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Ich, der weltbeste Mowgli aller Zeiten: Eine Erzählung nicht nur für Kinder
Ich, der weltbeste Mowgli aller Zeiten: Eine Erzählung nicht nur für Kinder
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eBook487 Seiten6 Stunden

Ich, der weltbeste Mowgli aller Zeiten: Eine Erzählung nicht nur für Kinder

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Über dieses E-Book

Der kleine Hund Mowgli erzählt seine Geschichte. Er erzählt davon, wie er zu seiner Familie kam und was er in seinem neuen Zuhause mit seinen liebevollen “Eltern” alles erlebt. Er erzählt von seinen Streichen, seinen kleinen Kapriolen aber auch davon, wie es seinen Lieben geht. Er ist sich bewusst, dass seine Anwesenheit ihr Leben weitgehends bestimmt. Er hat ein unglaubliches Gespür dafür, wie er sie bei Laune hält, wenn sie mal wieder traurig sind, weil sie halt auch nur Menschen sind, die ihre großen und kleinen Probleme haben.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Kern
Erscheinungsdatum5. Nov. 2013
ISBN9783957160287
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    Buchvorschau

    Ich, der weltbeste Mowgli aller Zeiten - Renate Jost -Meyer

    Renate Jost-Meyer

    ICH, DER WELTBESTE MOWGLI ALLER ZEITEN

    Renate Jost-Meyer

    ICH,

    DER WELTBESTE MOWGLI

    ALLER ZEITEN

    Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

    Impressum:

    © 2013 Verlag Kern

    Autorin: Renate Jost-Meyer

    © Inhaltliche Rechte beim Autor

    Illustrationen: Norbert Jost

    Herstellung: Verlag Kern, Bayreuth

    Umschlagdesign und Satz: www.winkler-layout.de

    Titelfoto: Norbert Jost

    ISBN 9783944224-794

    ISBN E-Book: 9783957160287

    www.verlag-kern.de

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Impressum

    Danksagung

    Widmung

    Teil I

    Mowglis neues Zuhause

    Darüber spricht man nicht.

    Arbeit, Alltag und Freizeit

    … und dann ist da noch Merlin

    Ein Besuch auf dem Friedhof

    Der kleine Rosenkavalier

    Begegnungen mit einem Stubenkater

    Mowglis Abenteuer mit der silbernen Wand

    Abenteuer in der Dschungelkuhle

    Der Kampf mit den Minihühnern

    Auch ein Hund kommt in die Pubertät

    Die erste Liebe

    Spuren eines verbotenen Flirts

    Entdeckungen im Dschungel

    Abenteuer mit dem Fuchs

    Eine Reise nach Frankreich

    Traurigkeit

    Ein schwerer Abschied

    Teil II

    Abenteuer mit dem Minihuhnkönig

    Die Liebe zu den Menschen

    Der Besuch bei Oma

    Eine echte Wasserschlange

    Blitz- und Donnerwetter

    Ein Wiedersehen mit Merlin

    Lady Lissy

    Erstbesteigung des Matterhorns

    Mein Alltag

    Eine Reise in den Himmel und die Geschichte vom Teufel

    Und wieder mal Abschied von Merlin

    Teil III

    Mowglis Abenteuer gehen weiter

    Eine wilde Party mit Folgen

    Besuch im Nobelrestaurant mit Peinlichkeiten

    Kroketten und Fast Food

    Der Eiserne Vorhang

    Telefongespräch mit Merlin

    Schlechte Zeiten

    Und immer wieder Ärger mit der Wasserschlange

    Besuch im Supermarkt

    Fußball ist unser Leben

    Hundewetter

    Peinlichkeiten

    Traurigkeit

    Auch Lissy liebt meinen Papa

    Treueeid

    Teil IV

    Wiedersehen mit Merlin

    Eine zauberhafte Sommernacht

    Und die Trauer kehrt immer wieder zurück

    Immer wieder Verbote von Papa

    Mitten im Wahlkampf

    Moloktour

    Ein Diebstahl und böse Dämonen

    Pferde und Kühe in Gefahr

    Kunstraub in Göttingen

    Mein erstes Buch

    Was lange währt, wird endlich gut

    Autogrammstunden

    Ein ganzer Kerl

    Der Krieg mit Napoleon

    Alf, unser Nachbar

    Danksagung

    Mit diesem Buch haben wir, mein geliebter Mann und ich, ein bleibendes Werk geschaffen. Es ist wie ein kleines Denkmal in unserem „zweiten" Leben.

    Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass aus meinen kleinen Geschichten über unseren Hund Mowgli einmal ein richtiges Buch entsteht.

    Dass es nun schlussendlich zu diesem Werk gekommen ist, dafür möchte ich meinem geliebten Mann Norbert von ganzem Herzen danken.

    Lieber Norbert, ich danke dir, für deine liebevolle und tatkräftige Unterstützung. Du hast mich immer wieder zum Weiterschreiben ermutigt. Du warst von meiner Schreiberei nicht nur begeistert sondern auch wirklich überzeugt. Du hast sogar an mich geglaubt, wenn ich selbst wieder einmal an meinem „Geschreibsel" gezweifelt habe. Danke, lieber Norbert, dass du mit deiner Überzeugung dieses Buch ermöglicht hast.

    Bedanken möchte ich mich auch ganz herzlich bei Evelyne Kern und ihren Verlags-Mitarbeitern für die liebevolle Betreuung und Beratung während der Realisierung und Gestaltung dieses Buches.

