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Sünden auf meinem Planeten: Kein Reiseführer für Indien
Sünden auf meinem Planeten: Kein Reiseführer für Indien
Sünden auf meinem Planeten: Kein Reiseführer für Indien
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Sünden auf meinem Planeten: Kein Reiseführer für Indien

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About this ebook

Dieses Buch handelt von einer Reise durch Indien. Ziel dieser Reise war es eine These zu testen, die ich die "Sünden auf meinem Planeten" nenne. Auf meinem persönlichen Planeten besteht die größte Sünde darin, andere für meinen Gefühlszustand verantwortlich zu machen. Unter meinem persönlichen Planeten verstehe ich alles, was ich kontrollieren und auf das ich Einfluss nehmen kann.

Indien ist ein Land, das man nicht ungestört bereisen kann. Und somit ist Indien ideal um festzustellen, wie gut jemand mit sich selbst unterwegs ist. Auf dieser Reise ist es verboten mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen und ihn für die eigene Gemütslage verantwortlich zu machen. Wahres Glück kann nur aus unserem Inneren kommen. Und auch unsere Verzweiflung hat ihren Ursprung genau dort: In uns selbst. Die Herausforderung in unserem Leben besteht darin, dies anzuerkennen und den Rest der Menschheit von der Verantwortung für unser Glück frei zu sprechen.

Ich bin der Überzeugung, dass es nur wenige Grenzen in unserem Leben gibt, die wir nicht überwinden können. Die größte Beschränkung, die uns im Leben immer wieder begegnet, befindet sich zwischen unseren Ohren. So viele von uns setzen sich im Kopf selbst schon Grenzen, bevor sie den ersten Schritt in der realen Welt wagen. Wer von uns hat nicht schon einmal eine kühne Idee gehabt, die sein Herz schneller schlagen lies?

Aber bevor wir uns auch nur an den ersten Schritt der Umsetzung dieser Idee wagen, halten uns tausende von Argumenten zurück. Wir sind zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, zu unerfahren, zu verhaftet, zu ungebildet, wir haben keine Zeit, kein Geld oder keine Ahnung. Und wenn uns überhaupt keine Ausrede mehr einfällt, dann sind wir eben überqualifiziert.

Das sind nur einige der unzähligen Ausflüchte, mit denen wir uns klein denken. Aber es handelt sich eben um genau das: Ausreden und Ausflüchte.

Und nicht genug damit. Darüber hinaus reden wir uns die Ziele schwerer als sie sind: Was uns da in den Sinn gekommen ist, ist zu kompliziert, zu teuer, zu langwierig, zu unwahrscheinlich, zu beschwerlich - um nur einige der Gründe zu nennen, warum wir niemals anfangen unsere Träume wahr werden zu lassen, warum wir uns niemals auf den Weg machen aber ständig darüber jammern, nirgendwo anzukommen. Und sind wir endlich bereit unsere Idee umzusetzen, dann kommen die „Freunde“, die es gut mit uns meinen und uns erklären, dass das, was wir vorhaben, unrealistisch sei und wir auf dem besten Weg seien, uns lächerlich zu machen.

Der größte Gedanke, den ich denken kann - und wahrscheinlich auch der am schwersten durchzusetzende von allen - ist die Idee, gut zu mir selbst zu sein. Groß ist dieser Gedanke deshalb, weil wir nicht gelernt haben unsere eigenen Bedürfnisse ernst genug zu nehmen. Schwer durchzusetzen ist dieser Gedanke, weil wir zu oft glauben, „gut zu sich selbst zu sein“ ist das Gleiche wie „egoistisch“ zu sein. Aber das ist weit gefehlt. Egoisten sind eine Belastung für andere. Menschen, die gut zu sich selbst sind, sind eine Inspiration.

Ich wünsche mir, eine Inspiration zu sein.

LanguageDeutsch
PublisherThomas Rose
Release dateFeb 21, 2013
ISBN9781301094356
Sünden auf meinem Planeten: Kein Reiseführer für Indien
Author

Thomas Rose

Ins Leben gestartet als 15-jähriger Schulabbrecher habe ich viele Male das Ruder herum reißen müssen um zu verstehen, dass außer mir niemand die Verantwortung für mein Leben trägt. Die Bereitschaft, als selbstbestimmter Mensch uneingeschränkte Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben und ist auch in meinem Beruf als Coach und Berater zu meinem Mantra geworden.

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    Sünden auf meinem Planeten - Thomas Rose

    Wie ist das wohl, wenn man sich mit Mitte Vierzig dazu entscheidet, seinen Business-Anzug gegen einen Rucksack zu tauschen und sich aufmacht, fünf Wochen vornehmlich alleine durch Indien zu reisen? In 2009 habe ich dieses Experiment unternommen.

