Weidenkörbe flechten: Schritt für Schritt
Von Jonathan Ridgeon
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Über dieses E-Book
Sie brauchen keine Vorkenntnisse und werden mit mehr als 280 Fotos und Abbildungen vom ersten Handgriff bis zum fertigen Korb durch jedes Projekt geführt. Neben dem "ersten Korb" werden ein Einkaufskorb, ein Korb für Feuerholz, ein Werkzeugkorb und ein Erntekorb detailliert gezeigt. Jonathan arbeitet mit klassischen Ideen, interpretiert diese aber gerne auch mal neu und bringt einen frischen Wind in das Weidenflechthobby.
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Buchvorschau
Weidenkörbe flechten - Jonathan Ridgeon
Jonathan Ridgeon
Weidenkörbe flechten
Schritt für Schritt
HEEL
HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: info@heel-verlag.de
www.heel-verlag.de
© der deutschen Ausgaben
2016 HEEL Verlag GmbH
Titel der Originalausgabe:
Willow Basketry: A How-To Guide
© Jonathan Ridgeon 2016
http://www.jonsbushcraft.com/
Deutsche Ausgabe:
Übersetzung aus dem Englischen: Claudia Buchholtz, Rackwitz
Satz und Gestaltung: gb-s Mediendesign, Königswinter
Coverdesign: Axel Mertens, Königswinter
Lektorat: Helge Wittkopp
Fotos: © Jonathan Ridgeon
Mit Ausnahme von:
© Fotolia.de: Fiedels (U1 o)
Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer vorbehalten.
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung
in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung
des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern,
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- Alle Rechte vorbehalten -
Printed in Slovenia
ISBN 978-3-95843-364-9
eISBN 978-3-95843-395-3
Inhalt
Einführung
Weide als Flechtmaterial
Weidenruten vorbereiten
Werkzeuge und Arbeitsplatz
Stakenkörbe
Was ist ein Stakenkorb?
Körbe mit rundem Boden
Der erste Korb
Einkaufs-/Mehrzweckkorb
Korb für Feuerholz
Körbe mit ovalem Boden
Ovaler Werkzeugkorb mit Zopfrand
Körbe mit rechteckigem Boden
Garten-, Blumen-, Kräuterkorb
Aufbewahrungskorb
Schwingenkörbe
Was ist ein Schwingenkorb?
Vorbereitung – Reifen und Rippen fertigen
Flache Schale
Kartoffelkorb
Pflück- und Erntekorb
Gewusst wie: Weitere Techniken zum Nachschlagen
Glossar
Literaturverzeichnis und Danksagung
Einführung
Korbflechten ist ein sehr dankbares Hobby. Aus ein paar schlichten hölzernen Stöcken einen schönen und zugleich zweckmäßigen Gegenstand flechten zu können, hat etwas zutiefst Befriedigendes. Selbst nach Hunderten von geflochtenen Körben gerate ich immer noch in Verzückung, wenn ich ein neues Stück fertig habe.
Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man mit dem selbstgefertigten Korb Beeren pflücken geht oder frisches Gemüse aus dem Garten holt! Und auch als Geschenk kommt ein selbstgemachter Korb immer sehr gut an.
Mit Hilfe der Schritt-für-Schritt-Anleitungen lernen Sie in diesem Buch die grundlegenden Techniken und Fertigkeiten kennen, die bei vielen Körben für den täglichen Gebrauch zur Anwendung kommen. Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig. Alles, was Sie wissen müssen, erfahren Sie hier. Zunächst geht es darum, Weidenruten zu besorgen, entweder vom Erzeuger, über den Fachhandel oder aus der Natur, um sie dann entsprechend vorzubereiten. Was die Werkzeuge anbelangt, haben Sie vermutlich sogar schon alles da, um direkt loszulegen.
Wenn Sie jemals einen Korb in den Händen hielten, ihn verblüfft hin- und herdrehten und sich fragten, wie in aller Welt das bloß gemacht wurde, dann liegt die Antwort sozusagen vor Ihnen …
Viel Spaß bei der Reise in die kreative Welt der Korbflechterei! Und nicht vergessen: Übung macht den Meister.
