Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes
()
About this ebook
Read more from Hannes Hansen
Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem östlichen Teil des Landes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAuf der Suche nach Frankreich: Eine Liebeserklärung Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes
Related ebooks
Auf der Suche nach der verlorenen Heimat: Unsere kleine Stadt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEngland immer links: 99 Tage Segeln zwischen Tidestrom und Flying Ants Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRungholt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLesereise Salzkammergut: Skizzen aus der Mitte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie schönsten Land- und Hofcafés in Schleswig-Holstein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerzstücke in Oberbayern: Besonderes abseits der bekannten Wege entdecken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGo West - In the Middle of Nüscht. Die westliche Altmark entdecken: Ein Entschleunigungsbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFriesisches Käsekartell: Kriminalroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGamsbartmassaker Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWollschlägers: Verfall einer Familie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLesereise Nordseeküste: An der Waterkant zwischen Ems und Elbe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStadt Land Russ': Geschichten aus der Fränkischen Schweiz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieblingsplätze Nordsee Schleswig-Holstein: Orte für Herz, Leib und Seele Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOstholstein gestern: 100 Geschichten über Land und Leute Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOstsee: Reiselesebuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWestfälische Küche: Spezialitäten aus der Region Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiechtenstein. Klein, aber oho: Fantastisch, fürstlich, familiär Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Pils, ein Sekt, ein Todesfall: 7 hannoversche Kneipenkrimis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTheo Tröpfchens Reisen: Theo besucht die nördlichen Bundesländer Rating: 0 out of 5 stars0 ratings44 deutsche Städte, die Sie auch gesehen haben sollten: Reisereportagen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReise nach dem Mittelpunkt der Erde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEndstation St. Peter-Ording: Kriminalroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Sonnenallee: Berliner Orte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZeitreisen – mit dem Kunstkreis unterwegs Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsA schöne Leich: Der Wiener und sein Tod Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFelix Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRezepte für den faulen Hausmann Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNordlichter erzählen - Band II: Eine Anthologie gesammelt von Jutta Dethlefsen, Sigrid Dobat und Angela Dumrath Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLesereise Nordfriesische Inseln: Wolkenbilder, Watt und Meeresköche Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Essays & Travelogues For You
Ein Jahr in Amsterdam: Reise in den Alltag Rating: 4 out of 5 stars4/5Ein Jahr an der Côte d'Azur: Reise in den Alltag Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReisebilder: Vollständige Ausgabe. nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSo lebt Rom: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Rom inkl. Insider-Tipps und Packliste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIstrien: Italiens, Sloweniens und Kroatiens gemeinsamer Herzschlag Rating: 5 out of 5 stars5/5100 Länder, 100 Frauen, 100 Räusche: Meine verrückte Reise um die Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr in der Schweiz: Reise in den Alltag Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsItalienische Reise: Mit Überblickskarte und zahlreichen Abbildungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReise um die Welt auf der Resolution unter dem Kommando von Kapitän James Cook Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr in Island: Auswandern auf Zeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr in Schweden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReisen in Europa Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDresden lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Dresden inkl. Insider-Tipps und Packliste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlbanien. Eine Annäherung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsInspector Barnaby: Die Drehorte der beliebten ZDF-Serie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch auch!: Mein Jakobsweg Rating: 4 out of 5 stars4/5El Hierro: Urlaubsziel & Zuhause Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRom: Bernini, Borromini,Caravaggio und viele Skandale Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles zu Fuß: Ein Reiselesebuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr in Tokio Rating: 1 out of 5 stars1/5Rom Reiseführer: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Rom - inkl. Insider-Tipps und Tipps zum Geldsparen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTrailrunning durch die Alpen: Mit Laufschuhen von Bayern in den Friaul Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBrasilien. Ein Land der Zukunft: Mit großer Weitsicht sah Zweig die heutige Lage Brasiliens voraus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSurvival-Tipps und Überlebens-Ratgeber für jedermann: Überleben im Dschungel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEs ist ja nur für eine Nacht: 103 Tage auf dem Jakobsweg von Heideck nach Santiago de Compostela Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAugsburg lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Augsburg inkl. Insider-Tipps und Packliste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBrasilien: Mit großer Weitsicht sah Zweig die heutige Lage Brasiliens voraus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr auf Kuba: Auswandern auf Zeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related categories
Reviews for Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes
0 ratings0 reviews
Book preview
Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes - Hannes Hansen
Hannes Hansen
Auf der Suche nach Schleswig-Holstein
Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung durch elektronische Systeme.