    Ich kannte damals ein kleines Menschlein, welches mit seinem Leben haderte. Der Hauptgrund seines Zauderns lag meiner Meinung darin, dass dieses Wesen sich nicht traute, große Gedanken zu denken. Was große Gedanken sind, ist schnell erklärt: Vorstellungen von Zielen und Möglichkeiten, die so wunderschön, so aufregend, so abenteuerlich und so atemberaubend sind, dass wir allen Mut aufbringen müssen, um uns solche Schönheiten und Abenteuer zu gönnen und die gleichzeitig so groß und so unerreichbar scheinen, dass uns die Knie zittern, wenn wir uns auf machen sie für uns zu erobern.

    Ich bin der Überzeugung, dass es nur wenige Grenzen in unserem Leben gibt, die wir nicht überwinden können. Die größte Beschränkung, die uns im Leben immer wieder begegnet, befindet sich zwischen unseren Ohren. So viele von uns setzen sich im Kopf selbst schon Grenzen, bevor sie den ersten Schritt in der realen Welt wagen. Wer von uns hat nicht schon einmal eine kühne Idee gehabt, die sein Herz schneller schlagen lies?

    Aber bevor wir uns auch nur an den ersten Schritt der Umsetzung dieser Idee wagen, halten uns tausende von Argumenten zurück. Wir sind zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, zu unerfahren, zu verhaftet, zu ungebildet, wir haben keine Zeit, kein Geld oder keine Ahnung. Und wenn uns überhaupt keine Ausrede mehr einfällt, dann sind wir eben überqualifiziert. Das sind nur einige der unzähligen Ausflüchte, mit denen wir uns klein denken. Aber es handelt sich eben um genau das: Ausreden und Ausflüchte.

    Und nicht genug damit. Darüber hinaus reden wir uns die Ziele schwerer als sie sind: Was uns da in den Sinn gekommen ist, ist zu kompliziert, zu teuer, zu langwierig, zu unwahrscheinlich, zu beschwerlich - um nur einige der Gründe zu nennen, warum wir niemals anfangen unsere Träume wahr werden zu lassen, warum wir uns niemals auf den Weg machen aber ständig darüber jammern, nirgendwo anzukommen. Und sind wir endlich bereit unsere Idee umzusetzen, dann kommen die „Freunde", die es gut mit uns meinen und uns erklären, dass das, was wir vorhaben, unrealistisch sei und wir auf dem besten Weg seien, uns lächerlich zu machen.

    Der größte Gedanke, den ich denken kann - und wahrscheinlich auch der am schwersten durchzusetzende von allen - ist die Idee, gut zu mir selbst zu sein. Groß ist dieser Gedanke deshalb, weil wir nicht gelernt haben unsere eigenen Bedürfnisse ernst genug zu nehmen. Schwer durchzusetzen ist dieser Gedanke, weil wir zu oft glauben, „gut zu sich selbst zu sein ist das Gleiche wie „egoistisch zu sein. Aber das ist weit gefehlt. Egoisten sind eine Belastung für andere. Menschen, die gut zu sich selbst sind, sind eine Inspiration.

    Wir werden niemals geben können, was wir selbst nicht besitzen. Wenn wir selbst kein Geld verdienen, können wir einem Bettler nichts spenden. Wenn wir uns selbst nicht mögen, werden wir auch nicht viel für andere Menschen übrig haben. Wenn wir selbst nicht gut zu uns sind, so sind wir eine Last für andere. Wenn wir jedoch einmal Feuer und Flamme für ein Ziel sind, dann können wir Berge versetzen und das Unmögliche erreichen.

    Um meine Gesprächspartner zu motivieren, „groß zu denken’, benutze ich gerne den Spruch: „Erfolgreiche Menschen denken groß, starten klein und bewegen sich schnell! Um dem kleinen Menschlein die Macht dieser Worte und meine eigene Entschlossenheit zu demonstrieren, sagte ich ihm eines Tages: „So, Menschlein! Ich zeige Dir jetzt mal, wie man schnelle Entscheidungen trifft: Ich werde mir eine Auszeit von mindestens einem Monat gönnen und nach Indien fahren.

    Ich und meine große Klappe. Was für eine Schnapsidee war das denn schon wieder? Ich bin in ein bestehendes Arbeitsumfeld eingebunden, ich habe Aufgaben zu erledigen und es werden hohe Erwartungen an mich gestellt. Ich habe Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss und mein Vermieter will seine Miete pünktlich sehen - wie kann ich da rechtfertigen, über einen Monat auszusteigen und kein Geld zu verdienen? Wer kümmert sich um meine Post? Wo soll ich denn mein Auto solange stehen lassen? Und die wichtigste Frage: So viel Zeit nur für mich allein - wie komme ich eigentlich darauf, dass ich diesen Luxus verdient habe?

