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Die Reise zum Blau: Roman nach einer wahren Begebenheit
Die Reise zum Blau: Roman nach einer wahren Begebenheit
Die Reise zum Blau: Roman nach einer wahren Begebenheit
Ebook127 pages1 hour

Die Reise zum Blau: Roman nach einer wahren Begebenheit

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About this ebook

Eine packende Reiseerzählung aus der Sicht eines Timesharing-Verkäufers. „Arbeiten in der Sonne, wo andere Urlaub verbringen”, war der ausschlaggebende Satz, welcher den Erzähler veranlasste, seinen Arbeitsplatz in Deutschland aufzugeben, um auf Gran Canaria im Timeshare-Business sein Glück zu versuchen.

Amüsant und gleichzeitig nachdenklich erzählt der Autor aus der Sicht des Verkäufers von Nöten und zwischenmenschlichen Beziehungen einer eingeschworenen Verkaufs-Crew.
LanguageDeutsch
PublisherVerlag Kern
Release dateApr 27, 2011
ISBN9783939478683
Die Reise zum Blau: Roman nach einer wahren Begebenheit

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    Die Reise zum Blau - Michael Dunkel

    MICHAEL DUNKEL

    Die Reise zum Blau

    MICHAEL DUNKEL

    Die

    Reise zum

    Blau

    ROMAN NACH EINER WAHREN BEGEBENHEIT

    Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

    Impressum

    © Verlag Kern

    Autor: Michael Dunkel

    1. Neuauflage 2011

    Herstellung: www.verlag-kern.de

    Umschlaggestaltung: www.winkler-layout.de

    ISBN 9783939478683

    1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

    Inhaltsverzeichnis

    VORWORT

    I. KAPITEL

    II. KAPITEL

    III. KAPITEL

    IV. KAPITEL

    V. KAPITEL

    Zur Erinnerung an eine harte und schöne Zeit für

    Karin und Michael

    Es gibt viele Schafe,

    welche sich den Wolfspelz anziehen,

    aber auch einige Lämmer

    die glauben, ihnen sei dieser gewachsen.

    VORWORT

    Dem Ruf, ins Ausland zu gehen, folgen Jahr für Jahr Tausende Menschen.

    Sie hoffen darauf, ihrem Alltag in Deutschland zu entfliehen und die Chance eines Neuanfangs in einem fernen Land zu erhalten.

    Ich hatte unter dem vorangegangenen Druck eines finanziellen Engpasses, verbunden mit meinen Körper lähmenden Arbeitsbedingungen, eine scheinbar aussichtsreiche Tätigkeit auf Gran Canaria angenommen.

    Diese wurde mir von einer Personalagentur im Vorfeld in den schillerndsten Farben näher gebracht und mein Verkaufstalent, auf der mentalen Ebene, mit der höchsten Stufe bewertet. Diese Stufe nannten sie BLAU.

    Über die gemachten Erfahrungen und Erlebnisse aus fast fünf Monaten Timeshare-Zirkus im sonnigen Süden handelt das Buch.

    I. KAPITEL

    Es reichte mir.

    Ich war zwar an der ganzen Situation selber schuld, hatte jedoch keine Inspiration, die mich aus meiner momentanen Lage befreien würde.

    Nicht einmal ein halbes Jahr war vergangen, als ich halb tot eine Auslandseskapade in Form einer erhofften Selbständigkeit in Nordafrika hinter mich brachte. Von dieser erholte ich mich zunächst körperlich.

    Um einen neuen Anfang in Deutschland zu finden, verkaufte ich meine alte Wohnung und richtete mir, ebenfalls als Eigentum, eine etwas größere nach meinem persönlichen Geschmack ein. Nun saß ich arbeitslos in meinem neuen Reich und entwickelte Panik, in diesem Stillstand Monate, oder schlimmer noch, Jahre zu verbringen. Meine Bemühungen, über Arbeitsamt oder Zeitungen eine neue Anstellung zu bekommen, blieben leider zunächst erfolglos.

