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Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman: Einsames Herz
Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman: Einsames Herz
Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman: Einsames Herz
Ebook114 pages1 hour

Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman: Einsames Herz

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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.Toni, der Hüttenwirt liebt es ursprünglich. In Anna hat er seine große Liebe gefunden. Für ihn verzichtete Anna auf eine Karriere als Bänkerin im weit entfernten Hamburg. Jetzt managt sie an seiner Seite die Berghütte.

Toni stand im Juwelierladen und beobachtete ein junges Paar, das sich Eheringe aussuchte. Der alte Goldschmied bediente die beiden. Toni erinnerte sich, wie er seiner Anna den Ring an den Finger gesteckt hatte, und lächelte. Das junge Paar zahlte und verließ das Geschäft. Ferdinand Unterholzer brachte das Paar zur Tür. Er sah ihnen einen Augenblick nach, dann schloss er die Tür von innen ab und drehte ein Schild um, das innen an der Ladentür hing. Jetzt zeigte die Schrift nach außen. Der Text lautete: Bin gleich zurück! "So, jetzt haben wir Ruhe! Grüß Gott, noch einmal!" "Ja, grüß Gott!"
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateAug 16, 2016
ISBN9783740906146
Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman: Einsames Herz

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    Toni der Hüttenwirt 106 – Heimatroman - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt 106 – Einsames Herz

    Toni der Hüttenwirt –106–

    Einsames Herz

    Roman von Friederike von Buchner

    Toni stand im Juwelierladen und beobachtete ein junges Paar, das sich Eheringe aussuchte. Der alte Goldschmied bediente die beiden. Toni erinnerte sich, wie er seiner Anna den Ring an den Finger gesteckt hatte, und lächelte. Das junge Paar zahlte und verließ das Geschäft. Ferdinand Unterholzer brachte das Paar zur Tür. Er sah ihnen einen Augenblick nach, dann schloss er die Tür von innen ab und drehte ein Schild um, das innen an der Ladentür hing. Jetzt zeigte die Schrift nach außen. Der Text lautete:

    Bin gleich zurück!

    »So, jetzt haben wir Ruhe! Grüß Gott, noch einmal!«

    »Ja, grüß Gott!«

    Ferdinand Unterholzer lächelte Toni an. Er lud ihn ein, mit ihm nach hinten in die Goldschmiedewerkstatt zu gehen. Er bat Toni, sich zu setzen und schenkte ihm einen Kaffee ein. Toni verbarg seine Ungeduld. Was würde der alte Goldschmied ihm erzählen können? Seit Wochen erhielt die kleine Franziska in Abständen Briefe eines Unbekannten. Er unterschrieb die Briefe mit »Berni«, gab aber keinen Absender an. In jedem Brief lag ein kleiner Anhänger, den man an ein Armband hängen konnte. Toni und Anna hatten die größeren braunen Umschläge an Franzi geöffnet und darin einen goldenen Schornsteinfeger, ein Hufeisen, ein Herz und andere Anhänger gefunden. Durch die Verpackung hatten Toni und Anna geschlossen, dass die Schmuckstücke im Laden des Goldschmiedes in der kleinen Gasse in Kirchwalden gekauft sein mussten, denn nur er verpackte Schmuckstücke in solchen kleinen, ungewöhnlichen Schachteln. Toni und Anna hatten den Goldschmied schon vor einiger Zeit aufgesucht, um hinter den geheimnisvollen Schenkenden zu kommen. Unterholzer hatte versprochen, ihnen bei ihren Nachforschungen zu helfen.

    Der alte Mann setzte sich zu Toni an den Tisch in einer Ecke der kleinen Werkstatt. Er gab Milch und Zucker in seinen Kaffee und rührte um. Dann trank er einen Schluck und sah Toni an. Er schmunzelte.