    Renate Jost-Meyer

    Widmung

    Die Autorin Renate Jost-Meyer und Norbert Jost haben mit diesem vorliegenden Buch ein Gemeinschaftswerk geschaffen, viele tolle und gemeinsame Momente erlebt und dabei viel Freude gehabt.

    Beide haben ihren geliebten Ehepartner verloren.

    Leider kamen aber auch immer wieder Emotionen hoch, die sehr oft in Tränen endeten. Dies deshalb, weil sie beide immer wieder ob des Verlustes ihres geliebten Partners in eine Trauerphase fielen.

    Sie beschlossen jedoch in der Folge, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen und das Beste aus ihrem verbleibenden Leben zu machen.

    In ihren gemeinsam verbrachten Momenten waren die Verstorbenen immer wieder präsent und anwesend. Respekt, Anstand und Ehrfurcht haben die neue Beziehung geprägt. Trotz einer sehr innigen und herzlichen Beziehung, die daraus entstand, haben beide, Renate und Norbert, ihre geliebten Partner nie vergessen; und sie werden es bestimmt auch nie tun. Sie sind Bestandteil ihres täglichen Lebens.

    Aufgrund dessen möchten sie deshalb diese Geschichten, dieses Buch, ganz speziell ihren lieben Verstorbenen widmen. Beide sind ganz fest davon überzeugt, dass es in ihrem Sinne ist und werden ein ehrfürchtiges Andenken an sie erhalten.

    Im September 2013

    Teil I

    Mowglis neues Zuhause

    Gestatten, ich bin Mowgli, ja ihr habt richtig gelesen, mein Name ist wirklich Mowgli.

    Sagt bloß der Name kommt euch irgendwie bekannt vor? Naja, damit liegt ihr gar nicht so verkehrt, denn sicher kennt ihr Walt Disneys Dschungelbuch und der kleine Junge dort in dem Buch heißt genauso wie ich, nämlich Mowgli.

    Fällt euch etwas auf?

    Ja, dieser Mowgli schreibt sich etwas anders als ich, aber wenn man unsere Namen ausspricht, hört es sich genau gleich an. Hm, ich denk mal, alle Helden heißen Mowgli und ich bin ganz bestimmt ein besonderer Held und darum wird mein Name auch ganz besonders geschrieben, nämlich mit w. Ist doch logo, oder?

    Besondere Helden, besondere Namen...

    Und möchtet ihr nun wissen, wo ich zu Hause bin?

    Na gut, ich werd’s euch verraten... Sagt mal, kennt ihr die Alpen, wo es so ganz große Steinbrocken hat? Die Menschen nennen diese Steinbrocken Berge. Und genau inmitten dieser hohen Berge, dort bin ich zu Hause. Genauer gesagt, es ist ein Kanton in der Schweiz, in dem ich lebe, mit dem wunderschönen Namen Wallis. Klingt doch echt gut, finde ich, kommt ja auch aus dem französischen und heißt so viel wie Tal.

    Aber mein Geburtsort liegt wo ganz anders. Ja, ich bin in Fribourg im Jura geboren. Und genau von dort haben mich mein neuer Papa und meine neuen Geschwister abgeholt. Oh, ich sag euch, das war ein Tag... wie... naja... wie... tja, ich kann ihn gar nicht so richtig beschreiben... eben... ein super wunderschöner Tag. Ach, Leute, es war der größte Tag meines Lebens, nein, viiiiiel mehr noch, der aller, aller, aller weltbeste Tag des ganzen Universums. An jenem Tag war ich das glücklichste Hundebaby, das sich ein Mensch nur vorstellen kann.

    Endlich durfte ich zu den Menschen, die ich doch schon längst in mein Herz geschlossen hatte, wirklich, wir waren inzwischen schon richtige Freunde geworden.

    Ihr wundert euch, wie das geht?

    Okay, okay, am besten ist‘s, ich erzähle euch einmal alles der Reihe nach.

    Also, ich erinnere mich noch, dass meine neue Familie, an einem Freitag zu mir kam, um mich bei sich aufzunehmen. Nein, besser gesagt, ich wurde sogar von ihr adoptiert. Und die Menschen, bei denen ich mit meiner Familie bis dahin gelebt habe, erzählten mir, dass ich am 18. April ein neues Zuhause bekomme. Ich erinnere mich, es war mir irgendwie ganz schön seltsam zu Mute. Nee, nicht dass ich Angst gehabt hätte, ach i wo, überhaupt nicht. Sagt mal echt, wäre ich sonst Mowgli? Ein Mowgli hat doch keine Angst! Helden haben niemals Angst... das wisst ihr doch und ich bin ja ein Held.

    Nein, Angst war nicht im Spiel, im Gegenteil, ich war in riesiger Vorfreude und Erwartung auf mein neues Zuhause.

    Nur, zugegeben, ein wenig komisch war es schon, meine gesamte Familie verlassen zu müssen.

    Aber in einem Hundeleben ist das doch das Normalste der Welt, wir wandern alle sehr frühzeitig aus.

    Es gab für mich auch allen Grund zur Freude auf mein neues Zuhause, denn ich kannte meine neue Familie ja schon längst. Und meine neue Familie kannte mich schon seit Urzeiten. Glaubt es oder glaubt es nicht, sie müssen mich schon gekannt haben, als ich noch gar nicht geboren war. So ungefähr hat es mir zumindest mein neuer Papa einmal geschildert.

