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Wyatt Earp 103 – Western: Angst vor Phin
Wyatt Earp 103 – Western: Angst vor Phin
Wyatt Earp 103 – Western: Angst vor Phin
Ebook153 pages1 hour

Wyatt Earp 103 – Western: Angst vor Phin

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About this ebook

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der Tod des Richters war beschlossene Sache. Und was die Galgenmänner einmal beschlossen hatten, führten sie auch durch – um jeden Preis. Der eine der beiden Männer, die diesen Auftrag durchzuführen hatten, steckte im Gefängnis von Tombstone. Es war der Mestize Batko. Wyatt Earp hatte ihn ins Jail bringen lassen. Und dieses Jail wurde von Jonny Behans Helfer Imre Koreinen bewacht. Als der Bandit Halman Somers, der von dem Boß der Galgenmänner den Auftrag hatte, den Richter zu töten, in der Nacht in die Stadt einritt, suchte er Rozy Gingers Bar auf.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJul 26, 2016
ISBN9783740905514
Wyatt Earp 103 – Western: Angst vor Phin

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    Wyatt Earp 103 – Western - William Mark

    Wyatt Earp 103 – Angst vor Phin

    Wyatt Earp –103–

    Angst vor Phin

    Roman von William Mark

    Der Tod des Richters war beschlossene Sache. Und was die Galgenmänner einmal beschlossen hatten, führten sie auch durch – um jeden Preis.

    Der eine der beiden Männer, die diesen Auftrag durchzuführen hatten, steckte im Gefängnis von Tombstone. Es war der Mestize Batko. Wyatt Earp hatte ihn ins Jail bringen lassen. Und dieses Jail wurde von Jonny Behans Helfer Imre Koreinen bewacht.

    Als der Bandit Halman Somers, der von dem Boß der Galgenmänner den Auftrag hatte, den Richter zu töten, in der Nacht in die Stadt einritt, suchte er Rozy Gingers Bar auf.

    Zwei Männer standen noch bei der hübschen, etwas verlebten jungen Frau an der Theke, und das Orchestrion wimmerte zum zwanzigstenmal den Arizona Doodle.

    Rozy Gingers riß die Augen sperrangelweit auf, als sie Somers sah.

    »Hal, Sie?«

    Der Mann schlug den Staub aus seinem Hut drinnen in der Schenke an einem Eckpfeiler aus und kam an die Theke.

    »Ja, ich, Rozy. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen!«

    Die Frau blickte verstört in das häßliche Gesicht des Desperados. Wußte sie doch, daß er nach seiner Verurteilung vor zwei Tagen mit den anderen Tramps zusammen von Hilfssheriff Behan nach Phoenix ins Straflager gebracht werden sollte. Nun war zuerst Batko zurückgekehrt – und jetzt kam auch er.

    »Wo ist Batko?« schnarrte Somers heiser.

    Die beide Männer, die an der Theke gelehnt hatten, drehten jetzt erst die Köpfe nach ihm um. Der eine von ihnen hatte ein blaurotes wildes Gesicht und gelb glimmende Augen. Es war Phineas Clanton, der Bruder des einst so berühmten und gefürchteten Bandenführers Ike Clanton. Der andere Mann war James Curly Bill Brocius.

    Als Somers die Augen Phins auf sich gerichtet sah, hielt er unwillkürlich inne.

    »Ich… bin zurückgekommen, Phin«, stotterte er.

    Der sah ihn nur an, sagte aber nichts.

    »Weil der Auftrag noch nicht ausgeführt ist. Und Batko – er müßte schon in der Stadt sein…«

    »Yeah!« schnarrte James Curly Bill heiser, »er ist schon in der Stadt. Und zwar schon eine ganze Weile. Er war so gescheit wie du und stürzte gleich in eine Schenke, wo er prompt in eine Schießerei geriet, aus der ihn sich der Marshal herausgeholt hat.«

    »Was… soll das heißen?« stammelte Somers.

    »Er sitzt im Knast, Mensch!« giftete ihn James Curly Bill an.

    »Im Jail?«

    »Yeah, im Jail. Und Behans Helfer bewacht ihn. Jonny Miller sitzt im gleichen Stall.«

    Somers, der den Blick nicht von Phin Clanton wenden konnte, entgegnete: »Ich hole ihn heraus. Batko und ich haben einen Auftrag auszuführen, der ausgeführt wird.«

    Er sagte es und dachte dabei: Ich habe ja gar keine andere Wahl. Denn wenn ich den Auftrag nicht durchführe, wird er morgen an mir durchgeführt. Unten im engen Hof meines Elternhauses wird ein Galgen stehen, und ich werde irgendwo im Haus, im Hof oder in der Scheune mit einem Messerstich im Rücken liegen…

    Zehn Minuten später stand er ganz plötzlich im Marshals Office vor Koreinen.

