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Freimaurer Politiker Lexikon: von Salvador Allende bis Saad Zaghlul Pascha
Freimaurer Politiker Lexikon: von Salvador Allende bis Saad Zaghlul Pascha
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Freimaurer Politiker Lexikon: von Salvador Allende bis Saad Zaghlul Pascha

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Umfassend und kompakt bietet das "Freimaurer Politiker Lexikon" einen Überblick über 1.000 prominente Politiker, die sich dieser großen Idee der Menschheit verschrieben haben.
Dieses Lexikon unterzieht die historischen Verflechtungen zwischen Freimaurerei und Politik einer kritischen Betrachtung. Der Autor hat auch jene Persönlichkeiten aufgenommen, die dem Bund fälschlicherweise zugeordnet werden.
LanguageDeutsch
PublisherStudienVerlag
Release dateMay 31, 2016
ISBN9783706558433
Freimaurer Politiker Lexikon: von Salvador Allende bis Saad Zaghlul Pascha

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    Book preview

    Freimaurer Politiker Lexikon - Robert Minder

    Literatur

    Dank

    Der erste Dank gebührt dem Herausgeber Michael Kernstock. Ohne seine Anregung (die beinahe bis zur Aufforderung ging) wäre dieses Buch nie entstanden. Gleichzeitig hat er mir die Sicherheit gegeben, das Buch in Ruhe schreiben zu können, ohne auf Termine Rücksicht nehmen zu müssen. Dank gebührt auch meinem Verleger Markus Hatzer, der meine Zweifel zerstreute, ob ein solches Buch überhaupt möglich ist.

    Und ohne meinen Freund Gerrie Horyna wäre ich nie zu so umfangreichem Material gekommen, und dieses Buch wäre auch nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank gilt allen Freimaurern, die mir ihre Zeit gewidmet haben und mich auf viele wichtige „Brüder" hingewiesen haben, die sonst in diesem Buch gefehlt hätten.

    Und schließlich danke ich Professor Roman Taubes, dass er sich die Zeit genommen hat, die Entwürfe zu lesen und mir wertvolle Anregungen für die endgültige Form des Buches gegeben hat.

    Robert A. Minder

    Was will dieses Buch

    Alec Mellor schreibt in der Vorrede zu seinem Buch „Logen, Rituale, Hochgrade": „Seit dem 18. Jahrhundert ist eine Flut von Literatur über alle Aspekte der Freimaurerei entstanden. Der deutsche Gelehrte begann 1911, die Höhe dieses bibliographischen Gebirges zu vermessen. Bis zum vierten Band zählte sie schon rund 54.000 Titel! Seither ist dieses Gebirge weiterhin angewachsen. "Und gerade in der geschichtlich bewegten Zeit des 20. Jahrhunderts erschienen viele weitere, allerdings oft antifreimaurerische Bücher.

    Warum also ein weiteres?

    Vielleicht als ein Versuch der Objektivierung durch Fakten und Daten, auch um zu zeigen, dass alle diese Handlungen von Einzelpersonen gesetzt wurden, die auch Freimaurer waren. Ernst Gehmacher schreibt in der Einleitung zu einer Publikation der Großloge von Österreich 1992: „Eine der wesentlichen Ideen der Freimaurerei liegt in der Regel, dass die geistigen Inhalte der Freimaurerei ausschließlich nur von jedem Einzelnen in seinem eigenen profanen Leben in die Tat umgesetzt werden sollen – nie durch ein gesellschaftliches Agieren des Bundes selbst."

    Was dieses Buch nicht will

    Dieses Buch will kein wissenschaftliches Geschichtsbuch sein. Es will weder Gräben aufreißen noch bemüht zuschütten.

    Es stellt auch in keiner Weise den Anspruch, vollständig zu sein. Es kann lediglich einen kleinen Teil freimaurerischer politischer Tätigkeit beleuchten. Es ist ja auch ein Merkmal der Mitglieder dieses Bundes, im Gegensatz zu anderen Gruppierungen wie Rotariern, Lions und ähnlichen, sich nicht mit den Handlungen zu brüsten, die sie vollbringen.

    Auch kann dieses Buch nicht die berühmt-berüchtigte „Huhn-Ei -Frage beantworten: Ist es die Freimaurerei, die bewirkt oder mit auslöst, dass Menschen sich für andere einsetzen und helfen wollen, oder sind solche humanen Menschen „anfälliger für die Ideen der Freimaurerei?

    Sollten Freimaurer etwas erfahren, was sie noch nicht wissen, und sollten Nicht-Freimaurer ihre „Unbekannten Brüder" mit etwas objektiveren Augen sehen, ist der Zweck dieses Buches mehr als erfüllt.

    Wie viel Macht haben die Freimaurer?