    Da hatte ich den Mund ganz schön voll genommen, aber ich stand schließlich im Wort. Allein schon mein Ehrgefühl hinderte mich daran, hier einen Rückzieher zu machen. In den darauf folgenden Tagen diskutierte ich mit meinen Projektpartnern des Unternehmens, für das ich zu dieser Zeit als Berater tätig war, über einen geeigneten Zeitraum für meine Sabbat-Wochen. Kurz nach dem dieser gefunden worden war, hatte ich ein Ticket für die Hinreise nach Delhi und für die Rückreise aus Mumbai in der Tasche. Der erste kleine Schritt war getan. Jetzt musste ich dem ganzen Wahn nur noch einen Sinn geben.

    Dass ich Indien für meine Reise gewählt habe, ist kein Zufall. Ich bin ein Freund sowohl der indischen Küche, als auch der indischen Musik. Aber noch etwas ganz anderes reizte mich an Indien: In Indien könnte ich eine These prüfen, die ich seit längerem mit mir herum trage und die ich „Die Sünden auf meinem Planeten" nenne.

    Auf meinem persönlichen Planeten (und der hat nichts, aber auch gar nichts mit dem „Lonely Planet" zu tun) besteht die größte Sünde darin, andere für meinen Gefühlszustand verantwortlich zu machen. Unter meinem persönlichen Planeten verstehe ich alles, was ich kontrollieren und auf das ich Einfluss nehmen kann. Ich bin nicht so naiv, davon auszugehen, dass es alle Welt gut mit mir meint. Und es liegt auch in weiten Teilen außerhalb meiner Kontrolle, solcherlei Umstände herzustellen. Was ich aber immer kontrollieren kann - auch wenn es manchmal schwer ist - ist die Art und Weise, wie ich mit solchen Umständen umgehe und wie ich auf meine Umwelt reagiere. Ich habe nur wenig Einfluss darauf, was das Leben mir über den Zaun wirft. Aber nur ich bin es, der entscheiden kann, was ich mit dem, was da vor mir liegt, anstelle. Gefällt es mir? Dann nur hereinspaziert. Gefällt es mir nicht? Dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich kann es zum Beispiel einfach ignorieren. Es gehört mir nicht, ich habe es nicht bestellt, ich wollte es nicht haben, und daher werde ich auch nicht dafür bezahlen. Wenn es mich nicht stört, überlasse ich es einfach sich selbst und der Fall ist erledigt. Es ist unwahrscheinlich wohltuend, sich die Zeit für eine Analyse der vor einem liegenden Probleme zu nehmen. Nehmen wir uns diese Zeit, so werden wir immer wieder erstaunt sein, wie viele dieser vermeintlichen Probleme nichts, aber auch ganz und gar nichts mit uns zu tun haben.

    Glauben Sie wirklich es ist von Bedeutung, was andere über Sie denken? Vergessen Sie es: Die meisten Menschen haben überhaupt kein Interesse an Ihnen, denn die meisten Menschen denken viel mehr über sich selbst als über andere nach. Ihr Leben könnte in Flammen untergehen und Ihre Nachbarn würden sich immer noch mehr Sorgen um den eigenen abgebrochenen Fingernagel machen. Glauben Sie wirklich, es ist für Ihr Leben von Bedeutung, was Ihre Kollegen über Sie sagen? Oder wer in Hollywood gerade wen heiratet? Oder welche Berühmtheiten sich gerade von einander scheiden lassen? Ich glaube, das hat alles nichts mit unserem Leben zu tun. Genau so wenig spielt es eine Rolle, welche Partei gerade regiert oder welche Versprechen uns die Politiker gerade machen.

    So gut wie nichts auf dieser Welt geschieht meinetwegen. Kaum etwas geschieht für mich oder durch mich. Niemand ist der Nabel der Welt. Das meiste, was in dieser Welt geschieht, geschieht auch ohne mich. Es geschieht auch, ohne dass ich ständig ein Auge darauf halte. Wenn das alles da draußen nichts mit mir zu tun hat, dann habe ich auch keinen Grund, mich darüber aufzuregen. Darüber hinaus glaube ich, das gilt nicht nur für mich, sondern für alle. Auch für Sie.

    Machen Sie doch mal folgendes Experiment: Schreiben Sie alles, über das Sie sich heute ärgern, genau auf. Und dann schauen Sie sich diese Liste in ein paar Tagen in Ruhe an. Angenommen die Punkte haben sich bis dahin noch nicht in Luft aufgelöst: Welche von diesen Ärgernissen haben einen tatsächlichen Einfluss auf Sie? Und wenn die Ärgernisse nach ein paar Tagen ihre Bedeutung verlieren, warum nehmen Sie sie dann erst in Ihre Liste auf? Sie verschwenden Papier und Tinte. Schlimmer noch: Sie verschwenden Ihre wertvolle Energie, Sie bekommen Herzkasper und Pickel, werden grantig und hinter Ihrem Rücken nennt man Sie einen Miesepeter.

