Zwischen Freiheit und Dressur: Zirkuslektionen als Weg zur vertrauensvollen Partnerschaft
Von Karin Tillisch
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Buchvorschau
Zwischen Freiheit und Dressur - Karin Tillisch
ebnen.
Körperliche und geistige „Voraussetzungen
„Überlege einmal bevor Du gibst,
zweimal bevor Du annimmst,
und tausendmal bevor Du verlangst."
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Wenn ich mir die Berichterstattung mancher deutscher Pferdemagazine anschaue, wundere ich mich „in Sachen Zirkus" immer häufiger: Angeblich seien Zirkuslektionen kinderleicht, bedürften keiner Vorbereitung und jedes Pferd in jedem Alter könne alle Tricks erlernen.
Rein theoretisch ist zwar jedes Pferd zu Galopppirouetten, zu Einer-Tempi-Wechseln und zu Piaffe und Passage fähig und kann auch locker sein eigenes Stockmaß überspringen. Aber beim Springen oder Dressurreiten kommt auch niemand auf die Idee, dass diese Lektionen in einem zweitägigen Seminar in Gruppenstunden ohne Vorkenntnisse zu erlernen und hinterher perfekt zu beherrschen sind.
Wem es nicht wichtig ist, ob das Pferd im Kompliment den Rücken hängen lässt, ob es das Steigen durch Psychodruck „lernt oder beim Spanischen Schritt die Hinterbeine mehr oder minder vergisst, der mag mit ein paar kleinen „Tipps und Tricks
oder einem Schnupper-Wochenendkurs klarkommen. Für alle jedoch, die diese faszinierende Arbeit wirklich erfassen und pferdegerecht einstudieren wollen – und zwar ausschließlich zum Wohle des Pferdes und nicht zur Selbstdarstellung –, für die habe ich dieses Buch verfasst.
Die Basis aller Übungen in diesem Buch ist Vertrauen! (Foto: Ingo Ehrmeier)
Voraussetzungen des Pferdes
Bevor Sie mit der in diesem Buch beschriebenen Arbeit beginnen, sollten Sie sich vergewissern, dass Ihr Pferd körperlich gesund ist und muskulär gut dasteht. Die Übungen beginne ich immer erst, wenn das Pferd sein Größenwachstum definitiv beendet hat. Da es hier von Rasse zu Rasse extreme Unterschiede gibt, rate ich, bei jungen Pferden die Wachstumsfugen röntgen zu lassen.
Ist das Pferd ausgewachsen, gilt es, das Augenmerk auch auf die Muskulatur und den Sehnen- und Bänderapparat zu lenken. Gerade bei den frühreifen Rassen kommt es manchmal vor, dass die Sehnen und Bänder den schnellen Wachstumsschüben kaum hinterherkommen und absolut nicht belastbar sind. Wer ein junges Pferd zwischen zwei und sechs Jahren besitzt, dem rate ich, vor allem Geduld mitzubringen. Vor der zirzensischen Arbeit sollten Sie das junge Pferd muskulär, koordinativ und mental schulen. Vorübungen finden Sie auch in meinen Büchern Junges Pferd, was nun? (Cadmos, 2007) und Mit Pferden spielen (Cadmos, 2009).
Doch auch erwachsene Pferde sollten zunächst auf ihre körperliche Verfassung überprüft werden, ehe man die teilweise anstrengenden und komplexen neuen Bewegungen verlangt. Als Vorbereitung zur Zirzensik ist die Arbeit an Longe und Doppellonge sehr empfehlenswert (Buchtipps: Becker, Horst: Das Athletische Pferd; Tillisch, Karin: Kreative Doppellongenarbeit). Auch die koordinativen Fähigkeiten des Pferdes sollten vor der Zirkusarbeit geschult werden.
Wer mit einem Seniorenpferd oder einem Pferd, das aufgrund von Krankheit oder Körperbau Einschränkungen hat, Zirkuslektionen einstudieren möchte, der bespreche sich zuvor am besten mit seinem Tierarzt oder einem Pferdeosteopathen. Auch dann gibt es sicherlich Übungen, die für die Gesundheit des Pferdes förderlich sein können.
Mental muss das Training dem Wesen des Pferdes angepasst sein und die Grundvoraussetzung der in diesem Buch beschriebenen Arbeit ist Vertrauen. Das Pferd muss Sie auf der einen Seite als Chef respektieren, doch dieser Respekt darf nicht auf Angst begründet sein. Ein guter Chef wird nicht gefürchtet, sondern geliebt!