    Helmut Andics schreibt darüber im Nachwort zu Horst Kischkes Buch „Die Freimaurer":

    „‚Wieviel Macht haben die Freimaurer?‘ Diese Frage stellte ich seinerzeit einem Freund bei meiner Suche nach Zugang zum Bund.

    ‚Manchmal wünschte ich mir wirklich soviel Macht, wie uns angedichtet wird‘, antwortete er sarkastisch. Wie viel Macht haben sie also wirklich?

    Heute, nach mehr als einem Vierteljahrhundert Zugehörigkeit zum Bund, sage ich: Soviel, wie sie vermöge ihrer Persönlichkeit in der profanen Welt auszuüben vermögen! Im maurerischem Geist, wünsche ich mir. Es gibt keine ‚Geheimen Oberen‘, die Befehle erteilen könnten. Ein ansonsten vernünftiger, gebildeter Mensch, Akademiker, fragte mich einmal, durchaus ernst gemeint, ob es wahr sei, dass ein Freimaurer auch einen Mord begehen muss, wenn es ihm befohlen wird.

    Muss er wirklich nicht! Im letzten Vierteljahrtausend, seit es die heutige Freimaurerei gibt, hat sich jedenfalls kein solcher Fall zugetragen. Auch der Erzherzog Franz Ferdinand wurde 1914 nicht auf Befehl der Freimaurer in Sarajewo ermordet, wie man es gelegentlich heute noch zu hören und zu lesen bekommt, als abschreckendste aller maurerischen Missetaten. Der Geheimbund hinter dem Mord war, Ujedinjenje ili smrt‘, zu deutsch:, Vereinigung oder Tod‘, eine serbisch-nationalistische Verschwörung, genannt ‚Die schwarze Hand‘. Während katholisch-konservative Kreise nach 1914 die Freimaurer zu Schuldigen erklärten, reklamierte das Jugoslawien nach 1945 einige der Verschwörer für den Marxismus und die sozialistische Revolution. So deutete eben jeder den Vorgang nach seinen eigenen Feind- oder Freundbildern.

    [...]

    Freiheit überhaupt! Schlag nach in den Alten Pflichten! Im II. Hauptstück ist zu lesen: ‚Der Maurer ist ein friedfertiger Untertan der bürgerlichen Gewalt ... und muss sich nie in Meuterei oder Verschwörung einlassen ...‘ Andererseits aber – und das halte ich für den entscheidenden Punkt –, falls er ein solcher friedfertiger Untertan nicht sein sollte, sondern ‚ein Empörer wider den Staat ...so kann die Brüderschaft ihn doch nicht aus der Loge stoßen..."‘

    An der in so auffällig gewundenen Worten geforderten Unterwerfung unter die „civil powers", so das englische Original, merkt man deutlich, wie Anderson sich mit einer Formulierung herumgequält haben muss, die den damaligen Gewaltinhabern gerade noch zumutbar war, ohne maurerische Grundsätze zu vernebeln.

    Es ist das Aufbegehren gegen die „civil powers, das die Sternstunden der Freimaurerei kennzeichnet. Diese „Empörer gegen den Staat, wie die „Alten Pflichten" sie nennen, waren nicht Rebellen und zufällig auch Freimaurer. Sie waren aus dem Geist der Freimaurerei heraus Rebellen gegen Unrecht und Unterdrückung, und sie hatten aus diesem Geist heraus zur Freimaurerei gefunden. In diesen Sternstunden revoltierte die Freimaurerei jedenfalls gegen den Zeitgeist der jeweils Herrschenden für den Zeitgeist von morgen. Es war nicht die geheime Macht der Freimaurer, die sie aus ihren Verschwörerzirkeln heraus die Welt spüren ließen, es waren ihre Taten, und die Geschichtsbücher sind voll von ihnen.

    Die Vereinigten Staaten sind aus dem Aufbegehren von Freimaurern wie George Washington und Benjamin Franklin hervorgegangen. Von den 56 Unterzeichnern der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776) waren fünfzehn Freimaurer.

    Ich nenne Simon Bolivar, den Befreier Südamerikas von der spanischen Kolonialherrschaft. Das italienische Risorgimento wurde von Freimaurern geprägt: Garibaldi, Cavour, Giuseppe Mazzini. „Patria, libertà, humanità", Vaterland, Freiheit, Menschlichkeit – so lautete Garibaldis Parole. Freimaurer taten wort- und degenführend mit, als die Habsburgerherrschaft über Italien gestürzt wurde. Bei Mazzinis Begräbnis 1872 wurde zum ersten Male ein Freimaurerbanner öffentlich durch das päpstliche Rom getragen. Die bösen Buben mit dem Maurerschurz waren allenthalben zur Stelle, wenn Aufruhr gegen irgendwelche Tyrannis geboten war.