    Und sie kamen mich wirklich schon besuchen, da war ich noch nicht einmal geboren. Zu diesem Zeitpunkt existierte ich einzig und allein als Wunschgedanke meiner neuen Familie.

    Und so kamen sie des Öfteren zu den Menschen im Jura zu Besuch, bei denen ich bis dato mit meinen Geschwistern zu Hause war.

    Sie haben meine Umgebung, meine dortige Verwandtschaft, mein damaliges Zuhause betrachtet... ich sag euch was... Menschen nennen es „begutachten", und das war ihr Ansinnen.

    Mein neuer Papa wollte ganz sicher sein, dass ich aus einer feinen Familie komme, damit er einen kerngesunden Hund zu Hause bei sich aufnimmt. Und ich sollte einer ganz bestimmten Rasse angehören, nämlich den Coton de Tuléar. Naja, ich will ja nicht angeben, hm, aber ich bin mehr als ein bisschen stolz, ich bin sogar sehr stolz...

    Und wollt ihr wissen, warum ich so stolz bin? Nun denn... ich glaub, ich habe allen Grund dazu, denn ich komme schon aus einem etwas feineren Etablissement. Und ich glaube, meine Geburtsstätte muss etwas ganz Außergewöhnliches und Besonderes gewesen sein.

    Woher ich das weiß? Ich weiß vermutlich viel mehr als ihr euch vorstellen könnt und überhaupt...

    Die Menschen bei denen ich zur Welt kam, waren außerordentlich erfahren und sauber, das gibt‘s nicht alle Tage in den Hundeherbergen. Niemals musste ich mich schämen wegen meiner Umgebung, meines Zuhauses, wenn meine neue Familie mich besuchen kam.

    Das alles insgesamt waren eben Maßstäbe meiner neuen Familie. Ihr Hundebaby sollte, ich erlaube mir es im einfachen Jargon auszudrücken, aus einem in jeder Hinsicht „sauberen Stall" kommen.

    In der Zwischenzeit, wenn meine neue Familie nicht zu Besuch kommen konnte, erkundigte sie sich ständig per Telefon oder per E-Mail nach meinem Wohlergehen bei den Leuten, bei denen ich geboren bin. Immer wieder bekam meine neue Familie Fotos von mir, meiner Hundemama und meinen Geschwistern, aber auch andere Hausbewohner konnten auf den Fotos bestaunt werden.

    Oh Leute, was gab es dort für ein Multikulti-Leben, meine Güte. Von Hasen über Katzen bis hin zu Hunden aller Nationen und Rassen war alles bei uns anzutreffen.

    Nö, mit der Verständigung hatte ich keine Schwierigkeiten, hündisch versteht doch jeder, na gut, sagen wir einmal, fast jeder. Naja, ich bin auch ein recht cleveres Kerlchen und verstehe mich mit jedem anderen Artgenossen hervorragend.

    Eines Tages war es dann schlussendlich so weit, ich wurde aus Fribourg abgeholt. Oh Leute, ich sag euch, als diese neue Familie dann extra meinetwegen von sooo weit her angereist kam und ich sie sah, in dem Moment war ich, wie gesagt, das glücklichste Hundebaby der ganzen Welt. Stellt euch das einmal vor, ich war IHR Auserwählter, niemand geringerer als ich, ich Mowgli, IHR Mowgli.

    Sag ich doch, ich bin ein Held. Eigentlich hieß ich noch gar nicht Mowgli, denn dort in Fribourg rief man mich Vancouver. Naja, Vancouver, was oder wer ist schon Vancouver, pöh.

    Och, hört einmal diesen Sound, ihr müsst euch meinen Namen einmal auf der Zunge zergehen lassen: „Mowgli". Ach, ich bin so stolz auf meinen Namen und ich weiß jetzt schon, ich werde ihm alle Ehre machen, ganz sicher.

    Diesen wunderschönen Namen Mowgli habe ich meinen neuen Geschwistern Kathia und Stéphane zu verdanken. Und ich habe sie inzwischen so lieb gewonnen, das könnt ihr euch nicht im Geringsten vorstellen.

    Nein, nicht nur weil sie mir so einen wunderschönen Namen gegeben haben, oh nein. Ihr solltet sie selbst einmal kennen lernen, sie sind einfach einzigartig und so lieb, ihr würdet sie genauso schnell ins Herz schließen wie ich, da bin ich mir ganz sicher. Zwischen meiner neuen Familie und mir war es gegenseitige Liebe auf den ersten Blick.

    Vom ersten Moment an haben sie mich fest in ihr Herz geschlossen, genauso wie ich sie. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede, es war ganz sicher Liebe auf den ersten Blick. Natürlich waren sie auch zu meiner Hundemami und zu meinen Geschwistern sehr, sehr lieb, so doll lieb, wie man es sich nicht vorstellen kann und trotzdem war ich ihr Auserwählter. Ich habe es genau beobachtet, wie sie mit meinen Geschwistern und mit meiner Mama geschmust haben, naja. Obwohl ich ja auch etwas eifersüchtig war...

    Darüber spricht man nicht.

    Das Schicksal wollte es so, dass sie sich für mich entschieden. Und dafür danke ich ihnen ganz sicher mein Leben lang, mit all meiner Hundetreue und Ergebenheit. Immer möchte ich ihnen treu zur Seite stehen, mit der Treue, die nur wir Hunde besitzen.

