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Zurück zu den Sargkolonnen
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Zurück zu den Sargkolonnen
Ebook179 pages2 hours

Zurück zu den Sargkolonnen

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About this ebook

Die Dinge laufen nicht gut für den jungen Abspalter-Shonta Abenteurerherz. Er kann an seine geliebte Gefährtin Süßlippe nicht gelangen, er wird von seines­gleichen im Abspalterhort nicht anerkannt, die Priester beäugen ihn mit Miss­trauen. Und nun ist ihm auch noch seine „Göttin“ geraubt worden und wird im Sakralen Bezirk des Hortes gefangen gehalten (vgl. dazu auch „Annalen 4: Hei­ligtum der Shonta“!).
Doch ihn ficht das nicht an. Wagemutig dringt er bis zu seiner „Göttin“ Vaniyaa vor und wird daraufhin nahezu totgeprügelt. Das befeuert seine Pläne jedoch eher noch – er weiß, dass nur eine Lösung von seinem Abspalterstamm die Lö­sung sein kann, ist sich aber noch nicht sicher, wie er das realisieren soll.
Jemand ist ihm indes deutlich voraus, und zwar niemand anderes als die gefan­gene yantihnische Linguistin Vaniyaa selbst. Und während er zaudert, handelt sie.
Eine Katastrophe bahnt sich an...
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateMay 1, 2015
ISBN9783960289265
Zurück zu den Sargkolonnen

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    Zurück zu den Sargkolonnen - Uwe Lammers

    Uwe Lammers

    Zurück zu den Sargkolonnen

    Oki Stanwer und das Terrorimperium

    Band 17

    Impressum

    E-Book Nr. 25 „Zurück zu den Sargkolonnen"

    © 2004/2014 by Uwe Lammers

    Schöppenstedter Straße 38

    38100 Braunschweig

    Mailkontakt: www.oki-stanwer.de

    Blog: www.oki-stanwer.de

    Covergestaltung: Lars Vollbrecht

    www.gloryboards.de

    Cover-Motiv: © Jenny Seib

    ISBN: 978-3-96028-926-5

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Dank an Lars & XinXii.com & besonders Jenny

    Für weitere schon erschienene Titel siehe die Autorenseite des Verfassers auf

    AuthorCentral.

    Inhaltsverzeichnis

    Impressum

    Zurück zu den Sargkolonnen - TEIL 2

    16. Süßlippes Schmerz

    17. In der Sortierabteilung

    18. Ein Abenteuerplan

    19. Verbotene Audienz

    20. Ein Plan entgleist

    21. Blanke Angst

    22. Der Preis der Frechheit

    23. Die süßeste Verlockung

    24. Abenteurerherzens Geheimnisse

    25. Kampfgeists Besuch

    26. Langzeitpläne

    27. Veränderungen und das Fruchtbarkeitsfest

    28. Überreaktion

    29. Erpressung

    30. Flucht und Erkenntnis

    Anhang

    Die yantihnische Zeitrechnung

    Glossar der wichtigsten Namen und Begriffe

    Leseprobe

    Anmerkungen

    1. Zyklus: „Oki Stanwer und das Terrorimperium"

    Band 17

    Zurück zu den Sargkolonnen

    ¹

    Der Shonta Abenteurerherz versucht, seinen Traum zu leben.


    Was bisher geschah: Die Yantihni des Beibootes 2 der RHONSHAAR sind im Maschinenstern der Shonta gestrandet.² Die kleinwüchsigen schwarzen Humanoiden haben sie gewissermaßen eiskalt in eine Falle laufen lassen, bis sie paralysiert und in die Tiefschlafsärge gelegt wurden, zusammen konserviert mit Milliarden von schlangenarmigen Tassaiern, unterwegs zu einem unbekannten Ziel.

    Monate nach dem Aufbruch des „intelligenten" MINEURS stößt der junge Shonta Abenteurerherz durch einen eigenartigen Zufall auf die tiefgekühlten Yantihni und erkennt in dem Gesicht der Linguistin Vaniyaa jenes Gesicht wieder, das in seinen Träumen erscheint und das er seine Göttin nennt und anbetet. Aber Vaniyaa wird ihm von den eigenen Clanangehörigen entführt und vorenthalten.³ Das hindert Abenteurerherz nicht daran, zu ihr vorzustoßen und bald darauf von Vaniyaas eigenem Wunsch zu hören. Sie möchte weg von der Heimatwabe der Shonta, zurück zu den Sargkolonnen...