    Mit dem Revolver in der Hand.

    Der Deputy blickte ihn entgeistert an. »Somers?«

    »Ja, Boy!« preßte der Verbrecher durch die Zähne.

    »Sie sind auf dem Transport entsprungen! Wo ist Behan? Was ist mit ihm geschehen? Batko ist auch entsprungen!«

    »Halt keine Reden, Mensch. Hol den Schlüssel!«

    »Was wollen Sie?«

    »Batko!«

    »Batko? Aber… ich bitte Sie! Wyatt Earp selbst hat ihn festgesetzt, wegen…«

    »Das interessiert mich nicht, Boy! Hol ihn raus! Und zwar sofort, sonst bist du bereits am Ende deines Lebens angekommen.«

    Der Hilfssheriff Imre Koreinen war dreiundzwanzig Jahre alt. Er nahm seinen Job ernst, ein wahres Wunder bei einem Boß wie er ihn hatte. Denn Sheriff Behan, der im Grunde selbst nur Hilfssheriff war, gab ihm kaum ein gutes Beispiel. Hatte es doch sicher im Westen keinen zweiten Sheriff wie diesen Jonny Behan gegeben, einen Gesetzesmann, der so lasch war, so lau, so schwach und wankelmütig und der sich doch so lange hatte halten können wie gerade dieser Mann. Daß Behan sich so lange hatte halten können, war allerdings nicht sein Verdienst. Es gab eine Front in Tombstone, die diesen schwachen Mann brauchte, eben weil er so schwach war. Die Front der Desperados.

    Koreinen, der nichts über die Hintergründe um Jonny Behan wußte, entgegnete rauh: »Somers, ich muß Sie festnehmen.«

    »So? Festnehmen? Du Verrückter! Fahr zur Hölle!« Da surrte die Klinge schon auf den Gesetzesmann zu, traf ihn in die Brust und riß ihn nieder.

    Röchelnd sank er gegen den schweren Schreibtisch Virgil Earps und fiel rückwärts auf den Boden.

    Somers warf kaltherzig einen Blick auf ihn, stürmte dann über den Niedergestochenen hinweg, riß den großen Ring mit den Schlüsseln an sich, rief mit halblauter Stimme: »Batko!«

    Der Mestize federte von seiner Pritsche hoch und lauschte in die Dunkelheit. War das nicht die Stimme seines Kumpans?

    »Hal?« fragte er noch ungläubig.

    »Ja! Wo steckst du?«

    »Hier, in der dritten Zelle!«

    Somers probierte einen Schlüssel nach dem anderen. Seine Hände begannen zu zittern. Dicker Schweiß perlte auf seiner Stirn; denn er wußte ja, in wessen Office er hier eingedrungen war.

    »Los, beeil dich doch!« forderte ihn der Gefangene ungeduldig auf.

    »Mensch, mach mich nicht nervös! Ich finde den Schlüssel nicht!«

    »Wenn du noch länger suchst, kannst du gleich hierbleiben. Wyatt Earp kann jeden Moment zurückkommen. Er hat mich eingelocht.«

    »Ist es meine Schuld?« keuchte Hal. »Du hast ihn schließlich so schlecht mit dem Gewehrkolben getroffen, nicht ich.«

    »Was ist mit Koreinen?« fragte Batko heiser.

    »Der Deputy? Ich habe ihn aus dem Weg räumen müssen.«

    »Tot?«

    »Stumm, ja.«

    Endlich paßte ein Schlüssel, knirschend sprang das Schloß auf.

    Batko stieß die Tür auf und rannte hinaus. Vorn im Office brannte noch die kleine Lampe. Er löschte sie sofort, ohne den am Boden liegenden Mann eines Blickes zu würdigen.

    »Und jetzt nichts wie weg!« krächzte der Mestize, als er seine Waffen wieder an sich gebracht hatte.

    Sie verließen das Office durch die Hoftür, denn es war ja nicht ausgeschlossen, daß der Eingang doch bewacht wurde. Zwar würde dann auch Somers gesehen werden, aber das war jetzt unwichtig. Sie mußten zusehen, daß sie unbemerkt davonkamen.

    Kurz darauf tauchten beide in Rozy Gingers Saloon auf.

    Immer noch lehnten die beiden Zecher an der Theke.

    Triumphierend rief Somers in den Schankraum: »Den ersten Teil habe ich erledigt!«

    Der Mann, dem er das mitteilen wollte, nämlich Phin Clanton, drehte sich nicht um.

    Dafür aber rollte James Curly Bill Brocius sich herum und stierte den beiden aus glänzenden Augen entgegen.

    »Ah, da seid ihr vier ja wieder…«

    Phin stieß ihm den Ellbogen so derb in die Seite, daß er zurücktorkelte.