    Bei meiner neuen Familie habe ich mich inzwischen schon richtig toll eingelebt. Nie wieder möchte ich von hier weg. Sie haben es mir natürlich auch sehr leicht gemacht, mich bei ihnen einzuleben und wohl zu fühlen.

    Okay, okay, ich gebe ja zu, in der ersten Nacht dort habe ich schon ein wenig geweint, aber nicht weil ich Heimweh hatte, oh nein, wenn ich ehrlich bin, ich wäre am liebsten mit ihnen in ihr Bett gegangen, hätte mich so gerne zu ihnen unter die Decke gekuschelt.

    Doch ich hatte mein eigenes Bett im Wohnzimmer, naja und da habe ich mir eben erlaubt ein bisschen zu protestieren... hat natürlich nichts geholfen, da konnte ich machen was ich wollte, ich musste in meinem eigenen Bett schlafen.

    Auf mich haben wunderschöne Dinge in meinem neuen zu Hause gewartet. Stellt euch das mal vor, ich habe ein echtes Hundebett, das sieht so niedlich und wunderschön aus. Und unglaublich viel Spielzeug.

    Dann eine große Terrasse, die gehört mir ganz allein, ich kann dort machen was ich will.

    Dort sind so tolle Büsche und es hat gaaanz viel Rasen und Erde, oh, wie ich diese Erde liebe, es lassen sich dort so schöne Löcher buddeln. Es ist einfach ein Paradies, in das ich hier eingezogen bin. Ich spiele sehr gerne mit meiner neuen Familie und sie scheinen ihren Spass an mir zu haben und sie bringen mir so viele tolle Sachen bei.

    Im Moment bilden sie mich gerade zum Abwehrspieler des örtlichen Fussballclubs aus. Papa und Stéphane trainieren mit mir die Abseitsfallen mit einem echten Fussball. Das Training ist ganz schön hart, Papa und Stéphane sollten noch ein wenig an ihrer Kondition arbeiten. Von ihrer Schnelligkeit will ich gar nicht reden.

    Ich verrate euch ein Geheimnis, aber nicht weiter sagen: Ich bin tausendmal schneller als sie. Aber sie üben noch fleißig und vielleicht sind sie einmal genauso schnell wie ich.

    Und übrigens, wisst ihr was? Stéphane liebt mich so sehr, dass er mich immer ganz lieb in seine Arme schließt und mich richtig fest küsst. Er ist übrigens ein ganz toller Fußballstar, mit ihm werde ich bestimmt noch viele tolle Sportevents erleben. Ich durfte schon oft mit ihm auf Turniere. Ich bin das Maskottchen seines Vereins.

    Tja, seitdem es mich gibt, haben sie jedes Spiel gewonnen. Und wisst ihr, wo ich sitzen darf? Auf der Trainerbank... ja logo, da wo ein Mowgli hingehört, in die erste Reihe natürlich.

    Auch die Kathia liebe ich unglaublich, sie schmust und redet immer so liebevoll mit mir. Leider sehe ich sie nur an den Wochenenden, sie studiert und ist gaaanz weit weg, in einer großen Stadt. Ich vermisse sie so sehr während der Woche. Und sehr stolz bin ich auf meine Kathia, in ihr habe ich eine wirklich bildhübsche und sehr liebe Schwester.

    Aber etwas wundert mich schon ein wenig, denn irgendwie sieht mein Papa ganz anders aus als mein richtiger Papa. Auch meine neuen Geschwister sehen ganz anders aus als die Geschwister aus meiner Zucht. Mein richtiger Papa hatte vier Beine, eine lange Rute und ein sooo schönes weiches Fell.

    Naja, bei meinem neuen Papa ist das etwas seltsam, er hat zwar auch vier Beine, aber er benutzt nur zwei davon zum Laufen. Er geht immer auf seinen beiden Hinterbeinen, ich glaube, alle Menschen tun das, jedenfalls die, die ich bis jetzt kennen gelernt habe. Pöh, das wäre mir viel zu anstrengend. Und wisst ihr was?

    Stellt euch das mal vor, mein neuer Papa hat nicht einmal soviel Fell wie ich, ich habe ihn nämlich schon eingehend untersucht, er ist fast nackt... Huhhh, der friert bestimmt ganz schön... so fast ganz ohne Fell... Aber er versteckt seine nackte Haut unter einem anderen Fell, die Menschen nennen es Kleidung.

    Und eine Rute scheint mein neuer Papa auch nicht zu haben, nee, da wo meine Rute ist, ist gar nix bei ihm... wirklich einfach nichts, ich habe schon so oft nachgeschaut.

    Wie er wohl seine Freude ausdrückt, ich kann mit meiner Rute wedeln, und wie macht er das?

    Nun denn, mir ist es egal, ich liebe meinen neuen Papa so wie er ist, ob mit oder ohne Rute, ob mit oder ohne Fell.

    Er ist einfach viel, viel netter zu mir als mein richtiger Papa es war.

    Mein neuer Papa ist nicht nur nett, nein, er ist richtig lieb zu mir. Stellt euch vor, abends darf ich mich zu ihm auf das Sofa kuscheln. Oh, das ist so schön... dann könnte ich ihn auffressen, so gerne habe ich ihn, aber ich darf nicht, denn sobald ich beginne, an ihm herumzuknabbern, bekomme ich etwas Stress mit ihm. Er sagt dann immer, ich solle aufhören zu beißen, dabei knabbere ich so gerne an ihm rum, er ist soooo süß.

