie konnte jedoch atmen. Wie war das möglich? Es musste ein Traum sein. Sie stellte sich vor, wie sie in ihrem Bett neben Kaylan aufwachte. Doch auch das half nichts. Nochmals schloss sie ihre Augen und setzte ihre magischen Fähigkeiten ein, um sich an einen anderen Ort zu bewegen. Es funktionierte nicht. Es musste ein Traum sein, sonst würde sie ihre Kräfte einsetzen können.

    3

    In einer dunklen Höhle erwachte Kaylan. „Was ist das für ein Ort?", fragte er sich. Er glaubte noch in seinem Schlafgemach mit Layla zu liegen und zu träumen, doch dann spürte er den harten und nassen Felsblock auf dem er lag. Die Berührung schien so real, dass er seine Hand zurückzog und zudem feststellen musste, dass er komplett in Schwarz gekleidet war. Es war bitter kalt und er zitterte.

    Dann schaute er sich um und erblickte einen schwachen Lichtschein am Ende des Raumes. Kurzerhand sprang er vom Felsblock und schlich leise dem Lichtschein entgegen. Am Ende des Raumes angekommen, sah er gleich mehrere Tunneleingänge an der gegenüberliegenden Wand. Von hier aus war es jedoch unmöglich zu erkennen, welcher Weg zu einem Ausgang führte. Die Felsen waren schwarz und nur wenige Fackeln erleuchteten den Gang. Kaylan trat einen Schritt hinaus. In diesem Moment setzte sein Fuß nicht auf dem Boden auf, sondern fiel ins Bodenlose. Er stolperte ins dunkle Loch und prallte wenige Augenblicke später hart am Boden auf. Nachdem er immer noch annahm zu träumen, war er nicht achtsam gewesen. Er rappelte sich mühsam hoch, denn der Aufprall schmerzte höllisch. Der Raum war finster und obwohl er mehrmals blinzelte, konnte er erst kurze Zeit später verschwommene Gestalten erkennen, von denen ein schwaches Licht ausging. Sie waren sehr dünn und hatten keine wirkliche Haut, sondern sahen eher aus wie Äste. Ihr Haar war lang und wirkte wie Gestrüpp auf dem Kopf. Es mussten an die zehn Kreaturen sein, die den Raum hintereinander betraten. In ihren Händen hielten sie Dreizacks und umzingelten Kaylan.

    Die Gestalten zeigten mit den Spitzen der Dreizacks auf Kaylan. „Wer seid Ihr? Die Kreaturen antworteten nicht auf seine Frage, sondern sprachen gleichzeitig mit einer metallischen Stimme: Ihr glaubt wohl, dass Ihr von hier fliehen könnt. Und kicherten. „Was ist das hier?, fragte Kaylan. „Das ist der Kerker der Vergessenen. Hier gibt es kein Entrinnen. Ihr werdet hier für alle Ewigkeiten verweilen. Keiner wird kommen, um Euch zu retten. Keiner außer uns weiß, dass es Euch gibt? Kaylan musste lachen. Layla wird nach ihm suchen, Jess-K wird seinen Vater nicht vergessen, geschweige denn ein ganzes Reich weiß, dass es ihn gibt. Ein Dreizack wurde ihm direkt an den Hals gehalten. „Hört auf, zischte die Kreatur. „Euer Reich ist mit einem Zauber belegt, niemand erinnert sich an Euch. Sie glauben Ihr seid vor Jahren von einem Drachen getötet worden." Das Wesen grinste und zeigte dabei einige eklige vergilbte Zähne. Kaylan stockte der Atem, jedoch nicht von der hässlichen Kreatur, sondern aus Angst davor, durch einen Zauber vergessen worden zu sein.

    4

    Jess-K erwachte fröhlich an jenem Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen, welche durchs Fenster fielen, auf sein Gesicht schienen. Er war ein aufgeweckter Junge. Schwungvoll zog er die Decke zur Seite und sprang aus seinem Bett. Er liebte es am Morgen mit seinen Eltern zu frühstücken, dabei hatten sie immer viel Spaß zusammen. Danach dürfte er in den Hof, um mit den anderen Kindern zu spielen. Heute wollten sie einen Ritterkampf veranstalten. Bei diesem Gedanken strahlte er übers ganze Gesicht, denn er ging meist als Sieger hervor. Sein Vater lehrte ihn das Schwert, seit er zu laufen gelernt hatte. Sogar die älteren Kinder hatten keine Chance gegen ihn.