    Ich nenne die ungarische Freimaurerei der Freiheit. Ihr Wortführer, Ivan Graf Drášković, wurde „Verschwender im Wohltun genannt. In der von ihm gestifteten Logenverfassung hieß es: „Wir sind alle gleich geboren ... Man muss sich vorstellen, was dieses Bekenntnis eines Hocharistokraten und Großgrundbesitzers im feudalen 18. Jahrhundert der Leibeigenschaft bedeutete.

    Ich nenne Ludwig Kossuth, den magyarischen Revolutionsführer von 1848. Der Hass des katholischen Wiener Kleinbürgerführers Karl Lueger und seiner Mitstreiter auf die „judäo-magyarischen Freimaurer" war nicht nur von Religiosität und Antisemitismus getrieben. Es war schließlich die ungarische Freimaurerei, die Ideale der Liberalität und der Freiheit – einschließlich der Befreiung vom österreichisch-habsburgischen Zentralismus – entwickelt hatte. Der schwarz-gelbe Widerwillen gegen Zirkel und Winkelmaß kam nicht von ungefähr.

    Die Freimaurerei stand immer dort in Blüte, wo um Freiheiten gekämpft wurde, gemäß dem Lebensbekenntnis des italienischen Bruders Giuseppe Garibaldi: „Vaterland, Freiheit, Menschlichkeit!"Das Österreich des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die Monarchie des Hauses Habsburg-Lothringen, sah überall dort Freimaurer am Werk, wo die Existenz als Vielvölkerstaat bedroht wurde, weil der Staat es verabsäumt hatte, zeitgerecht den Ausgleich mit seinen vielen Völkern zu suchen.

    Österreich, hieß es um die Mitte des 19. Jahrhunderts im Hinblick auf das Konkordat von 1857, sei zwar kein Land katholischen Glaubens, aber katholischer Sitte. Man muss hinzufügen – und katholischer Politik! Untertanengehorsam als Glaubenspflicht. In Österreich war dieser Klerikalismus ein monarchisches Herrschaftsinstrument. Das Kaisertum Österreich war trotz verfassungsmäßig garantierter Grundfreiheiten seit 1867, trotz politischer Parteien im Parlament, trotz allgemeinem Wahlrecht seit 1907, trotz all dem ein durch die Dynastie und seine dominierende Oberschicht feudalkonservativ-klerikal strukturierter Staat; auch nach Aufhebung des Konkordats von 1855, bis zu seinem Untergang, und darüber hinaus auch in der Ersten Republik und ihrem austrofaschistischen Ausklang. Der Liberalismus und seine Repräsentanz, das deutschsprachige Besitzbürgertum, hatten nach kurzer Blüte und Erreichung der eigenen ökonomischen Freiheit schon im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts politisch abgedankt. Nicht zuletzt deshalb, weil der solcherart strukturierte Staat diesem Bürgertum Schutz vor sozialen Umwälzungen und vor dem Ansturm der Nationalitäten bot.

    Ein Bündnis von Thron und Altar gegen den Fortschritt also. Und gegen die Freimaurer. Franz Joseph und seine Leute wussten sehr gut, warum sie am Verbot der Freimaurerei in Österreich festhielten. Dort saß jenes andere intellektuelle Bürgertum, das sich mit dem ökonomischen Aufstieg nicht zufrieden gab. Anders als in Großbritannien, Frankreich oder Italien und Spanien war es österreichischen Freimaurern kaum möglich, in die oberen Etagen der politischen Führung oder in die Hochbürokratie vorzudringen. Im entscheidenden 19. Jahrhundert gab es nicht wie hundert Jahre vorher zu Maria Theresias oder Kaiser Josefs Zeiten Freimaurer vom Format eines Sonnenfels oder Van Swieten in vergleichbaren Positionen. Erst 1918, in der Republik Österreich, wurde die Freimaurerei wieder erlaubt. Ferdinand Hanusch, Schöpfer der österreichischen Sozialgesetze, war Freimaurer. Julius Tandler, Gestalter der auf der ganzen Welt bewunderten Sozialfürsorge der Stadt Wien, war Freimaurer. Der symbolische Tempel der allgemeinen Menschenliebe ist doch nicht nur eine Utopie, wie manche Freimaurer selbst mitunter meinen. Man kann Stein um Stein zu einem realen Bau beitragen."

    Freimaurerei

    Was ist Freimaurerei? Helmut Reinalter beantwortet diese Frage in seinem Buch „Die Freimaurer" so: „Die Freimaurerei ist eine international verbreitete Vereinigung, die unter Achtung der Würde des Menschen für Toleranz, freie Entwicklung der Persönlichkeit, Brüderlichkeit und allgemeine Menschenliebe eintritt. Sie geht davon aus, dass menschliche Konflikte ohne zerstörerische Folgen ausgetragen werden können. Voraussetzung dafür ist die Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen den Menschen unterschiedlicher Überzeugungen. Die Freimaurerei ist stark auf den einzelnen Menschen ausgerichtet und bemüht, ihn sittlich zu vervollkommnen."