    Doch, doch, ansonsten ist er der weltallerliebste Papa, den man sich nur wünschen kann, ich liebe ihn. Und mein neuer Papa hat mich auch noch nicht einmal gebissen, ich meine so wie mein richtiger Papa es oft getan hat, wenn er mich getadelt hat, oder wenn ich ihn mal ein wenig beim Spielen genervt habe, dann war mein Hundepapa oft sehr grob.

    Nein mein neuer Papa streichelt mich immer so lieb mit seinen Vorderpfoten und er krault mich immer ganz zärtlich und liebevoll überall dort, wo ich es gerne hab. Niemals bin ich ihm lästig... och, ich kann nie genug kriegen von seinen Liebkosungen. Manchmal lege ich mich sogar auf den Rücken, dann weiß er sofort, dass ich jetzt meinen Bauch gekrault haben möchte.

    Ja, ihr habt es richtig verstanden, ich traue mir zu, mich in seiner Gegenwart auf den Rücken zu legen. Nein, niemals würde er mir etwas tun, dazu hat er mich viel zu lieb, und weil ich das genau weiß, lege ich mich vertrauensvoll auf den Rücken und er darf mit mir machen was er möchte, ich weiß ja, das er mir nie weh tun würde.

    Ein jeder weiß, dass wir Hunde uns so unterwerfen und vor allem angreifbar sind, deshalb gehört schon eine dicke Portion Vertrauen dazu, wenn wir uns auf den Rücken legen. Nur, ich weiß es, mein Papa passt schon gut auf mich auf, in seiner Nähe habe ich nichts zu befürchten, da bin ich total sicher, ihm kann ich vertrauen. Er beschützt mich genauso, wie es meine leibliche Mama getan hat.

    Mein neuer Papa hat mich so lieb, dass er mich sogar mit zur Arbeit nimmt. Ich musste ihm natürlich versprechen, dass ich mich anständig benehme. Also zum anständigen Benehmen zählt natürlich das oberste Gebot, welches besagt, mein Pipi und auch mein Häufchen muss ich nach Möglichkeit stets draußen, irgendwo abseits im Gras verrichten.

    O je, das ist oft nicht so leicht für mich, denn wenn ich gerade aus dem Schlaf erwache, weiß ich vielmals gar nicht so recht, wo unten oder oben, wo rechts oder wo links ist. Und ausgerechnet in dieser Situation soll ich mein Pipi kontrollieren. Es wäre so einfach für mich, mein Geschäft dann gerade an Ort und Stelle zu verrichten, aber das darf ich ja eben nicht …finde ich echt blöde. Mein neuer Papa bringt in dieser Hinsicht kein Verständnis für mich auf.

    Diese blöde Pipiangelegenheit nervt mich schon gewaltig. Immer wenn ich gerade so schön spiele, immer gerade dann, wenn es mir am meisten Spaß beim Spielen macht, muss ich nach draußen zum Pipi machen. „Va faire Pipi!" Tja, ich kann den Satz schon auswendig.

    Nur immer gefällt er mir nicht und manchmal war mein Pipi einfach schneller als dieser Satz von Papa. Meine Blase hat nun mal nicht so ein großes Fassungsvermögen und wenn sie voll ist, ist es mir manchmal doch piep-egal, wo ich es loswerde. Sofort kommt Papa mit einem Tuch und wischt mein schönes Pipi weg. Von mir aus könnte mein Papa das Pipi ruhig dort liegen lassen, wo ich es hingemacht habe, aber er ist in dieser Beziehung sehr eigenwillig, es wird sofort weggewischt.

    Und ich sei ein kleines Schweinchen, sagt er dann manchmal zu mir, aber so richtig doll schimpfen... nö, das tut er nicht, dazu hat er mich viel zu lieb.

    Irgendwie verstehe ich das alles nicht mit dem Pipi machen. Warum kann ich nicht einfach dort, wo ich gerade bin, mein Geschäft verrichten. Dann hätte ich doch zu meinem Vergnügen überall Spuren von mir, warum versteht das kein Mensch?

    Diese Pipispuren duften doch so schön und sind meine speziellen Markierungen. Und meinen Artgenossen zeige ich damit, dass genau dort, wo ich etwas mit meinem Pipi markiert habe, ich allein der Chef bin.

    Naja, die Menschen sind oft schwer zu verstehen für uns Hunde. Sie selbst benutzen sogar einen extra Raum für ihr Geschäft. Wie wollen sie dort ihre Markierungen hinterlassen, wo dauernd so viele Menschen ein und ausgehen? Ich habe schon oft nachgedacht, bei so vielen Menschen in so einem kleinen Raum. Ob die wirklich alle ihre Duftmarken wieder erkennen können, wenn sie den Raum abschnüffeln?

    Oder ob sie deshalb immer und immer wieder diesen Raum aufsuchen, weil sie ihre Markierungen erneuern müssen? Naja, ich finde meine Duftmarken draußen immer wieder, mir soll es egal sein, wie die Menschen das in einem kleinen Raum, den sie Toilette nennen, regeln.

    Ach so, bin vor lauter Pipi ganz vom Thema abgekommen.