    Ich verfügte jedoch über die Gabe, mein Leben zu jedem Zeitpunkt aktiv zu gestalten, und so fand ich endlich, mit der Vermittlung eines langjährigen Freundes, ein neues Betätigungsfeld mit Herausforderung.

    Dieses offenbarte sich in Form eines jungen Unternehmens, welches zwar kein Geld hatte, aber mir dafür Zukunftsvisionen vermittelte. Ich nahm die angebotene Tätigkeit an und erwarb mir mit meinen 47 Lebensjahren, mit einer Ausnahme, den Stand des Methusalem unter meinen neuen Kollegen. Nie zuvor hatte ich daran gedacht, mich mit einem Computer zu beschäftigen, und meine ersten Versuche damit wurden bestaunt, als käme ich direkt aus einer Höhle.

    Deshalb biss ich meine Zähne zusammen, lernte schnell und präzise die Handhabung des PC und erlangte gleichzeitig die Einsicht, jungen Menschen nicht unbedingt meine Lebenserfahrungen vermitteln zu wollen, sondern lieber bei ihnen den Nimbus des Dummen einzunehmen.

    Dies hatte den Vorteil, in technischen Dingen nicht dauernd gefordert zu werden und so brachte man mir jede Neuerung im Unternehmen mit den Worten näher: »Wenn der das versteht, haben wir gewonnen.«

    Entsprechend verhielt es sich mit meiner Bezahlung. Bei der Einstellung hatte ich zwar mein Gehalt ausgehandelt, dies wurde mir aber nur einmal in voller Höhe ausbezahlt. Man erklärte mir, dass durch erhebliche Startschwierigkeiten die Gewinne noch nicht fließen würden und nur durch noch mehr Arbeit meinerseits der erhoffte Umsatz durchzusetzen sei. So war ich gezwungen, auf Erspartes zurückzugreifen, mir immer wieder vor Augen haltend, besser einen Job als auf der Straße zu liegen. Das Unternehmen entwickelte sich von Monat zu Monat erfolgreicher, meine Situation jedoch blieb die gleiche.

    Jetzt, fast anderthalb Jahre später, war allerdings der Zeitpunkt erreicht, an dem auch meine Rücklagen schmolzen und mein Lebensstil sich nicht weiter reduzieren ließ. Seit Wochen hatte ich die örtlichen Zeitungen nach passablen Arbeitsangeboten gewälzt und auch einige Bewerbungen gestartet. Diese verliefen allesamt glücklos und ich wollte schon verzweifelt meine Anstrengungen aufgeben, da entdeckte ich eine Anzeige, die mich sofort ansprach.

    »Arbeiten im Süden

    wo andere Urlaub verbringen«,

    lockte die einladende Headline. Ich las weiter und merkte, wie ein Kribbeln im Bauch mir signalisierte, ich sei auf dem richtigen Weg.

    Ohne zu überlegen, griff ich zum Telefon und wählte die angegebene Nummer. Eine gut geschulte und sympathische Stimme begrüßte mich und erklärte in knappen Worten das eventuell zukünftige Aufgabengebiet. Mein Alter erwähnte ich sicherheitshalber noch so nebenbei, hörte jedoch sehr erfreut, genau dieses sei für die gestellte Aufgabe ideal, denn Erfahrung und Seriosität seien mehr als gefragt.

    Hell begeistert ließ ich mir einen Besprechungstermin geben und konnte den Zeitpunkt dafür kaum erwarten. Wenn ich es für sinnvoll erachtete, aktivierte ich meine Illusionen schnell und zündend, und sobald ich etwas wollte, setzte ich meinen Kopf sofort durch. Noch so viele Enttäuschungen aus der Vergangenheit konnten meine Energie nicht bremsen. Damit ich diesmal auf einer halbwegs sicheren Seite blieb, fragte ich verschiedene Freunde um ihren Rat und wägte zusätzlich eventuelle Risiken auf Für und Wider ab. Da ich von unterschiedlichen Personen jedoch aufmunternden Zuspruch erhielt, beendete ich meine Überlegungen schnell und stärkte meine Entscheidung durch positives Denken.

    *

    Gerade begann wieder die Zeit des Karnevals, ich nahm Urlaub und hatte so keinerlei Probleme, die Vorstellungsgespräche gut unterzubringen.