    Charles Bernardin, ein hervorragender französischer Pazifist – *1860, aufgenommen in den Freimaurer-Bund 1892, wiederholt Mitglied des Ordensrates des Großorients von Frankreich – veröffentlicht 1909 in seinen „Bemerkungen über die Geschichte der Freimaurerei":

    „Aus insgesamt 206 Werken über den Ursprung der Freimaurerei konnte ich 39 verschiedene Angaben entnehmen. Und zwar sehen von den zu Rate gezogenen Autoren den Ursprung der Freimaurerei:

    28 in den Bauhütten der gotischen Steinmetzen, 11 in England, 5 unter den Anhängern der Stuarts, 9 in Schottland, 3 in Frankreich, 1 in Schweden (anno 1125), 1 in China, 1 in Japan, 1 in Wien, 1 in Venedig, 5 unter den Jesuiten, 7 im Kreis der alten Rosenkreuzer, 5 als Folge der Kreuzzüge, 12 im Templerorden, 1 bei den Albigensern, 2 in der Vereinigung‚Nova Atlantis’ des Bacon, 4 unter den Druiden, 1 bei den alten Germanen, 3 in Skandinavien, 2 im vorgeblichen Turm von Wilwinning, 9 im alten Rom, 7 in Griechenland, 18 in Ägypten, 1 im Orient (ohne genau zu sagen, wo), 1 in Persien, 1 in der Person des Zoroaster, 1 bei den Heiligen Drei Königen, 6 im alten Indien, 1 im alten Chaldäa, 6 unter den Juden (ohne genauere Angaben), 1 beim Orden der Mörder, 1 bei den Manichäern, 10 im Urchristentum oder bei Jesus Christus selbst, 3 bei den Maurern, die den Tempel des Solomon erbaut haben, 1 unter den Arbeitern, die bei der Errichtung des babylonischen Turms beschäftigt waren, 3 bei den Überlebenden der Sintflut [Anm.: In der angelsächsischen Freimaurerei gibt es einen „antidiluvianischen Seitengrad. Die Bibel spielt in diesen Ritualen keine Rolle, weil sich der Grad als „vorsintflutlich bezeichnet und die Bibel zur Zeit seiner Entstehung noch nicht existierte. Das „Zeichen" dieses Ordens besteht in einer Andeutung von Schwimmbewegungen, wie sie die von der Sintflut überraschten Menschen ausgeführt haben mögen.], 20 verlieren sich in der Dunkelheit der Geschichte, 15 verfolgen den Ursprung der Freimaurerei bis in die Genesis zurück, indem sie bereits im irdischen Paradies eine Loge entdecken und 1 Autor schließlich behauptet, dass die Freimaurerei bereits vor der Erschaffung der Welt bestanden habe."

    Und Dr. Georg Oliver (1782-1876) schreibt in seinem Buch „Antiquities of Freemasonry": „Alte maurerische Tradition behauptet – und ich stimme damit völlig überein – dass unsere Gesellschaft schon vor den verschiedenen Sonnensystemen bestanden hat."

    Dieses Buch begnügt sich mit der Überlieferung der Herkunft von den Bauhütten der Steinmetz-Gilden. Die erste uns erhalten gebliebene Handschrift mit Statuten („Old Charges") ist die Regius-Handschrift von 1389. Diese in Versform geschriebene Bauhütten-Ordnung der Steinmetze berichtet, dass schon der angelsächsische König Athelstan (925-940) den Maurern in England seine besondere Gunst schenkte und deren Zusammenschlüsse förderte. Es sind uns bis zum beginnenden 18. Jahrhundert an die hundert verschiedene Handschriften bekannt. Alle diese Schriftstücke beinhalten vier Abschnitte: Erstens die Pflicht Gott gegenüber. Zweitens eine legendenhafte Geschichte der Maurerei, verknüpft mit der Entdeckung der Geometrie. Der dritte Teil besteht aus zahlreichen Pflichten, auf die ein Eid abgelegt werden muss. Diese Pflichten bezogen sich auf das Verhältnis zum Bauherrn, auf das Verhalten zueinander, sowie Vorschriften über die Organisation, caritative Hilfe und schlussendlich die Verpflichtung zur Geheimhaltung. Der letzte Teil bestand aus einem Dankgebet. Michel Dierickx zitiert ein Beispiel:

    O glorreicher Gott, der Du der Oberste Baumeister des Weltalls bist, gib uns, Deinen Dienern [...], dass wir uns stets der heiligen Pflichten erinnern [...] und gib uns Weisheit, all unser Tun zu bedenken und zu vollbringen, Stärke, um standhaft in allen Anfechtungen zu bleiben, und Schönheit, um die himmlischen Wohnungen auszuschmücken, worin Du in Deiner Güte wohnst. Gib, o Herr, dass wir in brüderlicher Liebe und Freundschaft zueinander stehen."

