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Ein Stern, der niemals erlischt
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Ein Stern, der niemals erlischt
Ebook100 pages42 minutes

Ein Stern, der niemals erlischt

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About this ebook

Die Autorin wurde 1955 als Tochter einer früher in Leipzig ansässigen Familie im Norden Israels geboren. Zur zweiten Holocaust-Generation gehörend schildert sie Kindheit und Entwicklung im Staat Israel. Sie wirft einen Blick über das Land hinaus und beschreibt schließlich auch ihre erfolgreiche Eingliederung in der Bundesrepublik Deutschland, in die sie der Liebe wegen zurückgekehrt ist.
LanguageDeutsch
PublisherMG Verlag
Release dateOct 6, 2014
ISBN9783955778460
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    Ein Stern, der niemals erlischt - Miryam Granatmann

    Ein Stern, der niemals erlischt

    Von Miryam Granatmann

    Aus dem Hebräischen übersetzt

    von A. Granatmann

    Zum Andenken an meine Eltern

    Rita und Max Freier

    und an meine Schwiegereltern,

    Ella und Mendel Granatmann

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

    Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

    Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich.

    © 2014 IMG Verlag, Miryam Granatmann

    ISBN 9783955778460

    Innenabbildungen:

    Miryam Granatmann (62)

    Die vom Autor zur Verfügung gestellten Abbildungen wurden in der bestmöglichen Qualität dargestellt.

    Inhalt

    Familie Freier

    Familie Granatmann

    Familie Freier

    Zunächst möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Miryam Granatmann, und ich bin die Tochter von Rita und Max Freier. Ich wurde am 11. April 1955 in Afula in Israel geboren, das im Jordantal liegt und wuchs in einem kleinen Kibbuz mit dem Namen Sde Nahum auf, welcher sich nahe den Siedlungen Beit Hashita, En Harod, Kfar Jecheskel und Bet She’an gegenüber dem Gilboaberg befindet, der an der jordanischen Grenze liegt.

    Miri, 5 Wochen alt, mit Mutter Rita

    Ein Kibbuz ist eine kollektive Siedlung. Er ist ein ländliches Gemeindewesen, das auf gegenseitiger Hilfe und sozialer Gerechtigkeit beruht. Die Mitglieder teilen sich Arbeit und Besitz.

    Alle im Lande geborenen bezeichnet man als „Zabarim", denn der Zabar ist eine Kaktusfrucht, die außen rau und stachelig, innen aber weich und süß ist. Dies soll nahe legen, dass der Charakter eines Israelis zwar hart und kompromisslos erscheint, er aber in Wirklichkeit weich und gutmütig ist.

    Ich beginne leicht zu lächeln, wenn ich an die Worte meiner Mutter denke: „Du bist eine Frucht Naharias." Denn in diesem Ort im Norden Israels verbrachten meine Eltern ihren ersten gemeinsamen Urlaub. Meine Mutter erzählte mir, dass sie sich viele Stunden lang am Strand und beim Durchstreifen der Stadt amüsierten. Eines Tages, bei einem Spaziergang entlang des Meeresufers, sprang mein Vater ins Meer, um etwas zu schwimmen, während meine Mutter, die Nichtschwimmerin war, sich dicht am Ufer hinsetzte und plötzlich von einer großen Welle ins Meer mitgerissen wurde. Anscheinend ließ ein Engel im Himmel sie in die Nähe eines großen Felsens geraten, an dem sie sich festklammern konnte und so schließlich gerettet wurde. Max bemerkte gar nicht, was passiert war und erschrak sehr, als er die Geschichte von meiner Mutter erfuhr.

    Meine Mutter wurde schwanger, und neun Monate später erblickte ich dank eines Kaiserschnitts das Licht der Welt. Meine Eltern waren glücklich. Tränen rannen die Wangen meines Vaters hinunter, als er mich hielt. Ich war ein großes gesundes Neugeborenes und wog viereinhalb Kilogramm.

    Miri, 5 Wochen alt mit Mutter Rita und Oma Chava Rachel

    Mein Kopf wurde von einer Glatze gekrönt und von einem Haarkranz umgeben. Die Ähnlichkeit mit Max war perfekt. Alle im Krankenhaus sagten: „Dies ist der kleine Max!"

    Er windelte und fütterte mich. Meine Mutter stillte mich neun Monate lang.

    Wenn meine Eltern bei der Arbeit waren, passte meine Großmutter Chava Rachel auf mich auf, und gemeinsam warteten wir, bis sie zurückkamen. Sie sang mir Lieder auf Jiddisch vor und gab viele Geschichten aus ihrer Vergangenheit zum Besten. Ich lauschte ihr freudig und pflegte voller Dankbarkeit jeden Tag ein winziges Küken aus dem Hühnerstall zu ihr bringen und es anschließend an seinen Platz zurück zu legen. Sie vermittelte mir viel Lebensweisheit, und bis heute denke und handele ich in vielen Dingen genau wie sie.

    Eines Tages, als ich anderthalb Jahre alt war, kam mir der Einfall, die Stufen der Wendeltreppe des Wasserturms zu erklimmen. Im Kibbuz begann man nach mir zu suchen, und meine Mutter

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