    Arbeit, Alltag und Freizeit

    Ja, ich gehe nun also jeden Tag mit Papa zur Arbeit und ich traute meinen treuen Hundeaugen nicht, als ich am ersten Tag in Papas Büro kam.

    Meine Güte, das war ein Weg und auch eine Leistung für mich, denn ich wurde wie ein weltberühmter Star begrüßt! Irgendwie schienen mich dort alle schon längst zu kennen und auf mich zu warten.

    Ach, ich genoss es einfach, DER Superstar zu sein, von allen Seiten wurde ich begrüßt, gestreichelt und so liebevoll geherzt. Naja, jedenfalls, irgendwie bahnten wir uns den Weg dann doch ins Büro und siehe da... träumte ich oder war es Wirklichkeit?

    Nein, es war absolut echt, was meine treuen Hundeaugen sahen.

    Das war der Hammer!

    Stellt euch vor, mein herzallerliebster neuer Papa hat mir ein wunderschönes Zuhause in seinem Büro eingerichtet, mit Hundebett und lauter schönen Spielsachen, die mir ein ganz heimeliges Gefühl vermittelten. Sogar ein silbernes Essgeschirr besitze ich dort.

    Und ich kann nicht einmal sagen, welchen Platz ich mehr liebe, den zu Hause oder den im Büro. Ich habe den Himmel auf Erden, sagt einmal ehrlich, wo findet man einen so lieben Papa, wie ich ihn in meiner neuen Familie bekommen habe?

    Und wisst ihr was? Ganz besonders freue ich mich auf die Abende mit meinem Papa.

    Er kocht für mich immer ein super feines Menü. Mal bekomme ich meine Kroketten mit Thunfisch und Reis, mal mit Ei, mal mit Nudeln, mal ein wenig Sauce. Oh, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie lecker das vorweg schon einmal duftet. Und schmecken tut es dann erst, hmm, sooo lecker, naja, ist ja auch kein Wunder, mein Papa steckt wohl wirklich seine ganze Liebe für mich in diese Mahlzeit mit hinein und er nimmt es sogar in Kauf, dass ich schrecklichen Mundgeruch davon bekomme und rieche wie ein Fischereihafen - jedenfalls sagt er das immer, wenn ich Thunfisch gegessen habe.

    Naja, dass ich ihn mit diesem Fischgeruch küsse, mag er allerdings nicht.

    Wenn ich fertig gegessen habe, geht es nach draußen auf meine Terrasse, dann spielt mein Papa wieder mit mir... das meint er zumindest... er merkt nämlich nicht, dass ich sehr oft mit ihm spiele.

    Aber das ist egal, es macht uns beiden Spaß und mein Papa ist dann immer so glücklich.

    Am liebsten habe ich es, wenn er mich zu sich auf den Gartenstuhl nimmt oder mich gar auf seinen Schoß lässt und mich liebevoll streichelt.

    Manchmal liege ich sogar auf seinem Bauch...och, das ist das Schönste für mich, dann kann ich ihn so richtig untersuchen, dabei habe ich ja herausgefunden, das er kein Fell hat, so wie ich.

    Und wenn ich dann genug gestreichelt bin, dann krabble ich zwischen Papas Beine, die er auf einen gegenüberlegenden Stuhl gelegt hat. Dort mache ich es mir dann erst recht so richtig gemütlich und zur Vollendung der Gemütlichkeit lege ich meinen Kopf auf eines von Papas Beinen. So kann ich zum einen alles bestens überblicken, zum anderen kann mir mein Papa nicht davonlaufen, ich halte ihn mit meinem Kopf fest und ich würde es sofort merken, wenn er sich bewegt.

    Das ist mein schlauer und geheimer Trick, um ihn festzuhalten.

    Selbst für meine gründliche Körperpflege sorgt mein Papa. Am Pfingstsonntag hat er mich in die große Badewanne gesteckt, ich kam mir dabei vor wie in einem riesigen Meer. Papa hat mich ganz toll eingeschäumt, davon war ich weniger begeistert, allerdings habe ich danach so bezaubernd gerochen von diesem vielen Schaum. Zumindest fand ich meinen Geruch einfach himmlisch.

    Leider meinte mein Papa, ich würde jetzt wie ein Fisch stinken, das sei ein grausiger Geruch, den ich verströme, fast war ich beleidigt.

    Und dazu sage ich nur: „Na und...? Schließlich hat er mich in diese große „Meerwanne reingestopft, nicht ich habe so viel Schaum auf mich gemacht, ich fand mich vorher richtig hübsch und ich selbst liebte meinen tollen, echten Hundegeruch.

    Alle Menschen haben mich anschließend sehr bewundert, weil ich wieder ein schneeweißes Fell hatte und nach dem Haare-Föhnen, lag meine Frisur tip-top.

    Oh ja, um mich kümmert man sich wirklich rührend, ich fühle mich geliebt und möchte behaupten, ich bin der glücklichste Hund aller Zeiten. Es fehlt mir hier wirklich an nichts. Und da sage noch einer, das sei nichts, so ein Hundeleben, also das meinige könnte doch wirklich nicht paradiesischer sein.

    … und dann ist da noch Merlin

    Tja, und dann ist da noch Papas Freundin Merlin.

    Merlin ist an Pfingsten zu uns zu Besuch gekommen. Sie hat mir schon soooo viel von sich erzählt und sie ist mir verdammt doll ans Herz gewachsen. Sie kommt aus einem anderen Land, das ist ganz weit weg, so weit wie zu den Sternen.