© 2012 by Verlag Ludwig
Holtenauer Straße 141
24118 Kiel
Tel.: +49-(0)431-85464
Fax: +49-(0)431-8058305
info@verlag-ludwig.de
www.verlag-ludwig.de
ISBN 978-3-86935-178-0
ISBN der Printausgabe 978-3-86935-020-2
Vorwort
Ein seltsamer Titel, dieses »Auf der Suche nach Schleswig-Holstein«, hatte ich in dem ersten Band dieser Reisebilder, der vom Osten des Landes handelt, geschrieben. Schließlich wisse doch jedes Schulkind, wo es liegt; nämlich auf der Landkarte ganz oben, dort wo Deutschland zwischen Ost- und Nordsee schmal wird. Nein, Schleswig-Holstein brauche man nicht zu suchen.
Aber was ist mit der Klage mancher Kulturkritiker, dass die Welt immer ein- und gleichförmiger werde? Dass die Banlieue von Paris, die Vorstädte von Madrid oder Mumbai denen von Essen oder Kiel gleichen wie ein Ei dem anderen?
In der Tat, wenn diese Klage berechtigt ist, wenn man hier wie dort bei identischen Warenhaus- und Lebensmittelketten die gleichen Waren einkauft, dann gibt es kein Schleswig-Holstein. Dann gibt es nur einen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bloße Augenschein aber zeigt, dass die beredte Klage falsch, zumindest übertrieben ist. Schleswig-Holstein mit seinen landschaftlichen und kulturellen Eigenheiten, seiner komplizierten Geschichte und seinen, wie eine populäre Le-gende es will, meist verschlossenen und wortkargen Menschen, dieses Land gibt es wirklich. Nur: Man muss es suchen. Suchen abseits der großen Städte und der Hauptverkehrswege. Wer die Augen öffnet, entdeckt seine Schönheiten, und wer zuhören kann, dem öffnen sich die Menschen, dem erzählen sie ihre Geschichten.
Dieser zweite »Auf der Suche«-Band ist der Niederschlag von Ausflügen in das wenige Jahrtausende, manchmal nur Jahrhunderte alte Marschenland an der Unterelbe und der schleswig-holsteinischen Westküste zwischen Brunsbüttel und der dänischen Grenze.
Die Auswahl der Ziele dieser Ausflüge in ein bekanntes Land, in dem meine wechselnden Begleiter und ich Unbekanntes entdeckten, ist erneut weder zufällig noch systematisch. Sie ist vielmehr geprägt von persönlichen Vorlieben, von Augenblickseindrücken und einem, wie ich hoffe, vertrauenswürdigen Gespür für Sinnfälligkeiten.
An der Unterelbe
Die geordnete Wildnis – Durch die Elbmarschen nach Glückstadt
Wer Glückstadt sagt, sagt Matjes. Aber so weit sind wir noch nicht. An diesem warmen Sommertag wollen Otto und ich die Gelegenheit nutzen, kreuz und quer durch die Elbmarschen zu fahren.