    2. Teil

    „Sie dachten, sie würden uns brechen, indem sie unsere Fruchtbarkeit zerstörten. Sie dachten, irgendwann kämen wir an und würden darum betteln, dass sie uns transformieren könnten. War es nicht die ständige Rede der Herren des Imperiums, dass Wesen wie sie weder Nahrung noch Schlaf noch jene Entspannungen bräuchten, deren organische, lebende Wesen bedurften?

    Sie kamen zu uns und lockten mit ihrer Roststimme, und wenn wir nicht so reagierten, wie sie es wollten, dann sandten sie Scharen von tödlichen Robotern in die Eingeweide der intelligenten Finger des Imperiums. Auf solche Weise starben ganze Clans aus.

    Geschmeiß wurden wir genannt, Abschaum, Unrat, Parasiten... nützlich zwar manchmal, aber eben doch Parasiten. Sie besaßen noch einen anderen Begriff, schlimmer als alle sonstigen, doch er ist zu Recht vergessen worden.

    Hunderte von Phasen später, vielleicht Tausende von Phasen später – das verwischt sich im Nebel der Zeiten – , irgendwann, da begannen die Herren uns zu schätzen. Zu dulden. Und unser Volk der Shonta, erfindungsreich und gewitzt, entdeckte einen Weg, um zu überleben. Einen beschwerlichen, umständlichen Weg, aber er war unfehlbar.

    Dies war der Weg, der uns das Fremde akzeptieren ließ. Dies war unsere neue Religion..."

    Aus den Geheimen Instruktionen der Fruchtbarkeitspriester der Shonta

    (ohne Datum)

    16. Süßlippes Schmerz

    Süßlippes Herz brannte.

    Ach, es brannte jeden einzelnen Dämmerzyklus, und seit dieser Schmerz ihre Seele heimsuchte, war ihr, als müsse sie wirklich jeden Moment in bittere Tränen ausbrechen. Die Gegenwart erfüllte sie mit Qual, die Erinnerung war vielleicht noch schlimmer… und doch, was hätte sie anderes tun können, als sich nach den Dingen zu sehnen, die sie nie bekommen würde?

    „Geistesschärfe sagt Nein, und du weißt, Lippe, wenn er das sagt, dann heißt das genau das, was er gesagt hat!"

    „Das ist mir ganz egal! Ich denke nicht daran, das zu tun, was ein alter, vertrockneter Shontagreis mir befiehlt!", war sie aufgefahren.

    Wieder und immer wieder.

    Ihr Vater Pilzzüchter kannte die Renitenz seiner einzigen Tochter Süßlippe, einem wirklich ansehnlichen Mädchen von schmaler Gestalt, mit aparten Roll-Locken um die Schläfen und wunderbar vollen Lippen gesegnet, die auch für ihren Namen letztlich ausschlaggebend gewesen waren, fürwahr seit langem. Sie war eigentlich auch immer schon so widerborstig und eigensinnig gewesen… aber seitdem diese dümmliche, unsinnige Romanze mit dem törichten Herumtreiber namens Abenteurerherz vorbei war⁴, da erkannte er sie wirklich kaum mehr wieder. Dabei hatte er es doch nur gut für sie gemeint, indem er diesen unstatthaften Umgang rigoros unterband.

    Lippe schien das überhaupt nicht zu begreifen.

    Sie verhielt sich so störrisch, als sei Lippe eher ein fehlprogrammierter Roboter denn ein hübsches, heranwachsendes Shontamädchen. Und sie entwickelte so unmögliche Allüren, dass er regelmäßig seine züchtigende Hand von seiner Frau Feinfinger abhalten lassen musste und zornig aus dem Wohnabteil rauschte, weil er es in der Gegenwart seiner eigenen Tochter nicht mehr länger aushielt.