Voraussetzungen des Menschen
Seit vielen Jahren gebe ich nun schon Kurse zu Zirkuslektionen und habe am eigenen Körper gespürt, dass das Einstudieren dieser Lektionen auch dem Menschen einiges abverlangt. Er begibt sich in ungewohnte Haltungen und führt komplexe Bewegungen aus, um dem Pferd beim Erlernen der neuen Lektionen zu helfen. Als allgemeine körperliche Vorbereitung für die Zirzensik kann ich nur empfehlen, die gesamte Muskulatur durch regelmäßiges Schwimmen zu kräftigen sowie eine bessere Koordination und Beweglichkeit durch Thai-Chi oder Qigong zu erreichen.
„Problempferd" Shadow fasste durch Zirkuslektionen wieder Vertrauen zum Menschen. (Foto: Ingo Ehrmeier)
Es ist auch sehr von Vorteil, die eigenen Bewegungen stets kontrollieren zu können. Hektische, unkoordinierte Bewegungen sind insbesondere in der Freiheitsdressur kontraproduktiv. Durch die asiatische Bewegungslehre lernen Sie, fließende Bewegungen in absoluter Konzentration und vor allem innerer Gelassenheit auszuführen.
Was die geistigen Voraussetzungen anbelangt, gilt hier das Gleiche wie prinzipiell im Umgang mit Pferden: Der Mensch muss seine eigenen Emotionen stets im Griff haben und darf Gefühlen wie Zorn, Wut oder Angst nicht nachgeben. Freude hingegen sollten Sie Ihrem Pferd immer deutlich zeigen. Aufbrausende Naturen oder Menschen, die sich selbst auf Kosten des Pferdes in den Vordergrund stellen wollen, werden mit der hier vorgestellten Methode wenig erfolgreich sein. Ein ruhiger, fairer und durch positive Bestätigung geprägter Umgang mit dem Partner Pferd ist der Schlüssel zum Erfolg.
Trainingsdauer
Um Zirkuslektionen und vor allem später auch den Pferdetanz erlernen zu können, sollte Ihr Pferd in der Lage sein, sich für mindestens zehn Minuten am Stück auf eine Sache zu konzentrieren. Das hört sich nach wenig an, aber es ist viel! Im Lauf der Zeit habe ich bei meinen Pferden eine kleine Formel herausgefunden: Pro Lebensjahr erhöht sich bei entsprechender Förderung die Konzentrationsspanne um eine Minute pro Jahr. In dieser Zeitspanne erfolgt immer die Arbeitsphase, in der neue Lektionen einstudiert und bekannte Übungen gefestigt werden. Hinzu kommen zehn Minuten individuelles Aufwärmen und fünf bis zehn Minuten „Chill-out".
Wer diese Formel berücksichtigt, der kommt auf 20 bis 40 Minuten pro Trainingseinheit. Allerdings ist es kontraproduktiv, jeden Tag Zirkuslektionen zu üben. Von fünf Trainingseinheiten in der Woche sollte nur eine Einheit Zirzensik sein. Dann hat das Pferd ausreichend Zeit, über die Trainingsstunde nachzudenken, und man erzielt die besten Resultate. Auch meine beiden Showpferde trainieren in der Hauptsaison maximal zweimal die Woche ihre Zirkuslektionen und den Pferdetanz, in der Regel aber auch nur einmal in der Woche. Der Rest der Zeit teilt sich für meine Pferde wie folgt auf:
· Eine Trainingseinheit Konditions- und Muskelaufbau (Longe, Doppellonge)
· Eine Trainingseinheit Koordinationstraining (Bodenarbeit, klassische Handarbeit)
· Zwei Trainingseinheiten Reiten mit den Schwerpunkten aerobe Ausdauer und Lektionstraining
· Eine Trainingseinheit „einfach nur Spaß": Ausritt, Spazierengehen, Lernspiele etc.
Wenn schon etwas zum Naschen, dann bitte gesund für Pferd und Mensch: Datteln, Bananenchips, Apfelringe & Co. sind nicht nur wertvolle Energiespender, sondern manchmal kaum teurer als die zusammengepressten, gezuckerten Leckerlis aus dem Pferdefachhandel.