    Wenn Ihnen also das, was das Leben Ihnen gerade bietet, nicht gefällt und Sie es nicht ignorieren wollen oder können, und wenn Sie nach sorgfältiger Analyse zu dem Schluss kommen, dass diese Umstände wirklich zu Ihren Belangen gehören, dann bleibt Ihnen nur noch eine Möglichkeit: Ändern Sie die Umstände. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan. Aber wer außer Ihnen soll es denn sonst tun?

    Aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass es keinen Nutzen hat, sich die Decke über den Kopf zu ziehen und über Gott und die Welt zu jammern. Warten Sie nicht auf das Schiff am Horizont, das Sie ins gelobte Land bringt. Es wird auch kein Zorro kommen, der Ihre Kämpfe kämpfen wird. Auf Ihrem Planeten gibt es nur einen Superhelden: Sie.

    Ich bin ein Kontroll-Freak und entgegengesetzt zu vielen populären und unreflektierten Meinungen, empfehle ich jedem, so viel Kontrolle wie möglich auszuüben. Dadurch vergrößern Sie Ihren Planeten. Gleichzeitig empfehle ich allen, weise genug zu werden, um zu erkennen, worüber Kontrolle ausgeübt werden kann und worüber nicht. Der Bereich, den Sie persönlich kontrollieren können, ist nämlich gerade, wenn Sie beginnen sich darüber klar zu werden, sehr beschränkt. Keine Sorge, er wächst mit der Zeit, und Sie werden noch staunen, wie groß Ihr Planet wirklich ist.

    Ich weiß, wo von ich rede. Denn wahrscheinlich habe ich bislang in meinem Leben keinen Fehler ausgelassen. Ein Fehler war besonders groß und entscheidend. Als mir die Tragweite dieses Fehlers bewusst wurde, gab ich mich einer mehrjährigen Lethargie hin. Ich habe mich für ein paar Jahre auf mein Sofa gesetzt und gewusst, dass mein Leben im Grunde genommen gelaufen war. Aus dieser misslichen Lage würde ich nie wieder heraus kommen. Dabei war mir vollkommen klar, wer die Schuld an dieser Misere trägt: Banker, Berater, Beamte, Steuern, Zinsen, die Wirtschaftslage. Ich kannte jede Menge Menschen und Umstände, die für die Situation, in der ich mich befand, verantwortlich waren. Nur einen habe ich bei diesen Schuldzuweisungen immer übersehen: Mich selbst.

    Langsam dämmerte es mir, dass jeder Schritt, den ich in der Vergangenheit unternommen hatte, mich zielsicher genau dorthin brachte, wo ich mich nun befand. Diese Erkenntnis war zunächst sehr schmerzhaft. Plötzlich gab es niemanden mehr, auf den ich mit dem Finger hätte zeigen können. Aber in dieser Erkenntnis steckt eine Süße, ein Erwachen, ja - eine Wiedergeburt, die mir unglaubliche Kräfte verliehen hat. Wenn nur ich es war, der den Karren in den Dreck gefahren hat, dann bin ich auch der einzige Mensch auf diesem Planeten, der ihn wieder herausziehen kann. Natürlich musste ich dabei die Hilfe vieler Menschen in Anspruch nehmen. Aber keiner von ihnen ist freiwillig oder aus Eigeninitiative auf mich zugekommen, um meine Hausaufgaben zu machen. Alles ging zunächst von mir aus.

    Ich schreibe dieses Buch nicht zuletzt, weil ich hoffe, damit einige Menschen zu erreichen, die immer noch auf dem Sofa sitzen und darauf warten, dass jemand kommt und sie aus ihrer Lage befreit. Ich hoffe nicht nur, dass meine Erlebnisse in Indien Sie außerordentlich gut unterhalten. Ich hoffe auch, dass dieses Buch Ihnen eine Idee davon gibt, dass Sie tun und lassen können, was Sie wollen, und dass Sie alles erreichen können, was Sie sich vornehmen. Sie müssen nichts tun, was Ihrem Willen entgegensteht, wenn Sie nur bereit sind den Preis der Eigenverantwortung zu bezahlen, und die Folgen Ihres Handelns selbst zu verantworten.

    Mittlerweile bin ich recht weit gekommen, aber ich befinde mich immer noch auf dem Weg, der unangefochtene Herr über meinen eigenen Planeten zu sein. Die beiden Punkte, die mir am wichtigsten auf diesem Weg erscheinen, sind die konsequente, nicht verhandelbare und ultimative Selbstbestimmung sowie die absolute Übernahme der Verantwortung für alles, was mir in diesem Leben widerfährt. In Indien will ich sehen, wie weit ich auf diesem Weg schon gekommen bin.