    »Du bist dran, Idiot.«

    »Womit?« krächzte James.

    »Mit der nächsten Runde!«

    »Ach ja, Rozy, geben… geben… geben… Sie uns noch… n… och ein... ein Doppeldrink… Doppel…«

    »Halt’s Maul!« fauchte Phin ihn an. »Sie hat schon verstanden, die Schöne!« Er hob den Schädel und blickte aus glasigen Augen auf die Wirtin.

    Rozy Ginger zuckte unter diesem wilden, begehrenden Blick des Mannes zusammen. Sie hatte Angst vor diesem Phineas Clanton. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, wo dieser gefürchtete Mann um sie geworben hatte. Zwar nicht wie ein Gentleman – mit netten Worten oder gar Liebesbriefen – aber der Cowboy hatte sie zur Frau haben wollen.

    Sie hatte den alkoholsüchtigen, streitsüchtigen und unberechenbaren Phineas Clanton abgewiesen, obgleich sie befürchten mußte, sich die Rache dieses Mannes, all seiner Freunde und jener Männer, die Angst vor ihm hatten, zuzuziehen.

    »Nicht wahr, Miß Rozy«, stieß Phin jetzt mit schwerer Zunge hervor.

    Die Frau dachte daran, daß er einmal ein gutaussehener Mann gewesen war, daß sich die Mädchen in der Stadt nach ihm umgesehen hatten. Aber sein wüstes Leben hatte ihm sein gutes Aussehen geraubt. Trotz seiner einunddreißig Jahre – älter war er noch nicht – wirkte er verbraucht, schwammig, vorzeitig gealtert.

    Nur die Angst der Menschen vor dem Clanton war geblieben.

    Rozy schenkte ein.

    Man hatte sie den ganzen Abend über in Ruhe gelassen und nur getrunken. Plötzlich aber schoß Phins Rechte über das Thekenblech, umspannte das linke Handgelenk der Frau und preßte es, daß die Saloonerin leise aufschrie.

    »Rozy!« Er lachte zynisch.

    Sie sah in seine gelblichen rotunterlaufenen Augen.

    »Lassen Sie mich los, Phin!«

    »Sag Darling!« krächzte er.

    »Nein!«

    Da glühte es gefährlich in der Tiefe seiner Augen auf.

    »Ich möchte wissen, zu wem Rozy Ginger Darling sagt!« steigerte er sich in seinen Zorn hinein.

    »Lassen Sie mich los!«

    »Vorwärts, rede!«

    »Sie sollen mich loslassen…«

    Da schleuderte er ihre Hand zurück und stieß ein wildes barbarisches Gelächter aus, das die beiden nüchternen Tramps vorn an der Tür erzittern ließ.

    Es war das ungebärdige Lachen der Clantons. So hatten sie Ike früher lachen hören und auch Billy, dessen junges Banditenleben vor zwei Jahren im O.K. Corral geendet hatte.

    Plötzlich wirbelte Phin herum.

    In jeder Hand einen seiner großen Hampton-Revolver. Er fletschte die Zähne und schrie Batko und Somers an: »Was steht ihr da und gafft, ihr Hunde!«

    Die beiden rührten sich nicht. Der Schreck schien sie versteinert zu haben.

    »Raus!« donnerte Phin ihnen entgegen.

    Diese Aufforderung ließen sie sich nicht zweimal sagen.

    Als sie kehrtgemacht hatten, jagte Phin jedem zwei Schüsse nach, die ihre Stiefelabsätze aufrissen.

    Weder Batko noch Somers hatten den Mut, dem angetrunkenen Schützen zu antworten.

    Mit welch unheimlicher Bewegungslosigkeit er plötzlich dagestanden hatte, der gleiche Mann, der eben noch so schwer angetrunken schien! Wieder einmal hatte er ihnen bewiesen, wie gefährlich und unberechenbar er war, der zweite Clanton.

    Batko und Somers stahlen sich davon und gingen auf das Courthouse zu, um endlich ihren »Auftrag« auszuführen, der nicht mehr aber auch nicht weniger von ihnen forderte, als den Tod des Richters.

    Als sie den Platz erreicht hatten, blieb Somers stehen.

    »Der Galgen ist verschwunden!«

    »Na und, wundert dich das? Glaubst du, der Marshal ließe die Dinger als Schmuckstücke für die Stadt stehen.«

    »Aber es ist doch Vorschrift…«

    »Was ist Vorschrift?« unterbrach ihn der Mestize brüsk. »Vorschrift ist nur, daß der Galgen aufgestellt werden soll. Das ist geschehen. Mir ist nichts darüber bekannt, daß er zweimal aufgestellt werden muß. Vorwärts, wir haben in der Schenke schon zuviel Zeit

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