    Die Londoner Gilde („London Company of Freemasons) nahm bereits im 17. Jahrhundert Nichthandwerker in die Loge auf und änderte sogar im Jahr 1655 ihren Namen in „The Company of the Masons für die echten Maurer um, womit der Name „freemasons für die „angenommenen Mitglieder frei wurde. Der große Wissenschaftler Ashmole schreibt in seinem Tagebuch, dass er im Jahre 1646 mit noch einem Edelmann zu Warrington zum „freemason gemacht wurde – es ist dies das erste Mal, dass dieses Wort in seiner symbolischen Bedeutung vorkommt – und berichtet außerdem, dass 1682 in seiner Gegenwart in der Mason Hall in London sechs Männer zu Gesellen der „freemasons gemacht wurden.

    Was bewog Nichthandwerker, einem Handwerkerbund beizutreten? Vielleicht war es das außerordentliche Interesse an der Baukunst, das im England des 17. Jahrhunderts herrschte, so dass Intellektuelle durch ihren Beitritt mehr über Baukunst erfahren konnten. Vielleicht spielte der Geselligkeitsfaktor eine Rolle. Es war die Zeit der Entstehung der Clubs. Zusammenkünfte übten eine Anziehungskraft auf die Männer aus, und sie konnten, noch dazu ohne Frauen, in geselligem Kreis miteinander Gedanken austauschen, wobei noch zusätzlich ordentlich getrunken und geraucht wurde.

    Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass ein großer Anreiz das Wissen war, dass in den Logen Bruderschaft und Toleranz gepflegt wurde. In England tobten die Glaubenskämpfe und es waren die Logen die einzigen Orte, wo Katholiken und Protestanten miteinander Kontakt hatten und wo Freundschaft auch zwischen andersgläubigen und politisch anders denkenden Menschen entstehen konnte. Damit begann aber auch sicher eine Bedeutung der Freimaurerei für die Politik: Auf neutralem Boden konnte man ohne Öffentlichkeit Gespräche führen, man war verpflichtet, sein Gegenüber anzuhören und sich mit dessen Meinungen und Ansichten auseinander zu setzen.

    Dieses Buch beschäftigt sich mit der spekulativen, der so genannten „modernen" Freimaurerei, das heißt mit der Freimaurerei seit 1717. Das war das Datum der Gründung der ersten englischen Großloge – der Mutter aller Logen der Welt.

    Die neue Idee der ideellen Freimaurerei muss eine ungeheure Kraft und eine starke Faszination entwickelt haben. In nur fünfzig Jahren hat sie sich über die ganze Welt ausgebreitet. So folgten nach der Gründung der Großloge 1717 in London:

    1725 Dublin; 1728 Madrid; 1729 Gibraltar; 1730 Kalkutta, Philadelphia; 1732 Paris; 1733 Boston, Florenz; 1735 Den Haag, Lissabon, Stockholm; 1736 Edinburgh, Genf; 1737 Hamburg; 1738 Warschau; 1739 Jamaika; 1740 Prag,St. Petersburg; 1742 Wien; 1743 Kopenhagen; 1749 Oslo; 1752 Madras; 1753 Virginia; 1756 Manila; 1758 Helsingfors (Oslo); 1761 Bermudas; 1762 Cuba; 1763 Brit. Honduras, Nicaragua; 1764 Java, St. Helena; 1767 Kanton.

    Großbritannien

    England

    England ist das Geburts- und Mutterland der Freimaurerei, wie wir sie auch noch heute kennen.

    „Weil sie sich von Sir Christopher Wren (auch Großmeister Wren genannt) vernachlässigt fühlten", schlossen sich vier Logen zusammen und gründeten die erste Großloge. Der berühmte Baumeister Sir Christopher Wren (1632-1723) hatte den Wiederaufbau Londons nach dem großen Brand von 1666 geleitet. Er war ursprünglich Wissenschaftler und Astronom, bevor er sein erstes Bauwerk entwarf. Wren wurde 1691 von einer Londoner Loge als Mitglied aufgenommen, hat aber in der spekulativen Freimaurerei keine Rolle gespielt.