    Aus den Büchern, die ich zur Vorbereitung auf meine Indienreise gelesen hatte, wusste ich, dass jemand aus dem Westen für viele Inder eine Geldbörse auf zwei Beinen darstellt. Das soll kein Vorwurf sein. Selbst wenn wir ein ganzes Monatsgehalt für eine solche Reise aufbringen müssen, uns finanziell also ordentlich strecken müssen, so ist das Geld, welches wir bereit sind auszugeben, für indische Verhältnisse ein unvorstellbares Vermögen. Jemand der solche Mengen Geldes aufbringen kann um nach Indien zu kommen, kann kein armer Mensch sein. Kein Wunder also, dass viele indische Straßenhändler gerne etwas davon abhaben wollen.

    Vor allem in den indischen Städten gibt es kaum Augenblicke der Ruhe und Ungestörtheit. Als Tourist aus dem Westen wird man an einem Tag hundert Male angesprochen, ständig will irgendjemand etwas von einem und oft genug ist das Wohl des Reisenden nicht das oberste Anliegen desjenigen, der einen anspricht.

    Kaum ein anderes Land als Indien bietet also eine bessere Möglichkeit die These von den Sünden auf meinen Planeten zu testen. Dazu will ich mich allem aussetzen. Ich will mich von Indien berühren lassen ohne mich von Indien entführen zu lassen. Und dabei will ich keine Mauern um mich herum bauen, denn die gleichen Mauern, die Feinde und Argwohn draußen halten, müssen auch von meinen Freunden überwunden werden.

    Was passiert wohl mit mir, wenn ich mir das ganze Elend anschaue? Ich sehe den Dreck, die Armut, die Prostituierten, die Bettler. Ich sehe die schmutzigen Kinder, die in der Gosse mit Müll spielen, sofern sie zu den Glücklichen gehören, die nicht arbeiten müssen. Ich will nicht wegschauen, sondern mich allem hingeben. Ich will Augenkontakt halten, solange ich kann. Ich will ganz genau wissen, was um mich herum passiert. Was geschieht mit mir, wenn ich einen ungeschönten Blick auf das Elend und die Not werfe? Wird es mein Herz berühren? Werde ich davon traurig und betrübt? Sollte es mich gar beruhigen, wenn ich mich einfach umdrehen und wegschauen kann? Macht mich Wegschauen zufrieden und Hinschauen traurig?

    Sollte dem so sein, dann fürchte ich um meinen Seelenfrieden. Wenn ich das Elend dafür verantwortlich mache, dass es mir schlecht geht, ist dann auch das Schöne in der Welt dafür verantwortlich, wenn es mir gut geht? Bin ich etwa abhängig von Impulsen von außen um überhaupt etwas zu fühlen?

    Ein Mensch, der sein Glück und seine Zufriedenheit nicht in sich trägt oder der andere für sein Glück verantwortlich macht, dürfte kein sonderlich erfülltes Leben führen. Er bürdet anderen die Verantwortung für sein eigenes Glück auf. Eine Last, die kaum jemand tragen kann. Wer anderen die Bürde des eigenen Glücks auferlegt, ist eine Last und somit ein Egoist. Er wird sein Glück immer außerhalb seiner selbst suchen. Und was er findet, wird seinem Streben nicht gereichen. Er wird zu dem, was die Buddhisten einen hungrigen Geist nennen: Hungrige Geister haben übergroße Bäuche und nur winzige Münder, ihre Kehlen sind so eng, dass es ihnen unmöglich wird, ihre Mägen zu füllen und allein der Versuch Nahrung aufzunehmen bereitet ihnen unsagbare Schmerzen. Ewiger, unstillbarer Hunger, aber nichts in der Welt, das ihre Gier befriedigen kann.

    Was also wird dieses Land mit mir machen? Was werde ich sehen? Sehe ich das Elend oder sehe ich die Schönheit? Werde ich Angst haben oder Mut?

    Wenn Sie wollen, so folgen Sie mir nun. Wir reisen nach Indien. Es gibt einiges zu entdecken. Nicht über Indien, sondern über uns selbst. Allerdings muss ich Sie warnen, lieber Leser. Diese Reise ist nicht nur schön. Wir werden vielem Unrat, Dreck und Schmutz begegnen und ganz ohne Schmerzen und Blessuren vergeht diese Reise auch nicht. Dieser Text ist fast vollständig unterwegs entstanden und spiegelt in seiner Ausdrucksart regelmäßig die seinerzeit empfundene Gemütsverfassung wider. Raue Umstände haben mitunter auch die Sprache rau werden lassen. Erschrecken Sie nicht.

