Impressionen aus Italien
Von Theodor Fontane
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Über dieses E-Book
Theodor Fontane
Der weltbekannte Autor Theodor Fontane (1819-1898) ist bis heute einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren und wird immer noch gern gelesen. Effi Briest ist das bekannteste Werk von ihm.
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Impressionen aus Italien - Theodor Fontane
Fontane
Aus den Tagebüchern der Italienreise Oktober/November 1874
Sonnabend d. 3. Oktober Von München nach Verona
Emilie Fontanes Aufzeichnungen vom 3. Oktober
Der Zug ging nicht abends am 2. Oktober. So denn Abfahrt am 3. um 9 Uhr 10 Minuten. Anfänglich höchstens Gegend à la Luckenwalde; erst bei Rosenheim wird es schön, plötzlich hat man die Bayrischen Alpen vor sich, und im nächsten Moment ist man drin und fährt, Berge links und rechts, das Inntal hinauf. Die Bergpartien bleiben an Grandiosität hinter den Schweizer-Bergen weit zurück, doch treten sie, der Zahl nach, massenhafter an einen heran. Das einzelne wirkt nicht bewältigend, aber das Ganze macht einen bedeutenden Eindruck. Kufstein, Grenzfestung, liegt ähnlich imposant wie Bellegarde, das den Jurapaß zwischen Schweiz und Frankreich schließt. Nach Kufstein kommen die Städte Schwaz und Hall, hübsch gelegen; dann Innsbruck, das einen eminent langweiligen Eindruck macht. Einen desto beßren machte die Bouillon mit Leberknödel seines Bahnhofs. Hinter Innsbruck beginnen die Tunnel, und die Bahn klettert, über den Iselberg hinweg, bis zum Brenner-Paß hinauf. Hier scheiden sich Deutschland und Italien, wenigstens geographisch, wenn auch nicht politisch; Südtirol beginnt. Man kommt nach Sterzing, dem Geburtsort Speckbachers (auch Passeier in der Nähe), und fährt nun im Etsch-Tal hinab, wie man vorher das Inn-Tal hinauffuhr. Erst Brixen, weiß mit Schindel oder Schieferdächern, dann Franzensfeste, wo eine Bahn nach Triest abzweigt, dann Bozen. Franzensfeste ist ein ziemlich bedeutender Bau, modern, gasometerartige Rundtürme mit Geschützöffnungen. Bozen lag da, wie ich Dover zu sehen pflegte: ein paar Schattenstreifen am Berge hin und die Schattenstreifen durch hundert Lichter belebt. Das Bozener Obst wurde am Bahnhof durch eine harte Birne repräsentiert, die ich für 6 Kreuzer akquirierte. Dann Trient, dann Roveredo. Um etwa 11 Uhr Ankunft in Verona. Unterkunft gefunden in Colomba d'oro. Zimmer 36 machte anfangs einen so bedenklichen Eindruck, daß ich es mit dem Licht in der Hand absuchte und einiges Kleinzeug (Spinnen, Spinnweb, Ohrwürmer, Gnitzen) verbrannte. Die gefürchtete Störerin meiner Nächte, das kastanienbraune Plattier, blieb aber aus. Ich gebrauchte die Vorsicht, in die Klinse der wenig geöffneten Tür ein brennendes Licht zu stellen. Dies rettete uns vor Gnitzen und gab mir die Befriedigung, ein Licht verschwinden zu sehen, das ich doch bezahlen mußte.
*
Sonntag den 4. Oktober. In Verona.
Emilie Fontanes Aufzeichnungen vom 5. Oktober
Frühstück im Hôtel; auf die Piazza Brà mit dem römischen Amphitheater. Großartig und vollendet. Triumph geschmackvoller Technik; von Kunst, die vom Himmel stammt, keine Rede. Porta Borsari; auch altrömisch. Dann auf die Piazza Erbe oder d'Erbe. Gemüsemarkt. Höchst interessantes, italienisches Treiben, heiter, lachend, laut, bunt, polcinellhaft. – Dicht dabei die Piazza dei Signori, der Hauptplatz der Stadt. Hier sind einzelne Gebäude von Bedeutung, dazu die neuerdings restaurierte »Veronesische Ruhmeshalle«, Statuen von Dante in Mitte des Platzes und dahinter, höher angebracht, eine zweite, von