    Er rannte in den Speisesaal und zu seiner Verwunderung waren seine Eltern noch nicht da. Abrupt blieb er stehen und schaute umher. Der Tisch war für alle drei gedeckt und es duftete nach frischem Brot. Kurzerhand setzte er sich, doch wusste nicht so recht, ob er schon anfangen durfte. Also hüpfte er vom Stuhl und sauste zum Schlafgemach seiner Eltern. Mit viel Kraft stemmte er die Tür auf und sah, dass das Bett unversehrt war. „Hallo", sagte er zaghaft in den Raum hinein, dabei zog sich sein Magen zusammen. Er hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.

    Jess-K sah sich nochmals im Raum um und zog dann die Tür wieder zu. Rasch lief er zurück in den Speisesaal. Es war noch immer keiner da. Der Tisch war nicht mehr für drei gedeckt, sondern nur noch für zwei. Jess-K schien diese Tatsache nicht zu wundern. Seine Mutter, die noch ziemlich blass aussah, erschien gerade am Eingang und Jess-K sprang auf und umarmte sie. „Ist alles in Ordnung?, fragte er Layla. „Ja, mein Schatz, ich habe nur schlecht geträumt. Sie nahm ihn an der Hand und setzten sich an den Tisch. „Was hast du denn geträumt?, wollte der Kleine wissen. Für einen Moment starrte sie regungslos an die Wand. „Dein Vater war hier und wir haben dir beim Spielen im Hof zugesehen. Dabei fasste sie sich an ihren Bauch und hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. „Aber Vater ist damals vom Drachen getötet worden. Tränen stiegen Layla in die Augen. Dann legte Jess-K seine Hand auf die seiner Mutter. „Du musst nicht traurig sein, wir haben ja noch uns. „Ja, mein Schatz, flüsterte Layla und griff nochmals mit ihrer Hand an ihren Bauch, wusste jedoch nicht wieso. Dabei erinnerte sie sich an das Bild, in dem sie eingefroren im Eis steckte und sich nicht bewegen konnte. „Ich habe mich gefühlt, als wäre ich von Eis umgeben, sagte sie. Jess-K riss seine Augen weit auf. „Das ist wie das Märchen, das uns ein Zauberer erzählt hat, und er fiel vor Aufregung fast vom Stuhl. Layla blickte ihn verwundert an. „Was für ein Märchen? „Er sagt, dass ein Zauber auf dem Land liegt und der König vergessen wurde. Dieser jedoch eingesperrt im Kerker des Vergessens am Leben ist. „Das wäre schön, dachte sich Layla. Dann wäre Kaylan noch am Leben.

    Nach dem Frühstück sauste Jess-K in den Hof hinaus. Layla blieb sitzen und ließ ihren Tränen freien Lauf. Nachdem sie sich beruhigt hatte, schritt sie hinaus auf dem Balkon und beobachtete Jess-K, wie er mit dem Holzschwert einen größeren Jungen besiegte. „Wo hatte er nur so kämpfen gelernt?, dachte Layla. Norgat trat an ihre Seite: „Er kämpft wie einst sein Vater, sagte er und blickte zu Layla. Sie lächelte. „Ja", antwortete sie und schaute auf den Hof hinunter. Norgat begleitete Layla schon seit Jahren. Er war ihr Heeresführer und der Sprecher zu ihrem Volk. Seit Jahren gab es immer wieder Versuche des benachbarten Landes Ruenra, in ihr Land einzudringen. Norgat sorgte für Sicherheit und mischte sich gerne unters Volk, um zu sehen, was es brauchte. Sie war sehr darauf bedacht, dass es allen in ihrem Reich gut ging. Layla war bekannt als eine sehr großzügige Königin und ihr Volk stand ganz hinter ihr. Norgat selbst war dankbar für seine Position an der Seite von Layla, denn es lenkte ihn vom Tod seiner Frau Serena ab, die vor fast einem Jahr bei der Geburt ihres Kindes gestorben war, nachdem sie zu viel Blut verloren hatte. Layla wusste, dass Norgat ihren Tod bis heute nicht überwunden hatte. Leider konnte auch Laylas Magie daran nichts ändern. Serena war für sie eine sehr gute Freundin gewesen und hatte sie im Schwertkampf ausgebildet.

