111 Orte in Oberösterreich, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Von Gerald Polzer und Stefan Spath
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Buchvorschau
111 Orte in Oberösterreich, die man gesehen haben muss - Gerald Polzer
111 Orte in Oberösterreich, die man gesehen haben muss
Gerald Polzer und Stephan Spath
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Gerald Polzer und Stephan Spath
© der Fotografien: Gerald Polzer und Stephan Spath
© Covermotiv: Land Oberösterreich
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-065-2
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Inhalt
Vorwort
1_Der Schwemmkanal | Aigen-Schlägl
Brennholz voll bio!
2_Der Whisky-Brenner | Alberndorf
Besser als die Schotten
3_Der Lok-Park Ampflwang | Ampflwang
Laufsteg der Dampfrösser
4_Das Bruckner-Geburtshaus | Ansfelden
The Sound of Music
5_Das Schoppermuseum | Aschach an der Donau
Holz und Moos werden eins
6_Die Familie Daringer | Aspach
100 Jahre Kunst
7_Die Türensammlung | Bad Hall
Immer rein in die gute Stube!
8_Die Kurapotheke | Bad Ischl
Der Duft der Kaiserin
9_Das Pesenbachtal | Bad Mühllacken
Baden im Teufelsbottich
10_Das Grabdenkmal des Hans Steininger | Braunau am Inn
Hier kann der Hipster nur neidvoll blicken
11_Die Hausbrauerei Bogner | Braunau am Inn
Brez‘n & Bier & Bayern lassen grüßen
12_Das Vorderbad | Braunau am Inn
Heureka! Wasser und sonst nichts
13_Die Konditorei Vogl | Eferding
Lässliche Sünden begehen
14_Das Ibmer Moor | Eggelsberg/Ibm
Nichts zu meckern hat die Bekassine
15_Das Trappistenstift | Engelhartszell
Der Lohn des Schweigens
16_Das Museum Lauriacum | Enns
Ohrlöffelchen und Barbarenangst
17_Das Schützenhaus | Enns
Die Erde ist eine (Schützen-)Scheibe
18_Das Schloss Mühldorf | Feldkirchen an der Donau
Robbie im Rosengarten
19_Das Krokodil im Hof | Freistadt
Der afrikanische Besucher
20_Der Gasthof Klinger | Gaspoltshofen
Bühnengerechte Frittaten
21_Die Galerie in Granit | Grein
Mahnmal für die halbe Ewigkeit
22_Das Schifffahrtsmuseum | Grein
Heiliger Nikolaus, einen Schwimmreifen!
23_Das Stadttheater | Grein
Vorhang auf!
24_Die Schloss-Südfront | Grieskirchen
Die tanzende Salome
25_Der »Jagersimmerl« | Grünau im Almtal
Mann gegen Mann
26_Der Hausruck-Kobernaußerwald-Wanderweg | Haag am Hausruck/Mattighofen
275 Quadratkilometer Einsamkeit
27_Die Schlögener Schlinge | Haibach ob der Donau
Ein bisschen »Miami Vice«
28_Der »Welterbeblick« | Hallstatt
Hallstatt aus der Vogelperspektive
29_Die Mechanische Klangfabrik | Haslach
Glück bei den Frauen
30_Die »Stille Nacht« | Hochburg-Ach
Jetzt wird’s »eiwendi«
31_Die Aussichtsplattform | Kirchdorf am Inn
Phönix aus dem Schlick
32_Das Kulenkampff-Grab | Klaus
»Einer wird gewinnen«
33_Der Stausee Klaus | Klaus
Grand Canyon auf Oberösterreichisch
34_Der Fischkalter | Kremsmünster
Der kühle Weg ins Ich
35_Das Barocktheater | Lambach
Von Wolfgang Amadeus geadelt
36_Das Riesenmuseum | Lengau
Erinnerungsstätte für den allergrößten Europäer
37_Der Turm 9 | Leonding
Eine runde Geschichte
38_Das Ars Electronica Center | Linz
Schule der Zukunft: In Linz beginnt’s!