    Am 24. Juni 1717, dem St. Johannistag, trafen sich vier Logen – „Zur Gans und zum Bratrost, „Zur Krone, „Zum Apfelbaum und zum Römer und „Zur Traube (die Logennamen bezogen sich auf das Gasthaus, in dem sie zusammenkamen) – und wählten Anthony Sayer zum ersten Großmeister. Ein Jahr später übernahm George Payne für 1718/19 und 1720/21 dieses Amt. Er erwarb sich große Verdienste um die freimaurerische Forschung, forderte die Brüder auf, alte Schriften und Protokolle beizubringen. In seiner zweiten Amtszeit erwarb er für die Großloge das aus dem 15. Jahrhundert stammende Cook-Manuskript. Der bedeutendste Großmeister war jedoch Théophile Désaguliers, der dieses Amt 1719/20 über hatte. Nach diesen drei waren alle folgenden Großmeister, und das bis heute, von adliger oder sogar königlicher Abstammung. So 1721/22 John Duke of Montagu und Philip Duke of Wharton 1722/23. 1724 wurde Karl Lennox, Herzog von Richmond und Aubigny, Großmeister. Sein Vater war Karl Lennox, ein natürlicher Sohn Karls II. von England, seine Mutter die von dem französischen König Ludwig XIV. nach England gesandte politische Emissärin Louise de Kéroual. So wurde die Großloge auch gesellschaftlich anerkannt und durch ihre adligen Großmeister auch hoffähig.

    In diese Amtszeit fallen der Beschluss von Maßregeln gegen die Winkelmaurerei und die Gründung des Armenfonds der Großloge.

    Ein starkes Zeichen der Offenheit dieses Bundes zeigt sich auch darin, dass im protestantischen England 1730 der Katholik Thomas Howard, der achte Herzog von Norfolk, Großmeister wurde.

    Reverend James Anderson (1679-1739), presbyterianischer Geistlicher in London, gehörte nicht zu den Gründern der ersten Großloge, wurde erst 1721 Mitglied einer schottischen Loge. Trotzdem hat er wesentliches bis heute Gültiges für die Freimaurerei geleistet. Er wurde nämlich beauftragt, einen Text der „Alten Pflichten auszuarbeiten. So erschienen am 28. Februar 1723 „The Constitutions of the Free-Masons. Als die Auflage vergriffen war, gab Anderson 1738 einen etwas revidierten Text unter dem Titel „The Old Charges of the Free and Accepted Masonry heraus. Diese Konstitutionen und „Old Charges sind bis heute in unveränderter Form für alle regulären und anerkannten Freimaurer gültig.

    Anfänglich entwickelte sich die Großloge von England nur langsam. 1721 gehörten ihr erst 12 Logen an, doch bis 1735 waren es doch schon 138. Nach einer Teilung in „Moderns (387 Logen) und „Antients (260 Logen) dauerte es bis zum Jahr 1813, bis es am St. Johannes-Tag (diesmal des Evangelisten) am 27. Dezember zum Zusammenschluss kam. Dabei war eine Besonderheit dieser Teilung, dass beide Großlogen von Mitgliedern des englischen Königshauses geleitet wurden. So war der Prinz von Wales (der spätere Georg IV.) von 1790 bis 1813 Großmeister der Großloge der Moderns und wurde in diesem Jahr von seinem Bruder August Friedrich, Herzog von Sussex, abgelöst, während sein anderer Bruder Eduard, Herzog von Kent (beide Söhne Georgs III.), im gleichen Jahr Großmeister der Ancients wurde. Und der erste Großmeister der „United Grand Lodge of Ancient Freemasons of England" wurde der Herzog von Sussex, weil sein Bruder freiwillig auf dieses Amt verzichtete.

    Die britische Freimaurerei nach 1738

    Die Stuhlmeister und die Aufseher der englischen Logen nahmen an den Versammlungen der Großloge teil und waren bei Wahlen stimmberechtigt. Aber auf Grund der schlechten Reisebedingungen dieser Epoche war es allein den Mitgliedern der Londoner Logen möglich, an den Sitzungen der Großloge teilzunehmen. Zwischen 1740 und 1750 war die Verbreitung der Londoner Freimaurerei sehr in Frage gestellt, wahrscheinlich wegen des zu schnellen, unkontrollierten Wachstums der Freimaurerei im Ganzen. Um zu verhindern, dass Londoner Logen von der Bildfläche verschwinden, wurde jegliche Neugründung abgelehnt, und das Reglement von 1724, das bestimmte, dass Londoner Freimaurer nur einer Loge angehören dürfen, wurde erneut bestätigt. Die Teilnahme an den Versammlungen der Großloge war rückläufig, und die Großbeamten waren nicht interessiert, an den Arbeiten der Großloge teilzunehmen. Die geringe Teilnahme erklärt sich aber auch damit, dass viele während des Österreichischen Erbfolgekrieges und der unglückseligen Rebellion der Jakobiter im Jahre 1745 zum Kriegsdienst eingezogen wurden.

    Unglücklicherweise wurde das Problem durch die Wahl des fünften Lords Byron (der Großonkel des Dichters) zum Großmeister noch vergrößert. Trotz seines feierlichen Versprechens, „sich mit aller Kraft für das Wohl der Freimaurerei einzusetzen", nahm er zwar an seiner Installierungszeremonie am 30. April 1747 teil, wurde dann aber bis zum 16. März 1752, dem Tag, an dem er seinen Nachfolger benannte, nicht mehr gesehen.