    „Glaub mir, sie meint es doch nicht böse. Lippe ist jetzt einfach sehr aufgebracht, durcheinander. Züchtigung wäre wirklich das Allerletzte, was jetzt etwas bewirken könnte, beruhigte ihn seine Frau dann mühsam wieder. „Sie wird sich wieder beruhigen…

    „Ja. Vielleicht. Wenn sie meine Nerven ruiniert hat. Möglicherweise!"

    Er war von dieser Sicht seiner Frau nicht wirklich überzeugt, schließlich wusste er bestens um Lippes Dickkopf – aber sie war eben eine Frau, nicht wahr? Und Mütter hielten generell zu ihren Töchtern, das gehörte sich ja auch so. Bei den Shonta verhielt es sich halt von alters her schon so: die Jungen wurden von den Vätern an die Hand genommen, die Töchter hingegen von den Müttern. So war die Ordnung im Grunde genommen schon im alten Hort gewesen, als sie noch keine Abspalter waren. Aber das lag schon lange zurück, daran konnte sich Pilzzüchter nur noch vage erinnern. Es gab wahrlich Dämmerzyklus für Dämmerzyklus genügend Dinge, die ihn auf andere Gedanken brachten.

    Das Allerletzte, was er an Komplikationen gebrauchen konnte, war eine störrische, widerborstige Tochter, so lieb sie sonst auch war. Gütige HERREN, Nachwuchs war niemals einfach zu erziehen… aber er fand, wenn er ehrlich sein sollte, dass Töchter die anstrengenderen Kinder darstellten.

    Dummerweise sah Süßlippe das von ihrer Warte aus ganz anders. In ihren Augen war ihr Vater ein herrischer Tyrann, dessen Streben allein darauf abzielte, ihr Glück zu zerstören, ganz zuvorderst ihr ersehntes Glück mit diesem tollkühnen, wagemutigen Jungen namens Abenteurerherz.

    Ach, wenn man genau war, eigentlich all ihr Glück.

    Als es Pilzzüchter gelang, sie gründlich von allen männlichen Shonta abzuschotten, namentlich von dem angeblich „aufdringlichen" Abenteurerherz, da rächte sie sich das Mädchen auf seine Weise am Vater: er hatte, das war inzwischen unter ihren Freundinnen ein offenes Geheimnis, ja dem greisen Shontapriester Geistesschärfe versprochen, dass er Lippe beim nächsten Fruchtbarkeitsfest unter dem Einfluss der Whoosh-Kekse entjungfern durfte.

    Süßlippe schauspielerte nun jedoch, als der Moment gekommen war, einfach Unpässlichkeit und ließ sich sehr überzeugend von ihrer Mutter assistieren. So kam sie um diese Klippe herum… aber ansonsten blieb die Lage finster und ausweglos.

    Schlimmer wurde alles dann, als Schnellbein und Elektronenbändiger die Tiefschlafwabe aus den Sargkolonnen anbrachten.

    Was gab das für einen Aufruhr!

    Jählings wurden alle erwachsenen Shonta-Frauen von den Priestern in den Sakralen Bezirk gerufen – es gäbe eine lebenswichtige Aufgabe für den Hort zu erfüllen. Und eine halbe Ewigkeit lang waren sie dort alle zugange, abgeschottet von den bulligen Wächtern des Sakralen Bezirks. Niemand durfte dort hinein.

    Verständlich, dass die Mädchen und Jungen die Ohren spitzten. Aufregende Dinge, ganz gleich, ob sie positiv oder negativ ausfielen, waren eben für die Jugend stets Quell der Neugierde. In einer so reglementierten Gesellschaft wie bei den Abspalter-Shonta zählten solche überraschenden Einbrüche des Unerwarteten doppelt so stark.

    Doch alles, was die heranwachsenden Shonta dann zu ihrer nicht geringen Enttäuschung mitbekamen, war lediglich, dass der Roboter die Tiefschlafwabe wieder fortbrachte.

    Die leere Wabe.

    Damit war klar, was geschehen war… teilweise wenigstens.

    Die beiden männlichen Shonta hatten eine Person aus den Sargkolonnen geborgen. Der Grund dafür blieb aber anfangs ganz im Dunkeln.

    Als Süßlippes Mutter Feinfinger schließlich aus dem Sakralen Bezirk zurückkam, war sie ganz grau und sah richtig krank aus. Süßlippe pflegte sie hingebungsvoll mehrere Dämmerzyklen lang, bis sie wieder beisammen war, und in dieser Zeit kamen sie natürlich ins Gespräch.

