Kunde aus Osmanien: Kreuz und quer Gedachtes
Von Manfred Blunk
Beschreibung
Kreuz und quer reitet er seinen Pegasus durch die Gefilde unserer Welt. Aphorismen, Gedichte und kurze Prosatexte unterm Sattel.
Über den Autor
Manfred Blunk wird 1934 in Korswandt auf der Ostseeinsel Usedom geboren und besucht dort die Einklassige Volksschule. Nach dem Schulabschluss erlernt er auf der Insel das Maurerhandwerk. Ein dreijähriges Studium an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Greifswald schließt er 1954 mit dem Abitur ab und studiert anschließend Bauwesen an der Technischen Hochschule Dresden. Nach dem Studium ist der Bauingenieur zwanzig Jahre lang in einem Dresdner Projektierungsbüro tätig, verlässt aber 1979 sein geliebtes Elbflorenz und siedelt sich in Spree-Athen an. Dort arbeitet er als Prüfingenieur der Staatlichen Bauaufsicht in einem Konstruktionsbüro. Zehn Jahre später erlebt er in Berlin den Mauerfall und veröffentlicht über die Wendezeit ein Tagebuch. Seitdem ist der Autor damit befasst, Bücher zu schreiben.
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Buchvorschau
Kunde aus Osmanien - Manfred Blunk
Frauenbrust
Drastische Kritik
Schreib ein
Gedicht
ich und freu mich
des letzten
sich sträubenden
Wortes.
Summt eine Fliege
ums Ohr mir,
setzt auf mein
Werk
sich und
sch…
drauf.
Sollt es so
schlecht sein?
Dresden, 1960er Jahre
Herr Knulb saß mit wachsendem Unmut in einer Versammlung. Es wurde viel geredet, was nicht heißt, dass auch viel gesagt wurde. Als jemand von echter Hilfe sprach, fragte Herr Knulb, was denn unechte Hilfe sei. Auf eine solche Frage war niemand vorbereitet. Man geriet in Streit und die Versammlung wurde beendet. So einer ist Herr Knulb.
Dresden, 1960er Jahre
Der kleinste Arsch
ist nicht zu klein,
ein Deutscher kommt
noch stets hinein.
Dresden, 1960er Jahre
Eingang hier!
Das Anstehen in den Geschäften
ist mitunter so anstrengend,
dass die Männer, die auf ihre
Schlange stehenden Frauen warten,
sich setzen müssen.
Dresden, 1950 Jahre
Am Elbstrand
Nimmermüd fließet der rastlose Strom,
der Leid sah und Freude,
hin durch die Zeiten
wie Freude und Leid.
Wir aber gehen am Abend zur Ruh,
doch andere kommen,
kommen und gehen
wie Wasser im Strom.
Dresden, 1960er