Zum Gebrauch dieses Buches
Die hier vorgestellten Projekte decken zwei verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten ab: die Stakentechnik und die Schwingentechnik. Es sind die am weitesten verbreiteten Methoden, um Weidenkörbe herzustellen. Jeder Technik ist ein eigenes Kapitel vorbehalten.
Mit welcher der beiden Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Als völliger Neuling sollten Sie jedoch unbedingt das erste Projekt der gewählten Machart zuerst angehen und sich dann im Schwierigkeitsgrad weiter vorarbeiten. Jedes neue Projekt baut auf den Grundlagen und Techniken auf, die im vorangegangenen vermittelt wurden.
Wenn Sie einen Korb vollendet haben, entscheiden Sie anhand des Ergebnisses, ob sich Ihre Fertigkeiten so weit verbessert haben, um das nächste Projekt in Angriff nehmen zu können. Wenn nicht, lohnt es sich, an einem weiteren Korb derselben Machart einfach noch ein bisschen zu üben. Bedenken Sie, dass bei allen Handwerkskünsten noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Haben Sie Geduld und machen Sie unbeirrt weiter!
Weide als Flechtmaterial
Kulturweide
Die meisten Weidenarten, die für die Korbflechterei kultiviert werden, wurden speziell zu diesem Zweck gezüchtet und liefern ungemein biegsames und belastbares Material, das sich sogar zu Zöpfen flechten oder zu Knoten binden lässt. Es gibt verschiedene Sorten, so erfreut sich beispielsweise die Mandelweide (Salix triandra L.) großer Beliebtheit.
Weidenruten aufbereiten
Nach dem Schneiden werden die Ruten üblicherweise aufbereitet bzw. weiterverarbeitet. Es gibt verschiedene Methoden, die unterschiedliches Flechtmaterial erzeugen. Im Handel werden meist folgende Materialien angeboten: naturbraun (ungeschält, getrocknet), gesotten (gekocht und geschält) und weiß (ungekocht geschält). Darüber hinaus gibt es noch frisch geschnittene, und somit gänzlich unbehandelte Weide, sowie eine ungeschälte, aber kurz überbrühte, Variante.
Braune Naturweide: „Braun ist irreführend, denn die Farbe der Rinde hängt von der Weidenart ab und kann recht unterschiedlich sein. Es handelt sich schlicht um getrocknete ungeschälte Weide. Manche Korbmacher sprechen auch von „grüner
oder „roher Weide, obwohl sie, genau genommen, nicht mehr „grün
sondern eben gut durchgetrocknet ist.
Gesottene Weide: Diese Weide wird mehrere Stunden lang gekocht und dann maschinell geschält. Durch das Kochen wird die Gerbsäure in der Rinde freigesetzt, durch welche die geschälten Ruten eine orange-braune bis rötliche Färbung annehmen – mitunter liest man deshalb auch „rotgesotten".
Weiße Weide: Diese cremefarbene Weide wird geschält, ohne sie vorher zu kochen. Das ist nur in einem bestimmten Zeitraum im Frühjahr möglich, wenn die Ruten wieder treiben. Zum Entrinden wird ein spezielles Werkzeug verwendet, eine sogenannte Schälklammer, die im Grunde aus zwei parallelen Metallzinken besteht. Die Weidenrute wird zwischen den Zinken durchgezogen – eine mühsame Arbeit, die sich in Preis und Angebot niederschlägt.
Frisch geschnittene Weide: Gänzlich unverarbeitet, sozusagen wirklich noch „grün", weder getrocknet noch geschält. Die Weide wird geerntet und sofort weiterverkauft, noch bevor sie trocknen kann. In diesem Zustand eignet sie sich nicht zum Korbflechten, weil sie beim späteren Trocknen erheblich schrumpft und sich das Korbgeflecht stark lockern würde.
Dampfbehandelte ungeschälte Weide: Bei dieser in unseren Breiten eher selten angebotenen Variante (im englischen Sprachraum spricht man von „steamed willow"), wird Naturweide kurz gekocht bzw. gedämpft, damit sich die Rinde nicht löst und dennoch die Gerbsäure freigesetzt wird. Diese Prozedur verleiht den Ruten eine sehr schöne Färbung von glänzender dunkler Schokolade. Zudem verkürzt sich die Einweichzeit im Vergleich zu ungekochter Weide.
