Problemlos gebisslos: Feines Reiten auf die sanfte Art
()
About this ebook
Related to Problemlos gebisslos
Related ebooks
Grundausbildung von Gangpferden: Geraderichtung von Anfang an Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReiten ohne Gebiss: Die große Freiheit? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDressur für Gangpferde: Von der Dehnungshaltung zum Traumtölt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNatural Horsemanship Training: Reiten lernen mit Natural Horsemanship – Bodenarbeit, Freiarbeit und vieles mehr Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPferdestyling leicht gemacht: Schritt für Schritt zum strahlenden Auftritt Cadmos Reiterpraxis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReitabzeichen 10-6 und Reitabzeichen 5-1: Reitabzeichen Aufgaben- und Prüfungsheft (Theorie und Praxis zum Reitabzeichen) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHandbuch Pferde verladen: Wie Sie Ihr Pferd sicher verladen und transportieren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchöne Pferde durch Training: Körper und Seele ganzheitlich fördern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErziehung im Round-Pen: Erste Schritte, um Ihr Pferd zu starten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwischen Losgelassenheit und Spannkraft: Besser Reiten mit Yoga Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMüde Pferde munter machen: Mit Motivation zu neuem Schwung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPraktische Ausbildung für Pferd und Hund: Von der Stallgasse bis zum gemeinsamen Ausritt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGenussvoll Reiten mit der Légèreté: Die Entdeckung der Leichtigkeit im Sattel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKreatives Dressurtraining: Pferde motivieren und gymnastizieren mit Trailübungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesunder Pferdeverstand für Menschen: Rangordnung, Partnerschaft, Energietransfer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStangenarbeit und erste Sprünge: Anleitung für die ersten Übungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Pferd sagt es uns jeden Tag: Pferdewissen aus der Stallburg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch will dich verstehen: Familienaufstellungen für Pferde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein erster Ausritt: Sicher mit dem Pferd ins Gelände Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReiten ohne Sattel und Zaumzeug: Harmonie, Vertrauen und Respekt zwischen Pferd und Reiter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDu entscheidest!: Reiten mit gutem Gewissen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKlassische Reitkunst mit Anja Beran: Eine Anleitung für verantwortungsvolles Reiten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSelbstbewusst mit Pferden: Vertrauensvoller Umgang ohne Angst und Stress Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMuskelprobleme bei Pferden lösen: Triggerpunktmassage - Mit einfachen Mitteln zum Erfolg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFeines Dressurreiten im Gelände: Gymnastizierung in freier Natur Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas stimmt nicht mit meinem Pferd? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHoch hinaus: Springreiten leicht gemacht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPonys ganz groß: Originelle Beschäftigungsideen für kleine Pferde Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Horses For You
Dein Pferd - Spiegel deiner Seele Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch will dich verstehen: Familienaufstellungen für Pferde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Pferd sagt es uns jeden Tag: Pferdewissen aus der Stallburg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie Pferde fühlen und denken: Verhalten, Emotionen, Intelligenz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStangenarbeit und erste Sprünge: Anleitung für die ersten Übungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas stimmt nicht mit meinem Pferd? Rating: 4 out of 5 stars4/5Jungpferdeausbildung mit System: Vom Aufhalftern bis zum Anreiten Rating: 5 out of 5 stars5/5Richtig Sitzen: Balance und Sicherheit beim Reiten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWenn Pferde älter werden: So bleibt der Senior gesund und fit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIrrwege der modernen Dressur: Die Suche nach einer "klassischen" Alternative Rating: 5 out of 5 stars5/5Gesunder Pferderücken: Systematische Übungen und Trainingstipps für jeden Tag Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFit fürs erste eigene Pferd: Tipps für frischgebackene Pferdebesitzer! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSo bleibt Ihr Pferd cool und gelassen: Gelassenheitstraining für Alltag und Prüfung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Pferde-Knigge: Vom Rüpel zum Gentleman Rating: 4 out of 5 stars4/5Bodenarbeit Pferd: Bodenarbeit mit Pferden, Pferd gymnastizieren, Pferdetraining und vieles mehr! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVertrauen statt Dominanz: Wege zu einer neuen Pferdeethik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHandbuch der Doppellongenarbeit: Dressurausbildung an der Longe und Doppellonge Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBasis-Guide für feine Hilfen: Ein praxisnaher Begleiter auf dem Weg zur Reitkunst Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLongieren als Dialog mit dem Pferd: Vielseitiges Longen-Training am Kappzaum Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Hund macht nicht, was er soll: Alltagsprobleme einfach lösen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGutes Training schützt das Pferd: Schonende Ausbildung nach osteopathischen Grundsätzen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPferde fit füttern: Wie ich mein Pferd artgerecht ernähre Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie 50 häufigsten Irrtümer in der Pferdeausbildung: Denn sie wissen nicht, was sie tun Rating: 4 out of 5 stars4/5Pferdeführerschein Reiten & Umgang mit dem Pferd: Basispass Pferdekunde mit allen Infos zum Pferdeführerschein Reiten und Umgang Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKreative Bodenarbeit: Basisübungen und Erziehung an der Hand Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMit Pferden spielen: Neue Ideen für Freizeitreiter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGentle Horse Training: Das neue Konzept für Pferd und Reiter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKinder mit Pferden stark machen: Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related categories
Reviews for Problemlos gebisslos
0 ratings0 reviews
Book preview
Problemlos gebisslos - Josepha Guillaume
Kontakt
VORWORT
Die Autorin zusammen mit ihrem Kinsky-Wallach im Schulterherein. (Foto: Ralph Scheffer)
Seit mehr als 20 Jahren helfe ich Problempferden. Von jedem Pferd, dem ich geholfen habe, erhielt ich neue Informationen, die es mir ermöglichten, dem nächsten Pferd sogar noch effektiver helfen zu können. Mein ehemaliges Stierkampfpferd Don Jamie fügte das „Gebisslos-Puzzleteil" hinzu.