    Nur, wo dieses Land genau liegt, das weiß ich nicht. Berge gibt es da auch, sagt Merlin, aber mein Papa lächelt dann immer nur ganz verschmitzt und sagt zu mir, ach Mowgli, das sind doch nur Hügel.

    Die Merlin mag mich auch, sie hat mir sogar gesagt, dass sie mich liebt, da wäre ich beinahe rot geworden, zum Glück sah man das unter meinem weißen Fell nicht so direkt. Ich mag sie wirklich sehr gerne und ich liebe es, mit ihr zu spielen.

    Sie lacht ganz viel über mich, wobei ich nicht verstehe, was an mir so lustig sein soll?

    Naja, sorry, darf ich mir erlauben zu sagen typisch Frau? Aber, trotzdem habe ich sie unverschämt gerne. Und gekannt hat sie mich schon längst, denn mein Papa hat ihr alles, was er über mich wusste, mitgeteilt und ihr sehr viele Fotos von mir per Mail geschickt, damit sie sich ein wirkliches Bild von mir machen konnte. Sie hat mir das alles wieder erzählt und sie hat gesagt, ich sei auch ihr kleines Hundebaby. Zuvor wusste sie nicht einmal, was Coton de Tuléar für eine Rasse ist. Aber sie meint, ich sei der süßeste und schönste Hund, denn sie je gesehen hat. Ich glaube sie ist wirklich voll auf mich abgefahren. Soll ich euch noch ein süßes Geheimnis verraten?

    Sie nennt mich „mon petit chou chou, das heißt „mein kleiner Liebling... ich kriege dann immer ein Kribbeln im Bauch, sie sagt das sooo zärtlich zu mir... oh, Leute, hach, das haut mich immer wieder um... sie liebt mich.

    Sie hat mir auch von ihrem Hund erzählt, der schon eine alte Oma ist und sie liebt auch ihn so sehr. Ich freue mich riesig darauf, wenn ich dann einmal mit Papa zu Merlins Hund fahre um ihn zu besuchen und ihn kennen lernen darf. Merlins Hund heißt Lissy und Merlin hat mir gesagt, dass die Lissy ganz sicher sehr lieb zu mir sein wird. Ich darf die Lissy allerdings nicht zu sehr ärgern, das verträgt sie nicht mehr so gut, weil sie schon etwas altersschwach sei, meint Merlin.

    Und soll ich euch noch ein Geheimnis verraten?

    Ich liege so gerne auf Merlins kuscheligem Bauch und noch lieber etwas höher, auf ihren Hügeln, dort ist es so schön weich.

    Oh und wenn sie mich dann dazu noch krault, dann fühle ich mich wie im siebten Hundehimmel, dann verliere ich fast meinen Verstand vor Glücksgefühlen und bin hin und weg... Am liebsten würde ich immer in sie reinbeißen, aber, nööö, ausgerechnet das verbietet sie mir, dabei wäre es mir ein herzliches Vergnügen.

    Ein paar Mal ist Merlin mit mir und Papa im Auto weggefahren. Dann musste ich immer auf ihrem Schoß sitzen bleiben, dabei wäre ich so gerne zu meinem Papa rüber gesprungen. Ob sie Angst hatte, ich wollte ihm das Lenkrad aus der Hand reißen und selber fahren? Egal wie sehr ich mich auch bemühte, die Aufmerksamkeit mit meiner Stimme auf mich zu lenken, das interessierte sie überhaupt nicht, sie blieb konsequent und hielt mich einfach vehement fest.

    Nicht einmal ihre Hügel durfte ich erklimmen, ich hab’s versucht, immer und immer wieder. Sie sagt, da hätte ich nichts zu suchen und dann wird sie ...naja, wie soll ich mal sagen... ich glaub, sie wird verlegen? Dabei hätte ich von dort oben eine wunderschöne Aussicht gehabt.

    Ihr solltet sie einmal sehen, wenn sie sich nicht mehr einkriegt vor Lachen. Oft lacht sie nur, weil ich so gerne mit den kleinen schwarzen Krabbeltieren spiele, die ständig über die Terrasse galoppieren.

    Pöh, Ameisenbär, ich sei ein Ameisenbär sagt sie zu mir, stellt euch das einmal vor!

    Und ich würde mich dabei wie ein Pantomime bewegen, das sähe so lustig aus, deshalb müsse sie so lachen. Naja, wenn sie das meint... mich stört es nicht, sie darf mich nennen, wie sie will, mal bin ich ihr Schlitzöhrchen, mal ihr kleines Ziegenböckchen und tausendmal ihr kleiner Liebling, dann ihr süßer Fratz, und dann eben wieder ein Ameisenbär.

    Nur einmal, da hätte sie sich ein bisschen mehr zusammennehmen können, das fand ich nicht so lustig, da sagte sie doch echt, ich sei ein kleines Schweinchen. Sie war wohl etwas pikiert, weil ich mir eine ganz tolle Kuhle im Gebüsch gebuddelt hatte.

    Das war eine Arbeit, ich kann euch sagen... meterdicke Erde musste ich mit meinen zarten Pfötchen zur Seite graben... und erst mal das ganze Gras auf die Seite räumen, Stress ohne Ende. Ist doch wohl klar, dass das Spuren in meinen Haaren hinterließ, ich habe ganz schön geschwitzt.