    Als erste Rivalin der Großloge erwies sich die Loge von York, der die höchstgestellten Persönlichkeiten der Grafschaft York schon seit 1705 angehörten. Sie bestand darauf, die älteste Bauhütte zu sein, da sie nach der auch von Anderson vertretenen Legende im Jahre 926 von dem Prinzen Edwin gegründet worden sei.

    1725 erklärte sie sich selbst zur „Großloge von ganz England, stellte aber bereits 1735 die Arbeiten wieder ein und erwachte erst 1761 wieder zu neuem Leben. Während ihres dann 67 Jahre langen Bestehens hat die Großloge von York jedoch nur ein Dutzend Tochterlogen eingerichtet. Aus einem Bauriss, die der zweite Großaufseher der Großloge, Sir Francis Drake, aufgelegt hatte, ist zu entnehmen, dass sie bereits im Jahre 1726 in allen drei Graden gearbeitet hat. Ihre Rituale sind unter dem Titel „York-Ritual bzw. als „York-Maurerei" bekannt und werden besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika als die älteste und reinste Form maureciseher Rituale angesehen. Aus dem Bestehen der Yorker Schwestergroßloge erwuchsen der ersten Großloge keine nennenswerten Schwierigkeiten, da sich die Großloge von York einerseits auf die Region um York beschränkte und andererseits nur wenige Logenneugründungen vornahm.

    Anders verhielt es sich mit dem Erscheinen einer zweiten Großloge, der „Großloge der Alten, nämlich im Jahre 1751, die in der Mehrzahl von irischen Freimaurern ins Leben gerufen worden war. Die Bildung dieser „Großloge der Alten löste anfänglich bei der Ersten Großloge keinerlei Reaktion aus. Erst 1755 findet sich in den Protokollen der ersten Großloge eine erste Erwähnung einer Rivalität, worin die Alten als irregulär erklärt werden und ihnen der Zutritt zu allen Logen der ersten Großloge untersagt wird. Die Konkurrenz brachte neues Leben in die erste Großloge, und dieses Wiederaufblühen wurde dann 1782 durch die Wahl Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich Friedrich Herzog von Cumberland zum neuen Großmeister gekrönt. Die gleichzeitige Ernennung eines geschäftsführenden Großmeisters (heute „Pro Grand Master" genannt) diente künftig als Beispiel, wann immer ein Prinz königlichen Geblüts zum Großmeister gewählt wurde. Diese königliche Protektion stärkte das Ansehen der Großloge erheblich und führte zu zahlreichen Logengründungen, sowohl in London als auch in der Provinz und im Ausland.

    Der Tod des Herzogs von Cumberland im Jahre 1790 war deshalb ein schwerer Schlag für die erste Großloge, der aber glücklicherweise dadurch ausgeglichen werden konnte, dass der Neffe des Herzogs, der damalige Prince of Wales und spätere König Georg IV, die Wahl zum Großmeister annahm. Er zeigte großes Interesse für die Freimaurerei, ernannte aber, wie schon sein Onkel, einen geschäftsführenden Großmeister in der Person des Francis Rawdon (des späteren Grafen Moira und Marquis von Hastings). Moira, wie er von Freimaurerkreisen genannt wurde, erwies sich als eine ausgezeichnete Wahl. Als erprobter Soldat, Staatsmann und Administrator führte er die Großloge sicher durch diese äußerst schwierige Epoche. Die Französische Revolution hatte nämlich in ganz Europa panischen Schrecken ausgelöst. In England richtete sich das öffentliche Misstrauen vor allem gegen die Freimauer, da in zwei in dieser Zeit erschienenen französischen Büchern behauptet wurde, dass die Jakobiner und dadurch auch die Revolution in Frankreich von französischen Freimaurerlogen angeführt worden seien. Durch das sofortige Einschreiten von Moira, der der Krone und der Regierung versicherte, dass die englische Freimaurerei weit davon entfernt sei, eine Revolution anzuzetteln, sondern dass sie im Gegenteil die Krone unterstütze und sich sogar des Patronats des Thronfolgers erfreue. Damit konnte jegliche Aktion gegen Freimaurer in England verhindert werden.