    1. Tag - Abreise

    Ich bin erst in München, und schon sehen die Menschen anders aus. Die Abflughalle, in der ich auf den Flug nach Delhi warte, ist von Menschen gesäumt, die ihre Wurzeln eindeutig nicht in Europa haben. Die meisten Inder - vor allem die Inderinnen - sind einfach wunderschön, auch wenn einige von ihnen ungeniert sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Nase bohren. Nicht weit von mir sitzt eine ältere Frau, die in knallig violette, mit glitzernden Spiegeln besetzte Tücher gekleidet ist. Aus meinen Vorbereitungen weiß ich, dass die Frau die traditionelle Kleidung des indischen Wüstenstaates Rajasthan trägt. Links hinter mir sitzt ein älterer Herr, der in jeder östlich-spirituell angehauchten Organisation sofort einen Job als Chefguru bekommen würde. Lockige, lange Haare, die aus einem Kranz herauswachsend über seine Schultern fallen. Oben drauf polierte Platte mit grauem Babyflaum. Sein Bauch ist so riesig, aber nicht unschön, dass man Pavarotti neben ihm für einen Hungerkünstler halten könnte. Später, als ich mich im Flugzeug an ihm vorbei zwänge, stelle ich fest, dass der schöne Mann ebenso schön riecht. In der Tat riecht er wie ein mit Vanille und Sandelholzöl eingeriebenes, frisch gewaschenes, aber sehr großes Baby.

    Auch ist es in dieser Wartehalle lauter als in allen anderen, in denen ich bisher auf einen Abflug gewartet habe. Dabei sind es weniger die Gespräche die auffallen, sondern die Nebengeräusche, die von den Reisenden produziert werden. Direkt neben mir sitzt ein erwachsener Mann, der mit seinem Handy spielt, welches in voller Lautstärke über den Fortschritt seines Spieles informiert. Selbst in einer lauten deutschen Straßenbahn würde solch eine Geräuschkulisse viele böse Blicke verursachen. Aber als sich hier unsere Blicke treffen, strahlt er mich mit einer solchen Freude an, dass ich fürchte, wenn ich jetzt nicht den Blickkontakt abbreche, dann zeigt er mir seinen Highscore und ich muss mitspielen.

    Letztlich wird es schlagartig enger, weil zum Einsteigen aufgerufen wurde. In eine indische Schlange passen viel mehr Menschen als in eine deutsche. Dabei scheint es vollkommen normal zu sein, dass der Hintermann nur wenige Zentimeter von einem entfernt steht so dass man sich zwangsläufig ständig berührt. Mich persönlich beruhigt so etwas nicht unbedingt, vor allem nicht, wenn ich einen Rucksack trage. Ich habe ja keine Ahnung, an was ich mich noch alles gewöhnen muss.

    2. Tag - Ankunft in Delhi

    Als ich in New Delhi morgens um sieben Uhr Ortszeit aus dem klimatisierten Flugzeug steige, werden keine meiner Befürchtungen bestätigt. Weder schlägt mir die Hitze ihren nassen Lappen ins Gesicht, noch ist die Luft so dick, dass ich mich nach vorne lehnen müsste, um sie durchschreiten zu können. Im Gegenteil, es hat angenehme 23°C und die Luft ist nicht wirklich feucht, sondern eher torfig - jedenfalls fiel mir das Wort „Torfgeruch" ein, als ich aus dem Flugzeug ausstieg. Abgesehen davon war der Flughafen auch alles andere als überfüllt. Und obwohl man umfangreiche medizinische Untersuchungen wegen der Schweinegrippe über blecherne Lautsprecher ankündigte, und diese letztlich nur aus einem für alle sichtbaren Infrarot-Scann der Einreisenden bestand, plus einem selbst auszufüllenden Formular, in dem man wahrheitsgemäß ankreuzt, ob man unter Schweinegrippe leidet und welches sorgfältig von einem mit Mundschutz ausgestatteten Grenzbeamten gegengezeichnet wurde, dauerte die Erledigung der Einreiseformalitäten nicht länger als in Deutschland.

    Auf dem Infrarot-Bildschirm strahlte meine überklimatisierte und somit unterkühlte Nase in einem hübschen Grün, welches sich kontrastreich vom Rot nicht bedeckter Körperstellen absetzt. Innerlich musste ich schmunzeln ob des Gedankens, dass hier bei der indischen Einreise Länder wie USA, England und Deutschland von den einheimischen Behörden als die Gesundheit gefährdend eingestuft werden, wo ich doch immer dachte, es wäre anders herum. Angenehm überrascht war ich auch von der Freundlichkeit der Grenzbeamten. Menschen, die sich in einer beruflichen Stellung befinden, in der andere etwas von ihnen wollen und abhängig von ihnen sind, haben oft einen gewissen Hang zur Überheblichkeit. Aber hier wurde diese Machtstellung nicht ausgenutzt. Da habe ich auf Reisen in andere Länder schon ganz andere Erfahrungen gemacht.