Von Jamie lernte ich Lektionen der Hohen Schule wie die Piaffe, das Terre à Terre und den Rückwärtsgalopp. Aber obwohl er sehr talentiert war, blieb er doch immer nervös und hatte kein Vertrauen zum Gebiss. Ich musste ihn mit losen Zügeln arbeiten, damit er nicht explodierte. Dr. Robert Cook, der einen der ersten modernen gebisslosen Zäume entwickelte, war so freundlich und schickte mir sein Bitless Bridle zur Probe. Ich war beeindruckt von dessen positiver Wirkung. Von da an testete ich gebisslose Zäume bei verschiedensten Pferden und erzielte damit außerordentliche Erfolge. Mittlerweile verwende ich bei der Arbeit mit Pferden allerdings einen Kappzaum mit weichem Nasenteil, den ich nach dem Vorbild der Kappzäume entwickelt habe, die der Reitmeister Antoine de Pluvinel im 17. Jahrhundert verwendet hat.
Mit der Kombination aus dem weichen Kappzaum, einer Cordeo, sorgfältiger Gymnastizierung und positiver Verstärkung haben meine Schüler und ich zahlreichen Pferden, bei denen andere Trainer bereits komplett aufgegeben hatten, wieder zu gesunder und als angenehm empfundener Arbeit verholfen.
Ich hoffe, dass Sie in diesem Buch Antworten finden und Inspiration erhalten. Ich habe dieses Buch für all diejenigen geschrieben, denen Pferde am Herzen liegen und die ständig bestrebt sind, bessere Reiter zu werden!
Bon voyage!
WARUM GEBISSLOS REITEN?
(Foto: Ralph Scheffer)
Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich so viele Antworten, wie es Reiter gibt. Die einfachste Antwort wäre für mich jedoch diese: Weil Sie es wollen. Ich selbst reite gebisslos, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es sicherer, einfacher, logischer und gesünder ist und vor allem mehr Spaß macht als das Reiten mit einem Gebiss.
Es ist logischer
Abgesehen von dem Komfort, den ein weicher gebissloser Zaum bietet, müssen wir uns auch fragen, ob es logisch ist, ein Pferd mittels Zufügen von Schmerzen kontrollieren zu wollen. Das gilt insbesondere für das wichtigste Kommando: das zum Anhalten. Wenn wir zum Anhalten des Pferdes an den Zügeln ziehen, üben wir mit dem Gebiss Druck auf das Maul des Pferdes aus – auf seine Laden, seine Zähne und seine Zunge. Instinktiv reagieren Pferde auf Schmerzen mit Flucht; wir haben sie allerdings darauf konditioniert, bei diesem Druck anzuhalten. Das ist nicht gerade logisch.
Ein weiteres Problem, das auftritt, weil das Gebiss Schmerzen verursacht, wird in Situationen deutlich, in denen ein Pferd in Panik gerät und durchgeht: Jetzt ist es nahezu unmöglich, das Pferd durch Ziehen an den Zügeln zu stoppen. Versucht man das, wird es, statt anzuhalten, selbst an den Zügeln ziehen und weiterrennen. Das Gebiss kann das Pferd nicht mehr kontrollieren, sondern veranlasst es ganz im Gegenteil dazu, noch schneller zu rennen. Der Grund dafür ist der Anstieg des Adrenalinspiegels, den die vom Gebiss verursachten Schmerzen auslösen (Urheber des Ganzen ist der am Zügel ziehende Reiter). Das Pferd versucht also nicht nur, dem zu entkommen, vor dem es sich zunächst erschreckt hat, sondern auch, vor den Schmerzen im Maul zu fliehen.