Weide kaufen
Meist werden Weidenruten nach ihrer Länge sortiert und entsprechend gebündelt angeboten. Verkauft werden die Bünde nach Gewicht, eine Bestellung könnte beispielsweise lauten: Weiden, rotgesotten, 120 cm lang und 5 kg schwer. Oft wird auch angegeben, wie viele Ruten pro Bund oder Kilogramm ungefähr zu erwarten sind.
Zu beachten ist, dass die Längenangabe nur ein ungefährer Wert ist und nicht alle Weidenruten eines nach Länge sortierten Bunds exakt dieselbe Länge aufweisen. So kann die Rutenlänge in einem 120er Bund durchaus von 90–120 cm reichen oder in einem 160er Bund von 120–160 cm.
Wer Weide kommerziell anbaut, bietet meist auch die Möglichkeiten an direkt vor Ort einzukaufen oder per Telefon oder Internet zu bestellen und sich die Ware liefern zu lassen.
Auf verschiedene Weise behandelte Weide. Von links nach rechts: naturbraun (ungeschält), dunkelbraun bzw. „steamed" (ungeschält), gesotten (geschält), weiß (geschält).
Bünde mit nach Länge sortierter Weide.
Empfehlenswerte Anbieter in Deutschland:
Weide lässt sich bei Naturschutzeinrichtungen, Baumschulen, Kommunen etc. beziehen oder kontrolliert schneiden – dies kann aber regional stark abweichen.
Auf der Internetseite des Vereins „Flechtwerk" werden einige Anbieter aufgelistet: www.flechtwerk-ev.de/flechtmaterialien.html.
Empfehlenswerte Anbieter in Großbritannien:
Das Korbflechten ist in Großbritannien sehr stark verbreitet, sodass es dort einen viel größeren und vielfältigeren Markt gibt. Folgende Anbieter liefern international:
– Musgrove Willows
– Somerset Willow Growers
Wildwachsende Weide schneiden und verwenden
Welche Weiden?
Nicht alle Weiden eignen sich auch gut für die Korbflechterei, einige wild wachsende Arten neigen zum Brechen, wenn sie stark gebogen werden. Die Korb-Weide (Salix viminalis) wird, wie der Name schon sagt, von den wildwachsenden Weiden sicherlich am meisten geschätzt. Verschiedene andere Arten eignen sich aber ebenso und um in die Natur zu gehen und Ruten abzuschneiden, ist es auch gar nicht nötig, die einzelnen Arten botanisch bestimmen zu können. Um herauszufinden, wie biegsam und elastisch die Triebe sind, biegen und knicken Sie sie einfach probehalber bevor Sie sie abschneiden. Hierzu ein Hinweis: Trauerweide ist frisch besonders biegsam, wird jedoch in trockenem Zustand spröde und brüchig.
Wo Weiden schneiden?
Sehr groß gewachsene Weidenbäume liefern selten die schön schlanken, astfreien Ruten, die man fürs Korbflechten braucht, es sei denn, sie wurden erst kürzlich geschnitten. Generell liefern Weiden, die jedes oder jedes zweite Jahr zurückgeschnitten werden, das beste Material. Das macht gepflegte Feldbegrenzungshecken zu einem der besten Orte, um Ruten zu schneiden. Auch Zierweiden in Gärten, die regelmäßig einen Pflegeschnitt erhalten, können sich als ausgezeichnete Materialquelle erweisen. Einer der Orte, an dem ich am liebsten wilde Weide sammle, ist ein Stück Brachland mit Gestrüpp und Buschwerk, das ein Bauer alle paar Jahre niedermäht. Nach jedem Schneiden wachsen neue Triebe nach, lang und schlank, so wie man sie sich wünscht.
Gutes Material lässt sich auch von sich selbst überlassenen, ganz jungen Weiden gewinnen, die sich noch nicht verzweigt haben. Oft findet man diese als