39_Das Cowboy-Museum Fatsy | Linz
Westwärts, Ho!
40_Das Elefantenhaus | Linz
Gast aus ferner Welt
41_Das forum metall | Linz
Ein schweres Bröckerl
42_Der Gänseliesel-Brunnen | Linz
Stress-Stopp sofort!
43_Das Gelbe Krokodil | Linz
Salat für Schnappi
44_Die Hafengalerie | Linz
Sprayer aller Länder, verewigt euch!
45_Die Heilige Pforte | Linz
Das Wort wird zur Form
46_Der Höhenrausch | Linz
Betörender Spaziergang ohne Katerfeeling
47_Der Leberkas-Pepi | Linz
Kraftstoff für Magen und Seele
48_Die Linzer Torte | Linz
Liebe auf den ersten Biss
49_Der Kepler Salon | Linz
Im Hause des Genies
50_Das Kunstwerk Kammerspiele | Linz
Konkurrenz aus Stein
51_Die Pferdeköpfe | Linz
Wiehern statt Dröhnen
52_Der Schloss-Südtrakt | Linz
Was lange währt, wird endlich gut
53_Die solarCity | Linz
Das prächtige Retortenbaby
54_Das Stifter-Denkmal | Linz
Der »bunte Stein« Granit
55_Die Tabakfabrik | Linz
Zur Abwechslung qualmen die Köpfe
56_Der Tangosaurus | Linz
Der Klang des neuen Jahrtausends
57_Das Zahnmuseum | Linz
Von A wie Apollonia bis Z wie Zahnbrecher
58_Das Zeitgeschichte MUSEUM | Linz
Zu den Anfängen des voestalpine-Konzerns
59_Das Kraftwerk Steyrdurchbruch | Molln
Sauberer Strom, reiner Jugendstil
60_Der Maultrommelschaubetrieb | Molln
Poesie an der Eisenstraße
61_Die Schmiede Schmidberger | Molln
Eisen liegt ihnen im Blut
62_Das Iris Porsche Hotel | Mondsee
Versteck für die Seele
63_Der Jungfraustein | Natternbach
Wackel-Dackel aus Granit
64_Die Heim.Art | Neufelden
Vom Traundampfer zum Totenschiff
65_Der Timewalk | Neukirchen am Walde
Long Man and Stone Circle
66_Das Mostmuseum | Neumarkt im Mühlkreis
Mit herbem Charme
67_Der literarische Wanderweg | Ohlsdorf
Die innere Landschaft
68_Die Filmszene | Ottensheim
Glücklich seien die Cineasten, und satt!
69_Die Ratgöbluckn | Perg
Vom Erdboden verschluckt
70_Die Zwergerl-Helga | Pfaffstätt
Im Bannkreis der Zipfelmützenträger
71_Der Tierpräparator | Pinsdorf
Wie aus Fleisch und Blut
72_Das Feldaisttal | Pregarten
Die versteckte Perle
73_Der Pranger | Putzleinsdorf
Schuld und Sühne
74_Die Klosterbäckerei | Ranshofen am Inn
Sauerteig auf Steinplatten
75_Der Hintergebirgsradweg | Reichraming
Wilde Schluchten, tiefe Wälder
76_Die Bräuerkapelle | Ried im Innkreis
Der brennende Pulverturm
77_Der Heimatdichter | Ried im Innkreis
»Wiar a Kinderl sein Muader«
78_Die Bärenriedlau-Hütte | Roßleithen
Ruhe, wo Franz Ferdinand der Gämse nachstellte
79_Der Pießling-Ursprung | Roßleithen
Aus dem Bauch der Erde
80_Das Stefan-Fadinger-Museum | Sankt Agatha
»Es muass sein …«
81_Die Burg Neuhaus | Sankt Martin im Mühlkreis
Dicke Mauern, dicke Kette
82_Das Wilderermuseum | Sankt Pankraz/Klaus
Hahnenkämpfe im Revier
83_Die Bucklwehluck’n | Sankt Thomas am Blasenstein
Kriechspur ins Glück
84_Der Literaturpark | Sankt Wolfgang
Das schreibende Dreigestirn
85_Das Strindberg-Museum | Saxen
Inferno der Seele
86_Die Hochwassermarkierungen | Schärding am inn
Nachbar in Not!