    In Südafrika zum Beispiel ist man sehr stolz, wenn man es in die Position eines Grenzbeamten gebracht hat, und dass der Beamte sich hierarchisch weit über den einreisenden Touristen ansiedelt, spürt man dort schnell. Aber mit der insolenten Unverschämtheit US-amerikanischer Grenzbeamter konnte bislang kein Entwicklungsland mithalten.

    Auf dem Weg zum Ausgang erneuere und bekräftige ich meine „Ich-kaufe-nichts-auf-dem-Flughafen-Haltung". Das geht in Delhi genau so gut wie in New York. Überall werden nicht-landestypische Einheitsleckereien angeboten, aber die Flughäfen haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn sie meinen, für eine Schachtel Pralinen das Äquivalent eines Taxifahrer-Monatsgehaltes verlangen zu können. Ansonsten hat es mich sehr erfreut, dass aus den Lautsprechern über dem Gepäckband, auf dem mein Rucksack zeitnah und ohne jeden Makel erschien, indische Popmusik ertönte. Und das sogar in einer angenehmen Lautstärke und Qualität.

    Kurz hinter dem Ausgang erkenne ich ihn dann: Meinen Führer und Fahrer für die nächste Woche, Johny, ein Sikh wie er im Buche steht, mit Turban, freundlichem Lächeln und fusseligem Bart. Eigentlich erkennt er mich eher als ich ihn. Denn ich hatte Johny Fotos von mir zukommen lassen, eine gegenseitig verabredete Service-Leistung, die Johny aufgrund mangelnder Internet-Kenntnisse seinerseits jedoch nicht erfüllt hatte. Auch wenn wir uns vorher im Leben noch nie begegnet waren, verstehen wir uns von Anfang an zurückhaltend gut. Johnys Email-Adresse, in der er sich „Indianajones" nennt, wurde mir von einem erfahrenem Indienreisenden namens Ulrich aus Hamburg genannt.

    Ich war auf den Indienreisenden in einem der zahlreichen Internetforen über Indien gestoßen, wir telefonierten mit einander und ich konnte mir ein paar wertvolle Tipps abholen. Ulrich war schon oft in Indien, und er bereist das Land jedes Mal zusammen mit seinem Bruder per Fahrrad. Beide sind Mitte Sechzig und gehören damit aus meinem Verständnis zu richtigen Abenteurern. Zwischen seinen Indienreisen muss Ulrich mit seiner Frau Kreuzfahrten vor der Schwedischen Küste durchführen, damit sie nicht schmollt und er wieder nach Indien darf.

    Es war kein unangenehmes Gefühl an der Seite Johnys vollkommen unbehelligt von Taxifahrern, Händlern und Schleppern das Flughafengelände zu verlassen. Ich erkundige mich über Gebäude, die unmittelbar neben dem Flughafen stehen. Sie sehen sehr alt und mitgenommen aus, sie sind verwahrlost und sollten meiner Meinung nach abgerissen werden. Johny erklärt mir begeistert, dass es sich dabei um Neubauten handelt, die anlässlich der in 2010 stattfindenden Commonwealth-Games gerade errichtet werden. Nur gut, dass ich meine Meinung für mich gehalten habe. Johny begrüßte mich auf Englisch mit den Worten: „Du bist jetzt in einer komplett anderen Welt." Ja, es sieht alles etwas anders aus hier, mit dem Müll geht man hier anders um, es wird ungeniert gerotzt und die Lautstärke, die ein paar Menschen in einer Gruppe produzieren können ist schon beeindruckend, aber den von vielen angekündigten Kulturschock erlebe ich nicht.

    Johny bringt mich zu erst zu dem Hotel, das er für mich ausgesucht hat, das World Famous Indian Hotel Blue Sapphire; das „World Famous" steht tatsächlich so auf deren Visitenkarte. Wir setzen uns an einen Tisch und machen Pläne. Wir trinken Tee, der aus einer Kanne serviert wird, die so dreckig ist, dass dies in Deutschland sofort zum Entzug der Konzession geführt hätte. Aber die Zeit für Pingeligkeiten ist jetzt erst mal vorbei. Ich bestelle mir ein kleines Frühstück, muss mich nur kurz an den Anblick gewöhnen, den in Papierservietten gewickelter Buttertoast, oder ein mit einer Papierserviette zugedecktes Omelette darbieten, lasse es mir schmecken und fühle mich zunehmend wohler.