Zunächst steuern wir hinter Itzehoe das Örtchen Krempe an. Das Renaissancerathaus und sein über die Stadtgrenzen hinaus gerühmter Ratskeller locken. Das Rathaus liegt, wie es sich gehört, am Markt, und um den herum stehen schöne alte Fachwerkhäuser wie aus der Tourismuswerbung. Er ist menschenleer, nur eine über das heiße Kopfsteinpflaster schleichende Katze täuscht Leben vor. Die Hitze braucht uns nicht weiter zu stören, im alten Ratskeller mit der dunklen Holzverkleidung und den Bildern aus Krempes großer Zeit – die ist lange her – ist es bestimmt angenehm kühl. Nur leider ist das Restaurant wie gleich das ganze Rathaus über Mittag geschlossen. So wird es weder mit einer Fischmahlzeit etwas noch mit der Besichtigung der beiden, nach Angaben des Reiseführers reich ausgemalten Ratssäle. Für das streitende Ehepaar, das sich mittlerweile am aushängenden Speisezettel eingefunden hat, hat die Sache dagegen etwas Gutes. Die Frage, ob Matjes oder doch lieber Putenschnitzel, kann unentschieden bleiben. Das Problem, warum einer den anderen nicht einmal beim Essen nach seiner Fasson selig werden lassen kann, bleibt Freund Otto und mir verschlossen.
Gleich neben dem Rathaus liegt die Kirche. Die ist, nachdem schwedische Truppen im Jahre 1814 ihre Pulvervorräte in der mittelalterlichen Vorgängerin ein wenig unvorsichtig lagerten, von 1832 und auch geschlossen. Immerhin können wir Christian Friedrich Hansens streng klassizistischen Bau von außen bewundern. Das hilft uns aber nicht herauszufin-den, warum die hohen Rundbogenfenster gotisierende Füllungen haben. Passt doch nicht, oder? »Weiß nicht«, sagt Otto und ich weiß es auch nicht. Fragen können wir niemand, die Stadt schläft weiter.
Wahrscheinlich schläft sie seit weit über zweihundert Jahren, seit im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts die Kremperau verschlickte und der schwunghafte Schiffsverkehr mit Handel bis nach Lissabon ein Ende hatte.
Wir steuern Beidenfleth an. Als wir an einer Weide in der Störniederung vorbeikommen, wird Otto nervös.
»Guck mal«, sagt er ganz aufgeregt, »die Rinder da.«
»Ja, schwarzweiße oder besser gesagt Schwarzbunte.«
Ich habe von Otto gelernt, mich bei Viechern präzise auszudrücken. Otto unterrichtet an der Universität Kiel Tierzucht und ist Experte für alte, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen.
»Ja«, sagt er, »natürlich sind das Schwarzbunte. Aber eben nicht die normalen Holsteiner. Das ist Schwarzbuntes Niederungsvieh, sozusagen einer der Urväter der Holsteiner.«
»Und was ist daran so Besonderes?«, will ich wissen.
»Extrem selten. In der alten Bundesrepublik waren sie schon so gut wie ausgestorben, weil ihre Milchleistung niedriger ist als die der Holstein Friesians. Dafür sind sie robuster und fruchtbarer. Zum Glück hielt man in der DDR eine ganze Herde als Genreserve. Jetzt gibt es auch im Westen wieder ein paar Züchter. Aber von einem, der hier in der Gegend lebt, habe ich gar nichts gewusst.«
»Für mich«, sage ich, »sehen die Kühe ganz normal aus. Schwarzbunte eben.«
»Ja nee«, sagt Otto und klingt wie Franz Beckenbauer, wenn der »Ja gut« sagt, »sehen tut man das nur, wenn man es weiß. Dann bemerkt man den etwas anderen Körperbau.«
Mit der rätselhaften Antwort muss ich mich zufrieden geben.
Für den Erhalt solch alter, bedrohter Haustierrassen auf spezialisierten Betrieben setzt sich Otto mit großer Energie ein. Zum einen, weil er mit anderen weitsichtigen Leuten der Meinung ist, dass der Genpool, den sie repräsentieren, einmal von Nutzen, ja geradezu lebens- oder überlebensnotwendig sein könnte. Denn sollten einmal Krankheiten oder Seuchen die heutigen, oft wenig robusten Nutztierrassen, deren Varietäten man bei jeder Art fast an den Fingern einer Hand abzählen kann, dahinraffen, müsste man für Neuzüchtungen auf die alten Rassen zurückgreifen.