    »Also, wie ich schon am Telefon sagte, der junge Mann ist wieder hier gewesen und hat einen weiteren Anhänger gekauft.«

    »Einen kleinen goldenen Mond! Der Brief ist inzwischen bei uns auf der Berghütte angekommen«, warf Toni ein.

    Der alte Mann nickte.

    »Ich habe versucht, den jungen Mann in ein Gespräch zu verwickeln. Des war net so leicht. Er ist ein etwas verschlossener Typ. Aber des kann auch daher kommen, dass er sehr in ein Madl verliebt ist, das Franzi gerufen wird. Das habe ich ihm dann entlockt. Er scheint sehr betrübt zu sein, dass des Madl sich net bei ihm meldet. Er hat ihr nämlich seine Handynummer gegeben. Von ihr weiß er nur, dass sie aus Waldkogel ist, vielmehr dort wohnt. Er hat sie mir beschrieben. Sie soll ein wirklich fesches Madl sein mit blonden Haaren. Er hat sie hier in Kirchwalden im Biergarten kennengelernt. Seither geht er jeden Abend dorthin und hofft, sie wiederzusehen. Mehr war net aus ihm herauszubekommen.«

    »Unsere kleine Franziska hat ebenfalls blonde Haare. Danke, jetzt habe ich einen Anhaltspunkt, und mir fällt ein Stein vom Herzen. Es ist also nicht unsere Franziska gemeint. Da liegt eine Verwechslung vor. Wie der junge Bursche an unsere Adresse, beziehungsweise an Franzis Adresse gekommen ist, des wird noch zu klären sein.«

    »Ja, dafür gibt es sicherlich eine plausible Erklärung, Herr Baumberger!«

    Toni trank einen Schluck Kaffee und rieb sich das Kinn.

    »Und der junge Bursche heißt Berni?«, fragte Toni.

    Der alte Goldschmied zuckte mit den Schultern.

    »Des weiß ich net. Seinen Namen hab’ ich noch net herausgefunden.«

    Toni dachte einen Moment nach.

    »Mei, des wird eine schöne Sucherei geben. Des Madl kann nur im Neubaugebiet wohnen, denke ich mir«, sagte er halblaut vor sich hin.

    Sie tranken beide einen Schluck Kaffee. Der alte Goldschmied hatte sich auch Gedanken gemacht.

    »Wie steht es mit Saisonarbeiterinnen in Waldkogel?«, fragte er. »Im Sommer, während der Haupttouris­tenzeit, kommen doch viele Servicekräfte in die Berge. Wir haben hier in Kirchwalden im Sommer Servicekräfte von überall her. In dem Wirtshaus, in dem ich ab und zu ein Bier trinke, gibt es auch ein paar Madln, die net aus heimischen Gefilden kommen, aber gut Deutsch sprechen. Wie sie wirklich heißen, weiß man oft net. Gerufen werden sie, Kathi, Maria oder Lissi.«

    »Du meinst, es könnte sein, dass des blonde Madl vielleicht aus dem Norden ist so wie meine Anna und man ihr einen Namen gab, der besser in die Berge passt?«

    »Ja, des war so ein Gedanke von mir!«

    »Himmel, der ist gar net so abwegig.«

    Toni schmunzelte. Er erinnerte sich an das erste gemeinsame Abendessen in der Wirtsstube seiner Eltern mit Anna. Damals erklärte er ihr, dass ihr doppelter Vorname schlecht in die Berge passe und er sie deshalb Anna nennen würde, als Abkürzung von Dorothea Annabelle. Ein Madl, das Dorle gerufen wurde, gab es schon in Waldkogel, ebenso ein Madl, das Thea gerufen wurde. Um Verwechslungen zu vermeiden, wählte Toni damals den ersten Teil des zweiten Vornamens Annabelle.

    Toni trank einen weiteren Schluck Kaffee.

    »Franzi kann die Abkürzung von Franziska sein, aber es könnte auch ein anderer Vorname sein, der mit einem ›F‹ beginnt.«

    Toni zählte einige Vornamen auf.