    Das Zimmer ist sauber und mehr als akzeptabel. Es ist nicht sonderlich groß, aber es bietet mir alles, was ich für eine Unterkunft benötige. Johny handelt einen Preis von 800 Rupien (etwas mehr als zehn Euro) aus, und überredet den Hotelier dazu, dass das Frühstück des kommenden Tages in diesem lächerlichen Preis mit inbegriffen ist. Ich packe ein paar Utensilien in mein Daypack. Meinen Rucksack kette ich im Badezimmer an. Dazu benutze ich das gleiche Kensington-Schloss, welches ich immer benutze um mein Laptop auf Geschäftsreisen zu sichern.

    Das Drahtseil wird durch die Duschbatterie und mehrere Laschen am Rucksack gezogen, dann am Laptop befestigt, der tief im Rucksack verstaut wird. Das ist freilich kein umfassender Diebstahlschutz, hindert aber einen Gelegenheitsdieb ohne Werkzeug am schnellen Entwenden des Computers oder des ganzen Rucksacks. Das Ausräumen des Rucksacks kann man freilich nicht verhindern. Nachdem alles so gut wie möglich gesichert ist, brechen Johny und ich auf um Delhi zu erkunden.

    Ich selbst bin noch etwas planlos und so gebe ich mich vollkommen Johnys Pläne hin. Er setzt mich am Humayun-Mausoleum ab. Für Touristen kostet der Eintritt zu solchen Sehenswürdigkeiten locker mal das Dreißigfache, wie für Einheimische, aber das wusste ich vorher und es überrascht mich nicht. Später schaue ich mir das India Gate an und schule meine Fähigkeiten Straßenhändler abzuwimmeln. Ein kleines, hübsches Mädchen möchte mich mit Henna bemalen, Taxi- und Rikschafahrer wollen mir die Stadt zeigen. Mit einigen Fahrern unterhalte ich mich ein wenig. Sie scheinen überhaupt nicht wahrnehmen zu wollen, dass ich ihr Angebot ablehne, unter anderem weil ich gerade auf einer Stadtrundfahrt mit eigenem Fahrer unterwegs bin.

    Irgendwann wird das ständige Verneinen langweilig, das Gespräch bietet keinerlei Entwicklung, dreht sich ständig im Kreis und ich verabschiede mich sinngemäß mit den Worten „Tschüss, Jungs!. Einer der Fahrer ruft mir aus zehn Metern Entfernung nach: „Wir sind keine Jungs! Fast bin ich versucht zurück zu rufen: „Dann benehmt Euch auch nicht so."

    Danach geht's ins National Museum. Ich bin kein guter Museumsbesucher, daher finde ich das Restaurant dort am interessantesten. Für 200 Rupien pro Teller kann man sich dort aus großen, silbernen Schüsseln bedienen, und es gibt köstliche Linsen, Käse und gekochtes Gemüse. Vom frisch gewaschenen, rohen Gemüse lasse ich vorerst die Finger. Abschließend für diesen Tag verbringe ich ein paar ruhige Stunden in der Tempelanlage Shri Lakshmi Narain. Über dem Eingang hängt eine große Glocke, wenn jemand an den Klöppel kommt, läutet er sie. Die Gläubigen bringen ihre Opfergaben mit und beten, bekommen einen roten Punkt auf die Stirn getupft und setzen sich zum weiteren Gebet oder einfach nur zum Schwatz auf den Boden.

    Nach dem ich aus dem Tempel heraus bin, werfe ich ein paar mehr Hygienebedenken über Bord und trinke Chai (fünf Rupien) in einem Teeshop gleich neben an. Der winzige Raum ist so zu gerußt, dass man ihn von außen eher für eine Werkstatt halten würde. Ich falle auch eindeutig als Exot auf. Alle beobachten mich, dabei bin ich doch zum Beobachten gekommen, aber die Atmosphäre ist freundlich neugierig, ohne aufdringlich zu sein. Hier etwas zu essen traue ich mich aber nicht. Wieder draußen lasse ich mir nach etwas zögern eine Kokosnuss köpfen.

    Ich finde den Inhalt, den man aus einem Strohhalm trinkt nicht wirklich aufregend, vielleicht war durch den Tee auch einfach nur meine Zunge gelähmt, aber dass Wort Strohhalm jagt mir einen Schauergedanken nach dem anderen durch den Kopf. Die leeren Kokosnüsse werden dem Händler einfach wieder vor die Füße geschmissen und daher bin ich mir sicher, dass die Strohhalme recycelt werden. Außerdem nimmt der Händler nach dem Öffnen der Kokosnuss den Strohhalm mit der linken Hand aus einer Tüte, die neben ihm hängt; mit der linken Hand! Das ist nicht nur eine Sache der Höflichkeit - so viel weiß ich schon. In Indien gehört Toilettenpapier nämlich zu einem Luxusgut für verweichlichte Touristen aus dem Westen. Stattdessen wäscht man sich den Allerwertesten einfach mit Wasser und zwar mit der linken Hand. Daher sollte man mit der linken Hand nichts anfassen oder

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