»Wenn es die dann nicht mehr gibt«, sagt Otto, »dann gute Nacht.«
Zum anderen ist für ihn und nicht nur für ihn die Züchtung von an Klima, Bodenverhältnisse, verfügbares Futter und regional grassierende Krankheiten angepassten Nutztieren eine Kulturleistung des Menschen ersten Ranges.
»Durchaus vergleichbar deinen romanischen und gotischen Kirchen«, sagt er bestimmt, und ich wage nicht zu widersprechen. Schon weil ich ja gleich für eine romanische Dorfkirche anhalten will und Otto mit muss.
In Beidenfleth bringt uns eine kleine, gemütlich tuckernde Seilfähre über die sich breitärschig in der idyllischen Landschaft räkelnde Stör. Die kleine, im Kern romanische Backsteinkirche, wenige Meter von der Anlegestelle entfernt, hält einige Überraschungen bereit. Solch einen prächtigen Renaissancealtar, eine so kunstvoll geschnitzte Barockkanzel hätten wir in dem kleinen Örtchen nicht vermutet. Auch die übrige Ausstattung der Kirche mit spätgotischen Skulpturen, bemalter Westempore und aufwändig gearbeiteten Logen zeigt, dass bei den Marschbauern einmal beträchtlicher Reichtum zu Hause war.
»De harrn wat anne Fööt«, sagt Otto. Plattdeutsch kann Otto und ich kann es auch. Ist ja gar nicht so lange her, dass unsere jeweiligen Großväter hinter dem Pflug herstapften und sich einen Teufel um das vornehme Hochdeutsch der Städte kümmerten. Das war im Falle meines Großvaters bei Süderschmedeby auf der Grenze zwischen der Schleswigschen Geest und »Luusangeln«, dem lausigen Angeln. Der von Otto hatte seinen Hof auf einer Geestecke an der dänischen Grenze. Zu beiden Höfen gehörte Land mit hohen Sandanteilen, das wenig fruchtbar war. Gar nicht zu vergleichen mit den Lehmböden im eigentlichen Angeln und erst recht nicht mit den fetten Marschböden an der Elbe und an der Nordseeküste. Wer dort Landwirtschaft betrieb, der hatte tatsächlich »wat an de Fööt«. Klei nämlich, Marschboden. Der bleibt bei Regen an den Schuhen haften und ist außerordentlich fruchtbar. Otto klingt ganz ehrfürchtig, wenn er »Klei« sagt.
Die Weiterfahrt in Richtung Wewelsfleth bestätigt den ersten Eindruck vom ehemaligen Wohlstand der Elbmarschen. Unter den erhaltenen Bauernhäusern beiderseits der Straße sind wahre Prunkstücke. Viehzucht und Viehhandel ermöglichten den Bau riesiger Fachhallenhäuser, jener für Norddeutschland so typischen Bauernhäuser, die Wohnteil, Ställe und Scheune unter einem Dach vereinigen. Nur dass sie hier in der Elbmarsch noch größer, noch höher und ausladender sind als andernorts, dass die Backsteinmuster im Fachwerk kunstvoller gemauert, die Balkenköpfe der Zwischenböden dekorativer verziert sind.
In Wewelsfleth steckt ein Schiffsbug seine Nase über den Deich an der Stör. Die Peters Werft baut und repariert seit über einhundertunddreißig Jahren in dem hübschen, vom Zahn der Zeit wenig angenagten Ort, dessen Besichtigung Fachwerk- und Ortsbildnostalgikern anzuraten ist, Schiffe erstaunlicher Größe, bedenkt man, dass die Stör nicht gerade zu den mächtigsten Strömen Deutschlands gehört. So groß, dass das Störsperrwerk wenige Kilometer weiter bei