87_Die Inn-Schiffer | Schärding am Inn
Romantiker an Bord!
88_Der Kletterwald | Schiedlberg
Auf die Bäume, ihr Affen!
89_Die Klosterkäserei | Schlierbach
Erstes Gebot: Du sollst genießen!
90_Der Plöckenstein | Schwarzenberg
Auge des Böhmerwaldes
91_Die Welt der 8.000er | Spital am Pyhrn
Kraxeln auf den Spuren Gerlinde Kaltenbrunners
92_Die Dreifaltigkeitskirche | Stadl-Paura
Aller guten Dinge sind drei
93_Die Krippensammlung | Steinbach an der Steyr
Jesus im Kürbis
94_Das Eisenuhrenmuseum | Steyr
Tick-Tack mit Weile
95_Der Wehrgraben | Steyr
Ein Hauch von Canal Grande
96_Das Weihnachtsmuseum | Steyr
Wenn die Assel vom Christbaum grüßt
97_Das Schaulager | Thalheim bei Wels
Im Herzen des schwarzen Kubus
98_Das Tal der Feitelmacher | Trattenbach bei Ternberg
Weltprodukt aus der Einschicht
99_Das Seeräubernest | Traunkirchen
Entert die Zille!
100_Die Böhmerwaldschule | Ulrichsberg
Wunderwelt Wald
101_Das »Tanglberg« | Vorchdorf
Genuss mit allen Sinnen
102_Die Stiftskirche | Waldhausen
Das sichtbare Unsichtbare
103_Das Kulturzentrum Nöfa | Wels
Kraftfeld kreativer Köpfe
104_Der Limesstein | Wels
Geschichte in Stein gemeißelt
105_Der MOTUS | Wels
»Verweile, Augenblick, du bist so schön«
106_Die Polizeipassage | Wels
Wohlige Wärme im Winter
107_Die Puchberger Sgraffiti | Wels
Aus dem Putz gekratzt
108_Der Tote Max | Wels
Ende einer Epoche
109_Das »Schlössl« Zwickledt | Wernstein am Inn
Die andere Seite
110_Die Fröhlich-Sammlung | Wilhering
Das kleine Welttheater
111_Die Leithenmühle | Windhaag bei Freistadt
Into the deep woods
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Oberösterreich ist ein Land voller Vielfalt und Gegensätze: Städte als Standorte modernster Industrie und zugleich »Kulturkraftwerke«, Seen mit dem Charme der Sommerfrische, barocke Pracht und ländliche Schlichtheit bilden ein Ganzes – nicht von ungefähr wird das Land ob der Enns aus vier Vierteln geformt. Was erwartet Sie in diesem Buch? Die Wirkungsstätten großer Poeten wie Thomas Bernhard, der Entstehungsort der berühmten »Stillen Nacht« und Naturjuwele wie die Schlögener Schlinge. In Lengau lebte der größte Europäer aller Zeiten, in Pfaffstätt steht eine Sammlung tausender Gartenzwerge, und in Wels starb der »letzte Ritter«. Linz beheimatet den mäandernden »Tangosaurus«, man kann sich in einen »Höhenrausch« versetzen und an der ältesten Torte der Welt naschen. Oberösterreicher stehen mit beiden Beinen auf dem Boden und haben zugleich die weite Welt im Auge: Der Astronom Johannes Kepler wurde hier ebenso geboren wie der Komponist Anton Bruckner oder die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner – allesamt waren sie dem Himmel sehr, sehr nahe.