Mit einem weichen gebisslosen Zaum ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie Ihrem Pferd Schmerzen zufügen, wenn Sie an den Zügeln ziehen. Als Reiter verursachen Sie in der beschriebenen Situation also keinen weiteren Anstieg des Adrenalinspiegels, was die Chance, dass das Pferd sich schneller beruhigt, viel größer macht. Daher ist gebissloses Reiten in meinen Augen viel logischer.
Es ist sicherer
Das Reiten ohne Gebiss ist nicht nur sicherer für den Reiter, sondern auch sicherer für das Pferd, genauer gesagt, für dessen Gesundheit. Viele Pferde haben Angst vor den Schmerzen, die ein Gebiss verursacht. Diese Angst begleitet sie oftmals lebenslang und führt zu vielen Problemen. Sie hat häufig zur Folge, dass die Pferde ihren Körper auf unnatürliche und somit auch ungesunde Weise benutzen. Das wiederum kann Schäden am Rücken, am Hals, an den Vorderbeinen und an den Schultern des betroffenen Pferdes verursachen. Letztlich kann es sein, dass das Pferd beginnt, sich gegen das Geritten- beziehungsweise Gearbeitetwerden zu wehren.
Das hat jedoch nichts mit Ungehorsam oder Faulheit zu tun, was oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern wir müssen es als einen durch die Schmerzen ausgelösten Abwehrmechanismus des Pferdes betrachten, der seinen Körper vor weiteren Schädigungen schützen soll.
Zieht man all diese Dinge in Betracht, sollte klar sein, dass der Einsatz eines Gebisses in geübte Hände gehört, wenn verhindert werden soll, dass dem Pferd versehentlich Schmerzen zugefügt werden. Es kann viele Jahre dauern, bis man sich die erforderlichen Fähigkeiten angeeignet hat. Allerdings sind viele Freizeitreiter dazu nicht in der Lage oder es fehlt ihnen die nötige Zeit.
Diese junge Stute wird völlig gebisslos ausgebildet. (Foto: Ralph Scheffer)
Es hat sich bewährt
In einigen Bereichen des Reitsports mag das gebisslose Reiten als neuer Trend erscheinen. Selbstverständlich sind gebisslose Zäume in der Westernreiterei weit verbreitet, aber auch in anderen Bereichen des Reitsports ist das gebisslose Reiten nicht so neu, wie Sie vielleicht denken.
Seit der Renaissance werden Pferde, die zu Kriegszwecken oder für die Reitkunst ausgebildet werden, gebisslos gearbeitet. Der Kappzaum wurde ab der ersten Trainingseinheit eingesetzt und dann nur so lange, bis die Ausbildung des Pferdes vom Boden aus abgeschlossen war. Im nächsten Schritt machte man das Pferd mit einem passiven, jedoch erfahrenen Reiter auf dem Rücken vertraut. Erst nachdem es seine Balance wiedergefunden hatte und in der Lage war, sich mit seinem passiven Reiter zu versammeln, wurden die Zügelhilfen am Gebiss hinzugenommen. Die Zügel hingen jedoch durch, um die Balance des Pferdes nicht zu stören, und die Zügelhilfen wurden sparsam eingesetzt. Schenkel- und Sitzhilfen waren wichtiger.
Generell glaube ich, dass es viel einfacher wäre, das Pferd mit einem weichen, sanft wirkenden, gebisslosen Zaum auszustatten. So muss es keine Angst mehr vor dem Gebiss haben und der Reiter muss nicht länger seine ganze Aufmerksamkeit auf seine Hände richten, aus Sorge, dem Pferd wehzutun. Damit will ich nicht sagen, dass man beim gebisslosen Reiten nicht auf seine Hände achten sollte, es bedeutet nur, dass man dabei nicht so schnell Schmerzen verursachen kann.
Das Gebiss als Notbremse
Sie mögen sich nun fragen, warum Gebisse überhaupt verwendet werden. Nun ja, Gebisse wurden erfunden, um Kontrolle und Gehorsam sicherzustellen. Da Pferde viel stärker sind als Menschen, können wir uns nicht allein auf unsere Kraft verlassen. Nicht umsonst haben viele Gebisse eine Hebelwirkung.
Indem wir uns die Hebelwirkung zunutze machen, bedienen wir uns eines physikalischen Gesetzes, das es uns erlaubt, Dinge anzuheben, die wir allein aus eigener Kraft nicht anheben könnten. Die Wirkung der ersten Gebisse war so stark, dass das Pferd mit ziemlicher