    »Ich werde also in Waldkogel nach jemandem suchen müssen, der Franzi gerufen wird, genau wie unser Kindl. Die Idee, des Madl könnte eine Servicekraft sein, ist ein guter Gedanke, Herr Unterholzer. Da weiß ich doch, wo ich schon mal anfangen kann zu suchen. Im Hotel ›Zum Ochsen‹! Von denen weiß ich bestimmt, dass sie den Sommer über ihr Personal verstärken.«

    Toni lächelte den alten Goldschmied an.

    »Auf jeden Fall ein herzliches vergelt’s Gott, Herr Unterholzer!«

    »Des hab’ ich gern gemacht. Ich hoffe, des Madl wird gefunden. Des hoffe ich auch für den Burschen. Der mag des Madl nämlich wirklich gern, davon bin ich überzeugt. Am Ende sind wir noch Kuppler, wie?«

    Sie lachten beide.

    »Mei, bin ich froh, dass ich jetzt einen Anhaltspunkt habe.«

    »Ich will wissen, ob des Madl gefunden wird.«

    »Sicher! Das ist doch Ehrensache!«

    Toni trank seinen Kaffee aus. Er stand auf und schüttelte Ferdinand Unterholzer dankbar die Hand. Toni war die Erleichterung anzusehen. Es lag offenbar eine Verwechslung vor.

    Ferdinand Unterholzer brachte Toni zur Tür. Die Männer schüttelten sich noch einmal die Hand. Toni sprach ein herzliches Vergelt’s Gott aus. Dann stieg er in sein Auto, das er in unmittelbarer Nähe zum Laden geparkt hatte. Während er davonfuhr, winkte er dem Goldschmied noch einmal zu.

    Toni war wirklich erleichtert. Gleichzeitig reizte es ihn, diese Franzi in Waldkogel zu finden und am Ende die beiden möglicherweise zusammenzubringen. Sicherlich, das junge Madl hatte sich bei Berni nicht gemeldet. Auf dem Heimweg überlegte Toni, dass es dafür viele Gründe geben konnte, nicht nur, dass sie sich aus dem Burschen nichts machte und ihn nicht wiedersehen wollte. Möglich, dass sie die Handytelefonnummer verloren hatte? Möglich, dass der junge Bursche ihr in der Aufregung eine falsche Telefonnummer gegeben hatte, weil sein Herz und sein Kopf voller Liebe und Zuneigung waren. Er hatte sich einfach verschrieben, dachte Toni. Es war vieles möglich. Schade wäre es, wenn das junge Madl von diesem Berni nichts wissen wollte. Berni war wohl sehr in diese Franzi verliebt. Toni stellte sich vor, wie sich der junge Bursche jeden Abend im Biergarten umsah und verzweifelt und voller Liebessehnsucht nach dem Madl seines Herzens Ausschau hielt.

    Während Toni langsam nach Waldkogel zurückfuhr, lauschte er in sich hinein. Je mehr er lauschte, desto sicherer wurde er, dass es nicht nur einen verzweifelten jungen Burschen gab, der sich nach dem Madl seines Herzens sehnte, sondern auch ein Madl, das vergeblich auf ein Lebenszeichen wartete, da es ihr unmöglich war, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

    Toni hielt nicht bei seinen Eltern. Er suchte auch nicht im Hotel »Zum Ochsen«, dort arbeiteten im Sommer immer Saisonkräfte. Toni wollte die Angelegenheit zuerst mit Anna bereden. Außerdem war es nicht gut, einfach so vorzusprechen. Gleich wenn ich nach einer Franzi frage, wird der Angesprochene wissen wollen, warum ich dieses Madl suche. Also wollte Toni die Briefe bei seiner Suche dabei haben.

    Er stellte seinen Geländewagen auf der Wiese hinter der Almhütte der Oberländer Alm

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