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Rettet die Bienen: Bunte Lebensräume für Stadtbienen
Rettet die Bienen: Bunte Lebensräume für Stadtbienen
Rettet die Bienen: Bunte Lebensräume für Stadtbienen
Ebook185 pages2 hours

Rettet die Bienen: Bunte Lebensräume für Stadtbienen

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About this ebook

Nach Rind und Schwein ist die Biene das drittwichtigste Nutztier. Kein Wunder, denn ca. 80 % unserer Kulturpflanzen sind auf Bienen als Bestäuber angewiesen. Wir müssen also etwas unternehmen, um dem weltweiten Bienensterben entgegenzuwirken… In der Pflanzenvielfalt der Städte finden sich schon zahlreiche sichere Lebensräume für Bienen, da bereits viele Stadtgärtner auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten. Durch die Verwendung von Bienenweidepflanzen im Garten, auf Balkon, Terrasse oder auf dem Grünen Dach kann jeder, selbst im urbanen Raum, einen großen Beitrag leisten, damit die wichtigen Bestäuber genug Nahrung und Lebensraum finden. Um die Auswahl zu erleichtern, haben wir für einen übersichtlichen Blüten-/Trachtkalender zusammengestellt. Einfache Bauanleitungen für Bienenhotels und nützliche Tipps für bienenfreundliche Projekte machen aus interessierten Lesern begeisterte Bienenschützer.
LanguageDeutsch
PublisheravBuch
Release dateMay 24, 2016
ISBN9783840463853
Rettet die Bienen: Bunte Lebensräume für Stadtbienen

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    Book preview

    Rettet die Bienen - Inga Wulf

    Impressum

    Warum müssen wir die

    Bienen retten?

    Ein Imker kontrolliert die Arbeit seiner fleißigen Bienen. (© Darios, shutterstock.com)

    Das ist die große Frage – sie waren doch schon immer da. Warum sollten sie auf einmal verschwinden? Und wofür brauchen wir sie eigentlich?

    Eine lange Freundschaft

    Für viele von uns gehört es morgens dazu: ein Glas Honig auf dem Frühstückstisch. Egal, ob der Honig direkt vom Imker kommt oder im Supermarkt gekauft wurde, er ist selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich ist es, die Honigbienen als „Bienen" zu bezeichnen, obwohl es neben den Honigbienen noch zahlreiche Wildbienenarten gibt.

    Vor vielen Tausend Jahren sah die Beschaffung von Honig anders aus als heute, sie war abenteuerlich und schwierig. Wie die Jagden auf Mammuts oder andere große Tiere wurde sie in Höhlenmalereien festgehalten. Diese Abbildungen zeigen Menschen, die – von Bienen umschwärmt – in schwindelerregender Höhe aus Felsspalten Honig ernten.

    Inzwischen hat sich die Imkerei um einiges weiterentwickelt. Im frühen Mittelalter wurden zum ersten Mal die Zeidler erwähnt – Waldimker, die wilde oder halbwilde Bienen in hohlen Bäumen hielten. Diese Art der Bienenhaltung vereinfachte die Ernte von Honig und wertvollem Wachs, da die Waben leichter zu erreichen waren. Später wurde die Zunft der Zeidler so bedeutend, dass sie zahlreiche Privilegien erhielt. In waldlosen Heidegebieten Norddeutschlands waren damals Korbimkereien verbreiteter. Daraus entwickelte sich die Heideimkerei, die noch heute mit „Lüneburger Stülpern" ganz ähnlich betrieben wird.

    Aber nicht nur die neuen Haltungsmethoden trugen zur Verbreitung der Bienen bei; Karl der Große ordnete die Einrichtung einer Imkerei auf jedem seiner Güter an, und Klöster begannen damit, ihren hohen Bedarf an teurem Kerzenwachs durch selbst gehaltene Bienenvölker zu decken.

    Tipp

    Ein tolles Winterprojekt für Kinder: Echte Bienenwachskerzen sind schnell hergestellt, indem die jungen Bienenfreunde Wachsplatten (Mittelwände) um Dochte drehen. Das Material dafür gibt es im Bienenhandel und Hobbybedarf.

    Bestäubung

    Die Verwendung alternativer Süßungsmittel und der Ersatz von Bienenwachs bei der Kerzenherstellung macht die Bedeutung der Honigbiene (Apis mellifera) nicht geringer, das ist mittlerweile bekannt. Durch ihre Bestäubungsleistung ist sie weltweit das drittwichtigste Nutztier. Von den heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind 80 % auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Allein bei Äpfeln ergibt sich durch die Bestäubung von Honigbienen eine Ertragssteigerung von über 60 %.

    Aber nicht nur die Menge wird vergrößert, auch die Qualität verbessert sich. Ein gut bestäubter Obstbaum ist nicht nur ertragreicher, die Früchte sehen schöner aus, sind schwerer und haben eine längere Lagerfähigkeit als andere, deren Blüten nicht so sorgfältig bestäubt wurden. Das führt dazu, dass die Bestäubungsleistung der Honigbiene 10–15-mal so viel wert ist wie der von den Völkern produzierte Honig.