    Sagt mal ehrlich, ist das ein Grund, mich ein kleines Schweinchen zu nennen?

    Vielleicht war sie auch nur etwas neidisch, weil sie nicht so eine tolle Kuhle zum suhlen hatte.

    Kleines Schweinchen... ich sei ein kleines Schweinchen... pöh...!

    Okay, ich bin ihr nicht böse deswegen, alles ausgeglichen, habe ihr dafür einmal kurz aber kräftig in ihren großen Zeh gebissen und mich kaputt gelacht, wie sie erschrocken gequiekt hat. Nun sind wir quitt und unserer Liebe hat es keinen Abbruch angetan. Merlin hat anschließend schrecklich gelacht und gesagt: „So ein kleines schlaues Schlitzöhrchen, mon petit chou chou", oh, da bin ich dahingeschmolzen, mon petit chou chou, das ging mir wie Honig runter.

    Merlin darf ruhig über mich lachen, denn wenn sie über mich lacht, dann lacht sie ja wirklich nur aus Freude an mir, soll sie sich doch freuen, ich weiß ja, dass es sie sehr glücklich macht.

    Einen richtigen Lachkrampf bekam sie, als ihr mein Papa erzählte, dass ich manchmal wie eine Rakete davon flitze, das sähe so lustig aus. Sie konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen... tja, so schnell kann sie nämlich nicht flitzen.

    Papa meinte nur zu ihr, dass ich immer so schnell renne, wie ein kleiner GTI, ja, dass ich wirklich flitzen könne wie ein kleiner roter Ferrari. Ohje, das hat Merlin dann doch vom Hocker gerissen, sie konnte sich vor lauter Lachen nicht mehr beruhigen.

    Immer wieder hörte ich sie sagen: „Ohje...und was für ein GTI, ein Prototyp in Weiß." Und sie hat fürchterlich gelacht, ich hab’s gesehen, sie hat Tränen gelacht. Sie lacht eben sehr viel über mich, aber ich liebe sie trotzdem, vielleicht auch gerade deshalb, weil ihr Lachen wirklich aus ihrem Herzen kommt.

    Es gibt aber auch Momente, da kann ich Merlin einfach nicht verstehen. Wie kann man nur lachen, wenn jemand stürzt, ja sogar hinfällt?

    Wenn einer wie ich hinfällt, dann ist das doch bestimmt nicht lustig! Sie meint, ich sei noch sehr tollpatschig und gerade das findet sie so niedlich, na und... lacht man deshalb, wenn jemand stürzt?

    Wisst ihr, ich falle oft deshalb hin, weil ich etwas entdecke, aber meine Gedanken sind halt nur bei meiner Entdeckung, mit dem Kopf bin ich schon längst dort, nur meine Beine können meinem Kopf noch nicht so schnell folgen. Die Beine sind dann immer noch langsamer als meine Gedanken. Rumbums, ist ein Purzelbaum geschlagen, oder mein Bremssystem hat versagt, dann gibt’s halt plötzlich eine fürchterliche Bauchlandung.

    Irgendwie sind meine Beine noch viel zu kurz, sie müssen eben noch wachsen und ehe ich mich versehe, habe ich mich überschlagen, kann doch mal vorkommen, nicht? Naja, und auch mit einem Purzelbaum kommt man ans Ziel, sogar eine Rolle seit- oder rückwärts bringt einen zum Erspähten.

    Ist es nicht egal, welche Strategie man wählt, um sich fortzubewegen?

    Und wie sie sich kaputt lacht, wenn ich versuche, meinen Schwanz einzufangen, will doch nur kontrollieren, ob er noch an Ort und Stelle sitzt, sollte jeder Hund täglich einmal machen, ist so etwas wie unser Lenkrad.

    Ich versuche dann immer meinen Schwanz mit der Schnauze zu ergreifen um dran zu ziehen und zu überprüfen, ob er noch richtig fest sitzt. Ist es da nicht einfach nur logisch, dass mir schwindelig wird, weil ich so viele Umdrehungen hinlegen muss, hinter ihm her sein muss, bis ich ihn erwische, um ihn mit der Schnauze zu ergreifen und dann schlussendlich zu Fall komme, weil ich im Kopf noch immer Karussell fahre und mir ganz schwindelig ist?

    Jeden Tag gibt es in meiner Welt viel Neues zu entdecken. Es gibt Dinge, die ich verstehe und bei manchen Dingen sage ich lieber nix, weil ich das irgendwie nicht kapiere.

    Wisst ihr, was ich absolut liebe? Ich spiele so gerne auf meiner großen Terrasse! Manchmal ist mir dann so sehr danach, mich einzupudern mit dem erstklassigen Dreck unter den Büschen und ich finde mich so bildhübsch danach. Oh, und wenn dann das grüne Moos auch noch so wunderschön in meinem weißen Kleid hängen bleibt. Och, ich kann nicht genug davon bekommen... es juckt sooo schön auf meiner Haut. Ich liebe es, mich in meinen Kuhlen, die ich mir unter größter Anstrengung gebuddelt habe, zu wälzen. Mensch, was meint ihr, wie mühevoll es für mich ist, den Dreck überall gleichmäßig in meinem Fell zu verteilen.

    Davon habt ihr bestimmt keine Ahnung, denn das ist wirklich knochenharte Arbeit, glaubt es mir.

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