Wir haben uns bemüht, die Nasen tief in die geheimsten Winkel und Ecken der Region zu stecken und … keine Angst, Genüsse für Leib und Seele wurden keineswegs außer Acht gelassen! Es bleibt zu hoffen, dass Sie diese 111 besonderen Ansichten von Oberösterreich genießen und die Geschichten keinen so langen Bart haben wie das Prachtexemplar Hans Steiningers – über Jahre gehegt und gepflegt maß dieser sagenhafte zwei Meter und ist bis heute eine Legende in Braunau am Inn. Viel Spaß bei Ihrem Streifzug – die ideale Ergänzung liefert unser Salzkammergut-Band aus der 111-Orte-Reihe mit vielen Tipps aus dieser wunderschönen Ecke Oberösterreichs.
Gerald Polzer und Stefan Spath
PS: Die besondere Anerkennung von Gerald Polzer gilt der begabten Fotografin Antonia Schulz, die seine Bildideen in die richtige Bahn lenkte – Danke für die Zusammenarbeit!
Aigen-Schlägl
Zum Vollbild
1_Der Schwemmkanal
Brennholz voll bio!
Die Residenzstadt Wien bekam im 18. Jahrhundert einen gewaltigen Bevölkerungsschub verpasst, Abertausende wurden vom Glanz der Metropole angelockt und zogen aus den Kronländern an die Donau. Hier pfeift im Winter ein eisig kaltes Lüftchen, Brennholz war ob der steigenden Nachfrage rar und guter Rat teuer. Der Forstingenieur Josef Rosenauer hatte die zündende Idee, einen Kanal vom Böhmerwald bis nach Wien zu bauen und dabei die kontinentale Wasserscheide zwischen Donau und Moldau zu überwinden. Die Fürsten Schwarzenberg als Besitzer ausgedehnter Wälder finanzierten das gewagte Unternehmen und trafen voll ins Schwarze – der Kanal wurde zur Lebensader, die hunderten Holzknechten und Flößern Arbeit gab und den Böhmerwald nachhaltig veränderte. Zwischen 1823 und 1916 wurden gigantische acht Millionen Raummeter Holz auf dem schmalen Gerinne zur Großen Mühl transportiert.
Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie geriet der 52 Kilometer lange Kanal wegen politischer und geografischer Verwerfungen ins Hintertreffen und war später durch den Eisernen Vorhang zweigeteilt. Doch time goes by, die Grenzen sind Geschichte, und der Schwemmkanal erlebt eine Wiedergeburt. Ob zu Fuß oder mit dem Rad, entlang des Gerinnes dringt man tief ein in den Böhmerwald und seine beschauliche Ruhe.
Info
Adresse 4160 Aigen-Schlägl, Tel. +43/(0)5789/0100, www.boehmerwald.at, info@boehmerwald.at | Anfahrt von Linz auf der B127 Richtung Rohrbach und weiter nach Schlägl fahren | Öffnungszeiten Mai–Nov. | Tipp Das Vogelmuseum im Aigener Kulturhaus stellt einen Querschnitt der Böhmerwalder Fauna zur Schau.
Wer das Besondere sucht, kann bei einem »Schauschwemmen« mitmachen ... eine Stange mit Haken in der Hand, und man fühlt sich wie ein waschechter Trift-Arbeiter. Leicht möglich, dass dem Kanal in Zeiten von Energieabhängigkeit und biologischem Gewissen ein Revival bevorsteht: Wer die heimelige Wärme eines offenen Kamins und das feine Knistern brennender Holzscheite kennt, erahnt Unabhängigkeit von Ölpipelines und Kernkraftwerken. Flott aus dem Böhmerwald herbeigeschwemmt, gehackt und aufgeschichtet sind Holzstämme die beste Versicherung gegen eine Verknappung von Ressourcen.