    „Gibt es etwas Neues zu den Friedensverhandlungen mit König Kesta?, fragte Norgat. „Nein, wir haben noch keine Botschaft erhalten, ob er unser Friedensangebot annimmt. Wir haben ihm diesbezüglich eine Mondlänge Zeit gegeben. Es ist erst eine halbe Mondlänge vergangen. Wir werden sehen, antwortete Layla. „Ich habe die Truppen an der Grenze verstärkt, falls Kesta nochmals versucht in unser Land einzufallen."

    Norgat hatte in den letzten Jahren ein großartiges Heer aufgebaut. In jedem größeren Dorf befand sich ein Krieger aus ihrem Heer und lehrte jeden, Mann oder Frau, die Kunst des Kämpfens. Somit könnten sich Bewohner der Dörfer auch selbst verteidigen, sofern es unerwartet zu irgendwelchen Angriffen kam. Sehr viele sind bereits im Kampf ausgebildet und es werden jeden Tag mehr. Sie hatte keine Angst vor einem Angriff von König Kesta, der sein eigenes Land mit Gewalt und Schrecken regierte. Jeder der nicht gehorchte wurde eiskalt niedergemetzelt. Norgat hingegen schätzte die Art und Weise, wie Layla mit der derzeitigen Situation umging, sehr. Sie suchte den Frieden zwischen den Ländern. Seit ihr Mann Kaylan von einem Drachen getötet worden war, herrschte sie allein über ihr Königreich.

    5

    Nach einem ereignisreichen Tag voller Ritterspiele war Jess-K stolz, als Sieger hervorgegangen zu sein, deshalb hüpfte er müde ins Bett. Layla erzählte ihm noch eine kurze Geschichte und nachdem er eingeschlafen war, wollte sie etwas allein sein. Deshalb begab sie sich in die Bibliothek, setzte sich an ihren Lieblingsplatz am Kamin und starrte ins knisternde Feuer. Es spendete angenehme Wärme, während draußen die Tage kälter wurden. Layla dachte an die Zeit mit Kaylan zurück. Weshalb hatte der Drache ihn ihr weggenommen? Ein seltsames Gefühl überkam sie bei diesem Gedanken, denn es war, als wäre diese Erinnerung nicht echt. Vermutlich lag es daran, dass sie Kaylans Tod bis heute nicht akzeptiert hatte. Gemütlich lehnte sie sich in den Sessel und lauschte dem Prasseln des Regens.

    6

    Zur gleichen Zeit tastete Kaylan jeden Teil in seiner dunklen Höhle ab, denn hier gab es keinen Tag und keine Nacht. Es war fortwährend dunkel. Kaylan hoffte, eine Möglichkeit zu finden, aus dem Kerker auszubrechen. Vielleicht gab es versteckte Türen oder Schächte. Dabei dachte er viel an Layla und ihren Sohn. Er hatte schon viel Magie erlebt, jedoch ein Zauber, der die Erinnerung an einen Menschen auslöscht und das gleich in einem ganzen Land? Er kannte keinen Zauber, der so mächtig war. Kaylan, Layla und Jess-K hatten die Fähigkeit entwickelt, in Gedanken miteinander zu kommunizieren. Deshalb setzte er sich auf den Boden und versuchte eine Verbindung zu Layla und Jess-K herzustellen.

    7

    Layla stand auf und blickte durchs Fenster hinaus. Verschwommen sah sie noch einige Lichter in der Stadt. Sie würden bald ausgehen und die Menschen wiegten sich in den Schlaf. Layla ging ebenfalls zu Bett, doch schlief sie in jener Nacht sehr unruhig.

    Sie träumte davon, vor Kaylans Grab zu stehen. Der Sarg erhob sich von selbst aus der Erde empor bis er über dem

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