    Selbstverständlich war Lippe furchtbar neugierig.

    So erfuhr sie von der fremden Frau.

    Ja, sagte Feinfinger, sie hätten eine Extrashonta aus den Laderäumen der Welt gerettet… und seltsam genug, sie berichtete, die Fremde sähe ganz so aus, wie sie es im TRAUM gesehen hatte.

    „Ich verstehe das nicht, Lippe, gab Feinfinger schaudernd zu. „Es ist ganz und gar unheimlich… aber… sie hat das tatsächlich überlebt, aus der Wabe befreit zu werden. Normalerweise sterben diese Wesen sonst schnell weg.

    „Du… hast so etwas schon mal erlebt?" Das war dann wirklich ein ziemlicher Schock gewesen, davon zu hören. Davon redete sonst nie jemand. Doch nicht über jene Zeit, in der die alten Shonta der Abspalterwabe selbst noch lizenzierte Shonta gewesen waren. Darüber sprach man einfach nicht. Lizenzierte Shonta waren Feinde, nicht wahr?

    „Nein… also, nicht ich selbst. Ich habe nur davon gehört, weißt du…"

    Sie berichtete sehr scheu davon, dass es angeblich im Clan der lizenzierten Shonta ihres Vaters schon einmal solch einen Fall gegeben haben sollte, Dutzende von Phasen zurück. Aber ihr war nichts Genaues bekannt, auch nicht, weshalb man so etwas machen sollte.

    Die Priester des Abspalterhorts bestanden aber darauf, dass es absolut zentral sei, die Fremde am Leben zu erhalten… selbst um den Preis, dafür für eine Weile die Gesundheit der Shonta-Frauen im Hort zu schädigen.

    Und es wurde ein Rotationssystem eingeführt. Gruppen von Frauen der schwarzen Zwergenwesen hatten die Fremde, die im Sakralen Bezirk zu bleiben hatte – nun, Flucht war sowieso ausgeschlossen, sie war immerhin halbtot gewesen, als man sie fand, und sie brauchte nun sehr viel Pflege, um überhaupt wieder zu Kräften zu kommen – , zu betreuen und zu lecken, auf dass sie wieder gesund wurde.

    „Funktioniert das bei dieser Fremden?", wollte Lippe fröstelnd wissen. Sie stellte sich das wirklich sehr unheimlich vor.

    Ihr war natürlich von Kindesbeinen an bekannt, dass die Lippen der Shonta-Frauen heilende Wirkung ausübten. Das erlebte sie immer wieder, wenn sie sah, wie Shonta-Frauen die Wunden verletzter anderer Shonta leckten. Es war zwar nicht sonderlich angenehm, sondern anfangs arg eklig, das tun zu müssen… aber an der definitiven Heilwirkung konnte kein Zweifel bestehen. Feinfinger und ihre Altersgenossinnen meinten, es müsse in dem Speichel von Shonta-Frauen irgendein Heilstoff stecken, der sie dazu befähigte. Vielleicht nahmen sie ihn von Kindesbeinen an auf, wenn sie die mütterliche Quelle leckten, wie es Sitte war.

    Lippe fand diese Erklärung, kritisch betrachtet, nur bedingt überzeugend. Immerhin leckten auch die kleinen Shontajungen die Quelle ihrer Mutter, und deren Zungen besaßen diese Heilkräfte nicht. Es musste sich irgendwie anders verhalten. Aber das war eines der vielen rätselhaften Geheimnisse ihres Volkes, und sie nahm nicht an, darüber bald Genaueres zu erfahren.

    Das spielte für den Moment auch nur eine untergeordnete Rolle.

    Dennoch – diese Heilwirkung übertrug sich auch auf die Fremde, und so wich nicht nur die Kälte aus ihren Gliedern, sondern auch der Tod, der sich darin schon eingenistet hatte, auch er schwand rasch dahin.

    Und es war doch wohl ganz verständlich, dass Süßlippe schließlich auch einen Blick auf die Unbekannte werfen wollte – eine lebende Extrashonta, hier im Hort? Nur wenige Metallwände von ihr selbst entfernt? Und ihre Mutter

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