Die Flutnovelle: Niederbayern 2016
Von A. A. Reichelt
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Über dieses E-Book
»Ja, es könnte jetzt wirklich mal wieder aufhören«, antwortete ihr Vater Alfons. »Der Altbach steht schon ganz schön hoch.«
Nur wenige Stunden später hatte er aufgrund der Flutkatastrophe in seinem Heimatort Triftern den Kontakt zu seiner Tochter verloren. Sie war sein Ein und Alles. Hatte er ihr heute überhaupt schon gesagt, wie sehr er sie liebte?
Das Buch beschreibt eindrucksvoll, was die Flut in Süddeutschland angerichtet hat. Dabei geht es weniger um den großen Schaden, sondern stehen die Menschen im Vordergrund. Die Gefühle, die in einem hochkommen, wenn man einen geliebten Menschen vermisst, werden so gut beschrieben, dass mir selbst sofort die Tränen kamen. Die Schicksale berühren einen und lassen dich so schnell nicht wieder los. ... [Der Roman] beschreibt einen sehr aufregenden Tag, in dem viele Menschen ihr Zuhause verloren haben. Ein paar Stunden haben ein ganzes Dorf fast vernichtet. So schnell kann ein regnerischer Tag in einer Katastrophe enden." - Bookrecession
A. A. Reichelt
Andreas Artur Reichelt, Jahrgang 1977, lebt im ländlichen Niederbayern. Neben seiner Tätigkeit als Therapeut leitet er regelmäßig Seminare, vor allem zum Thema deutsche Epik und Literatur. Im Jahr 2015 trat er erstmals mit seiner Schreibe an die Öffentlichkeit. Es folgten mehrere Komödien, Novellen und Kinderbücher. 2016 wurde ihm in sechs Kategorien der Planet Award verliehen, unter anderem als »Autor des Jahres 2016«. Sein Erstlingswerk wurde als »Buch des Jahres 2016« ausgezeichnet. Wenngleich er sehr für das geschriebene Wort schwärmt, gilt doch seine große Liebe seiner Familie. Und seinem Hund, dem »vermaledeiten Haderlump«.
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Buchvorschau
Die Flutnovelle - A. A. Reichelt
Für Karin
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Am Morgen
Am Mittag
Am Nachmittag - Die Welt entgleist
Am Nachmittag - Die Flut
Am Nachmittag - Im Wasser
Am frühen Abend - Im Trockenen
Am späten Abend - Dunkelheit
Am späten Abend - Hoffnung
Am späten Abend -Verzweiflung
Vorwort
Als ich am 1. Juni 2016 vom Hochwasser in Niederbayern erfuhr, nahm ich unverzüglich Kontakt zu meinen Freunden im Katastrophengebiet auf. Einige hatten tatsächlich ihren gesamten materiellen Besitz verloren. Wenige Stunden später riss der Kontakt aufgrund des Zusammenbruchs des Handy- und Telefonnetzes ab. Da mich große Sorge um das Wohlbefinden meiner Freunde plagte, machte ich mich mit Begleitung auf den Weg, sie zu besuchen und Hilfe zu leisten. Was ich auf meiner Odyssee durch die Flutregion alles sah, Emotionen, menschliche und dingliche Katastrophen, das setzte mir schwer zu. Meine Bekannten waren alle wohlauf, es war ›nur‹ Materielles verloren gegangen.
Als ich aber am nächsten Morgen beim Frühstück saß, kamen mir unvermittelt die Tränen. Ich hatte das Gesehene noch nicht verarbeitet. Also ging ich in mein Schreibzimmer und begann, die Flut in vorliegender Novelle zu thematisieren. Erst als alles aufgeschrieben war, erlangte ich mein emotionales Gleichgewicht zurück, wie wohl mich bis heute Alpträume plagen.
»Die Flutnovelle« ist natürlich erfunden - die Personen, die Details und die konkrete Handlung. Jedoch die Eindrücke sind wahr, real und echt.
Die Tage und Wochen danach waren geprägt von Wiederherstellungsarbeiten, emotionalem und tätigem Beistand, der überall geleistet wurde. Der Dank gilt allen, die zu helfen bereit waren.
Vielen Dank!
A. A. Reichelt
Juni 2016
1. Juni 2016
Am Morgen
Triftern
»War ja klar, dass es heute wieder regnet!« Steffi Anzinger saß an ihrem Platz im Esszimmer und frühstückte.
»Ja, es könnte jetzt wirklich mal wieder aufhören«, antwortete ihr Vater Alfons. »Der Altbach steht schon ganz schön hoch.«
Seine Tochter drehte sich um und sah aus dem Fenster, während sie an ihren Cornflakes weiterkaute. Ein Tropfen Milch löste sich