    Die industrielle Revolution, das Anwachsen der Fabrikstädte und das eingeschränkte Bürgerrecht hatten zu dieser Zeit in England zur Bildung von so genannten politischen Korrespondenzgesellschaften und ersten Gewerkschaften geführt. Die Furcht, die solche Gruppen einflößten, wurde durch das Beispiel der Französischen Revolution noch verstärkt und führte dann auch in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts zur Annahme einer Reihe von Gesetzesvorlagen durch das Parlament, die gegen diese „verschworenen und geheimen" Gesellschaften gerichtet waren. 1799 wurde vom Parlament sogar ein Gesetz verabschiedet, das solche Vereinigungen für ungesetzlich erklärte. Dies hätte zur Schließung aller Logen in Großbritannien führen können. Moira ersuchte deshalb sofort um eine Audienz beim damaligen Premierminister William Pitt und erläuterte ihm das Wesen der Freimaurerei, die Gönnerschaft des Königshauses und des Adels, sowie die Unterstützung der gesetzmäßig konstituierten Regierung, zu der sich alle Freimaurer eidlich verpflichteten. Die Ausführungen Moiras beeindruckten Pitt und führten dazu, dass die Freimaurerei ausdrücklich von diesem Gesetz ausgenommen wurde; allerdings unter der Bedingung, dass die Sekretäre der Logen jedes Jahr eine Liste der Mitglieder mit Angabe von Beruf und Adresse an den zuständigen Friedensrichter einreichen.

    Die schon erwähnte „Großloge der Alten" bestand in der Hauptsache aus irischen Freimaurern, die, in der Mehrzahl aus irischen operativen Logen kommend, unter strenger Beobachtung gewisser Besonderheiten ihrer heimischen Bauhütten in London gearbeitet hatten und sich in oppositionellen Logen zusammengefunden hatten.

    In Laurence Dermott, 1720 in Irland geboren, hatten sie einen begeisterten und begeisternden Anführer gefunden. Dermott war 1740 zum Freimaurer aufgenommen und 1746 dann Meister vom Stuhl seiner Dubliner Loge geworden. Zwei Jahre später übersiedelte er nach London, wo er einer dortigen Loge beitrat, aber mit manchen Maßnahmen der Loge nicht einverstanden war, wie mit Ritualänderungen, welche die Großloge auf Grund der in der Öffentlichkeit verbreiteten „Verräterschriften für nötig befunden hatte; und weiters störte ihn das zu sehr hervorstechende aristokratische Element. Dermott war aber alles andere als ein „Aufrührer, der eine gewisse Missstimmung aus unedlen Motiven ausnutzen wollte, sondern ein vom Drang nach echtem freimaurerischem Tun Besessener, der fest davon überzeugt war, auf dem rechten Weg zu sein. Dieser Feuereifer Dermotts, der erster Großsekretär dieser Großloge wurde, sein ehrliches Wollen, vor allem aber sein schriftstellerisches Talent, das in der von ihm verfassten, 1756 herausgegebenen, neuen Konstitution „Ahiman Rezon oder „A help to a brother (Hilfe für einen Bruder) zum Ausdruck kam, wirkten sehr befruchtend auf die Entwicklung seiner neu gegründeten Großloge. Dermott führte seine Neuschöpfung sehr geschickt auf die angeblichen Grundsätze der legendären ersten Konstitution des angelsächsischen Prinzen Edwin von 926 zurück und leitete daraus das Recht ab, sich und seine Brüder als die „Alten und die erste Großloge als die „Modernen zu bezeichnen.

    Trotz der demokratischen und eher adelskritischen Einstellung der „Alten finden wir in ihrer Großloge bald zahlreiche Peers von England und Angehörige des Königshauses; vor allem aber die Herzöge von Atholl bekundeten ein besonderes Interesse für die Sache der „Alten und stellten auch selbst mehrere Großmeister.

    Während 60 Jahren lief die Entwicklung der beiden Großlogen nebeneinander her; nicht ohne dass der Wunsch nach einer Vereinigung laut geworden wäre, zumal sich beide oftmals auf karitativem Gebiet begegneten, auf dem beide Großlogen Hervorragendes leisteten. Dermott selbst bezeichnete es schließlich als sein Lebensziel, den Zusammenschluss der „Alten mit den „Modernen zu erzielen. Er erlebte aber die Vereinigung der beiden nicht mehr. Von Seiten der „Modernen war es besonders Moira, der mit Nachdruck für einen Zusammenschluss der beiden Großlogen plädierte. Erschwert durch die Tatsache, dass der Verhandlungsausschuss der „Alten keinerlei Entscheidungsvollmachten hatte und gezwungen war, für jeden Beschluss die Genehmigung der Großlogenhauptversammlung einzuholen, kam jedoch schließlich im Jahre 1813 die Vereinigung zustande. Der Zusammenschluss der beiden Kontrahenten wurde wesentlich dadurch begünstigt, dass die beiden amtierenden Großmeister aus dem Königshaus kamen: der Herzog von Sussex war der Großmeister der „Alten und sein jüngerer Bruder, der Herzog von Kent, der Großmeister der „Modernen. Die feierliche Vereinigung fand dann am 27. Dezember 1813 auf einer

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