    Von diesen absolvierte ich vier, von jeweils zwei Stunden Dauer. Allesamt abgehalten im ersten Hotel am Ort. Das Unternehmen hatte ungefähr 150 Bewerber geladen und als der Kreis derer, die übrig blieben, immer kleiner wurde, begann sich in mir Stolz zu regen. Der Veranstalter erzählte mir viel über bankähnliche Beratungsgespräche mit Klienten, welche sich ein zusätzliches Urlaubsdomizil kaufen wollten. Alles würde direkt im Süden, genauer gesagt auf Gran Canaria abgewickelt, die Kunden würden vor Ort beraten und erfahrungsgemäß die Objekte auch sofort nach Besichtigung gekauft. Mir, dem Berater fiele die Aufgabe zu, alles seriös und verständlich für die Interessenten vorzubereiten und dafür erhielte ich nicht nur ein sehr gutes Gehalt, sondern ebenfalls eine angemessene Provision.

    Meine Vorfreude kannte kaum Grenzen, hatte ich doch in jungen Jahren häufig mit Auslandsimmobilien zu tun gehabt und kannte noch die entsprechenden Gepflogenheiten der Branche und nur im Unterbewusstsein klangen auch dunkle Geschäfte an, welche ich damals von nicht so ganz sauberen Ferienhauserbauern gehört hatte.

    Die Eignungsgespräche führten Mitarbeiter einer Headhunter Firma durch und wurden von einer Psychologin zusätzlich betreut. Die überschlug sich fast mit Komplimenten. Sie sagte, ich sei sehr aufgeschlossen, verfüge über einen weiten Horizont, eine unglaubliche Vorstellungskraft und bescheinigte mir eine mentale Ebene mit der höchsten Stufe BLAU.

    Dies war ich psychisch mittlerweile wirklich, denn vollgestopft mit Information und Schmeicheleien, gab es für mich nur noch ein Vorwärts.

    In der darauf folgenden Woche fixierte das Personalunternehmen ein abschließendes Testseminar, in dem jeder Teilnehmer sein sofortiges O.K. für die neue Aufgabe erhalten sollte.

    Nervös nahm ich mir einen weiteren Tag Urlaub und fieberte der letzten Prüfungsrunde entgegen. Die bestand aus einer Rest-Crew von 35 derjenigen, welche die harten Vorprüfungen überstanden hatten und sich auf die unterschiedlichste Art von Abenteurern zusammensetzte. Kaufleute, Versicherungsvertreter, Banker und sogar ein Gastwirt waren vertreten. Ich entdeckte einen ehemaligen, allerdings Jahre nicht mehr gesehenen Bekannten, der dieselbe Schule besucht hatte. Wir unterhielten uns sofort lebhaft über alte Zeiten und verstanden uns auf Anhieb.

    In der Gruppe machten sich vereinzelt Personen bemerkbar, welche immer wieder den Begriff Timesharing ins Gespräch brachten, der mir zunächst allerdings nichts sagte. Ein Teilnehmer erzählte uns von Abschlüssen, die unter Druck zu Stande gekommen seien. Auch von Urlaubswochen, in denen die Eigentümer ihre Anlage nicht nutzen konnten. Ein anderer berichtete über Kunden, denen die Eigentumsrechte zwar versprochen, jedoch nach Zahlung der Kaufsumme nicht übertragen worden wären. Einige von uns schauten sich bedenklich an und ich fragte mich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hätte.

    Der Leiter des Seminars, nach seinen Aussagen ehemaliger Direktor einer Bank, reagierte auf diese Einwürfe positiv und erklärte uns staunenden Zuhörern, dass es sehr viele Menschen gäbe, welche sich nicht in die Gefahr brächten und auf eigenes Risiko ein Haus im Süden kaufen würden. Vielmehr sähen sie einen Nutzen darin, sich eine Wohnung, häufig in einer Art Hotelkomplex liegend, mit fünf bis zehn anderen Besitzern zu teilen.

    Es schien auch einleuchtend zu sein und so hatte von den anderen und

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