In der Nähe
Die Böhmerwaldschule (7.09 km)
Die Mechanische Klangfabrik (8.81 km)
Der Pranger (15.89 km)
Der Plöckenstein (16.58 km)
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Zum Kapitelanfang
Alberndorf
Zum Vollbild
2_Der Whisky-Brenner
Besser als die Schotten
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Wenn John Wayne einen Ritt durch die staubige Wüste Arizonas geschafft oder Mel Gibson als Braveheart eine Schlacht geschlagen hatte, wurden die eisenharten Jungs mit dem Getränk für wahre Männer belohnt: Ob Whiskey oder Whisky, Hauptsache, aus Weizen gebrannt, ein paar Jahre im Eichenfass eingefärbt und stark bis zum Umfallen!
Vieles hat sich in der Kultur des Schnapsbrennens getan, und in Gourmetmagazinen findet man mittlerweile Rezensionen über geschmackliche Feinheiten, Alter und Herkunft jedes Getreidekorns. Was aber Whiskey-Freaks aus aller Welt in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet hätten, ist im schönen Alberndorf zur Realität geworden – ein Oberösterreicher schlägt seine amerikanischen und britischen Rivalen aus dem Felde und braut »Fine Austrian Whisky«. Der junge Peter Affenzeller besann sich des elterlichen Getreidebrennrechts und der hervorragenden Qualitäten seiner Heimat – durch Granit und Gneis gesickertes Wasser und auf fruchtbaren Böden gedeihendes Getreide. Mit viel Mut für das Neue und Unbekannte begann der Jungspund auf Teufel komm raus zu brennen und destillieren – ohne Angst vor der angelsächsischen Konkurrenz.
Info
Adresse Oberweitersdorf 7, 4211 Alberndorf in der Riedmark, Tel. +43/(0)664/4677744, www.peter-affenzeller.at | Anfahrt von der A7 in Gallneukirchen abfahren, auf der L1467 Richtung Oberweitersdorf, die Brennerei ist gut ausgeschildert | Öffnungszeiten Do–So 14–20 Uhr, Fr bis 22 Uhr, Führungen ab 5 Personen nach Anmeldung | Tipp In der Burgruine Riedegg kann man gut erhaltene Kreuzrippengewölbe besichtigen.
Heute sind seine Single Malts aus Gerstenmalz, die Grains aus ungemälztem Roggen sowie die Blends als Querschnitt dieser Körner die Parade-Whiskys der Edel-Brennerei und werden in der Fachwelt hoch gelobt und oft prämiert. Die familieneigene »Sepp’n Ranch« ist ein Ort des Genusses, wo in edlem Ambiente ein Schluck Oberösterreich verkostet werden kann. Vielleicht nehmen sich andere Schnapsbrenner ein Beispiel und versuchen sich wie Peter Affenzeller in einem gänzlich neuen Genre: Die Vorstellung, dass ein Barkeeper mit texanischem Stetson oder kariertem Schottenrock keinen Bourbon oder Single Malt aus dem Regal fischt, sondern Apfelbrand und Obstler – das hat doch ohne Zweifel Charme!
In der Nähe
Das Mostmuseum (2.79 km)
Das Feldaisttal (8.47 km)
Die Hafengalerie (13.1 km)
Das Krokodil im Hof (13.26 km)
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Ampflwang
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3_Der Lok-Park Ampflwang
Laufsteg der Dampfrösser
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Auf den Laufstegen dieser Welt präsentieren sich Models in prächtigen Outfits, auf Automobilsalons werden chromblitzende Prototypen auf Plattformen gedreht und von begeistertem Publikum bewundert. In Ampflwang sind die Beautys etwas kräftiger gebaut, ihr Parfum riecht nach Dampf und Rauch, und trotzdem sind sie der Traum vieler Fans: Im Lok-Park werden von einem enthusiastischen Verein rund um Obmann Manfred Haslinger gezählte 100 eiserne Zeugen der Bahngeschichte gehegt und gepflegt.
Das Gebiet war bis vor 20 Jahren ein Braunkohlerevier mit enormen Abbauanlagen wie einem Steinbrecher-Haus und der Sortiermaschine – von hier aus wurden tausende Waggons befüllt und mit der Bahn zum Bestimmungsort gebracht. Auf diesem weitläufigen »Bahnhof« stehen