    Damit Pflanzen sich gegebenenfalls ändernden Umweltbedingungen anpassen können und um den Erhalt der Art sicherzustellen, pflanzen sie sich geschlechtlich mit „fremden" Pollen fort. Da sie sich nicht vom Fleck bewegen können, haben sie im Lauf der Evolution zur Bestäubung spezielle Methoden entwickelt.

    Einige Pflanzenarten, wie Gräser, werden hauptsächlich durch Wind bestäubt. Das hat den Vorteil, dass keine lebenden Boten nötig sind, die den Pollen transportieren und an der richtigen Stelle abgeben. Windbestäubung ist sehr ungenau. Damit sie dennoch erfolgreich funktioniert, wird eine große Pollenmenge von den Pflanzen produziert. Werden die Pollen durch Wind aufgewirbelt, verteilen sie sich und treffen vielleicht eine passende Narbe. Bei Getreidefeldern ist der auffliegende Pollen manchmal als Wolke zu sehen. Aber auch Regen kann Pollen transportieren sowie alle Tiere, die die Blüten streifen.

    Andere Pflanzen nutzen Insekten für die Bestäubung. Sie benötigen weniger Pollen als Windbestäuber, da ihre Methode zielgerichteter ist. Die Blüten konkurrieren um die Gunst der Bienen nicht nur mit Pollen, sie haben auch Nektarien ausgebildet, die süßen Pflanzensaft abgeben. An diesen Nektar wollen die Bienen gelangen. Meist sind die Blüten so aufgebaut, dass die Biene, wenn sie den Nektar erreichen will, an Staubbeuteln mit Blütenstaub vorbeimuss. Dabei bleiben immer wieder Pollen am Haarkleid der Biene hängen. Beim Besuch auf der nächsten Blüte werden sie genauso versehentlich wieder abgestreift. Dieses System funktioniert, weil die Blüten nie genug Nektar auf einmal abgeben, um den Honigmagen einer Biene zu füllen. Damit sie mit vollem Magen nach Hause zurückkehren kann, muss die Biene auf einem Sammelflug viele Blüten besuchen. Honigbienen sind sehr blütenstet und besuchen auf einem Ausflug immer nur Blüten der gleichen Art – sie stellen sicher, dass der Pollen die richtige Narbe erreicht. Für die Biene hat ihre Blütenstete ebenfalls einen Vorteil: Weil alle Blüten, die sie während eines Sammelflugs aufsucht, gleich aufgebaut sind, erreicht sie mehr in kürzerer Zeit. Sie entwickelt Übung darin, diese Blüten zu leeren.

    Ganz schön bekleckert – eine Biene beim Sammeln. (© Dancestrokes, shutterstock.com)

    Beides, Pollen und Nektar, sind die einzigen Nahrungsquellen für jedes Honigbienenvolk, ebenso wie für alle Wildbienen. Da Pflanzen zwingend bestäubt werden müssen, um sich fortzupflanzen, und Bienen auf die Nahrung angewiesen sind, ist eine gegenseitige Abhängigkeit entstanden. Solche Beziehungen sind sogar so eng, dass manche Bienenarten den Pollen nur einer Pflanzenart nutzen.

    Was sind Saftmale?

    (© Bff, Wikimedia Commons)

    Blüten locken Bienen auch durch Farbe, Form, Bewegung (die zum Beispiel durch die Schwingung dünner Stängel entsteht) oder Duft an. Saftmale auf den Blüten führen die Bienen zu den Nektarien. Manchmal sind diese „Zeichnungen" für unser Auge als Kontrastfarbe zu erkennen, manchmal können nur die Bienen sie wahrnehmen, weil sie im ultravioletten Bereich liegen. Diesen können wir Menschen nicht sehen, Bienen dafür sehr gut.

    Bienen lieben Obstbäume. (© MMCez, shutterstock.com)

    Bestäubung und Befruchtung. (© ananas, shutterstock.com)

    Reiche Ernte nach guter Bestäubung. (© guentermanaus, shutterstock.com)

    Befruchtung

    Nach der Bestäubung findet die Befruchtung statt. Pollenkörner keimen auf der Narbe und bilden Pollenschläuche, die durch den Griffel bis in den Fruchtknoten zur Samenanlage wachsen. Dort vereinigen sich die Zellkerne des männlichen Pollens mit der weiblichen Eizelle. Hieraus bildet sich der Embryo, der sich zum Samen entwickelt. Aus dem Fruchtknoten bildet sich die Frucht. Eine gute Bestäubung und damit gute Ausbildung der Samen sorgt dafür, dass die Frucht nicht von der Pflanze abgestoßen und besser versorgt wird als eine weniger gut befruchtete. Früchte sind aus Sicht der Pflanze nur nötig, um die Samen zu

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